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Starke Sedierung mit Psychopharmaka

Dies ist ein Beitrag zum Thema Starke Sedierung mit Psychopharmaka im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Ich weiß durch ein Seminar, daß sowas zustimmungspflichtig ist wenn jemand durch starke Medis sehr sediert wird. Mein Sohn hat ...


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Alt 29.12.2015, 16:42   #1
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
 
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 512
Standard Starke Sedierung mit Psychopharmaka

Ich weiß durch ein Seminar, daß sowas zustimmungspflichtig ist wenn jemand durch starke Medis sehr sediert wird.
Mein Sohn hat jetzt nach der Krankenhausentlassung immer noch die gleiche hohe Dosis, Entlassung war am 7.10.2015 und ist nur noch müde, müde, müde. Schläft auch sehr viel.
Noch in der Wiedereingliederung mit 6 Stunden täglich in der WfB bis 08.01.2016.
Werde im Janaur mit ihm beim Doc vorstellig, ist doch keine Lebensqualität mehr. Es bekommt jetzt ein Generika, stationär das Original Präparat. Habe schon angerufen beim Doc am letzten Tag vor dem Urlaub, sollte Rückruf erfolgen, nix passiert. Sohn hat jetzt auch Urlaub bis ins neue Jahr, schafft auch jetzt kaum was und schläft nur.
Wollte einfach eure Meinung dazu hören und was ihr mir für Ratschläge noch geben könnt, bin mit meinem Latein echt am Ende, auch nach fast 28 Jahren noch.

Gruß Doro
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Alt 29.12.2015, 19:26   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,574
Standard

Moin Doro

Starke Medikamente, die die Patienten in ihrer Denk- und Bewegungsfähigkeit sehr einschränken, sollten wirklich nur gegeben werden, wenn sie medizinisch angezeigt sind un keine Alternativen bestehen. Diese Einschränkungen stellen durchaus eine freiheitsentziehende / unterbringungsähnliche Maßnahme dar und da muss nicht nur eingewilligt sondern auch vom Gericht die Einwilligung genehmigt werden.

Wenn Dein Betreuter im Prinzip von den Medikamenten auf Dauer so sehr ausgeknipst ist, dass er noch nicht einmal in die WfB gehen kann, dann würde ich da schon eine Genehmigungspflicht sehen.

Löchere doch mal den Arzt, ob er eine medizinische Notwendigkeit dafür sieht, die nicht auf weniger einschränkendem Wege behandelt werden kann. Das soll er dann schriftlich begründen, damit Du dann die gerichtliche Genehmigung einholen kannst.
Dann wird er sich schon mal reichlich überlegen, ob es nicht auch andere Behandlungsmöglichkeiten gibt.

MfG

Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 29.12.2015, 19:56   #3
Forums-Geselle
 
Benutzerbild von grauerblitz
 
Registriert seit: 15.10.2013
Ort: Saarland
Beiträge: 83
Standard

Hallo Doro,

Ärzte pfuschen ihren Kollegen nicht gerne ins Handwerk, erst recht nicht, wenn eine Klinik die Dosierung und die Wahl der Medis festgelegt hat. Ich habe festgestellt, dass meistens im klinischen Setting, die drei ,,S,, im Vordergrund stehen. Diese sind: Satt-Sauber-Sediert. Das heißt, richtig schön abgeschossen und müde, ist auch wie Du schilderst, antriebslos und zu nichts zu gebrauchen, also pflegeleicht.
Ich würde Dir dringend raten einen Arzt Deines Vertrauens aufzusuchen und die Situation, vorbehaltlos zu besprechen. Die Auswahl an Medis ist mitlerweile so vielfältig, dass durch versuchen, bestimmt eine adäquate Arznei gefunden werden kann. Das braucht aber Zeit und Geduld.

L.G.

Walter
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grauerblitz ist offline  
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Alt 29.12.2015, 22:01   #4
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
 
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 512
Standard

Hab hier nicht so die große Auswahl an Psychiatern, einer hört bald auf, nimmt keine Patienten mehr, ein zweiter nimmt auch keine mehr. Nur der wo mein Sohn jetzt seit 96 behandelt wird nimmt glaub ich noch immer weitere an. So Wartezeiten von 2-3 Stunden trotz Termin ist normal.
Mein Hausarzt sagte, wenn er das nähme könnte er die Praxis dichtmachen. Werd mal das versuchen was Imre schreibt, also acht Stunden geht auf keinen Fall mehr. Im Wohnheim wo er lebt sind sie natürlich froh wenn er nicht da ist, weniger Arbeit. Doc ist erst im neuen Jahr wieder da. Der nächste Termin ist allerdings erst im März, so lange warte ich nicht. Werd dann ohne Termin mit Sohn da erscheinen und lange Wartezeit in Kauf nehmen. Bin bis jetzt davon ausgegangen er bekommt das Originalmedikament, bis ich jetzt herausfand er bekommt das Generika. Denke mal daher auch die übergroße Müdigkeit.

Gruß Doro
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Alt 30.12.2015, 15:05   #5
agw
Admin/ Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von agw
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Mitten in Hessen
Beiträge: 4,805
Standard

Zitat:
Ich weiß durch ein Seminar, daß sowas zustimmungspflichtig ist wenn jemand durch starke Medis sehr sediert wird.
Hallo Doro,

das stimmt fast.

Ein Genehmigungsbedürfnis liegt vor wenn die Medikamente ausschließlich gegeben werden um einem Betreuten über einen längeren Zeitraum oder regelmäßig die Freiheit zu entziehen. Die Grundlage dafür findest du im § 1906 Abs. 4 BGB

Wenn die Müdigkeit lediglich eine Nebenwirkung ist wäre es kein Genehmigungsbedarf.

Aber es ist sicherlich sinnvoll eine Entlassungsmedikation überprüfen zu lassen wenn sie so massive Nebenwirkungen hat. Hausärzte sind leider dazu oftmals eher nicht in der Lage.
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agw ist offline  
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Alt 31.12.2015, 17:04   #6
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
 
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 512
Standard Naja hab hier nicht so die Auswahl hab aber gestern spontan was gemacht

spontan die Apotheke angerufen, ne das Original gibs nicht ohne Rezept. Die haben mir dann geraten Vertretung anzurufen, die haben mir das Generika in der richtigen Dosierung gefaxt als Privatrezept natürlich, egal, Apotheke zugefaxt. Ich habs bezahlt, bin ja auch die Mutter. Abends noch gekommen und dann zum Wohnheim gebracht.
Mit der Apothekerin gesprochen, das Generika was der Pyschiater auch schon vorher verschrieben hat ist preisgleich mit dem Reimport des Originals. Geht doch!!! Ich mach mir immer mehr Gedanken was wird sein wenn ich mal nicht mehr da bin. Natürlich ist das nicht die Aufgabe eines Betreuers!! Weiß ich, aber ich würde alles dafür tun um die Lebensqualität solcher Menschen. vor allem meines Sohnes, zu verbessern. Nächste Woche werde ich erstmal vorstellig in der Praxis, kostet zwar jede Menge Zeit aber die nehme ich mir.
Warum ich mir Gedanken mache, bin auch nehr die Jüngste und meine Schwester die als Nachfolgerin vorgesehen ist 2 Jahre jünger wie ich. Ganze Familie gefragt, keiner will es machen. Also muß ich wohl 100 Jahre alt werden...hoffe es, kein Spaß!!

Gruß Doro
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Alt 31.12.2015, 18:11   #7
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
 
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Ort: Münsterland
Beiträge: 512
Standard Nachtrag

Hausärzte verordnen war auch mal Psychopharmaka aber auf Dauer nur der Facharzt, Psychiater also.
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