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Erwägen Betreuung

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Hallo Zusammen, ich bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich nach ähnlich gelagerten Fällen suche. Es geht um meine Großmutter. ...


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Alt 15.04.2016, 14:54   #1
Neuer Gast
 
Registriert seit: 14.04.2016
Beiträge: 1
Standard Erwägen Betreuung

Hallo Zusammen,

ich bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich nach ähnlich gelagerten Fällen suche.

Es geht um meine Großmutter. Sie ist 85 Jahre alt und leidet an paranoider Psychose. Sie hat sehr stark ausgeprägten Verfolgungswahn. Das äußerst sich darin, dass sie inzwischen zu niemandem mehr aus der Familie Kontakt hat, weil ihr angeblich alle etwas schlechtes wollen. Sie hatte jahrelang über die Hausärztin Medikamente bekommen, die sie jedoch vor 3-4 Jahren abhesetzt hat. Sie hat keinerlei soziale Kontakte. Ihr Fernseher ist abgedeckt und beim Telefon der Stecker gezogen, damit sie nicht ausspioniert werden kann. Mein Onkel, der einzige, hatte im Januar letztmals Kontakt. In welcher Form, kann ich nicht genau sagen. Er hatte eigentlich einen Schlüsselzur Wohnung. Diesen aber wohl verlegt. Er ist es auch, der nicht möchte, dass meine Oma eine adäquate Behandlung bekommt, geschweige denn, irgendwas anderes, da meine Oma alles ablehnt. Sie öffnet auch niemandem die Tür. Geht aber noch selber einkaufen. Mehr weiß ich nicht, weil sie ja niemandem die Tür öffnet.
Ich habe inzwischen mehrere Stellen kontaktiert. Das Ordnungsamt war 2x vor Ort. Haben gerufen an der Tür, sie macht aber nicht auf. Das Ordnungsamt meinte jedoch, dass sie nichts machen können, da meine Oma ja lebt und es wäre ihre Entscheidung, wem sie öffnet.
Ich habe noch einmal lange mit meinem Onkel gesprochen. Wollte ihn nicht übergehen. Er lehnt eine Betreuung ab, er lehnt eine Behandlung ab, da sie dann so "zugedröhnt" wäre. Er sagt, ihr passiert schon nichts und sie sorgt für sich. Auch mein Versuch, ihm klar zu machen, dass die Erkrankung eine Qual sei, konnte er nicht akzeptieren, da dieser Zustand für meine Oma normal wäre.
Ich hatte bereits den Sozialpsychiatrischen Dienst informiert. Dieser sagte, dass er nicht viel machen könne, wenn sie die Tür nicht öffnet. Er war bereits dort.
Eine Pflegestufe aufgrund der psychischen Erkrankungen kann nicht ich stellen sondern meine Oma und das wird sie nicht tun.

Es scheint, als bliebe nur noch der Weg zum Gericht, um eine Betreuung in die Wege zu leiten.
Ich bin aber hin und her gerissen und weiß nicht genau ob ich ihr das zumuten kann. Sie wird das nicht einfach akzeptieren.

Vielleicht gibt es ja ähnliche Fälle?

VG
Sonnenschein
Sonnenschein1972 ist offline  
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Alt 16.04.2016, 12:32   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,604
Standard

Moin Sonnenschein

Solche Fälle gibt es durchaus des Öfteren. Allzuviel tun kann man da auch nicht. Zumindest nicht sofort.
Solange Deine Großmutter sich selber versorgen kann, einkaufen geht und sich wohl durchaus gezielt alle vom Pelz hält, auf die sie keinen Bock hat, ist auch alles OK!!!
Es ist vielleicht für andere nicht so gut auszuhalten, die gerne mehr Kontakt hätten, weil es ja z.B. die eigene Großmutter ist, die man auch mal anders gekannt hat.
Aber es ist ihr gutes Recht so zu sein, wie sie ist.

Auch wenn sie eine paranoide Psychose hat, die dafür sorgt, dass sie sich vor der restlichen Welt versteckt:
Sie hat die Ängste, mit denen sie auf ihre Art umgeht.
Sie schafft sich ihre eigene Welt, in der sie klarkommt.
Sie ist diejenige, die sich selber versorgen kann.
Und:
Sie wäre diejenige, die durch die massive Einflussnahme von anderen Personen darunter leiden würde.

Bei einer rechtlichen Betreuung geht nicht darum, dass du oder andere Verwandte ein besseres Verhältnis zu der Großmutter habt, oder EUER "Gefühl" bzgl. ihres Wohlergehens besser ist.

Andererseits hast Du recht: Die Situation ist nicht gerade toll.
Vielleicht sogar auch für Deine Großmutter nicht.

Aber:
Erst in dem Moment, in dem Deine Großmutter es zuläßt oder wenn sie selber hilflos ist, kann ihr geholfen werden (im letztern Fall ggf. auch gegen ihren Willen).
Vorher nicht.
Muss auch nicht.

... es wäre vielleicht auch nur für die Anderen leichter auszuhalten (nicht für die Großmutter).

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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