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Pflege über Ganztageskraft machbar?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Pflege über Ganztageskraft machbar? im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Als ehrenamtlicher Betreuer bin ich für die Angelegenheiten meiner Großeltern zuständig. Diese leben nun seit wenigen Jahren beide in einem ...


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Alt 30.04.2016, 15:49   #1
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 03.04.2013
Beiträge: 50
Standard Pflege über Ganztageskraft machbar?

Als ehrenamtlicher Betreuer bin ich für die Angelegenheiten meiner Großeltern zuständig. Diese leben nun seit wenigen Jahren beide in einem nahen Pflegeheim in Baden-Württemberg. Meine Großmutter hat die Pflegestufe 1. Sie ist zwar mit Rollator noch gut zu Fuß unterwegs, leidet aber an beginnender Demenz. Mein Großvater hat sein kurzem Pflegestufe 3, ist bettlägerig und leidet nach einer Notoperation an fortgeschrittener Demenz.

Nun zur eigentlichen Frage: wie jedes Jahr ist mir nun wieder eine saftige Erhöhung der Pflegekosten angekündigt worden. Die aktuelle Erhöhung dürfte sich im Bereich von 13% bewegen. Somit müssten meine Großeltern insgesamt einen PflegekostenEIGENANTEIL!! von ca. 5500€ monatlich schultern. Bei der gebotenen Pflegeleistung bin ich am überlegen ob das gerechtfertigt ist bzw. ob eine Pflege in einer entsprechenden Mietwohnung inkl. Ganztageskraft + Pflegedienst vielleicht die günstigere Lösung wäre.

Gibt es da von Leuten hier im Forum Erfahrungswerte?
Hans3000 ist offline  
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Alt 30.04.2016, 17:52   #2
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 15.04.2016
Ort: Bayern
Beiträge: 110
Standard

Hallo,


mal eine Gegenfrage: Können sich deine Großeltern das leisten? Ansonsten müsstest du natürlich Sozialhilfe beantragen, wodurch die Pflegekosten übernommen werden würden.
Eine eigene Wohnung ist vom Lebensgefühl natürlich immer besser wie eine Heimunterbringung.
Ob es jedoch sehr viel günstiger ist, wage ich zu bezweifeln. Denn im Pflegeheim zahlt die Pflegekasse mehr, als bei Pflege zuhause.
Aber hole dir doch einfach mal ein Angebot verschiedener Pflegedienste und 24- Std.- Kräften ein und rechne dann noch die Mietkosten dazu - nicht zu vergessen sind natürlich die Nebenkosten die dann auch mit zu tragen wären.
Faddl ist offline  
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Alt 01.05.2016, 00:31   #3
Einsteiger
 
Benutzerbild von Peterpan
 
Registriert seit: 03.03.2015
Ort: Flensburg
Beiträge: 14
Standard Da geht einiges!

Das im Heim mehr gezahlt wird als ambulant ist nicht richtig! Die Pflegekasse zahlt erst einmal genau soviel, wenn ein ambulanter Pflegedienst kommt. Da ist dann nur noch die Frage ob das reicht für eine 24/7 Pflege und Betreuung!? Welches meistens aber gar nicht nötig ist!
Mankann noch zusätzliche Betreuungsleistungen zu dem Geld der jeweiligen Pflegstufen beantragen, die ebenfalls von einem ambulanten Anbieter übernommen werden müssen. Des Weiteren hat man Anspruch auf Tagespflege und zwar in der gleichen Höhe des Pflegegeld! Somit könnte deine Großmutter einige Tage im Monat in die Tagespflege. Wie es mit deinem Großvater aussieht weiss ich nicht.( ob er in eine Tagespflegeeinrichtung kann). Bei mir in der Nähe ist eine Einrichtung, die hat Betreute Wohnungen , einen amb. pflegedienst und eine Tagespflegeeinrichtung (auch mit Betten, wenn ein Transport im Rollstuhl möglich ist, eine Altenative!) An deiner Stelle würde ich gucken eine solche Kombi zu finden und das mit denen mal durchsprechen!! Ich denke da geht so einiges!
Peterpan ist offline  
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Alt 01.05.2016, 10:56   #4
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 15.04.2016
Ort: Bayern
Beiträge: 110
Standard

Das im Heim mehr gezahlt wird als ambulant ist nicht richtig! Die Pflegekasse zahlt erst einmal genau soviel, wenn ein ambulanter Pflegedienst kommt.


Wie kommst du darauf?


Bei einer Kombinationsleistung werden zum Beispiel in Pflegestufe 1 468 € bezahlt was es in diesem Fall wäre, bei einer vollstationären Pflege hingegen 1064 €. Lediglich bei einer Härtefalleinstufung in Pflegestufe 3 sind die Leistungen gleich.
Faddl ist offline  
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Alt 02.05.2016, 08:31   #5
Einsteiger
 
Benutzerbild von Peterpan
 
Registriert seit: 03.03.2015
Ort: Flensburg
Beiträge: 14
Standard Entschuldige!

Entschuldige bitte, da hab ich wohl ein bisschen durch einander gebracht!
Eine gleich hohe Zahlung gilt nur für Betroffene denen der MDK keine Notwendigkeit der Heimunterbringung attestiert.
Dennoch ist mit den zusätzlichen Betreungsleistungen und der Tagespflege eine Menge möglich!
Peterpan ist offline  
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Alt 02.05.2016, 08:48   #6
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
Bei der gebotenen Pflegeleistung bin ich am überlegen ob das gerechtfertigt ist bzw. ob eine Pflege in einer entsprechenden Mietwohnung inkl. Ganztageskraft + Pflegedienst vielleicht die günstigere Lösung wäre.
Du schreibst, dass du nicht in der Nähe deiner Grosseltern lebst.

Unabhängig davon, dass Pflegestufe 3 fast nur in einer Einrichtung geht wäre niemand in der Nähe um dieses engmaschige Konstrukt zu überwachen.
Beide Grosseltern könnten nie sicher sein, dass auch alles klappt und gut läuft. Bei solch schweren Pflegefällen auf die Entfernung- und auch eine beginnende Demenz kann sich atemraubend entwickeln oder von jetzt auf sofort unerwartete Situationen hervorrufen auf die auf der Stelle adäquat reagiert werden muss während gleichzeitig ein Schwerstpflegefall in der Wohnung liegt-an eine häusliche Versorgung zu denken erscheint aberwitzig.
Für Heimkosten gibt es staatliche Hilfe wenn diese nicht selbst getragen werden können.

Die kostengünstigte Lösung ist nicht immer die beste Lösung.

Von solchen "Versuchen" auf die Entfernung ohne tatsächliche wöchentliche Kontrollmöglichkeit rate ich deshalb ganz dringend ab.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 02.05.2016, 23:44   #7
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.11.2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 194
Standard Pflegestufe III

Hallo, Michaela Mohr - Du hast bei Deinen Aussagen meistens recht, aber hier muß ich Dir widersprechen: Dein Zitat:
"Unabhängig davon, dass Pflegestufe 3 fast nur in einer Einrichtung geht"-----" stimmt so nicht. Ist vielleicht bei diesem speziellen Fall richtig gewesen aber ansonsten bei jüngeren kranken Menschen:
mit Pflegestufe III kannst Du sogar noch erwerbstätig sein, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Liebe Grüße Motzerella
motzerella ist offline  
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Alt 03.05.2016, 09:00   #8
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

schau mal hier:
Pflegeversicherung -:- Pflegestufe 3

Zitat:
mit Pflegestufe III kannst Du sogar noch erwerbstätig sein
ich befürchte da geht was durcheinander. Bei alleine 5 Stunden Pflegebedarf täglich bleibt für Erwerbstätigkeiten sicher keine Zeit mehr.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 07.05.2016, 01:40   #9
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.11.2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 194
Standard Pflegestufe III und Erwerbstätigkeit

Hallo, Michaela Mohr -

ich zitiere Dich wie folgt:
ich befürchte da geht was durcheinander. Bei alleine 5 Stunden Pflegebedarf täglich bleibt für Erwerbstätigkeiten sicher keine Zeit mehr.
Antwort: Der Tag hat 24 Stunden- als Beispiel für meine Aussage = z.Bsp.
Contergan-Geschädigte usw.
Gruss Motzerella
motzerella ist offline  
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Alt 08.05.2016, 19:00   #10
EFB
Stammgast
 
Registriert seit: 17.05.2011
Ort: NRW
Beiträge: 660
Standard

Ich habe als Berufsbetreuerin mit 24/7 Pflegekräften die Erfahrung gemacht, dass das nur geht, wenn jemand aus der Familie/Betreuung in der Nähe ist und mindestens 2 mal die Woche nach dem Rechten sieht.

Mit so schwer pflegebedürftigen ist eine Kraft überfordert. Außerdem hat diese einen Tag in der Woche frei, was machst du dann?

Es war eine (ansprechbare) alte Dame zu betreuen, zwar überwiegend bettlägerig, und ich hatte parallel zu der 24/7 Pflegekraft noch einen ambulanten Pflegedienst, der morgens und abends kam. Abgesehen davon, dass jeder mir erzählen wollte, wie schlecht der andere arbeitet, die erste 24/7 Kraft fühlte sich völlig überfordert und hatte wiederholt eine Alkoholfahne, woraufhin ich sie stantepede austauschen ließ. Die Ersatzkraft kam mit 12 Müllsäcken voll Sachen (ihre vorherige Pflegeperson war gestorben und sie durfte sich "mitnehmen was sie wollte"). Leider verstarb auch meine Betreute im Krankenhaus nach ca 6 Wochen. Daraufhin war die Pflegerin verschwunden, verpasste den Abreisetermin. Ich machte mich mit der Polizei auf die Suche und wir fanden Sie hackefett betrunken (augenscheinlich seit 3 Tagen) in der Nachbarschaft.

Dass beide Damen mit dem Reisebus aus Polen jeweils sonntags morgends um 5 Uhr anreisten und von mir in Empfang genommen werden mussten, war noch ein besonderes Schmankerl für mich...

Daher: wenn keine begleitende Familienangehörigen o.ä. da sind: Never again.

Das war übrigens kein billiger Pflegedienst...

Gruß
efb
EFB ist offline  
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