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Nach Klinik in geschlossener Abteilung - Wie geht es weiter?

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Hallo liebe Forumsgemeinde, ich suche für meine Mutter, 72 Jahre, nach ihrem wiederholten Aufenthalt in der Geschlossenen (schizoaffektive Störung) Infos ...


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Alt 17.08.2016, 17:06   #1
Tamelca
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nach Klinik in geschlossener Abteilung - Wie geht es weiter?

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich suche für meine Mutter, 72 Jahre, nach ihrem wiederholten Aufenthalt in der Geschlossenen (schizoaffektive Störung) Infos zur Alltagsbewältigung. Wir wissen nicht so recht, wie es weitergehen kann. Der Sozialdienst der Klinik hat sich bis jetzt nicht mit mir bezüglich der Nachsorge etc. in Verbindung gesetzt.

Die Belastung zuhause ist immens, da der Lebenspartner, 80 Jahre, leicht dement ist, ein Messie und meine Mutter in eine Pflegerinnen-Rolle drängt, da er sich weigert sich selbst zu versorgen. Wir haben für ihn eine ambulante Pflege für seine Medikamenteneinnahme bekommen, die Pflegestufe wird noch ermittelt. Aber Körperpflege etc. wird da nicht gemacht, und auch keine Haushaltshilfe.

Meine Mutter hat noch keine Pflegestufe und ich weiß auch gar nicht, ob das überhaupt nötig ist, insbes. meine Fragen betreffend. Vielleicht weiß von Euch jemand was.

Gibt es Hilfen im selbstbestimmten Alltagsleben? Z.B.

- Medikamenteneinnahme mit beaufsichtigen (bei meiner Mutter besteht die große Gefahr des Medikamentenmissbrauchs)
- Tagesstrukturen schaffen
- Tagespläne und Aufgaben gestalten und sinnvoll verteilen
- Haushaltsaufgaben abnehmen
- Essen (habt ihr z.B. Essen auf Rädern schon ausprobiert?)
- Wohnung ordentlich halten (schwierig bei ihrem dementen Messie-Partner, meine Mutter fühlt sich nicht mehr wohl zuhause, überall sind Papierhaufen und im Haushalt wird auch nichts mitgeholfen)

Die beiden sind quasi auf sich gestellt und ich bin überfordert.

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen zu teilen.

Danke und liebe Grüße,
Tamelca
 
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Alt 17.08.2016, 19:27   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,604
Standard

Moin Tamelca

Bist Du zur Betreuerin für Deine Eltern bestellt worden, bzw. wurde überhaupt einer bestellt?

Wenn Du nicht die Betreuerin sein solltest, dann kannst Du zwar versuchen, Deinen Eltern zu helfen und Dir dabei die Hacken ablaufen - sie werde es Dir aber nicht gerade danken:
Jeder von beiden hat seine/ihre eigene Vorstellung davon, was er/sie will, und das wird nicht unbedingt das sein, was Du für nötig befindest. Ferner hast Du nicht die Möglichkeit anstelle Deiner Eltern in den Bereichen Entscheidungen treffen zu DÜRFEN, in denen sie es nicht mehr selber können.
Blöde Situation.

Als rechtliche Betreuerin könntest Du schon Entscheidungen treffen und hättest einen ganz anderen Spielraum.

Allerdings:
Auch als rechtliche Betreuerin bleibst Du immer die Tochter und als diese wirst Du von Deinen Eltern verflucht werden, wenn Du nicht so springst, wie sie es sich vorstellen.
...und deren Vorstellungen werden vielleicht sogar sehr gegensätzlich sein.

Also:
Wenn noch keine rechtliche Betreuung bestehen sollte, dann rege eine beim zuständigen Amtsgericht an und überlege Dir reichlich, ob Du den Job machen willst, oder ihn lieber jemand anders machen läßt, der sich damit auskennt.

Nimm Kontakt zum Krankenhaus auf und frage nach, ob die Betreuung zumindest für Deine Mutter nicht von dort aus beim Gericht angeregt werden kann und gleich eine ärztliche Stellungnahme mitgeschickt wird.


Ansonsten:
- wg. der Medikamenteneinnahme gibt es Kontrollmöglichkeiten über Pflegedienste. Das verordnet der Arzt.
- wg. der Tagesstruktur kannst Du z.B. Sozialstationen/Pflegedienste fragen. Sofern eine Pflegestufe oder zumindest der HIlfebedarf wg. Demenz etc. attestiert wird, sollte es kein Problem sein die dortigen Angebote zu nutzen
- Eine Haushaltshilfe kann man selber einkaufen oder - wenn das Geld nicht da ist - über HIlfe zur Pflege beim Sozialamt beantragen. Zum Teil werden diese Arbeiten auch vom Pflegedienst übernommen. Bei einem Messie-Haushalt ist der Hilfebedaraf dafür allerdings zu hoch.

Früher oder später sollte wahrscheinlich sowieso über eine heimunterbringung nachgedacht werden, wenn die Versorgung zu Hause nicht mehr gewährleistet werden kann.

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 18.08.2016, 23:25   #3
Tamelca
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Zitat:
- wg. der Medikamenteneinnahme gibt es Kontrollmöglichkeiten über Pflegedienste. Das verordnet der Arzt.
- wg. der Tagesstruktur kannst Du z.B. Sozialstationen/Pflegedienste fragen. Sofern eine Pflegestufe oder zumindest der HIlfebedarf wg. Demenz etc. attestiert wird, sollte es kein Problem sein die dortigen Angebote zu nutzen
- Eine Haushaltshilfe kann man selber einkaufen oder - wenn das Geld nicht da ist - über HIlfe zur Pflege beim Sozialamt beantragen. Zum Teil werden diese Arbeiten auch vom Pflegedienst übernommen. Bei einem Messie-Haushalt ist der Hilfebedaraf dafür allerdings zu hoch.
Danke erstmal für die Anregungen.
Ich bin Betreuerin für meine Mutter.

LG
 
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Alt 19.08.2016, 18:18   #4
Stammgast
 
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Südwestfalen
Beiträge: 740
Standard

Hallo Tamelca,
ich habe verstanden, dass Deine Mutter, deren ges. Betreuerin Du bist, sich zur Zeit in der Klinik befindet.
In dem Fall ist der Sozialdienst verantwortlich für das weitere Vorgehen und die Organisation der notwendigen Hilfen (natürlich mit Deiner Zustimmung).
Ich würde ein Fax an den Sozialdienst schicken und fragen, wann eine Entlassung angedacht ist und welche Hilfen geplant/bereits organisiert sind.
Hinsichtlich der Pflegestufe erfolgt idR eine vorläufige Einstufung durch das Krankenhaus (falls notwendig), auf die man später "aufsatteln" kann.
Daher würde ich auch fragen, ob angedacht ist eine vorläufige Pflegestufe zu beantragen/auszusprechen.
Die endgültige Erteilung einer Pflegestufe kann erst nach Entlassung erfolgen, da die Gutachter des MDK (Medizinischen Dienstes) nicht in Krankenhausern begutachten.
Falls es notwendig sein sollte, dass Deine Mutter direkt anschließend ans Krankenhaus in ein Heim geht, so wäre die vorläufige Pflegestufe die Basis hierfür. Üblicherweise geht es erstmal in Kurzzeitpflege (bei Pflegestufe 1 sind das 28 Tage).

Was die Pflegestufe angeht (so denn notwendig), so ruf einfach bei der Krankenkasse (= Pflegekasse) an und bitte um die Zusendung eines Antrags, denn diesen Antrag stellst Du!
Vorab kannst Du schonmal infos sammeln hinsichtlich Vorerkrankungen (welche Ärzte wurden in den letzten Jahren aufgesucht, gibt es Diagnosen?). Sehr hilfreich ist in diesem Fall auch, wenn Du Dir von der aktuellen Klinik einen Bericht (z.B. Entlassbericht) geben lässt.

ich würde einen solchen Antrag auf jeden Fall stellen, denn auch wenn Deine Mutter wieder nach Hause geht, gibt es Zahlungen, die Du für diverse Hilfen einsetzen kannst.
Hier hilft Dir aber auch die Pflegekasse...

Viel Erfolg!
Marsupilami
Marsupilami ist offline  
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Alt 19.08.2016, 19:00   #5
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 09.03.2012
Beiträge: 37
Standard

Hallo Tamelca,
ich bin zufällig bei Deinem Beitrag gelandet, ich wollte in diesem tollen Forum eigentlich nur selbst was fragen.
Ich bin selbst gesetzlicher Betreuer meiner Mutter. Sie ist ebenfalls psychisch krank (Wahnvorstellungen) und sie war vor Kurzem auch im Krankenhaus - sie wollte dort selbst hin, um wieder laufen zu lernen - was aussichtslos ist - ist aber aufgrund ihres auffälligen Verhaltens in der psychiatrischen Abteilung gelandet.
Ich habe beim Betreuungsgericht den Antrag auf 'erweiterte Aufenthaltsbestimmung mit Abschluss eines Heimvertrags' gestellt - als Eilantrag. Daraufhin kam ein Gutachter ins Krankenhaus und hat empfohlen, sie im Heim unterzubringen. Direkt danach der Richter und Verfahrenspfleger (alles innerhalb einer Woche!) und es wurde entschieden, dass sie im Heim am besten aufgehoben ist. Und daraufhin hat sich der Sozialdienst um einen guten angemessenen Heimplatz gekümmert - sie ist ja psychisch krank und das ist auf jeden Fall bei der Suche zu berücksichtigen.
Und da ist sie nun. Sie will zwar nach hause, aber es geht ihr den Umständen entsprechend gut und sie hat sich langsam eingelebt. Zuhause ist sie seit Monaten gar nicht mehr aus dem Bett, hat sich nicht regelmäßig sauber machen lassen... und dort nimmt sie das Essen regelmäßig mit den anderen Bewohnern ein und hat einen geregelten Tagesablauf.
Ist bei Dir wahrscheinlich ein bisschen anders, aber: ich habe das Gericht, den Sozialdienst und die Ärzte vom Krankenhaus mit eingebunden, denn: als Tochter steckt man emotional tief drin und Experten können das manchmal besser entscheiden als man selbst.
Also mein Rat: entweder die Betreuung abgeben oder auch andere einschalten, die sich damit auskennen und deren Rat dann auch annehmen. Manchmal muss man denen im Krankenhaus und dem Betreuungsgericht so richtig auf die Nerven gehen - viele wollen einen nämlich so schnell wie möglich los werden.
Aber noch was: bei meiner Mutter bin ich die Böse, denn ich habe sie ins Heim gebracht. Das muss ich aushalten. Manchmal frage ich mich auch, ob ein Berufsbetreuer besser gewesen wäre - aber jetzt ist sie dort und die Entscheidung ist gefallen. Dafür kann ich schnell auf alles reagieren: letzte Woche wollte sie ein neue Uhr und ihre eigenen Medikamente und die kann ich dann kaufen, ohne bei einem Betreuer anklopfen zu müssen. Und sie fühlt sich von mir betreut und nicht fremd bestimmt, das ist für uns beide wichtig.
Ich hoffe mein Beitrag hat Dir geholfen. Wenzlein
wenzlein ist offline  
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Alt 19.08.2016, 21:46   #6
Tamelca
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Vielen Dank für Eure Antworten!

Leider ist es schon zu spät. Meine Mutter schon wieder zuhause. Bei ihrem Partner. Beide sitzen auf dem Balkon und trinken Alkohol. Ich bin gegangen, weil ich das nicht ertrage. Sie nimmt zwei Neuroleptika (sowieso sehr risikoreich!) und 10 andere Tabletten gegen die NW, plus Alk. Ich könnte nur noch heulen.

Meine Mutter ist traumatisiert und hat Psychosen. Sie braucht dringend eine Traumatherapie, die sie aber erst im Oktober beginnen kann. Ein Heimplatz kommt nicht in Frage. Dafür ist sie viel zu selbstbestimmt und eigensinnig. Ausserdem ist sie sonst ganz normal, sie ist super intelligent, hochsensibel und eine ausgesprochen wache Natur. Sie merkt alles. Aber gut zu wissen, was es alles für Wege gibt.

Mit der Richterin habe ich noch nie geredet, mit dem Verfahrenmspfleger nur ein Mal kurz am Telefon.

Der Sozialdienst vom KH hat mir nur gesagt, dass der Geronotpsychiatrische Dienst vorbeikommen kann für Gespräche und evtl. bisschen helfen. Die Pflegeverordnung macht wohl der Hausarzt. Der Hausarzt ist im Urlaub und kann jetzt keine Verordnung für ambulante Pflege schreiben. Da muss ich zur Vertretungspraxis am Montag, die ist in einem Krankenhaus. Vermutlich werden die da auch versuchen, mich wieder weiterzuschicken.

Ich gehe jetzt erstmal Sport machen... ich mag mich jetzt nicht mehr damit befassen. Schaue die Tage wieder vorbei. Alles alles Liebe und Gute für euch! Und vielen vielen Dank für alles.

Tamelca
 
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Alt 15.10.2016, 16:28   #7
Tamelca
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Bitte um Löschung meines Beitrages.
Ich fühle mich durch einen Teilnehmer hier bloßgestellt und das muss nicht sein. Also bitte Beitrag löschen. DANKE
 
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