Betreuerzuständigkeit oder nicht?

[Boomer]

Ich bitte immer wieder darum, dass man uns Betreuer als Menschen wahrnimmt. Menschen dürfen nicht in Hogwards lernen und können demzufolge nicht zaubern. Menschen werden krank. Menschen sind nicht 24 Stunden täglich an 7 Tage die Woche im Dienst. Und Betreuer sind auch keine dressieren Hunde, die sofort springen, wenn "Herrchen pfeift.

Sorry... zu früh am Morgen für so viel Unverständnis gepaart mit Ungeduld.

Die Betreuung ist ganz frisch . Und er ist noch krank geworden. Bitte schalte deine Erwartungen einen Gang zurück. Es geht hier weder um Leben und Tod noch um Fristsachen.

[michaela mohr]

Hab ich da dann nicht auch einen Anspruch drauf, dass er sich in diesem Zeitrahmen mit meinen Problemen befasst?

Und wenn es dann in einem Jahr- mit den deutlich weniger Stunden- brennt bei dir, dann darf er den Griffel fallen lassen?
Ich denke nicht, dass du damit gut bedient oder gar einverstanden wärst.

Der Antrag an sich hat schon meine ganze Geduld aufgezehrt. Und jetzt ist endlich alles geregelt - dachte ich - und es passiert immer noch nichts.

Keine Ahnung wo die /deine Erwartung herkommt, Betreuer seien Übermenschen. Immer sofort da, alles sofort wissen, alles sofort regeln usw.
Ich habe bestimmt Verständnis dafür, dass man sich selbst als erstes am Wichtigsten nimmt. Ich habe aber wenig Verständnis dafür, wenn man sich dabei als fast unbelehrbarer Egoist gebährdet.
Nimm`s nicht persönlich @Frettchen, es ist auch nicht persönlich gemeint aber komm mal bißchen auf den Boden der Realität zurück ohne immer weiter darauf zu beharren dass der Betreuer in deinem Fall jetzt ganz anders als normal und eigentlich verständlich zu agieren hätte.

Wenn der Kollege erst seit knapp vier Wochen bestellt ist muss er Akten anlegen(ja, das ist ganz wichtig sonst steigt einem als Erstes der "Arbeitgeber, nämlich das Gericht gehörig auf`s Dach), vor allem auch über die Betreuung nachdenken, sich teilweise noch fehlende Infos verschaffen um einen ersten Überblick zu bekommen.
Gleichzeitig hat er noch andere Betreute die u.U. was wirklich Wichtiges am Start haben wie z.B. aktuell keine Zahlung durchs JC und deshalb tatasächlich nix zu Essen usw. usw.
Die (Um)Welt bleibt nicht stehen nur weil Herr x am Tag Y zum Betreuer von Herrn Z bestellt wurde. Und jetzt kommt keiner bitte mit dem abgelatschten Schuh von: dann darf der Betreuer eben nicht so viele Fälle annehmen.
In jedem "Fall", ob neu oder alt gibt es Entwicklung- die passt nicht immer in den Zeitplan.

Geduld ist schwierig.

Genau. Schwierigkeiten sind auch dazu da überwunden zu werden. Damit will ich mich nicht über dichlustig machen aber nochmal den dringenden Rat geben nicht allzu unrealistisch nach Gründen zu suchen warum der neue Betreuer gleich alles falsch macht.
Wir sind genauso Menschen mit Terminen, Unwägbarkeiten wie manchmal eben Krankheiten, ab und an auch einem schwierigen Privatleben usw. usw. wie jeder andere auch. Und das ist auch gut so!

[Frettchen]

Zitat von michaela mohr

Wenn der Kollege erst seit knapp vier Wochen bestellt ist muss er Akten anlegen(ja, das ist ganz wichtig sonst steigt einem als Erstes der "Arbeitgeber, nämlich das Gericht gehörig auf`s Dach), vor allem auch über die Betreuung nachdenken, sich teilweise noch fehlende Infos verschaffen um einen ersten Überblick zu bekommen.

Danke. Das ist was, womit ich was anfangen kann. Dann ist ja alles ok. Auf mich hat es halt den Eindruck gemacht, dass er rein gar nichts gemacht hat.


Und woher meine Erwartungen kommen? Wir reden hier von einem Berufsbetreuer, nicht irgendjemand Ehrenamtlichem oder irgendeiner Verwandten. Und da finde ich den Hinweis z.B. mit dem evtl. schwierigen Privatleben unangebracht. Wenn ich als Kassiererin arbeite und für 7 Stunden bezahlt werde, kann ich auch nicht um Geduld bitten und auf mein schwieriges Privatleben verweisen. Da arbeite ich entweder oder melde mich krank oder werde gekündigt.
Aber wenn er da irgendwas zu tun hat, von dem ich nichts weiß, dann ist ja alles ok.


Und Du wirst es mir sicher nicht glauben, aber: ja, ich hätte da vollstes Verständnis für, wenn er "den Griffel fallen lässt", sobald weniger Stunden bezahlt werden. Darum mach ich mir ja so Sorgen. Jetzt hätten wir ja noch Zeit, später dann nicht mehr.


Und natürlich betrachte ich ihn als Mensch. Aber eben als Mensch mit Job. Und ein Job bringt Verpflichtungen mit sich, da kann ich nicht sagen: oh, ich hab gerade Eheprobleme, diesen Monat arbeiten ist schwierig.

[Boomer]

Zitat:


Und Du wirst es mir sicher nicht glauben, aber: ja, ich hätte da vollstes Verständnis für, wenn er "den Griffel fallen lässt", sobald weniger Stunden bezahlt werden. Darum mach ich mir ja so Sorgen. Jetzt hätten wir ja noch Zeit, später dann nicht.



Google bitte mal "Mischkalkulation" . Ich möchte drin Gesicht sehen, wenn du in einem Jahr kein Essen auf dem Teller hast, weil dir Stunden des Betreuers aufgebraucht sind,er deshalb den Griffel fallen ließ uns keine Anträge mehr gestellt hat...

[Frettchen]

Zitat von Boomer

Google bitte mal "Mischkalkulation" . Ich möchte drin Gesicht sehen, wenn du in einem Jahr kein Essen auf dem Teller hast, weil dir Stunden des Betreuers aufgebraucht sind,er deshalb den Griffel fallen ließ uns keine Anträge mehr gestellt hat...

Glaub mir, so behindert bin ich nicht. Das klingt ja von Dir fast schon so, als würdest Du mir das gönnen? Aber da muss ich Dich enttäuschen. Die Betreuung war gedacht als psychische Entlastung. Mit Mühe und Not bekomm ich auf den letzten Drücker immer alles allein hin. Ich werde also auch in einem Jahr noch Essen auf dem Teller haben.


Ich hab gegoogelt.


"Geht der Beschluss über die Bestellung bereits früher zu, so wird die Betreuung damit wirksam und beginnen insbesondere die Pflichten des Betreuers bereits zum Zeitpunkt des Zugangs. "


Für mich heißt das, dass dieser Mensch Pflichten hat ab dem Tag, wo der Brief vom Gericht kam. Da kann man nicht sagen: ich bin ein Mensch, kein Zauberer, und Eheprobleme hab ich auch noch. Da kann ich nun echt nicht diesen Monat schon was tun.


Aber Michaela hat ja was Vernünftiges geschrieben. War mir nicht klar, dass er vermutlich Arbeiten hat, die ich gar nicht mitbekomme.

[michaela mohr]

Für mich heißt das, dass dieser Mensch Pflichten hat ab dem Tag, wo der Brief vom Gericht kam. Da kann man nicht sagen: ich bin ein Mensch, kein Zauberer, und Eheprobleme hab ich auch noch. Da kann ich nun echt nicht diesen Monat schon was tun.

Es dreht sich immer weiter im selben Kreis weswegen das jetzt auch meine letzte Antwort hier sein wird.

Mein Besipiel mit dem Eheproblem war wohl unglücklich gewählt. Andererseits, ich befürchte, egal was ich benannt hätte um deutlich zumachen dass auch Betreuer nur ganz normale Menschen sind, wäre wahrscheinlich genauso nach hinten losgegangen.

In jedem Job bekommt man jeden Tag aufs Neue Briefe und Vorgänge zugesandt. Das heisst immer noch nicht, dass man deswegen sofort damit beginnen muss. Wenn was wichtiges dagegen steht muss es erst mal warten. Wie überall im Leben gibt es Prioritäten. Punkt.

[Frettchen]

Stimmt, wir drehen uns im Kreis und ist ja auch letztlich egal.


Ich hätte nur noch eine letzte Frage: auf welchem Weg muss ich erreichbar sein für meinen Betreuer? Ich habe meinen Telefonanschluss blockiert für eingehende Anrufe und auch meine E-Mail-Adresse gelöscht. Langt das, wenn ich für diese Person per Post zu erreichen bin?

[Boomer]

Wenn dir das langt .... letztendlich richtet man sich da sich soweit möglich nach dem Wunsch des Betroffenen. Sag ihm, dass du nur per Post erreichbar bist. Sei dir aber bewusst, dass es dadurch immer zu einigen Tagen Verzögerung in der Kommunikation kommt.

Beispiel: Betreuer muss was ausfüllen und besucht hierfür eine Info von dir. Per Anruf ist das schnell geklärt, per lst dauert es 2-3 Tage, was dann alles etwas verzögert. Vor allem wenn es dann nochmal zu Nachfragen kommen sollte . Aber prinzipiell spricht da natürlich nichts dagegen wenn du das so willst.

[Frettchen]

Okay, ich hätte vielleicht anders fragen sollen.


In welchem Umfang bin ich verpflichtet, mit diesem Menschen zu kooperieren? Ich habe eigentlich nicht vor, dem überhaupt irgendwelche Infos zu geben. Das mit der Betreuung war eine miese Idee und ich mach weiterhin alles allein. Und was ich nicht hinkriege, ist dann auch egal. Eigentlich würd ich ihn gern komplett ignorieren, wenn da Post von ihm käm, würde ich die ungeöffnet wegwerfen. Geht das oder bin ich irgendwie verpflichtet zu Kontakt zu ihm?

[Sonic]

Hallo Frettchen....

....ehrlich gesagt verstehe ich Dich nicht so recht...

Du findest, dass Dein Betreuer nicht richtig und nicht schnell genug arbeitet, er sich um Vieles schon hätte kümmern sollen und müssen.

Und gleichzeitig schreibst Du nun, dass Du mit "diesem Menschen" nicht kooperieren willst und - falls Post vom ihm kommt- diese dann ungeöffnet wegwerfen möchtest....
Das macht die Arbeit, die Dein Betreuer in Deinem Sinne erledigen soll, bestimmt noch schneller

....Nimm es bitte nicht böse, aber es hat ein bisschen was von "nun bin ich bockig, verschränke die Arme und stampfe mit dem Fuß auf den Boden- Soll er halt sehen, was er davon hat". ...

Es haben nun doch schon viele geschrieben, dass die Arbeit des Betreuers nicht immer offensichtlich ist. Nun ist er krank- das ist blöd, klar- Aber er kommt doch wieder

Und auf stur schalten hilft doch auch niemandem. Und noch weitere 23476 Beiträge zu diesem "Kreis-dreh-Thema" wahrscheinlich auch nicht so wirklich ...

Ich wünsche Dir ein bisschen Geduld und ein konstruktives Gespräch mit Deinem Betreuer, wenn er wieder fit ist

Viele Grüße- Sonic

PS: Bitte nicht böse sein, ist wirklich nicht böse gemeint