Forum Betreuung

Diskussionsforum zum Thema

gesetzliche Betreuung

 

Ansprechstelle

Dies ist ein Beitrag zum Thema Ansprechstelle im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo liebe Forengemeinde, gibt es eine Ansprechstelle wenn man mit dem Berufsbetreuer nicht einverstanden ist ? An das zuständige Gericht ...


Zurück   Forum Betreuung > Offenes Forum gesetzliche Betreuung > Forum für Angehörige und betreute Menschen

Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender Suchen Heutige Beiträge Alle Foren als gelesen markieren
Alt 14.02.2018, 17:52   #1
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 6
Standard Ansprechstelle

Hallo liebe Forengemeinde,

gibt es eine Ansprechstelle wenn man mit dem Berufsbetreuer nicht einverstanden ist ?
An das zuständige Gericht habe ich schon geschrieben, bekomme aber keine Antwort. Mehrere Versuche mit dem Betreuer zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen blieb erfolglos.
Leider kann ich hier nicht auf Einzelheiten eingehen, da ich gelesen habe das in diesem Forum auch Berufsbetreuer (verständlicherweise) ein Unterforum haben. Ich möchte hier aber keine neuen "Angriffspunkte" bieten.
Nur ganz grob :
Es geht um eine Patientin mit Demenz (der böshaften Form).
Trotz mehrfacher Möglichkeit einer Unterbringung in Facheinrichtungen (kleine Wohngruppe, speziell auf Demenzerkrankungen) stellt sich der Betreuer quer, da die Patienten nicht ausziehen will.
Inzwischen sind andere Familienmitglieder schwer angeschlagen und halten es kaum noch aus. Das Haus verwahrlost immer mehr, die Patientin verwahrlost immer mehr, die Körperpflege wird nur noch an wenigen Tagen im Monat ausgeführt. Die Patientin hat eine Pflegestufe, doch um eine Pflege-bzw. Haushaltshilfe kümmert sich der Betreuer auch nicht.
Inzwischen äußert sich die Patientin mit Drohungen wie :"ich gehe nicht, eher bringe ich alle um".
Gibt es, außer dem Gericht, eine Ansprechstelle wo uns nun zeitnah geholfen werden kann ?

Danke schön.
Miss Morphat
Miss Morphat ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 14.02.2018, 21:08   #2
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Ja. Die Betreuungsstelle der Stadt. Die beraten auch


Allerdings steht und fällt alles mit dem Satz: sie will nicht ausziehen. So lange keine Eigengefährdung vorliegt, kann kein Betreuer der Welt, jemanden gegen seinen Willen in "eine passende Einrichtung " stecken.

Es gibt auch kein Gesetz, welches den Menschen vorschreibt , sich zu waschen oder ihr Haus ordentlich zu pflegen. Und auch nichts, was genervte Nachbarn wegen der überwuchernden Hecke oder Angehörige davor schützen würde, einen kranken Menschen zu ertragen. Auch kann niemand gezwungen werden, "an die Norm angepasst" zu leben. Jeder Mensch hat- so doof das klingt - das Recht auf Verwahrlosung. Und zwar bis zu dem Punkt, an dem diese Verwahrlosung das Leben des Betroffenen akut bedroht oder bis davon eine Gefährdung für andere Menschen ausgeht.

Es gibt 2 Möglichkeiten, jemanden gegen seinen Willen unterzubringen und einen Auszug/ Einzug in eine Einrichtung zu erzwingen:

Der Betroffene ist akut eigengefährdet, d.h. sein Leben ist bei einem weiteren Verbleib in der Wohnung akut gefährdet. In dem Fall stellt der Betreuer einen Antrag bei Gericht auf geschlossene Unterbringung. Da dies eine Freiheitsberaubung darstellt, muss ein Richter das anordnen. Der Betreuer entscheidet da gar nichts. Ein langer Weg und zum Glück nur selten wirklich notwendig.

Der Betroffene stellt eine akute Fremdgefährdung dar. Das ist dann aber nicht mehr Sache des Betreuers , sondern der Ordnungsbehörden, Polizei und Justiz.

So lange beides nicht vorliegt , ist ein rechtlicher Betreuer leider machtlos. Er kann auf den Betroffenen einreden , ihm Hilfen schmackhaft machen. Wird für Hilfe nicht angenommen und o.g. Gefährdung besteht nicht, dann muss er zugucken und sich die Schimpftiraden der Nachbarn und Angehörigen anhören.

LG
Boomer
__________________
Die meisten Probleme lösen sich von selbst - man darf sie nur nicht dabei stören

Geändert von Boomer (14.02.2018 um 21:39 Uhr)
Boomer ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 15.02.2018, 16:09   #3
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 6
Standard

Das hilft mir schon ein wenig weiter.

Danke schön !

Miss Morphat
Miss Morphat ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2018, 15:14   #4
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 6
Standard

Ich habe leider noch mal eine Frage.
Auch auf die Gefahr hin, daß diese eine sehr dumme ist.

Wenn die zu Betreute ohne Eigen- oder Fremdgefährdung verwahrlosen kann, ihr Umfeld verwahrlosen kann (wobei es zu Schäden im Haus (nicht ihr Eigentum) gekommen ist und weitere zu erwarten sind), bei diagnostizierter Demenz (der boshaften Art), einen Insulinpflichtigen Diabetes, Tablettenabhängigkeit usw., der Betreuer unter anderem das Aufenthaltsbestimmungsrecht und für die Gesundheit verantwortlich ist; welches ja nachweislich nicht ausgeübt wird (keine Haushaltshilfe, keine Pflegekraft für die tägliche Hygiene (die Patientin hat eine entsprechende Pflegestufe> hier auch die Frage wer denn das Pflegegeld bekommt ?), keine kontrollierten Arztbesuche) und dies alles so rechtens, d.h. im Sinne "einer Selbstbestimmung" ist; wozu bedarf es dann einen Betreuer ?

Da der "Berufsbetreuer" meines Wissens nach kein Ausbildungsberuf ist und ich nach intensiver Suche nur wenige "Regeln und Normen sowie Ethik" für diesen Zweig gefunden habe, die Zweifelsohne rechtschaffen und ehrbar sind; diese aber von dem entsprechenden Betreuer nicht ausgeübt werden, frage ich mich wirklich ob es keine Kontrollstelle für diese Ausübung gibt.
Der entsprechende Betreuer kommt gelegentlich vorbei, sieht das Chaos, riecht die entsprechenden Gerüche und es passiert nichts.

Ich möchte hier auf gar keinen Fall den Berufszweig des Betreuers anzweifeln !!!!!!!!!
Nur sind wir anscheinend an einen eher fragwürdigen geraten.
Ich frage auch deshalb noch einmal nach, da wir der Patientin einen angenehmeren Lebensabend in einer entsprechenden Einrichtung wünschen, zum anderen damit im Haus die anderen endlich einmal unter anderem ohne verbale Bedrohung wieder anfangen könnnen zu leben.

Danke fürs Lesen !

Miss Morphat
Miss Morphat ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2018, 16:30   #5
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Hallo

Dumme Fragen gibt es nicht

Tja .. warum hat so jemand einen Betreuer .. damit jemand da ist, der rundherum ein Sicherheitsnetz aufspannen kann und das ganze im Auge behält. Noch dazu wird derjenige auch wohl auch noch weitere Aufgabenkreise haben, so dass sicherlich im Hintergrund noch einiges läuft, wovon ihr nix wisst.

Ich hatte sowas ähnliches ganz aktuell. Dame, verwahrlost, inkontinent (der Duft in der Wohnung war nett), ließ den Pflegedienst nicht an sich ran (da hilft dann auch der tollste Pflegegrad nichts), gestattete der Haushaltshilfe nur einkaufen zu gehen ... ich redete mir den Mund fusselig. Der Pflegedienst redete sich den Mund fusselig. Ich holte den Sozialpsychiatrischen Dienst mit ins Boot. Auch die redeten sich den Mund fusselig. Die Dame verwahrloste immer mehr. Aber sie befand sich nicht in Gefahr. Hatte zu essen und zu trinken und der Gestank störte sie nicht. Vermieter, Pflegedienst, Nachbarn ... jeder schlug verbal auf mich ein. Die faule Betreuerin tut nix.

Aber ich konnte nichts tun. Gar nichts außer vorbei sehen und weiter auf sie einreden.

Dann kam die Kündigung des Vermieters. Mit der Aussicht, bald keine Wohnung mehr zu haben, ließ sie sich vom sozialpsychiatrischen Dienst und mir endlich überreden, mal in ein Krankenhaus zu gehen und sich durchchecken zu lassen. Von dort in die Geriatrie, von dort dann freiwillig ins Heim. Sie hat dann in der Geriatrie doch gemerkt, dass es nett ist, wenn sich jemand um sie kümmert.

Aber bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich freiwillig bereit erklärte ins Krankenhaus zu gehen, war ich machtlos. Ab da lief die Sache dann.

Lustig war, dass der Vermieter gleichzeitig mit der Kündigung eine Beschwerde ans Gericht über mich schickte. Und sich dann wie bolle freute, dass "das ja was bewirkt hat, denn jetzt ist sie ja weg". Dass das nix mit der Beschwerde, sondern mit der Kündigung - und der darauffolgenden Einsicht der Betroffenen FREIWILLIG in ein KH und dann in ein Heim zu gehen - zu tun hatte, erkannte er nicht. Aber lassen wir ihm die Freude

Während der Vermieter sich ärgerte, dass die Frau stinkt und sich die Betreuerin "um nix kümmert" habe ich diverse Anträge gestellt, den Hausarzt (den sie nie aufgesucht hat) mobilisiert, den Sozialpsychiatrischen Dienst mobilisiert, die Finanzen im Lot gehalten, mit der Krankenkasse um Leistungen gestritten, mit der Betroffenen zig Gespräche geführt .

Das soll dir nur verdeutlichen, dass es solche Fälle öfter gibt. Dass die dazugehörigen Betreuer meistens nicht faul sind, sondern mehr Arbeit haben, als wenn ein Betroffener brav alles mitmacht. Und dass es oft sehr schwierig ist, dem Recht auf Selbstbestimmung und den Erwartungen der Umwelt gleichermaßen gerecht zu werden.

Noch was zu den Aufgabenkreisen: das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist nur durchzusetzen, wenn der Betroffene in Gefahr ist und gegen seinen Willen untergebracht werden muss. Ein Betreuer kann einem erwachsenen Menschen nicht vorschreiben, wo er sich aufzuhalten hat.

Zu Gesundheit gehört das Organisieren von Arztbesuchen. Nicht das begleiten. In meinem o. g. Fall habe ich Termine ausgemacht und Begleitung organsiert. Sie ging nicht mit. Dann habe ich Hausbesuche mit dem Arzt vereinbart. Sie öffnete nicht die Tür. Also einfach ist es auch nur, wenn die Betroffenen bereit sind, die angebotene Hilfe anzunehmen. Andernfalls wird es kompliziert und ist in ganz ganz enge rechtliche Rahmen gebunden. Eine Zwangsbehandlung ist kaum durchsetzbar. Und wenn dann nur ... du ahnst es bestimmt schon ...wenn durch eine Nichtbehandlung eine Gefahr für Leib und Leben besteht und ein Richter diese genehmigt.

Die Aufsicht führende Stelle ist das Betreuungsgericht. Die prüfen bei einer Beschwerde, bitten um Stellungnahme und gucken dann, ob der Betreuer richtig handelt (weil er wie in meinem Fall nicht mehr tun kann) oder ob tatsächlich eine Pflichtverletzung vorliegt.

Beraten kann die Betreuungsbörde der Stadt.

LG
Boomer
__________________
Die meisten Probleme lösen sich von selbst - man darf sie nur nicht dabei stören
Boomer ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2018, 20:10   #6
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 6
Standard

Liebe Boomer,

es ging mir wirklich nicht um eine "Anklage" gegen die Berufsbetreuer !!!
Doch in unserem Fall kümmerst sich der Betreuer auch nicht um Arztbesuche oder ähnliches.
Die Patientin wird sich selbst überlassen.
ER macht ( außer Kontoauszüge vorlesen) nichts.
Auch nichts von dem wir eventuell nicht wissen, da er ständig bei uns nachfragt um Dinge zu erfahren die schon mehrfach erörtert worden sind.
Selbst die Lotterien und Glückspiele die per Telefon oder per Post kommen, die ein haufen Geld kosten, werden geduldet.

Es gibt wahrscheinlich zu 99% engagierte Betreuer die sich über die Maßen für ihre Patienten einsetzen.

Doch gibt es auch das 1% wo das nicht so hinhaut.

Es geht auch nicht um eine "Anklage" gegen den Betreuer sondern um eine Ansprechstelle um dem ganzen endlich ein Ende zu bereiten.
Der Betreuer ist mal ganze zwei Jahre in dem "Geschäft".
Was mich wirklich erschüttert, ist die Tatsache das man einen Betreuer mit der "Betreung" eines Menschen beauftragt, bzw. vom Gericht beauftragt, damit es dem Menschen gut geht, weil dieser für sich selbst nicht mehr sorgen kann.
Selbst die Familie (selbst erkrankt u.a. an Krebs) hat daher diese Betreuung, Fürsorge in die Wege geleitet weil man es selber nicht mehr stemmen kann.

Doch wenn der zu Betreuende und der Betreuer mehr Macht über das Schiksal einer ganzen Familie haben, die inzwischen zu Grunde geht, das übersteigt mein Verständnis.

Da habe ich auch kein Verständnis mehr.

Ich danke Dir aber für deine Meinung.

Ich werde mich jetzt nochmal an das Gericht wenden und versuchen die richtige Stelle der Stadt herauszubekommen.
Das ist ja bei den wenigen Dezernaten und Abteilungen auch leicht.

Danke trotzdem.

Miss Morphat
Miss Morphat ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2018, 20:20   #7
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Google einfach mal Betreuungsbehörde plus eure Stadt . Da dürfte das kommen.

Ich hab es auch nicht als Anklage verstanden. Ich wollte nur verdeutlichen, dass es oft anders ist, als es nach außen scheint. Und dass vieles aufgrund diverse Gesetze und Verordnungen schwieriger ist , als der normale Menschenverstand vermuten lassen würde.

Und natürlich gibt es überall schwarze Schafe, wie in jedem Job.

Ich selbst bin übrigens auch erst seit 2015 "im Geschäft" das hat nichts zu sagen
__________________
Die meisten Probleme lösen sich von selbst - man darf sie nur nicht dabei stören
Boomer ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2018, 23:56   #8
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,576
Standard

Moin moin

Die Situation bei Euch ist sicherlich verfahren und nur schwer auszuhalten, weil ein familienangehöriger einfach nur querschießt und alle anderen sich für sie schon aufgerieben und dann Hilfe von aussen (den Betreuer) gesucht haben - und trotzdem tut sich nichts oder noch nichts.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es dem Betreuer auch so geht, wie Boomer das beschrieben hat. Und dass er im Prinzip (vielleicht noch) machtlos ist.

Zitat:
Zitat von Miss Morphat Beitrag anzeigen
ER macht ( außer Kontoauszüge vorlesen) nichts.
Auch nichts von dem wir eventuell nicht wissen, da er ständig bei uns nachfragt um Dinge zu erfahren die schon mehrfach erörtert worden sind.
Vielleicht macht der Betreuer ja doch was. Er fragt Euch und wahrscheinlich auch andere, um in Erfahrung zu bringen, ob eine Gefährdung vorliegt und er endlich eingreifen kann, oder noch nicht. Wie weit er schon den Kontakt zu anderen Stellen (Ärzte, Krankenhäuser, Sozialpsyhiatrischer Dienst etc.) aufgenommen hat, um zum richtigen Zeitpunkt schnell eingreifen zu können, werdet ihr wahrscheinlich nicht wissen (können).


Zitat:
Zitat von Miss Morphat Beitrag anzeigen
Selbst die Lotterien und Glückspiele die per Telefon oder per Post kommen, die ein haufen Geld kosten, werden geduldet.
Solange die Betreute sich damit nicht überschuldet, darf der Betreuer da nichts unternehmen. Selbst dann nicht, wenn er es wollte.

Zitat:
Zitat von Miss Morphat Beitrag anzeigen
Was mich wirklich erschüttert, ist die Tatsache das man einen Betreuer mit der "Betreung" eines Menschen beauftragt, bzw. vom Gericht beauftragt, damit es dem Menschen gut geht, weil dieser für sich selbst nicht mehr sorgen kann.
Genau das ist der Zweck der rechtlichen Betreuung. Der Betreute Mensch kann selber nicht mehr dafür sorgen.
Das Problem ist in diesem Fall, dass der betreute Mensch mit seinen Macken keine Sympathieträgerin ist und alles ablehnt, was ihr angeboten wird.
Wäre die Betreute dement und freundlich und würde die nötigen Angebote annehmen, dann wäre die Aufgabenstellung auch nicht mehr so erschütternd und so wie die Hilfestellung auch vom Umfeld sehr gerne gesehen.

Zitat:
Zitat von Miss Morphat Beitrag anzeigen
Selbst die Familie (selbst erkrankt u.a. an Krebs) hat daher diese Betreuung, Fürsorge in die Wege geleitet weil man es selber nicht mehr stemmen kann.
Die Familie hat da ihre eigene Hilflosigkeit erkannt und mit der Betreuungsanregung auch vollkommen richtig gehandelt.

Zitat:
Zitat von Miss Morphat Beitrag anzeigen
Doch wenn der zu Betreuende und der Betreuer mehr Macht über das Schiksal einer ganzen Familie haben, die inzwischen zu Grunde geht, das übersteigt mein Verständnis.
Die zu betreuende Person hat aufgrund ihrer Demenz und sonstigen Eigenarten tatsächlich sehr viel Macht über ihr Umfeld, die Familie und auch über den Betreuer, der aufgrund seiner gesetzlichen Spielregeln wahrscheinlich NOCH nicht gegen den Willen der Betreuten handeln kann.
Der Betreuer hat NOCH keine Macht, die er der Betreuten entgegen halten kann.
Er ist wahrscheinlich derzeit genauso hilflos wie ihr.

Zumindest so lange, wie sich an der Situation noch nichts geändert hat.
Denk noch mal an Boomers Geschichte: Erst die Kündigung hat etwas in Bewegung gebracht. D.h. Wenn es in Eurer Situation eine Veränderung gibt, der sich die Betreute nicht erwehren kann, dann kann sich etwas bewegen. Diese Veränderung kann der Betreuer möglicherweise nicht bewirken, weil der nicht die Macht dazu hat.
Die Betreute wird diese Veränderung nicht bewirken wollen.
(Eine plötzliche gesundheitliche Krise würde zwar etwas bewirken, ist aber sicherlich weder von der Betreuten noch von jemand anders gewollt).
Dritte Personen (also ihr, Vermieter, Nachbarn oder sonst jemand im Umfeld) könnten etwas bewirken.

Stell' Dir z.B. vor, die Betreute wird von Euch noch irgenwie versorgt und ihr fahrt alle in Urlaub oder zu Kur. Keiner ist mehr da, um diese Versorgungsleistung zu übernehmen. Jeder andere wird von der Betreuten als Hilfeleister abgelehnt. Dann wird es möglicherweise für sie eine Gefahrensituation geben, in der der Betreuer eine Unterbringung anleiern muss und kann.
Das Beispiel ist hypothetisch, aber mit viel Phantasie ist so etwas oder ähnliches möglich. Da geht natürlich nur, wenn alle auch mit dem Betreuer zusammenarbeiten und sich untereinander auf einen Lösungsversuch verständigen.
Es wird aber sicherlich auch nicht einfach sein.

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2018, 15:12   #9
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 6
Standard

Hallo Boomer,
hallo Imre,

zuerst möchte ich mich für die bescheuerte PC-Schrift entschuldigen. Keine Ahnung was mit der Tastatur los ist.

Zum anderen muß ich mich für meine Wortwahl entschuldigen.

Aber bei uns liegen die Nerven blank.
Wir müssen seit Jahren einen immer stärker werdenden Psychoterror ertragen (teilweise mit sehr glaubhaften Drohungen gegen das eigene Leben), haben ja deshalb und im Sinne einer guten und fachgerechten Pflege für die Patientin bei Gericht einen Betreuer beantragt, haben mehrere (speziell für Demenzerkrankungen) Pflegeeinrichtungen gesucht und gefunden aber der Betreuer hat diese der Patienten (beweisbar) wieder ausgeredet.

Der Tip mit der Betreungsstelle der Stadt war sehr gut, allerdings sagten die uns das das bei Gericht :"halt dauert" bis eine Entscheidung fällt.

Nun gut, wir müssen das anscheinend aushalten und ausstehen, egal wie es um unsere Gesundheit steht.

Ich finde es nur sehr traurig, bedauerlich und eine immense Lücke, daß es so wenig Hilfe für Angehörige gibt.

Ja, hier habe ich schon mehrfach mit Selbsthilfegruppen für Angehörige telefoniert, diese verliefen aber immer mit dem Hinweis :"ja sie müssen Verständnis und Geduld haben".

Das mag sein.
Das mag sein, wenn man es mit einem lieben älteren Herrn zu tun hat der tüddelig geworden ist, der manchmal (leider) im 2. Weltkrieg ist, meistens aber "nur" vergessen hat wo die Fernsehzeitung ist.

Ich will das weiß Gott nicht schönreden, um Gottes Willen, das ist sehr schlimm.

Ich kann im Moment auch nicht weiter schreiben.

Ich wollte und möchte mich nur füe meine Wortwahl entschuldigen.

Danke.

Misss Morphat
Miss Morphat ist offline  
Digg this Post!Add Post to del.icio.usBookmark Post in TechnoratiFurl this Post!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.
Trackbacks are an
Pingbacks are an
Refbacks are an

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:08 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Template-Modifikationen durch TMS

SEO by vBSEO 3.2.0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39