Dies ist ein Beitrag zum Thema Persönliches Budget im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Zitat:
Weil es vielleicht aus Sicht der Betreuer nicht sinnig ist in den jeweiligen Fällen...?
Das hat mit "Fairness" wohl ...
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21.11.2009, 23:38 | #11 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 16.10.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 120
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Chesterfield
Zitat:
Weil der Betreuer findet, das es nicht nötig ist, auch wenn der Betreute es wünscht und warum sollte es nicht sinnig sein? Ich glaube das P.B. ist noch viel zu wenig bekannt. Ich bin froh, dass ich zu den Personen gehöre, die schon in der Probierphase ein Budget bekommen haben. Selbst bei Heimbewohnern kann ein P.B. beantragt werden. Aber dazu kann ich keine tips geben. Ich wohne in keinem Heim und ich bekomme es eben damit ich mein Leben solange als möglich zuhause ermöglichen kann, anstatt in ein Heim zu müssen. |
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22.11.2009, 00:29 | #12 |
"Nervensäge" vom Dienst
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 755
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Hallo sonneimregen!
Magst du vielleicht mal erzählen, wie das PB konkret bei dir aussieht und was das alles umfasst? Ich habe bislang nur sehr allgemeines drüber gehört und wäre dran interessiert, Infos aus "erster Hand" zu lesen. Viele Grüsse, MurphysLaw |
22.11.2009, 10:07 | #13 | ||||
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
Registriert seit: 25.10.2009
Beiträge: 911
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Hallo Sonneimregen,
Zitat:
Ich persönlich würde sagen: ein PB ist dann sinnvoll, wenn die betroffene Person dadurch Vorteile erlangen kann, die sie bei der Regelleistungsgewährung nicht hätte. Und solche Vorteile sehe ich eben nur unter gewissen Umständen als vorhanden... vor allem bei Personen, die in der Lage sind, das Budget selbst zu verwalten und wirklich von ihren Möglichkeiten aktiv Gebrauch zu machen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
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22.11.2009, 19:40 | #14 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 16.10.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 120
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das sind viele Fragen,
die ich so nicht beantworten kann.
Auf jeden Fall kann man sich für das Geld die Hilfen selbst einkaufen, z.B. die Haushaltshilfe, oder die Begleitung zum Arzt usw.. Jeder bekommt es, der eine Behinderung hat. Und zwar, geistig, seelisch oder Körperliche Behinderung. Ich plane einen Verein zu gründen, im meiner Umgebung zunächst, für Menschen, die Hilfe benötigen,. bzw. Anspruch haben auf das Pers. Budget. Habe aber leider zur Gründung noch niemand gefunden, und weil eben die Betreuer keine Lust haben das P.B. zu beantragen. lb. gruß sonneimregen |
22.11.2009, 19:46 | #15 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 16.10.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 120
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dann gibt es noch den Budget-Assistenten,
der dafür sorgt, dass die geforderte Abrechnung vierteljährlich erfolgt.
Regelleistung?? Was hat das mit dem Pers. budget zu tun? Verstehe ich nicht. Zitat:
Von einer Regelleistung, was das auch immer heißen mag, kann ich mir niemand einkaufen für Hilfen, um meinen alltag zu bewältigen! |
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23.11.2009, 10:19 | #16 | |
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
Registriert seit: 25.10.2009
Beiträge: 911
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Das sind zwei unterschiedliche Arten der Leistungsgewährung.
In beiden Fällen wird zunächst entschieden, welche Leistungen in welchem Umfang der betroffene Mensch benötigt und wie viel dies etwa kosten wird. Beim PB werden dann - kurz gesagt - Geld oder Gutscheine direkt an den Leistungsempfänger ausgezahlt, der sich damit (zumindest theoretisch) ein individuell passendes Leistungspaket selbst schnüren und "einkaufen" kann. Bei der Regelleistung werden - wiederum kurz gefasst - geeignete Hilfeformen aus einem "Standard-Katalog" ausgewählt, die dann direkt vom Kostenträger bezahlt wird. Der betroffene Mensch erhält auch hier natürlich Mitspracherecht bei der Wahl des Leistungsanbieters, kann allerdings nicht in dem Maße über das Leistungsspektrum bestimmen, wie beim PB. Das ist aber m. E. ohnehin Makulatur, weil: Die Möglichkeit eigener Leistungsverhandlungen mit einem Anbieter ist meist rein theoretischer Natur. Meiner Erfahrung nach sind viele Anbieter nämlich gar nicht gewillt oder in der Lage, individuelle Leistungspakete anzubieten. Somit greift der Hauptvorteil des PB zumeist ins Leere. Zitat:
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30.12.2009, 14:55 | #17 |
Stammgast
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Ort: leider noch deutschland
Beiträge: 615
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mehr oder weniger/ regelsatz : P.B.
die frage stellt sich doch in der regel gar nicht, denn das trägerübergreifende Persönliche Budget hat an sich kostenneutral zu sein, dass bedeutet es soll nicht mehr erbracht werden, als mit der regelleistung erbracht wurde.
ein auch noch bedenkswertes "hemmnis" dürften auch die alten gegebenen strukturen sein (leistungsträger, leistungserbringer, leistungsberechtigter)..... da bei dem P.B. der direkte empfang für die leistungserbringer wegfällt, wird der paradigmenwechsel in der regel auch durchweg ignoriert..... an sich dürfte es dem leistungsträger vom finanziellen egal sein, da ja kostenneutral......ist es aber leider nicht. leidtragende ist dann immer der betroffene behinderte.... lg nam
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Der Barbar, erkennen wir, hat es leicht gesund zu sein, für den Kulturmenschen ist es eine schwere Aufgabe. Sigmund Freud |
30.12.2009, 19:17 | #18 |
Stammgast
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vor-/nachteile des PB
Die Vorteile sind:
- eine erhöhte Lebensqualität, wo man selbst bestimmt, welche Person und zu welcher Zeit für bestimmte Leistungen anwesend ist - es sind Leistungen aus einer Hand möglich - es gibt mehr Spielräume im Gegensatz zu Sachleistungen - die erforderliche Unterstützung kann den Bedürfnissen angepaßt werden - Durch die Geldleistung wird die soziale Teilhabe gefördert, in dem z.B. Freizeitaktivitäten außerhalb und unabhängig von Institutionen bzw. Einrichtungen möglich sind. Die Nachteile sind: - die Verfahrensdauer von Antragsstellung bis zur Bewilligung kann zwischen 8 Wochen und einem Jahr betragen - die Sicherheit der Sachleistung fällt weg – der Budgetnehmer muss grundsätzlich mit der monatlichen Geldleistung auskommen - der Budgetnehmer trägt die Verantwortung für die Organisation und die Qualität der Hilfen - durch die selbständige Organisation der Hilfen, sowie die Notwendigkeit, Verwendungsnachweise für den Leistungsträger zu führen entsteht ein bürokratischer Mehraufwand .
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Der Barbar, erkennen wir, hat es leicht gesund zu sein, für den Kulturmenschen ist es eine schwere Aufgabe. Sigmund Freud |
10.01.2010, 16:07 | #19 |
Forums-Geselle
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Beiträge: 71
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PB oder BEWO
Hallo
auch ich hatte ein PB beantragt. Das Antragsverfahren hat in der Tat fast ein Jahr gedauert. Ich wollte das PB für eine persönliche Assistenz für Haushaltshilfe, Hilfe beim Bearbeiten von Post oder Hilfe bei Kontaktaufnahme zu Behörden oder anderen Stellen. Reisebegleitung. Assistenz bei Reisevorbereitung und Nachbereitung ( halte viele Vorträge in D. und auch war ich schon in USA was alleine fast eine Katastrophe war aber ich habs überlebt *g*) Dazwischen hatte ich einen Unfall. Ich musste aufgrund dessen meine Pläne ändern. Ich konnte den Assistenten den ich bereits hatte nicht mehr einabeiten. gefunden hatte ich den über die Assistenzbörse, die ich wiederum durch www.forsea.de - auf deren Namen ich noch kannte durch einen Vortrag von vor 10 Jahren auf einem Pflegekongress - entdeckt hatte. Forum für selbstbestimmte Assistenz Behinderter e.V. dort gibt es allerhand praktische Tipps zum persönlichen Budget und Beispiele für den Einsatz. Budgetnehmer können dort im Forum sich wiederum dazu beraten lassen - sicherlich ist es auch für Betreuer gut zu lesen die ja dann wohl teilweise stellvertretend "budgetnehmer" wären. wer auch Auskunft und Beratung zum PB und Anträgen und Nutzen gibt ist: Institut Yael-Elya - dort habe ich auch jemand gefunden der mir beim Antragstellen geholfen hat die Person ist auch bei Forsea aktiv YAEL ELYA Institut - EMPOWERMENT, SELBSTBESTIMMT LEBEN, ENTHOSPITALISIERUNG, SYSTEMISCHE THERAPIE, TRAUMATHERAPIE, GEWALTPRÄVENTION, KONFLIKTLÖSUNG, SUPERVISION Ausserdem der ISL (Interessensgemeinschaft selbständig Leben behinderter) oder auch mancherorts ZSL genannt. Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. auch VBA ( Verbund selbständiger ARbeitgeberinnen und Arbeitgeber - man fungiert ja quasi als einer wenn man einen Assistenten durch das Budget beschäftigt) VbA Selbstbestimmt Leben e. V. Verbund behinderter ArbeitgeberInnen! auch wenn da München steht, es gibt ein Bundesweites "Netzwerk" mit anderen Vereinen - arbeiten auch mit ISL zusammen. von denen habe ich vor 10 Jahren zum ersten mal über die persönliche Assistenz erfahren und wie man sich das im praktischen vorstellen muss. Die waren auch auf dem o.g. Kongress. Manchmal ein Vorteil sich bestimmte Dinge genau zu merken und mein fotografisches Gedächtnis Das interessante ist das bei - ich glaube allen dieser Vereine - die Beratung durch peer Conselling geschieht. Es handelt sich also überall um Betroffene die selbst Fachleute sind. Schwerstbehinderte Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychologen. Die Person die mich beraten hat beispielsweise fuhr mit ihrer Assistenz zu mir. Am Telefon sagte sie:" für mich ist das wohl sicher einfacher zu ihnen zu kommen als sie zu mir..." ( womit sie recht hatte) Als ich sie dann bei mir zuhause hatte, sah ich das ihre Selbständigkeit ohne das Budget und die Assistenz nicht möglich gewesen wäre. Sie ist ja scheinbar schwerer Betroffen von Behinderung als ich wenn ich das mal so sagen darf, doch sie hat mit dem Budget es möglich machen können sämtliche Barrieren zu überwinden. Jemand der das Modell in meinem Umfeld nicht versteht dem erkläre ich immer er soll mal die Serie Monk gucken, um zu sehen wie das auch funktionieren kann - gerade bei psychisch Kranken beispielsweise. Die Person kam mit dem Elektro-rolli, wurde in ihrem Auto von der Assistenz gefahren die dann unten warten musste. Dadurch war es ihr einfacher möglich zu mir zu kommen statt das ich sie in iher Beratungsstelle aufgesucht hatte. Da ich ja nicht Auto fahren kann und manchmal phasenweise Sturzgefährdet bin. Und mich in fremder Umgebung schwer zurecht finde und und und .... ein interessantes Beispiel ist auch die Anwendung des PB für persönliche Assistenz von Behinderten im Krankenhaus - etwas das ich mir wünschen würde. ForseA - 2006/07/08 Ich muss ins Krankenhaus ... und nun? Die gesetzlichen Änderungen So - hoffe hiermit noch etwas geholfen zu haben. lg Mützi |
18.01.2010, 16:03 | #20 |
Stammgast
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: leider noch deutschland
Beiträge: 615
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weitere informationen....
einmal artikel zum lesen......
http://www.budget.paritaet.org/uploa...ie_01_2010.pdf und bewegte bilder..... 3sat.Mediathek - Video: "Persönliches Budget" noch wenig gefragt - Initiativen fordern mehr Beratungsmöglichkeiten (nano, 11/01/10) meine persönliche erfahrung zum PB: ich hatte aus einem zeitungsartikel darüber erfahren.... leistungen werden anscheinend nur erbracht (in diesem landkreis) wenn das geld in altbekannte institutionen fliesst..... das PB wird hier als affront auf besitzstände gesehen....unterstüzung vom betreuer war hier nicht nur null...sondern das verhalten war eher als bremse zu verstehen... das man dann seine rechtsansprüche auf dem (sozial-)gerichtsweg durchsetzen muss, ist natürlich nicht an frechheit zu überbieten (wie soll man es denn sonst machen? selbstjustiz? bisher bin ich davon ausgegangen, dass man in streitigkeiten eben gerichte anruft in unserem kulturkreis......) drücke allen die daumen, die ein PB beantragen.....und viel kraft und den willen bei der umsetzung lg nam
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persönliches budget, sgb9 |
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