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Persönliches Budget

Dies ist ein Beitrag zum Thema Persönliches Budget im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hat jemand damit Erfahrungen? Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Es ist ja nicht mehr Geld als vorher ...


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Alt 25.10.2009, 16:13   #1
Berufsbetreuerin / Rechtsanwältin
 
Benutzerbild von ronja
 
Registriert seit: 01.04.2009
Beiträge: 580
Standard Persönliches Budget

Hat jemand damit Erfahrungen? Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Es ist ja nicht mehr Geld als vorher da. Ich hatte nach der Einführung so ein bisschen den Verdacht - und habe ich von anderen gehört - dass man manche Pflegedienste brachliegende Gelder witterten und natürlich nur zum Wohle der Betreuten das Gespräch suchten, um hier was in Anspruch nehmen zu können. Bei einer meiner Betreuten, die manchmal etwas halsstarrig ist und sich ungern pflegen lässt, bot die Mitarbeiterin des Pflegedienstes sozusagen zur Belohnung für Kooperationsbereitschaft einen Lippenstift und irgendwelche Kosmetika an, woraufhin meine Betreute trocken sagte, davon hätte sie selbst genug und könne der Pflegedienstmitarbeiterin auch etwas schenken. Wie gesagt, mich würden Erfahrungen aus der Praxis interessieren.
ronja ist offline  
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Alt 25.10.2009, 17:30   #2
Berufsbetreuer
 
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,643
Standard

Zitat:
Zitat von ronja Beitrag anzeigen
Es ist ja nicht mehr Geld als vorher da.
Hallo,

dies ist meines Erachtens ein wesentlicher Punkt.

Um es kurz zu machen: Ich habe bisher immer noch nicht kapiert (evt. schwer von Begriff), warum ich für einen Betreuten das persönliche Budget beantragen soll bzw. was für einen Vorteil dies dem Betreuten (und mir) - außer Mehrarbeit - letztendlich brächte.
Ich gehe mal davon aus, dass es weitere Betreuer gibt, die ähnlich denken.

Nichtsdestotrotz lasse ich mich aber gerne eines Besseren belehren.

mfg
carlos ist offline  
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Alt 25.10.2009, 17:46   #3
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Hallo,

ich weiss von einem Kollegen aus Thüringen dass dort im Rahmen des Modellversuchs viel mit dem p.B. gearbeitet wird, die Klienten scheinen zufrieden.
Er, der Kollege, ist es nicht so ganz denn er hat wirklich viel mehr Arbeit.
Ich habs letztes Jahr hier mal beantragt aber höre wenig darüber. Und da es in dem bereich soviel Unklarheit gibt, Budgetassistent usw. hake ich nicht sehr eifrig nach.

Gruss Michaela
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 25.10.2009, 20:43   #4
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Registriert seit: 24.10.2009
Beiträge: 911
Standard

Hallo!

Ich hatte das... "Vergnügen" (?!) im Rahmen des Master-Studiums mehrere Tage das SGB IX von Harry Fuchs, einem der "politischen Väter" des SGB IX, vorgestellt zu bekommen.
Dabei ging es auch ausführlich um das Budget.

Mein persönlicher Eindruck: Das Budget ist dann eine sinnvolle Variante, wenn ein "Bedarfsfall" sich über Leistungen aus mehreren SGB erstreckt und die Standardangebote nicht passen. Ferner kann es sinnvoll sein, wenn Betroffene selbst in der Lage sind, ihren Hilfebedarf zu erkennen und individuell gestalten möchten, ohne sich mit gefühlten 5 Trillionen Ämtern und Sachbearbeitern rumschlagen zu müssen - ich denke da z.B. an körperbehinderte Menschen ohne kognitive oder psychische Einschränkungen.

Ziel ist ja grundlegend, dass jedem Hilfebedürftigen der optimal passende "Maßanzug" an Leistungen zu Teil wird.
Das ist im Ansatz wundervoll gedacht (wie der Rest des SGB IX) - in der Umsetzung jedoch grottig (wie der Rest des SGB IX....).

Ich arbeite nicht mit Budgets, weil...
... ich im SGB-Paragraphen- und im Leistungsanbieter-Dschungel bislang stets passende Leistungspakete für meine Betreuten schnüren konnte (Ausnahme hier sind originäre SGB IX Leistungen im ambulanten Bereich, weil: die werden bei uns rechtswidrig schlichtweg nicht bewilligt).
... es hierzulande kaum Anbieter gibt, die bereit sind, von Regelangeboten abzuweichen.
... es keiner meiner Betreuten, für die es grundsätzlich vorstellbar wäre, bislang wollte.
... die ggf. notwendige Budget-Assistenz ohne zusätzliche Vergütung (m. E. nicht genehmigungsfähiges In-sich-Geschäft!) an mir hängen bleiben würde.

Der Herr Fuchs hat recht anschauliche Kommentierungen und Stellungnahmen zum Budget verfasst, die für Interessierte durchaus lesenswert sind.

Unter Umständen ist übrigens doch mehr Geld da, als vorher - zwar nicht in der Summe, aber für einzelne Hilfeleistungen, die dem Betroffenen sehr wichtig sind, zu Lasten von Leistungen, die diesem eher nebensächlich erscheinen.
Chesterfield ist offline  
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Alt 12.11.2009, 03:18   #5
Gesperrt
 
Registriert seit: 18.08.2005
Ort: im Baumhaus
Beiträge: 624
Standard

Chesterfield,

- wo wird das beantragt

- wer ist Kostenträger

- ist das einkommensabhängig

- gilt dies auch für Leistungen, wenn jemand eine Haushaltshilfe beantragt für z.B. ca. 3 Stunden täglich

- ist hierzu eine psychische Erkrankung notwendig.

Soweit ich weiß, wird dieses Budget gewährt, um Menschen in ihrem Lebensumfeld zu erhalten und Krankenhaus- oder Heimaufenthalt zu vermeiden.

Gruss
mary ist offline  
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Alt 12.11.2009, 09:01   #6
Berufsbetreuerin
 
Registriert seit: 16.12.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 592
Standard

Ich habe die Fortbildung des BdB gemacht, habe aber noch nie das Persönliche Budget angewandt. Aus ähnlichen Gründen, wie hier schon genannt. Ein riesiger Aufwand, ohne dass wir dies extra bezahlt bekommen. Die Aussagen des BdB waren dazu auch sehr widersprüchlich. Wir Betreuer sollen uns in dieses Feld einarbeiten und wären absolut geeignet für die Tätigkeit als Budgetassistent, aber wir sollen dies nicht ohne Extra- Vergütung machen, die es ja nun noch nicht für uns Betreuer gibt.

Mary, Kostenträger ist wie bisher das jeweilige zuständige Amt. In Deinem Fall dürfte dies das Sozialamt sein. Es muss keine psychische Erkrankung vorliegen, sondern einfach nur die Hilfsbedürftigkeit an sich, die natürlich nachzuweisen wäre. Auch hier wird wieder geprüft werden, inwieweit Einkommen mit eingesetzt werden kann.

Sorry, für die knappe Antwort, aber der Schreibtisch quillt gerade über.
BetrKl ist offline  
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Alt 12.11.2009, 09:24   #7
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Registriert seit: 24.10.2009
Beiträge: 911
Standard

Zitat:
- wo wird das beantragt
Bei einem der zuständigen Sozialleistungsträger (§ 17 SGB IX).


Zitat:
- wer ist Kostenträger
Das Persönliche Budget ist keine eigene Leistung, sondern nur eine Form der Ausführung von Sozialleistungen. Daher gibt es keinen separaten Kostenträger.
Darüber, welche Leistungen i. S. d. § 17 SGB IX "budgetfähig" sind und welche nicht, kann man wohl lange streiten...
Verankerungen in den SGB: § 2 Abs. 2 SGB V, § 35a SGB VIII, § 17 SGB IX, § 35a SGB XI, § 57 SGB XII.


Zitat:
- ist das einkommensabhängig
Das Budget ist für sich einkommensunabhängig, d.h. jeder Mensch kann geeignete Leistungen unabhängig von Vermögen oder Einkommen als Budget ausführen lassen.
Einige der auszuführenden Leistungen können jedoch durchaus einkommensabhängig sein (z.B. im SGB XII). Die Ausführung als Budget ändert daran nix - weder zum Guten, noch zum Schlechten.


Zitat:
- gilt dies auch für Leistungen, wenn jemand eine Haushaltshilfe beantragt für z.B. ca. 3 Stunden täglich
Kommt ein bisserl darauf an, nach welchem SGB die Haushaltshilfe bewillgt wird - aber dem Grunde nach würde ich das mit "Ja" beantworten. Allerdings sehe ich keinen praktischen Nutzen der Anwendung eines Budgets, wenn es nur um die Haushaltshilfe geht.
Vielleicht besteht da aber bei Dir eine gewisse Grundunklarheit, was das Budget eigentlich ist -> ver.di: Interview Harry Fuchs


Zitat:
- ist hierzu eine psychische Erkrankung notwendig.
Nein.
Manchmal denke ich mir allerdings, dass man schon ein bisserl wahnsinnig sein muss, um Budget zu beantragen...


Zitat:
Soweit ich weiß, wird dieses Budget gewährt, um Menschen in ihrem Lebensumfeld zu erhalten und Krankenhaus- oder Heimaufenthalt zu vermeiden.
Nein.
Diese Art der Leistungsausführung soll dem Leistungsempfänger die Möglichkeit geben, seine eigene Versorgung individueller und eigenverantwortlicher zu gestalten.
Das, was Du beschreibst, ist eine Facette des Teilhabe-Gedankens, der sich auch im SGB IX definiert finden lässt.
__________________


Geändert von Chesterfield (12.11.2009 um 09:44 Uhr)
Chesterfield ist offline  
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Alt 17.11.2009, 15:21   #8
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.10.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 120
Standard

Ich bekomme schon ein ganze Weile das P.B.. Der Budgetassisent sollte wenn möglich nicht der Betreuer sein, soweit ich mich erinnere.

Mir ist aufgefallen, dass Betreuer ihren Anvertrauten, das P.B ausreden, und auch nicht beantragen.
Ich finde ich ist nicht fair.

Ener Frau mit Krebs wurde erklärt, sie dürfe nur den Sozialghilfesatz als Rente haben, was nicht richtig ist.
Hier leigt der Bemessungsatz höher, der liegt irgendwo bei über 900 euro je monat.


lg.
sonne
sonneimregen ist offline  
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Alt 17.11.2009, 16:30   #9
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Registriert seit: 24.10.2009
Beiträge: 911
Standard

Hallo!

Zitat:
Zitat von sonneimregen Beitrag anzeigen
Ich bekomme schon ein ganze Weile das P.B.. Der Budgetassisent sollte wenn möglich nicht der Betreuer sein, soweit ich mich erinnere.
Dafür gibt es keine gesetzliche Vorgabe.
Zur Vermeidung etwaiger Insichgeschäfte oder ethischer Komplikationen halte ich es durchaus aber auch für nicht unsinnig, wenn der Betreuer nicht zugleich B.Assistent ist... mal ganz abgesehen davon von der Frage, ob das überhaupt seine Aufgabe ist und sein kann.


Zitat:
Mir ist aufgefallen, dass Betreuer ihren Anvertrauten, das P.B ausreden, und auch nicht beantragen.
Ich finde ich ist nicht fair.
Weil es vielleicht aus Sicht der Betreuer nicht sinnig ist in den jeweiligen Fällen...?
Das hat mit "Fairness" wohl eher weniger zu tun, meine ich.


Zitat:
Ener Frau mit Krebs wurde erklärt, sie dürfe nur den Sozialghilfesatz als Rente haben, was nicht richtig ist.
Hier leigt der Bemessungsatz höher, der liegt irgendwo bei über 900 euro je monat.
Was hat das denn mit dem Budget zu tun...?
__________________

Chesterfield ist offline  
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Alt 21.11.2009, 22:32   #10
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.10.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 120
Standard Verzeihung,. das ich mich nicht verständlich

ausdrücken kann,

Ich dachte dass das klar sei, es ging unm das P.B.
Das jeder bekommt, dessen Einkommen nicht einen gewissen Betrag überschreitet, und der liegt bei ca 900 Euro!!

Niemand versteht mich? Wie schrecklich ist ds Leben

trotzdem
lb.grüße
sonne
sonneimregen ist offline  
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