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Probleme bei der Betreuung meines Sohnes (ehemals Hallo)

Dies ist ein Beitrag zum Thema Probleme bei der Betreuung meines Sohnes (ehemals Hallo) im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Einen wunderschönen Guten Abend zusammen, hier mal ein paar neue Updates: Es ist eine Menge passiert, leider in die falsche ...


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Alt 02.08.2015, 21:36   #81
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.09.2010
Ort: NRW
Beiträge: 65
Standard Mdeikamentenwechsel...alles umsonst gewesen...

Einen wunderschönen Guten Abend zusammen,
hier mal ein paar neue Updates:


Es ist eine Menge passiert, leider in die falsche Richtung.


Mein Sohn bekam seine eigene Wohnung und nahm die Medi´s alleine ein. Mit der Begründung, dass er zwar nicht weiß wofür, aber er wollte ja nicht mehr ins Krankenhaus.


Ein ganzes Jahr ohne Krankenhausaufenthalt.
Ich dachte, jetzt haben wir es geschafft. Nie mehr Psychiatrie, es kann nur noch aufwärts gehen. Dank dem Medikament Zyprexa.


Er nahm innerhalb von einem halben Jahr ca. 30 Kilo zu und fing an, sich selbst auf das übelste zu beschimpfen. Er übergab sich ohne Grund. Er aß kaum noch und wenn er nur an Essen gedacht hat, wurde ihm schon wieder übel. Er bekam Risse im Gewebe, rund um die Oberschenkel und um den Bauch.
Er wollte ab sofort keine Medikamente mehr nehmen, weil er Angst hatte, noch mehr zu zunehmen.


Was blieb mir anderes übrig, als einen Termin mit ihm bei seinem Psychiater zu machen und dort über den Verlauf zu sprechen.


Wir entschieden uns für eine Medikamentenumstellung. - Im nachhinein muss ich sagen, es war die falsche Entscheidung.
Besser wäre gewesen, ihm zu erklären, dass man durch Sport auch die Kilos wieder herunter bekommt.


Zuerst ließ er sich ambulant neu einstellen. Als dann das neue Medikament aber erhöht werden musste, hat mein Sohn auf Stur gestellt und nur noch die geringste Dosis regelmäßig genommen.


Der Teufelskreislauf fing an.
Er musste ins Krankenhaus eingewiesen werden, da der psychotische Schub zu heftig war.
Nun war er natürlich der Meinung, dass er trotz Medikamenteneinnahme auch ins Krankenhaus muss.
Das die Dosis einfach nur zu niedrig für ihn war, sah er gar nicht ein.
Seit dem Aufenthalt nimmt er nur im Krankenhaus Medikamente damit er entlassen wird. Sobald er wieder draußen ist, nimmt er nichts mehr ein.


Ich habe das ambulante betreute Wohnen mit ins Boot genommen , aber auch den Pflegedienst, um die Medikamenteneinnahme wieder zu überwachen.


Es half nichts. Er hat sich gegen alles und jeden gesperrt.


Im laufe der Zeit musste ich mir verschiedene Morddrohungen von ihm anhören, die Polizei kam des Öfteren, da er verbal aggressiv wurde und jeder Schub wurde schlimmer.


Mittlerweile habe ich mich mit dem zuständigen Richter über die Situation unterhalten und ich entschied, die Betreuung nach vier Jahren aufzugeben.


Mein Sohn hat nun einen guten Betreuer bekommen, welcher sich auch die Mühe macht, mit Angehörigen zu sprechen und eventuelle Fragen des nicht Verstehens zu beantworten.


Nach dem Wechsel der Medikamente, kam der Junge nicht mehr aus seine Psychose raus - bis heute nicht -.


Daraus ergibt sich, dass er über kurz oder lang die Wohnung aufgeben muss und erneut ins stationär betreute Wohnen ziehen muss. Dieses Mal aber in ein Haus, wo er auch wohnen bleiben darf, wenn er an keinen Therapien mit macht.


Die Möglichkeit, dass er wieder gesund wird oder zumindest aus seinem psychotischen Wahn noch Mal heraus kommt, sieht nicht gut aus.




Wenn ich jetzt die fünf Jahre Revue passieren lasse, würde ich einiges ändern.
Es gibt viele Betroffene, welche Schwierigkeiten mit dem Betreuer haben.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, bekommt einen Wechsel, zu einem anderen Betreuer.
Aber übernehmt die Betreuung nicht selbst.
Denn bei einem Berufsbetreuer wäre diese Situation nicht gekippt und anschließend aus dem Ruder gelaufen.




Nun ist das Leben von dem Jungen komplett dahin.


lg heike@
heike@ ist offline  
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Alt 02.08.2015, 21:49   #82
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Liebe Heike, ich kenne eure Geschichte nicht und bin gerade ehrlich gesagt zu müde um alles nach zu lesen. Nur ganz kurz : geh bitte nicht zu hart mit dir ins Gericht! Du hast alles Menschenmögliche getan für deinen Sohn. Und auch bei nem Berufsbetreuer hätte alles kippen können. Sowas weiß man nie und ich fände es fatal, wenn du dir nun eine Schuld gibst, die du nicht verdienst.

Morgen lese ich mal nach.

Gute Nacht wünsche ich dir.
Boomer ist offline  
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Alt 02.08.2015, 23:51   #83
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.09.2010
Ort: NRW
Beiträge: 65
Standard lieb von dir

Danke Boomer,
wenn du dir alles von Anfang durchlesen möchtest, ich habe es gerade gemacht- dauert etwa zwei Stunden
gute Nacht und lg heike@
heike@ ist offline  
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Alt 03.08.2015, 07:10   #84
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Hallo heike,

Herzlichen Dank erst mal für deine weitere Rückmeldung. Für ein Forum ist es schon wirklich wichtig zu lesen, wie ging das aus, wie ging das weiter.
Es tut mir schrecklich leid für dich für das derzeitige Ergebnis.

Zitat:
Denn bei einem Berufsbetreuer wäre diese Situation nicht gekippt und anschließend aus dem Ruder gelaufen.
Damit solltest du dich jetzt aber nicht selbst quälen. So wie du berichtet hast, hast du das Menschenmögliche getan und auch BB`s können nicht zaubern. Vielleicht wäre das Eine oder Andere schneller gegangen, aber auch nur vielleicht, psychische Krankheiten schlagen oft eigene Wege ein.

Sei auch nicht nur pessimistisch. Erleben zu müssen dass jemand auf einem Schub stehen bleibt ist grauenhaft. Trotzdem sollte man nicht nachlassen in den Bemühungen und der Vermittlung um Krankheitseinsicht. Auf keinen Fall.

Beim ersten "Stehen" ist es nicht zwingend sinnvoll sich mit den negativen Folgen, kann nicht mehr alleine in die Wohnung usw. zu beschäftigung. Das Stehen bleiben dauert manchmal unterschiedlich lange. Jetzt müssen halt die kleinen Schritte wieder anfangen.

Eins noch, die Entscheidung zum Mediwechsel war nicht unbedingt falsch. Wenn Zyprexa erhebliche Gewichtszunahme bewirkt dann lässt sich gerade mit Sport dagegen kaum ankommen. (Zumindest habe ich das so erlebt) Das ist dann einfach nicht das richtige Medikament gewesen in dieser Hinsicht.
Bleibt unbedingt dran an der Suche nach einem Medikament und vor allem bleibt unbedingt dran deinem Sohn zu versuchen zu erklären wie wichtig das für ihn ist.
Du bleibe dran "nur" die Mama zu sein, eine Anlaufstelle für`s emotionale. "Teilt" euch die Betreuung, der Betreuer arbeitet an der Einsicht und dem richtigen Medikament und du arbeitest daran, dass dein Sohn sich nicht alleine fühlt aber du hältsts dich ganz bewusst aus dem anderen Teil, besonders dem der Erkrankung, raus.

Es ist schön zu lesen dass du Vertrauen zum neuen Betreuer hast, arbeite mit ihm zusammen so gut das geht und gib nicht jetzt schon alle Hoffnung auf.

Alles Gute erstmal und versuch`s mit dem Kopf hoch.
Gruss Michaela
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 03.08.2015, 13:41   #85
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.09.2010
Ort: NRW
Beiträge: 65
Standard

Hallo Michaela,
ja, mittlerweile bin ich nur noch Mutter und besuche ihn zwei Mal die Woche - egal ob zuhause oder im Krhs. Ansonsten mache ich nichts, es sei denn, der Betreuer bittet mich um irgend welche Hilfen.


Natürlich kommen die Ärzte zwischenzeitlich weiterhin auf mich zu, aber ich höre es mir nur noch distanziert an und bemerke, dass ich die Gespräche gerne an den Betreuer weiterleite. Dies mache ich dann auch immer umgehend.


Da ich einen Briefkastenschlüssel von meinem Sohn habe, sende ich die Post auch direkt zum Betreuer, da der Junge sie wegwerfen würde.


Ansonsten muss ich sagen, die Hilfe welche ich jetzt durch den Betreuer erfahre, hätte ich mir in der Anfangszeit gewünscht.


Denn viele Außenstehende übersehen schnell, dass gerade am Anfang solch einer Erkrankung die Angehörigen- genauso wie die Betroffenen - völlig überfordert sind, mit der neuen Situation.


Leider wird gerade in der Anfangszeit mit niemanden
(weder mit den Angehörigen, noch mit den Betroffenen selbst) wirklich über die Erkrankung gesprochen. Was auf einem zukommt, wie so ein Verlauf aussehen kann oder was überhaupt gerade passiert.
Und gerade in der Anfangszeit hat man doch die besten Chancen, solch eine Erkrankung in den Griff zu bekommen.
So war es zumindest in unsere Situation.
Mein Sohn merkte ja teilweise ganz bewusst, dass er in sogenannte "zwei Welten" war.


lg heike@
heike@ ist offline  
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Alt 03.08.2015, 14:29   #86
Einsteiger
 
Registriert seit: 24.07.2015
Beiträge: 20
Standard

Zitat:
Zitat von heike@ Beitrag anzeigen
Hallo Michaela,
ja, mittlerweile bin ich nur noch Mutter und besuche ihn zwei Mal die Woche - egal ob zuhause oder im Krhs. Ansonsten mache ich nichts, es sei denn, der Betreuer bittet mich um irgend welche Hilfen.


Natürlich kommen die Ärzte zwischenzeitlich weiterhin auf mich zu, aber ich höre es mir nur noch distanziert an und bemerke, dass ich die Gespräche gerne an den Betreuer weiterleite. Dies mache ich dann auch immer umgehend.


Da ich einen Briefkastenschlüssel von meinem Sohn habe, sende ich die Post auch direkt zum Betreuer, da der Junge sie wegwerfen würde.


Ansonsten muss ich sagen, die Hilfe welche ich jetzt durch den Betreuer erfahre, hätte ich mir in der Anfangszeit gewünscht.


Denn viele Außenstehende übersehen schnell, dass gerade am Anfang solch einer Erkrankung die Angehörigen- genauso wie die Betroffenen - völlig überfordert sind, mit der neuen Situation.


Leider wird gerade in der Anfangszeit mit niemanden
(weder mit den Angehörigen, noch mit den Betroffenen selbst) wirklich über die Erkrankung gesprochen. Was auf einem zukommt, wie so ein Verlauf aussehen kann oder was überhaupt gerade passiert.
Und gerade in der Anfangszeit hat man doch die besten Chancen, solch eine Erkrankung in den Griff zu bekommen.
So war es zumindest in unsere Situation.
Mein Sohn merkte ja teilweise ganz bewusst, dass er in sogenannte "zwei Welten" war.


lg heike@
Aber vielleicht hilft dir dieser Abstand auch, zur Ruhe zu kommen. Bei all der Fürsorge darf man in meinen Augen auch nicht vergessen, an sich selbst zu denken.

Alles Gute! :-)
RuthP ist offline  
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Alt 26.10.2016, 23:18   #87
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.09.2010
Ort: NRW
Beiträge: 65
Standard Neue Update

Nach 10 Monaten Krankenhausaufenthalt wurde die Wohnung gekündigt und er lebt nun im betreuten Wohnen. Eine WG mit gleich erkrankten und 24 Std. Betreuung im Haus.
Es gab ein neues Medikament und seit 4 Monaten nimmt er die Medi's regelmäßig ein. Wenn er mal nicht daran denkt, kommt direkt ein Mitarbeiter und erinnert ihn.
Ich besuche ihn nur noch ein mal die Woche und es geht ihm derzeit richtig gut.
Er lernt momentan nur ein geregeltes Leben, nachts schlafen, tagsüber wach sein und regelmäßig Essenszeiten einhalten.
Was sich für uns normal anhört, ist für ihn ein grosser Erfolg geworden.
Auch sucht er sich Beschäftigung, jetzt wollte er ein Internetstick.
Ich habe ihm einen gebracht und er versucht nun alleine damit zurecht zu kommen,ihn selbst zu installieren.
Man sieht, er versucht zurecht zu kommen.
heike@ ist offline  
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Alt 27.10.2016, 06:51   #88
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Nochmals Danke für`s Rückmelden Ich bzw. das gesamte Forum freut sich für dich/euch mit, dass endlich Besserung und Entlastung eingetreten ist.
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michaela mohr ist offline  
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Alt 29.05.2018, 01:34   #89
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.09.2010
Ort: NRW
Beiträge: 65
Standard Es geht Bergauf

Guten Abend zusammen,
ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, aber es sind viele gute Dinge passiert.
Nach fast einem Jahr Krankenhausaufenthalt kam er in das betreuten Wohnen und lebt nun schon zwei Jahre dort, ohne erneut stationär Auffällig zu werden.
Medis regelmäßig, Arztbesuche und Blutuntersuchung regelmäßig.
Intensive Gespräche mit der Betreuung vor Ort regelmäßig.
Er versucht mich hin und wieder mit einzubeziehen z.B. beim Einkaufen von Anziehsachen.
Hier habe ich ihm jedoch erklärt, dass ich es besser fände, wenn er dies mit einem Mitarbeiter macht.
Einfach um das Verhätnis zu den Mitarbeitern zu intensivieren.
Dies klappt mittlerweile sehr gut.
So kann er mir Stolz seine neuesten Errungenschaften präsentieren.
Er fing vor etwa einem halben Jahr mit der Ergo an und versucht sich wohl zu fühlen.
Aus seinen psychotischen Schub ist er zwar raus, aber in Gesprächen kommt immer wieder mal etwas verwirrtes dazu.
Wir besuchen uns mittlerweile gegenseitig, einmal in der Woche, mal kommt er zu mir und das andere Mal fahre ich zu ihm.
Ich glaube derzeit haben wir alle eine Verschnaufspause, falls es irgendwann noch mal bergab gehen sollte.

Geändert von heike@ (29.05.2018 um 01:41 Uhr)
heike@ ist offline  
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