Dies ist ein Beitrag zum Thema Betreuter ohne jegliche Dokumente im Unterforum sonstige Rechtsfragen , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Liebe KollegInnen,
der Betreute wurde ohne jegliche Papiere schwer verletzt aufgefunden, während der Reha wurde ich zum Betreuer bestellt, nun ...
|
Registrieren | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Heutige Beiträge | Suchen |
02.11.2016, 15:23 | #1 |
Stammgast
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Südwestfalen
Beiträge: 740
|
Betreuter ohne jegliche Dokumente
Liebe KollegInnen,
der Betreute wurde ohne jegliche Papiere schwer verletzt aufgefunden, während der Reha wurde ich zum Betreuer bestellt, nun Umzug in Pflegeheim, Antrag Sozialhilfe formlos gestellt. Der B. ist ohne jegliche Geldmittel, hat aber wohl ALG II bezogen (Bescheid soll auf dem Weg zu mir sein...), die Ehefrau meldet sich nicht zurück (soll sich angeblich in Haft befinden), ansonsten keine Sozialkontakte bekannt. Gespräch mit B. nicht möglich. Bevor ich Betreuer wurde war der B. in mehreren Kliniken, ich nehme an, dass hier irgendwo der Ausweis verloren gegangen ist ... natürlich streiten alle alles ab (aber irgendwie muss zur Einrichtung der Betreuung ja eine Identifikation möglich gewesen sein). Sherlock Holmes lässt grüßen: wie kriege ich einen Personalausweis für eine Person, für die keinerlei Dokumente vorliegen? Das Sozialamt will die Vorlage des Personalausweises, Geld und Dokumente einen erstellen zu lassen gibt es nicht... Immerhin ist die KV bekannt. Erteilung Pflegestufe kann also laufen. Beim zuständigen Jobcenter waren wohl Leistungen einschließlich 10/16 bewilligt, wenn der Bescheid mal käme, könnte ich den schon mal ans Sozamt schicken. Aus diesem Bescheid geht hoffentlich auch eine Bankverbindung hervor, so dass ich das Vermögen prüfen könnte, ansonsten: wie kriege ich raus, wo der B. ggf. über ein Konto verfügt? Im neuen Wohnort habe ich dem Einwohnermeldeamt die Situation mitgeteilt und um Absprache mit dem Einw.meldeamt eines bekannten früheren Wohnortes gebeten. Hatte jemand von Euch schon mal so einen Fall? Wie seid Ihr vorgegangen? Gibt es sowas wie einen Notfallplan in einer solchen Situation? Fragen über Fragen ... Hilfe... Herzliche Grüße, Marsupilami |
02.11.2016, 15:43 | #2 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 25.05.2016
Ort: Augsburg
Beiträge: 77
|
Man könnte versuchen das Standesamt des Geburtsortes rauszufinden und eine Geburtsurkunde anzufordern. Mit der kann man dann die entsprechenden Papiere beantragen. Haken an der Sache, man braucht zum Namen mindestens das Geburtsdatum zur Verifikation. Was anderes fällt mir im Moment nicht ein, tut mir leid.
|
02.11.2016, 15:56 | #3 |
Held der Arbeit
Registriert seit: 03.07.2013
Ort: Bürostandort Oldenburg/Niedersachsen
Beiträge: 405
|
Die KV kennt die Personaldaten, die Rentenversicherungsnummer, das Einkommen, wahrscheinlich sogar ein Konto. Am Besten mit Betreuerausweis in die Geschäftsstelle oder eine/n dir bekannten Sachberarbeiter anrufen.
Die Schufa hat mit Sicherheit das Konto gespeichert, die Selbstauskunft geh aber nur mit Ausweis und dauert einige Zeit. Wenn Du guten Kontakt zu deiner Hausbank hast, können die dir vielleicht Auskunft geben. Offiziell dürfen die das nicht, aber wenn Du nach einer Kontoeröfnnungsmöglichkeit fragst können die in die Schufa gucken und dich vielleicht reinschielen lassen. Vielleicht kannst Du ihn (vorläufig) von der Personalausweispflicht befreien lassen. Manche Sozialämter akzeptieren auch vorläufig eine elektronische Gesundheitskarte (mit Foto) als Identitätsnachweis. Wenn die Leistungen laufen kannst Du ja den Ausweis beantragen. Ansonsten schießen Kirchengemeinden, Sozialdienste, Stiftungen ... manchmal Geld für sowas vor. Perso kostet ja nicht die Welt.
__________________
--> Das Leben bleibt spannend |
Lesezeichen |
|
|