Dies ist ein Beitrag zum Thema Schulden und Verträge im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo, habe ein kleines Problem mit einer neuen Betreuten. Sie hat überall Schulden (Miete, Strom, Kiga), Dispo immer ausgeschöpft.
Eigentlich ...
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14.11.2014, 19:55 | #1 |
Einsteiger
Registriert seit: 24.10.2012
Beiträge: 22
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Schulden und Verträge
Hallo, habe ein kleines Problem mit einer neuen Betreuten. Sie hat überall Schulden (Miete, Strom, Kiga), Dispo immer ausgeschöpft.
Eigentlich kann sie die Schulden in Raten zahlen, was auch machbar ist. Nun das eigentliche Problem, sie hat bei Amazon Prime eine Mitgliedschaft abgeschlossen und die Einzugsermächtigung gegeben. Kündigungsfrist ist abgelaufen und nun muss sie 1 Jahr jeden Monat die Mitgliedschaft bezahlen. Sie möchte diese Mitgliedschaft nicht, da sie die angebotenen Videos uva. sowieso nicht anschaut. Wie kommt man hier schnell raus? Es sind ca. 40 Euro jeden Monat, welche auch dringend für die Schulden genutzt werden könnten. Außerdem hat sie im Sommer einen Vertrag bei Vodafone unterschrieben und muss monatl. 65 Euro für ihr Handy bezahlen. Was könnte man hier machen? Dazu muss ich sagen, sie möchte unbedingt ihr Handy behalten und alles nutzen, aber das geht ja schon für wenig Geld. Leider ist das Widerrufsrecht abgelaufen und der Vertrag läuft 2 Jahre. Viele Grüße und schon vielen Dank für eure Antworten. |
14.11.2014, 20:56 | #2 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 25.12.2012
Ort: Mainz
Beiträge: 87
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Hallo Sommer4321,
wenn die Betreute geschäftsfähig ist, sind die Verträge erst einmal gültig. Ich habe schon bei anderen Betreuten mit Schuldhintergrund persönlichen Kontakt zu den Gläubigern aufgenommen, die finanzielle Situation geschildert und um Lösungsmöglichkeiten nachgefragt. Für die Gläubiger ist es auch günstiger im Vorfeld Lösungen anzubieten, als später ggfls. auf Vollstreckungskosten sitzenzubleiben, die nicht einzutreiben sind. Vielleicht lassen sich deine Gläubiger auf kürzere Vertragslaufzeiten ein. Viel Glück Caro |
15.11.2014, 11:44 | #3 |
Einsteiger
Registriert seit: 10.07.2014
Beiträge: 19
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Amazon prime
zahlt man nicht monatlich sondern einmal jährlich. Ist vielleicht doch nicht so dramatisch Das mit dem Handy kann man vielleicht mit dem Anbieter direkt klären und den Vertrag vielleicht doch vor dem normalen Kündigungsdatum auflösen. Wenn öfter Schulden gemacht werden, könntest du überlegen ob du vielleicht einen Einwilligungsvorbehalt beantragst. Ist aber ein einschneidender Eingriff in die Freiheit der Betreuten. Wenn so etwas in dem beschriebenen Rahmen bleibt, mußt du vielleicht damit leben auch wenn es Arbeit macht.
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15.11.2014, 11:47 | #4 |
Einsteiger
Registriert seit: 10.07.2014
Beiträge: 19
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Ganz viel vielleicht ;)
es kommt einfach auf die Zusammenarbeit mit deiner Betreuten an. Beobachte das noch eine Weile.
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22.11.2014, 17:22 | #5 |
Einsteiger
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 15
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Wenn die Betreute so verschuldet ist, ist es halt auch die Frage ob sich da eine Privatinsolvenz lohnt.
Da man da allerdings sowieso erstmal mit den gläubigern eine einvernehmliche Lösung aushandeln muss ist das alles erstmal Verhandlungssache. Nur weil in einem Vertrag steht dass eine Kündigungsfrist abgelaufen ist, bedeutet das ja noch nicht dass man da nicht eine andere Vereinbarung treffen kann. Ich würde mal - so wie es bei einer Privatinsolvenz sowieso gefordert wird - einfach mal die Gläubiger (in diesem Fall vor allem Amazon Prime und den Mobilfunkbetreiber) anschreiben und um Forderungsaufstellung bitten, auf die Situation hinweisen und darauf hinweisen dass bei einer Fortführung der Verträge eine Privatinsolvenz drohen würde (auch wenn das vielleicht etwas geflunkert wäre). In solchen Fällen, wegen drohendem Forderungsausfall werden solche Gläubiger dann oftmals recht zugänglich, zumal sie bei einem einmal eröffneten Insolvenzverfahren auch nicht mehr pfänden könnten. Lass Dich aber diesbezüglich mal in einem Schuldnerberatungsforum beraten. Ein gutes Forum findest Du hier: Diskussionsforen des Forums Schuldnerberatung |
23.11.2014, 12:39 | #6 |
Einsteiger
Registriert seit: 24.10.2012
Beiträge: 22
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Danke für eure Tips. Bei Amazon sind wir aus dem Vertrag raus.
Wir haben die finanzielle Situation geschildert und sie haben sogar die letzte Rate zurück überwiesen. Mit Vodafone ist es nicht so einfach, aber danke für den Tip mit der Privatinsolvenz. Werde es diese Woche noch mal versuchen. |
24.11.2014, 03:15 | #7 |
Einsteiger
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 15
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Nur mal als Ergänzung falls Vodafone da Ärger macht. Die Sachlage ist halt die. Wird ein Insolvenzverfahren eröffnet, vielleicht sogar noch (weil gar nichts zu holen ist) mit Antrag auf Stundung der Prozessgebühren, dann wird alles was über die Jahre so reinkommt erstmal auf die Prozessgebühren aufgerechnet. Alles andere wird dann an die Gläubiger verteilt. In der Regel bleibt da für den einzelnen Gläubiger wenig bis nichts. Es darf auch kein Gläubiger dann mehr bevorzugt befriedigt werden, weil dies die Restschuldbefreiung verhindern würde. Es wäre meines Wissens als Gläubigerbegünstigung sogar strafbar. Aber das wissen die Cracks im Forum Schuldnerberatung besser (einfach mal googlen). Die großen Firmen, zu denen ich Vodafone zähle, wissen das und dürften dann nach so einer Aussage meist verhandlungsbereiter sein. Niemand will ja in der Regel schlechtem Geld auch noch gutes Geld hinterherwerfen.
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