Privatrezepte bei Heimbewohnern

[Oliveira]

Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee.
Mein Betreuter lebt im Heim und hat lediglich das "Taschengeld" vom Sozialamt zur Verfügung.
Er muss jedoch aus eigener Tasche fast monatlich 80 Euro für Medikamente bezahlen. Die Medikamente, eine Durchfallprophylaxe, Schlafmittel und ein Vitamin B Präparat sind ausschließlich Privatrezepte. Heißt, die Krankenkasse kommt nicht dafür auf, die Zuzahlungsbefreiung greift nicht und das Sozialamt sagt ganz klar, für Übernahme besteht keine Rechtsgrundlage.


Hat jemand noch eine Idee dazu?
Mit dem Arzt habe ich schon gesprochen und nach rezeptpflichtigen Alternativen gefragt, die es aber angeblich nicht gibt.


LG
Oliviera

[Miezekatze]

Hallo,
das selbe Problem habe ich auch, meine Betreute nimmt nahezu dieselben Medis....ich nehme mal an, Deine hat(te) auch ein Alkoholproblem...
Mit dem Arzt habe ich telefoniert, der wurde praktisch sofort unverschämt und ausfallend ud meinte vollig überheblich, sie müsste diese ganzen Zusatzpräparate udn Medis nehmen, wenn ich das untersagen würde (wovon nicht die Rede war) würde er das vermerken, so nach dem Motto, wenn die Frau tot umfällt bin ich Schuld.
Das Problem ist, dass sie nicht einmal ihr ganzes Taschengeld zur Verfügung hat, da sie noch eine Krankenversicherung und Raten an die Gerichtskasse zahlen muss.
Dass sie das Gel nicht hat, interessierte ihn nicht, Geld hätte man zu haben. Das ist an sich ja auch richtig, wenn man etwas bestellt hat...aber ich wollte ja verhindern, dass weiterhin derart hohe Rechnungen produziert werden. Sie hat jetzt in den ersten 8 Wochen Medis für 200,00 Euro Zuzahlung bekommen und das Geld hat sie schlichtweg nicht.
Ich hatte dann zwischendurch den Verdacht, dass er der Ansicht ist, ich hätte die Kosten zu übernehmen, den Zahn habe ich ihm dann aber auch gezogen...
Bei diversen Sachen ist es ja auch so, dass die Kasse das durchaus bezahlt, sofern ein Mangel da ist, die Budgetsparenden Ärzte es aber verweigern als Kassenleistung zu verschreiben.
Ich bin jetzt mit dem uneinsichtigen pampigen Mann so verblieben, dass er die Medis reduziert, dann nach einer Weile testet, ob Mängel da sind und dann ggf über ein Kasserezept verordnet...geht ja nicht anders...wie soll man das bezahlen....

[Oliveira]

So, habe heute nochmal mit dem Arzt telefoniert und ausdrücklich um Überprüfung gebeten, ob die Medikamente notwendig seien.


Heute war er dann der Ansicht, man könne ja doch vielleicht. Das B Präparat sei dann doch eher unsinnig, weil die Nerven schon derart geschädigt sind und sich eh nicht mehr regenerieren und das Durchfallpräparat lasse man dann auch mal weg.
Aha,geht also.


LG

[Miezekatze]

Bei dem Vitamin B Präparat bin ich ja der Ansicht, da das ein bekannter Mangel bei Alkis ist, dass das die Krankenkasse zahlen sollte...zumal ja wirklich Mängel vorliegen...und die auch bekannterweise Schäden nach sich ziehen..
Vitamin B 12 und D wird ja auch gezahlt wenn ein Mangel vorliegt

[Timmo]

Darf ich mal fragen bei welchen Krankenkassen eure Betreuten sind? Ich habe privat sehr gute Erfahrungen mit der TK gemacht. Dort gibt es auch Informationen zu Vitamin B Mangel im Internet. Vielleicht mal bei der TK fragen, ob eine Therapie bei chronischem Mangel dort bezahlt wird und dann wechseln...

[Tini65]

Leider kennen viele Ärzte die sogenannte OTC-Liste nicht. Dort hat der Gemeinsame Bundesausschuss die Ausnahmen der apothekenpflichtigen, nicht verschreibungsfähigen Arzneimittel und damit von der Verordnungsfähigkeit zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossenen Mittel aufgelistet.

Vitamin B-Präparate fallen unter Punkt 44 wasserlösliche Vitamine. Unter Punkt 18 finden sich die Krankheiten, bei denen es eine Ausnahme für Flohsamen und Flohsamenschalen gibt. Schlafmittel finde ich jetzt gerade nicht, habe aber auch den lateinischen Begriff des Wirkstoffes nicht parat.

Ich hoffe der Link ist erlaubt:

https://www.g-ba.de/downloads/83-691...2013-06-05.pdf

[Miezekatze]

ja..deswegen haben wir ja nun vereinbart, dass er das absetzt und dann testes ob ein Mangel entsteht...dann kann ers ja verschreiben...
Leider haben Ärzte auch interessante Ansichten, wann ein Mangel vorliegt....
Privat kann ich ja diverse Ärzte abklappern..aber meien Betreute ist im Heim, da ist die Auswahl an Ärzten etwas eingeschränkt