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Wie geht Ihr mit Klienten um die den Kontakt verweigern?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Wie geht Ihr mit Klienten um die den Kontakt verweigern? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo! Mich würde mal interessieren wie Ihr mit Betreuten umgeht die den Kontakt verweigern. Ich habe 3 solche Fälle. Die ...


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Alt 26.09.2016, 15:01   #1
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 09.09.2014
Ort: NRW
Beiträge: 79
Standard Wie geht Ihr mit Klienten um die den Kontakt verweigern?

Hallo!
Mich würde mal interessieren wie Ihr mit Betreuten umgeht die den Kontakt verweigern.
Ich habe 3 solche Fälle.
Die erste Dame habe ich von einer Kollegin übernommen. Sie misstraut der Betreuung an sich und hat weder mit meiner Vorgängerin noch mit mir je gesprochen. Zum Glück lebt Sie in einem Altersheim, so dass die Korrespondenz über das Heim läuft.
Ein weiterer Betreuter der unter Psychosen leidet, lebt allein und verweigert den Kontakt zu mir komplett. Rufe ich an legt er auf, gehe ich vorbei schließt er die Tür sofort wieder ohne auch nur "Hallo" zu sagen.
Zum Glück sind die Aufgabenbereich Vermögenssorge, Schuldenregulierung und Vetretung bei Ämtern und Behörden mit Eiwi, so dass ich ganz gut Handlungsfähig bin.
Gesundheitsfürsorge und Aufenthaltsbestimmung bzw. ein Blick darauf ob Handeln in diesen Bereichen nötig sein könnte, ist so nicht möglich.
Im dritten Fall ist es noch schwieriger. Die Betreute hat MS und es muss immer wieder sehr vieles geklärt werden. Bisher war sie nicht begeistert von der Betreuung, hat aber immer mitgearbeitet. Seit dem Sie vor 2 Wochen aus der Reha zurückgekommen ist verweigert Sie (ohne konkreten Anlass) den Kontakt zu mir. Nun habe ich Sorge wie es weiter geht und in wie weit ich für Dinge die nun schieflaufen verantwortlich bin.
Ganz allgemein habe ich in allen drei Fällen ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Pflichten als Betreuer so nicht richtig nachkomme bzw. nachkommen kann. Im zweiten Fall fahre ich noch nichtmal mehr alle 2-3 Monate hin. Deshalb interessiert mich, wie Ihr mit solchen Fällen umgeht.
Viele Grüße
FrauS
FrauS ist offline  
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Alt 26.09.2016, 21:29   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,598
Standard

Moin moin

Das kommt gelegentlich vor, dass Betreute den Kontakt verweigern.
Da finde ich es als erstes Wichtig, das Gericht über diese Tatsache zu informieren.
Ferner ein Netz um die Betreuten aufbauen, damit du Deine Arbeit ggf. auch ohne direkten Kontakt machen kannst.

Je nach Betreuter/m kannst du auch mitteilen, dass Du jetzt erst mal nichts mehr tust und abwartest, bis der/die Betreute sich meldet. Insbesondere, wenn der betreute Mensch gerade mit Schmackes gegen die Wand fährt und das einfach nicht wahrhaben will. ein wenig Schmerz ist da ganz hilfreich...
Das könnte vielleicht deiner MS-Betreuten passen.

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 28.09.2016, 09:12   #3
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 09.09.2014
Ort: NRW
Beiträge: 79
Standard

Hallo Imre,
Danke für dein Feedback!
Irgendwie hatte ich mich gescheut dem Gericht zu melden, dass ich quasi nichts tuhe aber im Grunde ist das natürlich Unfug und wahrscheinlich das richtige Vorgehen.

Bei meiner MS-Betreuten wird genau das jetzt passieren und ich hoffe das Sie dann bald wieder Kontakt zu mir aufnimmt.
Ärgerlich ist nur, dass man dann wieder alle Scherben von vorne aufkehren muss. Aber das gehört wohl zum Job dazu...

Viele Grüße
FrauS
FrauS ist offline  
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Alt 30.09.2016, 02:10   #4
Gesperrt
 
Registriert seit: 12.08.2016
Beiträge: 18
Standard Schmerz ist ... hilfreich... könnte vielleicht ... MS-Betreuter passen

Zitat:
Zitat von Imre Holocher Beitrag anzeigen

Das kommt gelegentlich vor, dass Betreute den Kontakt verweigern.

Imre
Das tun fast alle Betreuten die ich kenne. Nicht ohne triftigen Grund.

Da sind dann aber auch noch einige, die hätten doch gerne mal Kontakt gehabt, haben das Warten aber längst aufgegeben, weil treusorgende Betreuer(innen) z.T. schon seit Jahren noch NIEMALS persönlichen Kontakt aufgenommen haben.
Andere nahmen nur Kontakt auf, wenn sie persönliche Einladungen, zB von Krankenhausärzten, zur Kontaktaufnahme am Krankenbett zwangen.

Selbst eine Person, die - auch aus allerbesten Gründen - jegliche Betreuung ablehnte und tatsächlich niemals von Betreuer oder Richter kontaktiert wurde, hätte ausnahmsweise doch gerne mal Kontakt zu Betreuern gehabt. Nämlich jeweils vor Räumung der Immobilie bei gleichzeitiger Vernichtung aller persönlichen Erinnerungsgegenstände, vor der späteren Renovierung auf ihre Kosten und dem noch späterem Verkauf zu 2/3 des Marktwerts an Bekannte der betreuenden Person (nur Monate später wurde die Immobilie zum Marktpreis weiterverkauft und wird bereits erneut zum Marktpreis angeboten, obwohl seit dem ersten Verkauf noch kein Jahr vorbei ist!) Am besten wäre natürlich gewesen, die betreuende Person hätte sich irgendwann mal als (Ex-?)Mitinhaber der zur Familie gehörenden (Ex-?) Immobilienvermittlung geoutet.

Für die betreute Person hat es während der gesamten Zeit der Betreuung noch nicht einmal für ein einziges persönliches Foto überm Pflegebett (ohne Notrufknopf) in der Dachkammer gereicht. Von sonstigen Dingen aus ihrem Eigentum oder wenigstens ein paar Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

Auch die sonstigen Betreuer, die ich bisher auf ihre fremdgefährdend krankhafte Kontaktscheu gegenüber ihren schutzlos ausgelieferten Betreuungsopfern angesprochen habe, erklärten ausnahmslos, dass persönliche Kontakte unnötig seien. Man habe ja umfangreiche Netzwerke von Informanten aufgebaut. Und da, verehrter Imre, bin ich dann schon wieder bei deiner Antwort:
Zitat:
Zitat von Imre Holocher Beitrag anzeigen
Ferner ein Netz um die Betreuten aufbauen, damit du Deine Arbeit ggf. auch ohne direkten Kontakt machen kannst. Imre
Nach all meinen bisherigen Erfahrungen mit Betreuern jeglicher Art war das ausnahmslos faule Ausrede für ..(Aufzählung spar ich euch, würde auch den engen Rahmen des Forums sprengen).. was immer auch den Betreuerjob kosten sollte.

Zitat:
Zitat von Imre Holocher Beitrag anzeigen
Insbesondere, wenn der betreute Mensch gerade mit Schmackes gegen die Wand fährt und das einfach nicht wahrhaben will. ein wenig Schmerz ist da ganz hilfreich...
Das könnte vielleicht deiner MS-Betreuten passen. Imre
Das solltest du mal genauso in "deinem" Betreuungsgericht vortragen.
Goudah Eitec ist offline  
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Alt 30.09.2016, 03:25   #5
Gesperrt
 
Registriert seit: 12.08.2016
Beiträge: 18
Standard Auch wenn man Patientenschicksal nie vergleichen kann ...

Zitat:
Zitat von FrauS Beitrag anzeigen
Die Betreute hat MS und es muss immer wieder sehr vieles geklärt werden. Bisher war sie nicht begeistert von der Betreuung, hat aber immer mitgearbeitet. Seit dem Sie vor 2 Wochen aus der Reha zurückgekommen ist verweigert Sie (ohne konkreten Anlass) den Kontakt zu mir. Nun habe ich Sorge wie es weiter geht und in wie weit ich für Dinge die nun schieflaufen verantwortlich bin.
[...] Im zweiten Fall fahre ich noch nichtmal mehr alle 2-3 Monate hin. Deshalb interessiert mich, wie Ihr mit solchen Fällen umgeht.
Viele Grüße
FrauS
"fahre -- noch nichtmal mehr alle 2-3 Monate hin."
das klingt ganz krass nach Ausnahme-Betreuerin (positiv betrachtet)

Keine Ahnung wie es "deiner" MS-kranken Person geht. Da sie erst in Kur war, habe die Ärzte bislang wohl noch nicht mit dem Endstadium und entsprechenden Behandlungen gedroht.

Auch wenn man Patientenschicksal nie vergleichen kann, zeig ich dir doch mal auf wie es auch gehen kann, wenn man ausgetrampelte Pfade meidet, wie der Teufel das Weihwasser.

Eine mir bekannte Person hat den Stempel "MS im Endstadium" nun seit über 10 Jahren, denkt aber noch immer nicht daran, den Ratschlägen der Ärzte zu folgen, die vor Verabreichung des Stempels erst einen Teil des Gehirnes entfernten und sich danach entschuldigten, dass das wohl doch völlig umsonst war, weil da gar nicht war, was sie in freier Interpretation bunter Computerbilder hineingedichtet haben. Psychopharmaka sollten dann die Lösung bringen, weil, wer MS hat, muss schließlich mindestens schwer depressiv sein. Und wer MS im Endstadium hat, dessen Hirn muss halt komplett lahm gelegt werden - und nebenbei macht man so Menschen reif für die Zwangsbetreuung.
Natürlich war auch Zwangsarbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen angesagt, genauso wie die zwangsweise Verfrachtung in geschlossene Unterbringung in betreuter Wohngruppe, bzw. Alten- oder sonstigem Pflegeheim.
Ja die Person hat MS. Sie ist krank. Schwer krank, so krank wie jemand mit MS nur krank sein kann. Das hält sie aber nicht davon ab mit Begleitung durch die Welt zu reisen, von überall Bilder zu senden und das Leben zu genießen, soweit die Krankheit das zulässt. Ganz ohne Richter, Betreuer, Zwangsarbeit in WfbM, chemische Nervengifte von Dr. Drogendealer und was an Scheußlichem mehr angedacht war.
Manchmal braucht es eben nur Schmerzmittel und Menschen, die da sind, wann und wo immer es nötig ist. Zugegeben, es braucht auch das nötige Kleingeld. Und nicht selten braucht es auch Mut und Ausdauer notwendige Therapien einzufordern, bei denen Ärzte vorgeben sie dürften diese eigentlich nicht mehr verschreiben - eben wegen MS im Endstadium und der Weigerung sich fremdbestimmt behandeln und beschädigen zu lassen.
Goudah Eitec ist offline  
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Alt 30.09.2016, 08:25   #6
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Ich habe zur Zeit zwei Klienten die den Kontakt verweigern.

Eine Dame, hirnorganische Veränderungen mit Demenztendenzen nach Unfall : sie lasse ich in dem Glauben, ich wäre zur Unterstützung des Sohnes da, der "ja alles für sie regelt". Denn sue braucht ja keinen Betreuer. Mit dem Sohn stehe ich in engem Kontakt. Da sie mich nicht treffen, geschweige denn in ihre Wohnung lassen will, treffen wir uns manchmal "rein zufällig " im Edeka um die Ecke (mit Sohn arrangiert ). So weiß ich wenigstens, dass es ihr gut geht.

Dame Nr. 2 ist mein in einem anderen Beitrag geschilderter Anorexie/Drogen-Fall. Hier bekomme ich nur Kontakt, wenn sie mal wieder irgendwo eingeliefert wird. Für die Zeit dazwischen habe ich die Streetworker im Viertel ins Boot geholt. Die haben meine Nummer und melden sich, wenn sie sie sehen und vermuten, dass es ihr deutlich schlechter geht.

Bei anfänglicher Ablehnung - also bevor ich überhaupt etwas über die Person weiß - agiere ich wie z.B. bei Koma-Patienten : alle gängigen Banken in der Umgebung anfragen, Anfrage bei Sozialamt und Jobcenter, Nachfrage bei Anbietern von ambulanter Hilfe, Träger solcher Hilfen ... Meist weiß irgendeiner dieser Stellen was und so kann man sich langsam und mühsam immer weiter vortasten.

LG
Boomer
Boomer ist offline  
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Alt 30.09.2016, 15:02   #7
Club 300
 
Registriert seit: 01.12.2011
Beiträge: 313
Standard

Zitat:
Zitat von Goudah Eitec Beitrag anzeigen
Keine Ahnung wie es "deiner" MS-kranken Person geht. Da sie erst in Kur war, habe die Ärzte bislang wohl noch nicht mit dem Endstadium und entsprechenden Behandlungen gedroht.
Was soll das denn sein?
Janina ist offline  
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