Dies ist ein Beitrag zum Thema Vermietung einer Eigentumswohnung im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Liebe Forenteilnehmer,
ich betreue noch nicht lange eine ältere, dement Dame, die bei Betreuungsbeginn nach einem Krankenhausaufenthalt (Psychiatrie) direkt in ...
|
Registrieren | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
26.11.2016, 20:01 | #1 |
Club 300
Registriert seit: 18.01.2010
Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 332
|
Vermietung einer Eigentumswohnung
Liebe Forenteilnehmer,
ich betreue noch nicht lange eine ältere, dement Dame, die bei Betreuungsbeginn nach einem Krankenhausaufenthalt (Psychiatrie) direkt in ein Pflegeheim übersiedelt ist, die Versorgung zu Hause hätte wegen der fortgeschrittenen Demenz (sie erkannte u.a. die eigene Wohnung nicht mehr) nicht sichergestellt werden können. Die Haushaltsauflösung ist nun erfolgt (war zeitlich im Vorfeld auch für mich sehr aufwändig) und die 2-Zi-Eigentumswohnung soll nun vermietet werden (ein Verkauf ist momentan nicht nötig, da Vermögen vorhanden, die Immo-Preise sind hier immer noch ansteigend und es herrscht Wohnungsmangel). Genehmigung kann erst eingeholt werden, wenn Mieter feststeht und Mietvertrag genehmigungsreif vorliegt. Ich wollte alles, was mit der Vermietung zusammenhängt, an eine Mietverwaltung übertragen, fand aber - und damit habe ich nicht gerechnet - keine Firma, die es übernehmen will, u.a. wurde es so begründet, dass ja eine andere Firma bereits die Verwaltung der Wohnungseigentümergemeinschaft für dieses Mehrfamilienhaus innehat. Diese (sehr große und auch überregional bekannte Firma) bietet grundsätzlich auch Mietverwaltung an, kann aber die (Miet-)Verwaltung dieser Wohnung angeblich wg. krankheitsbedingter Ausfülle derzeit nicht übernehmen. Wie es nun aussieht, muss ich deshalb nun die Mietverwaltung im Rahmen der Pauschalvergütung selbst übernehmen, einschließlich Mietersuche- und Überprüfung, Abschluss Mietvertrag einschließlich Besichtigung(en), Übergabe, laufende Mietverwaltung (Reparaturen beauftragen u.s.w.), Nebenkostenabrechnungen erstellen (hab ich noch nie gemacht und ich weiß auch nicht, ob ich das fehlerfrei hinbekomme). Und das kommt noch dazu: Vor einer Vermietung muss die Wohnung noch vermietungstauglich gemacht werden, sie wurde von der Betreuten in den letzten Jahren gesundheitsbedingt stark vernachlässigt, es sind ein paar Reparaturen und Reinigungsarbeiten nötig (Laminat und Waschbecken austauschen, Wände streichen, Grundreinigung u.s.w.), ingsgesamt etwa 6 verschiedene Gewerke mit jeweils 2 bis 3 Anfahrten pro Gewerk (Handwerker reinlassen, später Abnahme, eventuell Vorbesichtigung, falls Bilder und Angaben per Mail nicht ausreichen). Dies sollte auch die Mietverwaltung übernehmen, aber es fand sich ja keine. Das alles ist für mich ein zeitlich hoher zusätzlicher Aufwand (zumal die Pflegeheimverwaltung der Betreuten und die Verwaltung deren sonstigen Vermögens mich auch auf Trab halten), aber ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig... Oder habt ihr noch eine Idee? Viele Grüße, Anni |
26.11.2016, 21:04 | #2 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 12.11.2016
Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
|
Vermietung einer Eigentumswohnung
Hallo Anni,
ich hätte folgende Tipps: Vermietung über einen Makler laufen lassen. Mit der Verwaltung eine andere Hausverwaltungsfirma beauftragen. Über den Makler einen Mieter suchen der handwerklich begabt ist und Renovierungsarbeiten und Reparaturen selbst übernimmt, dafür darf er ein paar Monate mietfrei wohnen. Das spart dir enorm Zeit (und Nerven). Liebe Grüße gabyhp |
27.11.2016, 16:15 | #3 |
Club 300
Registriert seit: 18.01.2010
Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 332
|
Hallo gabyhp,
vielen Dank für Deine Tipps, klingt gut! Nur eine andere Hausverwaltungsfirma, welche die Mietverwaltung macht, konnte ich ja leider nicht finden...so ein kleines "Einzelobjekt" ist anscheinend nicht lukrativ. Viele Grüße, Anni |
27.11.2016, 17:07 | #4 |
Admin/Berufsbetreuer
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,575
|
Moin Anni
Wie sehr schwimmt die Betreute denn im Geld? hat sie so viel über? ich frage deshalb, weil Du eine Rechnung aufmachen kannst: A) Die Räumung / Renovierung /Sanierung der Wohnung kostet eine Summe X,00 €. B) Voraussichtliche Einnahmen abzgl. der Betriebskosten, Versicherungen, Hausverwaltung, Instandhaltungsrücklage etc. ergeben eine Summer Y,00 €. Um die anfallenden Kosten für A) zu tragen, müßten Z Jahre die Einnahmen aus B) fließen. Wenn die Z Jahre länger dauern, als die voraussichtliche Lebenserwartung von der Betreuten ist, dann hast Du eine Begründung zu verkaufen. Wenn Dir das lieber ist. MfG Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
27.11.2016, 17:53 | #5 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 12.11.2016
Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
|
Vermietung einer Eigentumswohnung
Hallo Anni,
falls du doch an einer Vermietung festhalten willst so habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade kleine Maklerbüros (Einzelbetriebe) auch die Verwaltung für eine ETW übernehmen besonders wenn ihnen in Aussicht gestellt wird, dass sie evtl. später mit dem Verkauf der Wohnung beauftragt werden. Grüße gabyhp |
28.11.2016, 14:13 | #6 |
Club 300
Registriert seit: 18.01.2010
Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 332
|
Besten Dank, ich werde die Vermietung nochmal genau durchrechnen und auch, wann das Geld ggf. verfügbar sein sollte. Überschlägig reicht das sonstige Vermögen 10 bis 12 Jahre aus, um die Heimkosten zu zahlen (später höhere Pflegestufe und allg. Preiserhöhung nicht mitgerechnet). Die Betreute ist 70 Jahre alt, allerdings schränkt die Demenz ggf. auch die Lebenserwartung ein.
Schwierig finde ich, dass man bei der Entscheidung "Vermietung oder Verkauf" ja auch die aktuelle Preisentwicklung berücksichtigen muss: Die Immobilienpreisen steigen hier in der Region seit Jahrzehnten konsequent an - keine Ahnung, wie lange noch - sodass bei späterem Verkauf mit einem Wertzuwachs und einer recht guten Mietrendite zu rechnen ist. Wenn ich jetzt verkaufe, muss ich das Geld zu den aktuellen Minizinsen anlegen, die nicht mal die Inflation ausgleichen. Viele Grüße, Anni |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|