Dies ist ein Beitrag zum Thema Schleches Verhältnis zum Betreuten im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo und ein frohes Neues!
Ich suche Rat zu der Frage wie mit einem sehr schlechten Verhältnis zum Betreuten umzugehen ...
|
Registrieren | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Heutige Beiträge | Suchen |
01.01.2017, 11:20 | #1 |
Einsteiger
Registriert seit: 13.08.2016
Beiträge: 12
|
Schleches Verhältnis zum Betreuten
Hallo und ein frohes Neues!
Ich suche Rat zu der Frage wie mit einem sehr schlechten Verhältnis zum Betreuten umzugehen ist. Ich habe vor ca. 3 Monaten die Berufsbetreuung für einen älteren Herrn (85) übernommen. Er war von Beginn an sehr ablehnend. Er brauche keine Betreuung, er will keine Betreuung. Bei verschieden Gelegenheiten habe ich versucht ein "normales" Gespräch mit Ihm zu führen, auch um Bedürfnisse oder Wünsche feststellen zu können. Das ist aber immer an seiner Ablehnung gescheitert. Möglichkeiten das Verhältnis zu verbessern sehe ich nicht mehr. Vor mir hatte ein Angehöriger die Betreuung geführt. Der hatte aber wegen dem ebenfalls schlechten Verhältnis aufgegeben. Die Betreuung reduziert sich z.Z. auf die „Verwaltung“. Wie gehen denn die „alten Hasen“ mit so einem Fall um? |
01.01.2017, 15:31 | #2 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 12.11.2016
Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
|
Hallo,
Betreuung und Betreuer werden von den Betroffenen häufig abgelehnt, unser Beruf hat leider, auch durch negative Darstellung in den Medien, einen schlechten Ruf. Das Vertrauen zu unserer Arbeit geht oft gegen Null. Den Vorwurf, dass wir die Leute schnell in Heime stecken und die Konten plündern, höre ich immer wieder. Mit dieser Ablehnung müssen wir leben und versuchen damit professionell umzugehen und gute Arbeit zu leisten. Ablehnende Klienten werden von mir trotzdem regelmäßig besucht und dabei versuche ich ein Thema zu finden (Familie, Tiere, Freizeit etc.) bei dem es einen Zugang zu dem Betroffenen gibt. Dort setze ich an und komme dann peu a peu zu den anstehenden Problempunkten und dem Handlungsbedarf. Wenn die ersten kleinen Erfolge greifbar und sichtbar sind (Pflegedienst, Haushaltshilfe, Wertmarke, Taxischeine, Vergleich bei Schulden, etc.) ist das Eis meist gebrochen und es kann sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Hat bisher gut funkioniert. Grüße gabyhp |
11.01.2017, 12:27 | #3 |
Forums-Azubi-Anwärter
Registriert seit: 18.10.2013
Beiträge: 28
|
Ich rede dann auch viel mit den Angehörigen udn versuche da herauszuhören, was helfen könnte. Meistens haben verwandte, die keine Profis sind, nicht so viel Ahnung, was machbar ist, da findet sich oft was. Und wenn du nur fragst, was er gerne isst, und bringst ihm 1, 2 mal sowas mit zum essen udn machst es dir mit ihm gemütlich... vielleicht gibt er dann sein MIßtrauen auf.
|
13.01.2017, 15:58 | #4 |
Club 300
Registriert seit: 18.01.2010
Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 332
|
Hallo,
ich hatte auch mal einen älteren Herrn, der extrem verbittert war und auf alles und jeden geschimpft hat, er hatte keine Freunde mehr, die Kinder lehnten den Kontakt ab. Am Anfang war unser Verhältnis ganz gut, bis ich die ersten unpopulären Maßnahmen durchsetzen musste (z.B. Abschaffung von Schrottkarren, die in der Stadt verteilt auf öffenlichen Straßen standen und es nicht bezahlbare Bußgelder regnen ließ). Irgendwann kam ich auch mit viel Geduld und wiederholten Erklärungen nicht weiter. Da Besuche (er war ins Pflegeheim umgezogen) stets sehr schnell damit endeten, dass der B. sich aufregte und mich wüst beschipfte (oft nach dem Motto: Der Staat ist mein Feind und Sie sind sein Handlanger...), beschränkte ich die Besuche auf ein absolutes Mindestmaß. Kontakt hielt ich eher indirekt mit ihm über eine vermittelnde Pflegerin. Er lehnte die rechtliche Betreuung generell ab aber gab es keine Alternative, ich konnte aber auch vom Schreibtisch aus das Wichtigste erledigen. Wichtig ist mir in solchen Fällen, das Betreuungsgericht über die Situation zu informieren und am besten zusammen zu überlegen, ob die Betreuung sinnvoll fortgeführt werden kann, ob ein Betreuerwechsel ratsam wäre oder eben eine Betreuung unter weitgehendem Verzicht auf persönliche Besuche, wenn das im konkreten Fall möglich ist. Grüße, Anni |
Lesezeichen |
|
|