Entmündigung? Einweisung?

[LL0rd]

Hallo Leute,

ich habe aktuell ein großes Problem mit einer Betreuten und brauche einen Rat. Die Betreute sagt immer wieder, dass sie Zahnschmerzen hat. Und dass der Zahnarzt ihr einen bzw. alle Zähne ziehen soll. Das ganze führt momentan sogar dazu, dass bei der Betreuten sich sogar ein Satz "einbrennt" und sie ihn immer wieder wiederholt. (Seit 18 Uhr sagt sie die ganze Zeit "Der Zahn muss raus, der Zahn muss raus.....").

Ein ähnliches Verhalten hat sie schon zwei Mal im Sommer gezeigt, da tat ihr ein anderer Zahn weh, nur hat die Extraktion beider Zähne keine Besserung gebracht. Der Zahnarzt sagt, dass der Zahn, der gezogen werden soll, in Ordnung ist.

Wie gesagt, die Betreute hatte heute wieder so einen Anfall. Ich war mit ihr zusammen in der Psychiatrie, die haben uns an die ZNA zum Neurologen verwiesen, der sie untersucht hat und eine körperliche Uhrsache ausgeschlossen hat. Er hat sie wieder an die Psychiatrie verwiesen.

Die Psychiatrie wollte die Betreute für einige Tage da behalten. Da die betreute sich aber gewehrt hat, hat man sie mit Medikamenten wieder entlassen.

Mein Problem ist, dass die Betreute morgen wahrscheinlich sich auf den Weg zu irgendeinem Zahnarzt oder in die Zahnklinik machen wird, wo sie versuchen wird, irgendeinen Zahnarzt dazu zu bringen, den Zahn (und evtl. alle anderen) zu ziehen.

Ich hätte die Betreute zumindest für ein paar Tage gerne in der Psychiatrie gehabt, damit die zumindest da eine bessere Einschätzung treffen könnten.

Was kann ich da machen?

[michaela mohr]

Als erstes: bist du gesetzlicher Betreuer oder Mitarbeiter einer Einrichtung?

Solltest du gesetzlicher Betreuer sein dann muss ich dir als erstes sagen: du wirst bei der Sachlage keine Chance haben einen Unterbringungsebeschluss zu bekommen denn irgendeine wirkliche Gefahr ist nirgendwo zu sehen.

Das sich jemand im Wahn oder akuten Schub alle Zähne ziehen lässt ist zwar unschön aber nicht gefährlich.

Wa in der Psychiatrie zu klären wäre ist mir auch nicht ganz klar? Wenn, dann müsste es um eine Behandlung gehen.
Die Betreute hat scheinbar eine Einbildung da die tatsächlichen evtl. Ursachen für Schmerzen umfassend abgeklärt zu sein scheinen. Ob diese Einbildung mit Medikamenten verringert werden könnte weiss ich nicht, da hängt viel an der grundsätzlichen Diagnose und der Einschätzung der Ärzte.

Gut ist eigentlich immer Betreute denen es gerade sehr schlecht geht "dort abzuholen" wo sie gerade stehen. Es wird also wenig nutzen zu erklären, dass der Schmerz nicht vorhanden sein kann da sie selbst ihn spürt.
Viellecht könnte man sie überreden indem man darlegt es müsse weitere Voruntersuchungen in der Psychiatrie geben um evtl. dann den Zahn ziehen zu können- im doppelten Sinn.
Evtl. kann sie sich darauf einlassen.