Dies ist ein Beitrag zum Thema Betreuer als Einzelkämpfer? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Ausgehend von dem Urlaubsthread mache ich hier mal was Neues auf.
Ich hänge leicht provokant mal an den anderen Fred ...
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21.02.2017, 05:23 | #1 |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Betreuer als Einzelkämpfer?
Ausgehend von dem Urlaubsthread mache ich hier mal was Neues auf.
Ich hänge leicht provokant mal an den anderen Fred etwas dran was das andere Thema am Rande mitstreift. Neulich hatte ich mit einem Kollegen u.a. auch über Eindrücke gesprochen die das Forum vermittelt. Konsens im Gespräch war dass der Eindruck da ist, dass viele (hier) sozusagen "alleine" unterwegs sind beim Arbeiten, dass es wenige zu geben scheint die regelmässigen Austausch mit Kollegen haben. Dass das scheinbar als unnötiger Luxus bzw. für sinnlose Zeitverschwendung gehalten wird. Wie sieht es damit in der Realität aus? Täuschen die Eindrücke?
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21.02.2017, 07:08 | #2 |
Routinier
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Hallo Michaela.
Nein kein unnötiger Luxus. Aber bei uns leider normal. Alle 3 Monate bietet die BB einen Erfahrungsaustausch in kleinen Gruppen an. Immer so 6-8 Leute, festen Gruppen zugeordnet. Daran nehme ich innerhalb teil. Aber außerhalb davon gibt es keinen Austausch . Es gibt hier keine Stammtische, die meisten arbeiten allein (ich hätte gerne eine Bürogemeinschaft gegründet, aber ging nicht) , man hat keine Namen der Betreuer in der Gegend, ich kenne eigentlich nur die, die damals mit mir anfingen und noch regelmäßig am Austausch teilnehmen. Die wenigsten habe eine HP, ..... Kurz : ich hätte gerne mehr Austausch. Direkt vor Ort. (Siehe dazu auch mein anderer Thread ) Mein Austausch findet hier in diesem Forum statt, weil ich sonst niemanden habe, den ich im Alltag fragen könnte. Aber ich habe noch keinen Weg gefunden. Ich weiß z.B. auch noch immer nicht, wer meine Urlaubsvertretung machen könnte. Ich suche noch . Also schon Luxus wenn man die Chance hat. Aber definitiv nicht unnötig und -wenn möglich - wichtig. |
21.02.2017, 07:39 | #3 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Da könnte man z.B. doch eine Rundmail schicken mit einer Kontaktanfrage. So würde ich das machen denke ich. Ich befürchte dass auch an deinem Ort die anderen Betreuer dasitzen und dasselbe Problem wälzen oder denkst du alle anderen haben das bereits zufriedenstellend für sich gelöst? Irgendeiner sitzt bestimmt genauso ratlos da wie du leider. Ich frage noch bißchen konkret weiter: traut man sich nicht einen Unbekannten anzurufen und zu sagen: Tag hier bin ich, wir machen die gleiche Arbeit, wollen wir mal nen Cafe zusammen trinken? Denkt man, da besteht Konkurrenz? Denkt man, der andere hat nen anderen "Stil" und der ist unvereinbar? (Sowas gibts, auf jeden Fall bei mir schon, es muss im Prinzip "passen") Was genau ist es warum man isoliert bleibt?
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21.02.2017, 08:08 | #4 | |
Routinier
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Beiträge: 1,882
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Zitat:
Aber die Liste selbst wird nicht rausgegeben. Weiß nicht warum. Datenschutz vielleicht ? Eine Anfrage an die BB zu schicken "hey ich wünsche mir mehr Kontakt, fragt doch bitte mal für mich, ob jemand Zeit und Lust hat" ... Da komm ich mir dann auch komisch vor. Weiß nicht, wie das ankäme. tja ... ich hab hab eigentlich keine Berührungsängste. Aber wie gesagt: keine Kontaktdaten. Und beim Versuch , mit den bekannten Kollegen einen Austausch anzuregen, bin ich gescheitert. So hab ich z.b. eine Mailingliste mit den mir bekannten Betreuern (die, die mit mir anfingen und beim Austausch auf der BB dabei sind oder waren) erstellt um z.B. mal Treffen zu organisieren oder sich einfach mal auszutauschen bei Fragen. Aber auch diese Liste ist im Laufe der Zeit "gestorben" . Entweder kamen gar keine Antworten mehr oder alle sind einfach furchtbar gestresst und haben keine Zeit. Man hatte eher den Eindruck zu nerven. Man merkte einfach, dass kein Interesse besteht bzw der Zeitdruck vielleicht tatsächlich zu hoch ist, um noch Zeit mit Kollegen zu verbringen. Bestimmt sitzt woanders jemand, der sich auch Austausch wünscht. Nur finden müsste man die |
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21.02.2017, 09:27 | #5 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 07.02.2014
Beiträge: 201
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Da muss ich jetzt mal berichten wie das in Köln so läuft:
Meinen Kollegen habe ich vor Start unserer Tätigkeit hier vor 2 Jahren über das Forum kennengelernt. Wir haben keine Bürogemeinschaft, sind aber trotzdem gegenseitig als Vertretungsbetreuer in den meisten Fällen in Urkunde/Beschluss eingetragen, bei dem Rest über Vollmacht geregelt. Die Richter kennen uns, wir haben uns als Team gemeinsam ( bei den meisten) vorgestellt. Vor dem jeweiligen Urlaub übergeben wir Sticks mit allen virtuellen Akten und zusätzliche Notizen zu jedem Klienten bzgl Besonderheiten. Aktuelle Klientenlisten mailen wir sowieso zwischendurch. Auf AB wird Urlaubszeit und Nummer des Kollegen mitgeteilt für dringende Notfälle. Vorab werden auch die Institutionen und Betreuten soweit möglich informiert. Post wird nicht durchgesehen, da bisher nie notwendig gewesen. So kann man meist völlig ungestört Urlaub machen und der Kollege hat nicht viel zu tun. Das klappt hervorragend, stimmts lieber Kollege? Gleichzeitig hat sich hier durch das Forum eine kleine Runde Kölner Betreuer/innen zusammengefunden zwecks regelmäßiger Stammtische. Also auch mal dickes Dankeschön an das Forum hier. Kölner sind aber eben auch sehr kommunikativ Geändert von Aiwala (21.02.2017 um 09:34 Uhr) |
21.02.2017, 10:56 | #6 |
Routinier
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Beiträge: 1,882
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21.02.2017, 13:43 | #7 |
Forums-Geselle
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Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
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Hallo Boomer,
dann sind sich Saarländer und Franken ja sehr ähnlich. Bei uns im Nürnberger Raum ist der kollegiale Austausch auch sehr spärlich. Es gibt ein paar eingeschworene Grüppchen, andere haben sich nach einiger Zeit wieder aufgelöst. Wenn die Distanz nicht so groß wäre würde ich mich glatt bei dir melden. Vielleicht starte ich hier vor Ort doch noch mal einen Versuch. Liebe Grüße Gaby |
21.02.2017, 17:52 | #8 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
als Betreuer habe ich Menschen in Einrichtungen. Dort wieder leben andere die auch nen Betreuer haben. Einfach mal jemanden aus ner Einrichtung den man leiden mag nach nem anderen Betreuer fragen den er auch leiden mag. In der Klinik treffe ich dauernd Kollegen, im Gericht,beim Rechtspfleger, in den Einrichtungen, beim Sozialamt, beim JC usw. usw. Das mit der Liste war auch nur ne Idee, damit hat man aber auch nur Daten. Vielleicht gehts auf die andere Art. Mailinglisten sind immer so ne Sache wenn man sich nicht kennt. Da traut sich oft keiner zu schreiben weil er ja nicht weiss und sehen kann wie die anderen "ticken".
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21.02.2017, 19:16 | #9 | |
Gesperrt
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 195
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Zitat:
Ihr merkt, es geht um Gefühle und Empfindlichkeiten. Ich bin keine Mimose. Aber am Stil könnte der Eine oder Andere etwas feilen. Dann klappt es hier vielleicht auch besser mit der Einrichtung von regionalen oder thematischen Gruppen. Wie wäre es mit einer Netiquette? |
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21.02.2017, 19:54 | #10 |
Admin/Berufsbetreuer
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Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,592
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Moin Hein
Wenn es hier im Forum Tendenzen gibt, ehrenamtliche Betreuer nicht ganz für voll zu nehmen, dann finde ich das sehr schade und es wäre mir sehr lieb die Stellen genannt zu bekommen, an denen das bemerkbar wird. Dann kann ich (oder auch andere) das ändern. Als Profi kann ich grundsätzlich nicht erwarten, dass ein ehrenamtlicher Betreuer sich genausogut auskennt wie ein Profi - aber genau an dieser Stelle zu unterstützen ist ja auch gerade der Sinn des Forums. Hier im Forum mit seinem Nicknamen aufzutreten halte ich im Allgemeinen für sehr sinnvoll, um die Privatsphäre zu wahren. Es ist in erster Linie als Schutz für die Teilnehmer gedacht. So manche Anfrage kam auch schon, weil jemand mit Echtnamen doch lieber einen Nicknamen haben wollte. Das finde ich auch völlig OK. Als Admin sehe ich das für mich persönlich anders (eben weil ich Admin bin und mit Namen und Adresse sowieso im Impressum stehe) und nutze meinen richtigen Namen - auch wenn der erst mal den Eindruck von bunt zusammengewürfelten Buchstaben macht. MfG Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
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