Dies ist ein Beitrag zum Thema Betreuung meiner alkoholkranken Mutter im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen habe ich die Betreuung meiner alkoholkranken Mutter übernommen. Das Amt an sich ist mir ...
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15.07.2017, 23:38 | #1 |
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Beiträge: 4
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Betreuung meiner alkoholkranken Mutter
Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen habe ich die Betreuung meiner alkoholkranken Mutter übernommen. Das Amt an sich ist mir nicht fremd, da ich schon die Betreuerin meines Vaters bin. Zur Zeit ist sie im Krankenhaus, mangels finanzieller Möglichkeiten wird sie dann wohl wieder nach Hause kommen. Nun zu meiner Frage: Bin ich als Betreuerin dafür verantwortlich, wenn meine Mutter sich Alkohol beschafft? Ich werde sie nicht davon abhalten können, auch wenn ihre Trinkerei sie in den Tod treibt. Danke für die Hilfe Butterblume2.0 |
16.07.2017, 08:20 | #2 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Auch für einen (langjährig?) an Alkohol Erkrankten ohne finanzielle Mittel gibt es Therepiemöglichkeiten die gerade nicht zu Hause stattfinden. Das jetzt alles zu erklären ist hier nicht möglich, das wäre zu umfangreich. Schau dich mit Hlfe der Suchfunktion im Forum unter dem Stichwort: Alkohol, mal in allen Forenbeiträgen zu diesem Thema um. Dann verstehst du was ich meine. Noch ein anderer Rat: sollte deine Mutter langjährige Alkoholikerin sein dann gib die Betreuung bitte schellstens an einen Berufsbetreuer ab. Erstens ist eine solche Betreuung schwierig ud zweitens wirst du sonst ziemlich sicher unter die Räder von Vater und Mutter geraten. Damit ist keinem von euch dreien geholfen.
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16.07.2017, 09:10 | #3 |
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Beiträge: 4
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Danke für Deine Antwort.
Zwischen die Fronten werde ich wohl nicht geraten. Mein Vater befindet sich nach einem Unfall im Pflegeheim und ist nicht mehr in der Lage sich an etwas zu beteiligen. Die Möglichkeiten meine Mutter unterzubringen sind erschöpft. Es gibt keinen Kostenträger mehr, der einen Antrag auf Rehabilitation oder ähnliches bewilligt, da sie jede Therapie abgebrochen hat. Dazu kommt ihr alkoholbedingter Hirnschaden. Entweder Pflegeheim oder nach Hause. Da ich schon das Pflegeheim für meinen Vater bezahlen muss, kann ich mir nicht noch ein Pflegeheim leisten. Liebe Grüße Butterblume2.0 |
17.07.2017, 07:37 | #4 | ||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Wenn die finanziellen Mittel nicht ausreichen gibt es Hilfen und (finanzielle) Unterstützung. Zitat:
Je nach konkreter Sachlage könnte ein Betreuer auch dazu verplfichtet sein eine geschlossene Unterbringng auf jeden Fall zu beantragen. Einen Alki zu Hause "halbtrocken" zu halten, nämlich so dass er nicht in den Entzug abrutscht, ist für einen Angehörigen alleine fast unmöglich. Andererseits wird ein Betreuer sicher gefragt werden warum er nichts dagegen unternommen hat wenn der Betreute sich täglich die volle Kante gibt und es z.B. deswegen immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen kommt?
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17.07.2017, 08:33 | #5 |
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Beiträge: 4
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Hallo
Was macht ein Berufsbetreuer anders als ich? Die finanzielle Situation ist schwierig bei uns. Ich habe das Haus meiner Eltern übernommen und sie haben lebenslanges Wohnrecht, die 10 Jahre sind aber noch nicht um, so dass ich auf jeden Fall zur Kasse gebeten werde, auch wenn das Sozialamt erstmal die Kosten trägt. Und das ist unabhängig davon, in welche Einrichtung sie gehen würde, ein Eigenanteil bleibt immer. Wie hält man einen Alkoholiker vom trinke ab? Ganz ehrlich? Gar nicht. Ich habe als Tochter in den letzten zehn Jahren viel erlebt und viel probiert sie vom Trinken abzuhalten. Ich hatte schlimme Szenen im Supermarkt, wenn sie sich Unmengen Alkohol eingepackt hat, ich hatte Gespräche mit Taxiunternehmen und Lieferdiensten, die ihr nichts mehr bringen sollten. Usw usw... Die einzige Aussage, die ich von Suchtberatungsstellen, Ärzten und Behörden bekommen habe war: "Jeder hat das Recht sich tod zu saufen, da können sie nichts machen" Meine Mutter war in der Psychiatrie und in Therapie . Ambulant sowie Langzeit, alles ohne Erfolg. Ich möchte aber als ihre Betreuerin nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass ich sie nicht vom Trinken abhalten konnte, auch wenn wir in einem Haus leben. Ein Berufsbetreuer würde ja auch nicht den ganzen Tag bei ihr sein. Liebe Grüße |
17.07.2017, 11:03 | #6 |
Forums-Geselle
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Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
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Hallo,
ein Berufsbetreuer stünde nicht in einem Interessenskonflikt wie du und würde deshalb wahrscheinlich einiges anders machen. Z. B. im Interesse und zum Wohl der Betroffenen nach einer geeigneten Einrichtung suchen, gegebenenfalls auch auf einer geschlossenen Station. Gruß Gaby
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Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen. Erich Kästner |
17.07.2017, 11:14 | #7 | |||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Zitat:
Der genannte Satz ist an Plattheit nicht zu übertreffen obwohl er manchmal vielleicht seine Berechtigung hat. Die Krankheit Alkoholismus/Sucht muss man deutlich differenzierter sehen. Zitat:
Du wirst auch nicht dafür verantwortlich gemacht dass deine Mutter trinkt. Aber jeder Betreuer ist im Rahmen seiner Aufgabenkreise dafür verantwortlich, dass Krankheiten sich nicht verschlimmern und hat für fachliche Abhilfe zu sorgen. Zitat:
Halte mich bitte nicht für überheblich, der Umgang und das Vorgehen bei einem Alkoholiker lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht regeln. Es handelt sich um eine Krankheit und wie bei allen anderen Krankheiten auch ist (Fach) Wissen von der Erkrankung gefragt.
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17.07.2017, 12:23 | #8 |
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Beiträge: 4
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Danke für die Rückmeldungen.
@Gaby Genau aus dem Grund möchte ich keinen Berufsbetreuer. Wenn ich sagen würde, dass ich meine Mutter nicht zu Hause haben will würde sie in ein Heim kommen, wo Platz wäre. Die Eigenanteile der verschiedenen Einrichtungen liegen zwischen 1200 und 3000 Euro. Ich will nicht sagen, dass dem Berufsbetreuer das egal ist wie ich das bezahlen kann, aber ich weiß, wie aufwendig die Suche nach einem bezahlbaren und guten Pflegeheim für meinen Vater war. Davon ab will Mama auch mich als Betreuerin. @Michaela Ich kümmer mich gut um meine Eltern. Egal, ob ich mich zu Hause um sie kümmer, oder sie im Pflegeheim sind. Ich habe den Prozess der geschlossenen Unterbringung gegen den eigenen Willen gerade bei meinem Papa durch. Bei ihm sind die Schäden so groß , da gab es nicht die Möglichkeit ihn nach Hause zu holen. Geschlossen ist er aber nur untergebracht, weil er seine Situation nicht versteht und immer wegläuft. Sollte er das irgendwann verstehen können und ruhiger werden, wird die geschlossene Unterbringung sofort aufgehoben. Vielleicht kann er dann auch wieder nach Hause, wo er so gerne hin möchte. Die Schäden bei meiner Mutter liegen darin, dass sie keine Orientierung hat zu Zeit und Ort, sich Dinge (z.B. Anrufe) einbildet, die nicht da sind und grundlegende Dinge wie waschen und anziehen vergisst. Vielleicht ist das schwer zu verstehen, dass ich alle Seiten berücksichte, und eben auch mich und meinen Mann und unsere Kinder sehe, aber ich finde es nicht verwerflich. Nichts desto trotz würde ich nie irgendetwas tun, was meinen Eltern schaden könnte. Liebe Grüße |
17.07.2017, 17:01 | #9 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Zitat:
Wir haben versucht deine Frage zu beleuchten und fachlich zu beantworten.
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