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Case Management in der gesetzlichen Betreuung?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Case Management in der gesetzlichen Betreuung? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo BerufsbetreuerInnen, arbeitet eine/r von Euch nach dem case-Management Ansatz bzw. Sieht sich als Case-Managerin? Ich würde mich hierzu über ...


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Alt 23.08.2017, 09:54   #1
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 05.10.2016
Ort: RheinMain
Beiträge: 92
Standard Case Management in der gesetzlichen Betreuung?

Hallo BerufsbetreuerInnen,

arbeitet eine/r von Euch nach dem case-Management Ansatz bzw. Sieht sich als Case-Managerin?

Ich würde mich hierzu über Rückmeldungen freuen.



Manavgat
Manavgat ist offline  
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Alt 10.09.2017, 14:45   #2
Forums-Geselle
 
Benutzerbild von gabyhp
 
Registriert seit: 12.11.2016
Ort: Nürnberg
Beiträge: 157
Standard

Hallo Manavgat,

nachdem du bis heute keine Antwort erhalten hast versuche ich mich mal.

Ich kann jetzt nur von meiner Arbeitsweise ausgehen, nehme aber an, dass viele Kollegen es ähnlich halten.

Für mich ist die Tätigkeit als Berufsbetreuerin eine Mischung aus Case-Management und Ad-Hoc-Aktionen.

Wenn ich erste Eindrücke vom Klienten und einen Überblick über den Handlungsbedarf gewonnen habe wird ein erster Plan nach Prioritäten erstellt und abgearbeitet.

Diese "To-DO-Liste" erhält das AG zusammen mit meinem Anfangsbericht. Sie ist laufenden Änderungen unterworfen, je nachdem, welche "Katastrophen" stattgefunden haben und wenn nötig wird sie ganz über den Haufen geworfen.

Im Jahresbericht wird dann Bilanz gezogen und dem AG werden Änderungen und gegebenenfalls neue Zielsetzungen mitgeteilt.

Ein starres Gerüst und Überorganisation sind m. E. der Sache nicht dienlich, für mich ist der Situation entsprechendes flexibles Handeln wichtig.

Jeder Betreuer wird sich hier im Laufe der Jahre eine eigene erfolgreiche Strategie zulegen.

LG

Gaby

__________________

Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.


Erich Kästner


gabyhp ist offline  
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Alt 10.09.2017, 17:46   #3
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,598
Standard

Moin moin

Gib der Welt ein neues Fremdwort und alle drehen sich im Kreis, weil jeder was anderes darunter versteht, aber alle sich auf ein und das selbe Wort beziehen. Babylonisches Sprahchaos kann man sich heute ungefähr so vorstellen.

Case-Management kann vieles sein. Sofern es sich um die Nutzung der Programmabteilungen in den Betreuerprogrammen handelt, habe ich mir die Programmteile angesehen und danach gleich erst mal so weit weg gedrückt, dass sie mich nie wieder stören. Der Computerinput, den man bei einer sinnvollen Fallsteuerung nach den Prgrammen geben müßte, wäre so hoch, das man überhaupt nicht mehr an die eigentliche Arbeit kommen würde.
Wir sind glücklicherweise keine Ärzte oder Pflegekräfte, die zu einer Dokumentation verdonnert wurden, mit der sie 30% der Arbeitszeit verbringen müssen - also Zeit, die den Kunden fehlt.

Unabhängig davon ist eine klientenzentrierte Arbeit, in der erst mal eruiert wird was alles an Unterstützung notwendig ist, um dann in dem jeweiligen Fall die besten Hilfen auch anbieten und umsetzen zu können, auch Case-Management.

Böse Zungen behaupten, dass Case-Management genauso ein wohldurchdachtes Unterstützungssystem sein kann, dem dann die Klienten entsprechend angepasst werden...
Es wird also kein passender Sattel für das Pferd gesucht, sondern der ideale Sattel wird genommen und dann das Pferd so lange deformiert, bis es unter den Sattel paßt (das war die noch bösere Zunge...).

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 13.09.2017, 14:11   #4
xxl
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 12.05.2012
Beiträge: 53
Standard

Hallo, ich stimme dem bisher Gesagten uneingeschränkt zu. Im Rahmen meines Studiums der SOzialen Arbeit, dass ich zu meiner Nachqualifizierung und Vergütungsstufenerhöhung absolviere, habe ich zu dem Thema eine Hausarbeit verfasst und werde mich auch im Praxisprojekt diesem Thema widmen. Das Fazit meiner Hausarbeit:

Die Konzepte von Case Management und rechtlicher Betreuung sind in weiten Teilen deckungsgleich. Dies trifft in besonderem Maße die Kernfunktionen, das Wesen der Intervention und das potenzielle Klientel zu. Rechtliche Betreuung kann dem Konzept von Case Management in besonderer Weise gerecht werden, da es weitgehend autonom im Interesse Ihrer Kundschaft und ohne wirtschaftliche Interessen- oder Loyalitätskonflikte agieren kann.
Rechtliche Betreuung als gerichtlich mandatiertes Soziales Fallmanagement verfügt nur über wenige fachliche Standards und agiert im Bezugsrahmen des Betreuungsrechts primär nach praktikablen Gesichtspunkten und Augenmaß. Sowohl die Berufsauffassungen als auch die konkrete Ausgestaltung der Verantwortungsübernahme und der Beziehungen sind uneinheitlich, was zu einer hohen Diversität des von freiberuflich tätigen Rechtsbetreuer_innen erbrachten Produkts beiträgt.
Case Management kann dieser Heterogenität abhelfen, indem es einerseits ein hochentwickeltes Konzept und andererseits ein ausgefeiltes methodisches Repertoire an Arbeitsweisen, Haltungen, Strategien und beruflichen Standards für das Betreuungsmanagement zur Verfügung stellt.
Die Phasierung des Hilfeprozesses, also die Einteilung in konkrete Arbeitsschritte, denen spezifische Aufgaben, Instrumente und Vorgehensweisen zugeordnet sind, können die Handlungskompetenzen der rechtlichen Betreuer_innen stärken und den betreuten Menschen zu einer professionelleren und einheitlicheren Dienstleistung verhelfen. Durch die Verwirklichung des klient_innenzentrierten konzeptionellen Ansatzes in der Methodik des Case Management kann der Schutz des Willens der betreuten Personen durch das Betreuungsrechts im konkreten Einzelfall gesichert werden.
Case Management ist eine flexible Methode, welche in vielen Arbeitsfeldern mit unterschiedlichen Gewichtungen angewendet wird. Mit einer geringen Anzahl arbeitsfeldspezifischer Adaptionen wird sie auch für die rechtliche Betreuung nutzbar.
Grenzen für die Umsetzung der Prinzipien des Case Management im Betreuungsmanagement ergeben sich nicht aus konzeptionellen oder methodischen Interferenzen, sondern aus praktischen Hinderungsgründen wie etwa der pauschalisierten Vergütung der Tätigkeit, welche Betreuer_innen z.B. zu einer Mehrzahl von Fällen und einer zeiteffizienteren Arbeitsweise nötigt. Insbesondere Aufgaben, die nicht in das Kerngeschäft der rechtlichen Betreuung fallen, wie etwa die arbeitsintensive Impulsgabe zur Erhöhung der Strukturqualität auf der Metaebene oder die arbeitsintensive Verknüpfung sämtlicher am Hilfeprozess beteiligten Akteur_innen, die Steuerung der gesamten Kommunikation und eine detaillierte Kenntnis der Lebenswelten der betreuten Personen dürften unter dem praktischen Zwang zur Zeitersparnis regelmäßig zu kurz kommen.
Deshalb sind nicht nur rechtliche Betreuer_innen und Ihre Interessenverbände dazu aufgerufen, durch höhere fachlichere Standards und Professionalisierung der Arbeit z.B. durch die Impementierung von Methoden des Case Management in die Betreuungsführung die Qualität der Leistung zu erhöhen, sondern auch die Legislative, durch die Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen für die Qualität der Arbeit zu sorgen.
xxl ist offline  
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Alt 13.09.2017, 15:49   #5
Routinier
 
Benutzerbild von mimi91
 
Registriert seit: 17.07.2015
Ort: RLP
Beiträge: 1,057
Standard

zum Fazit der Hausarbeit:
mimi91 ist offline  
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