Dies ist ein Beitrag zum Thema Als BB im Alter? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo, ich kann Michaela nur zustimmen. Ich habe es erstmals nach dem Urlaub geschafft nicht das Wochenende zuarbeiten. Da ich ...
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26.09.2017, 12:41 | #11 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 28.02.2009
Beiträge: 76
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Hallo, ich kann Michaela nur zustimmen. Ich habe es erstmals nach dem Urlaub geschafft nicht das Wochenende zuarbeiten. Da ich den Beruf noch einige Jahre machen will und muss, habe ich mir vorgenommen sorgsamer mit meinen Kräften umzugehen.
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27.09.2017, 19:31 | #12 |
Stammgast
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 688
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Moin,
ich habe heute folgendes Fortbildungangebot erhalten (dabei will ich noch gar nicht aufhören): "Ausstieg aus der Betreuungsarbeit - Workshop zur Vorbereitung auf den Berufsausstieg" https://ipb-weiterbildung.de/82_Deta...nartermin=6595 Ich weiss nicht ob das hier reinpasst, aber nicht das nacher jemand sagt, ich hätte was sagen sollen. Grüße vom Leuchtturm |
27.09.2017, 22:02 | #13 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,187
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Das Seminar müsste wohl eher heißen: "Schickt Geld, bevor Ihr weg seid".
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28.09.2017, 06:38 | #14 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Unbeschreiblich gut! Herr Kollesch, sie sind ja geradezu beflügelt
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28.09.2017, 18:15 | #15 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 17.04.2010
Beiträge: 78
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..ist ja interessant, das Fortbildungsangebot.
Aber vorher hätte ich doch ganz gerne noch ein Fortbildungsangebot zu eventuellen weiteren beruflichen Möglichkeiten, bevor ich mich für den Ausstieg entscheide. Ich habe mich über deine Antwort, Michaela, sehr gefreut. Es ist seltsam, aber entweder hat der Urlaub doch noch mächtig nachgewirkt, oder meine Gedanken zu dem Thema, durch das Schreiben hier, haben mir schon ein Stück weitergeholfen. Mir ist nämlich klargeworden, dass das berufsbetreuern das ist, was ich am allerbesten beruflich kann, wo ich über die Jahre einen enormen Erfahrungsschatz angesammelt habe und wenn ich es mir genau überlege, ich genau das tun kann, was mir ja eigentlich sehr gut gefällt und zu mir passt und wo ich auch viel Anerkennung und Wertschätzung erfahre. Ich muss mir nur tatsächlich anscheinend wieder eine neue Arbeitshaltung erarbeiten. Vielleicht mit weniger du-mussts und noch-schnells. Es darf auch langsamer gehen. Und vielleicht sollte ich mehr wählerisch sein, wenn ich vielleicht, bzw. mit Sicherheit, doch irgendwann wieder eine Betreuung annehme (ein paar Jahre habe ich ja noch vor mir). Ich tauge nicht mehr für jeden Personenkreis. Ich werde z. B. die Betreuung von jungen Menschen, die meine Kinder sein könnten, und die selber noch Kinder kriegen können und deren Problem eher psychische Erkrankungen sind z. B. nicht mehr annehmen. Mit diesen Themen bin ich durch. Das ist nicht mehr mein Ding, macht mir zu viel Stress. Ich muss auch hinterfragen, warum mir manche Dinge heute mit Blick auf die Zukunft mehr Angst machen, als noch vor einiger Zeit. Ob ich mich da in was reinsteigere? Z. B. was ist, wenn mir gesundheitlich was passiert? Dann bin ich meinen Job los und finde nie mehr einen Einstieg. Früher war das Risiko dasselbe. Es fühlte sich an, als Selbständige, wie ein Gang auf einem Hochseil: nur nicht runterschauen. Und es ist immer alles gut gegangen. Jetzt ertappe ich mich dabei, dass ich gerne mal eine Kur machen würde. Hab ich noch nie vorher drüber nachgedacht, in dem Sinne: geht doch nicht. Dann lieber 2 Wochen Urlaub. Jetzt habe ich es eigentlich leichter (die Kinder sind erwachsen und müssen nicht mehr von mir finanziert werden) und trotzdem habe ich mehr Zukunftsangst. Früher habe ich mir gesagt: wenn alle Stricke reißen gehe ich Putzen. Das sage ich heute nicht mehr. Na ja, es gibt ja noch vielleicht den Beamten, nicht wahr Mimi?... |
28.09.2017, 21:23 | #16 | ||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Nicht zuletzt sehen wir an unseren Kunden wie kläglich am Ende eine Existenz sein kann. Klar, das erschreckt. Manchmal kommt das Gedankenmodell: hätte, hätte Fahrradkette, auch bei mir auf. Dann fällt mir zum Glück immer wieder eine Kundin ein. Kurz vor ihrem 78sten Geburtstag habe ich sie kennengelernt, auf einem Auge seit Jahren blind, fit wie ein Turnschuh, eine begeisterte Schwimmerin. Die sagte mir mal als sie dann ins Heim umgezogen war: wissen sie Frau Mohr? ich hatte ein gutes leben. Mit meinem Mann ( sie war damals schon fast 30 jahre verwitwet) bin ich immer gereist. Danach, mit meinen Freundinnen auch. Heute schauen die anderen hier blöde Fernsehsendungen und stöhnen darüber dass alles sich nicht gelohnt hat. Ich sitze hier, hatte nicht viel gespart sondern bin verreist und brauche heute das Amt. Aber wenn ich nachdenke, hatte ich das bessere Leben. Ich kann ständig alles an mir vorrüber ziehen lassen, ich brauche kein Fernsehprogramm. Ich hatte es so lange gut. Mich hat das wahnsinnig beeindruckt- und es stimmt! Letztendlich habe ich ganz alleine für mich irre viel gehabt, ich habe es jetzt noch. Ich habe einen Job den ich unglaublich gerne mag, der einfach zu mir passt und mich deswegen in allem zufriedenstellt. Was soll ich wirklich noch wollen? Nen fiktiven Gedanken an eine "Altersversogung" die vielleicht in 15 Jahren sowieso nicht mehr da ist weil nicht finanzierbar? Och nö. Wenn du krank wirst hast du erst mal nen Vertreter und dann sieht man weiter. Warum solltest du jetzt auch so krank werden dass gar nix mehr geht? Eben. Das kann, aber das muss man sich nicht zwingend vorstellen. Denk doch einfach dass du dann so einen Betreuer bekämst wie du wahrscheinlich einer bist. Zitat:
PS: vergiss den BeamtenDer sucht auch nur ne kostenlose Pflegerin.
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29.09.2017, 08:16 | #17 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 07.02.2014
Beiträge: 201
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Ich finde diesen Thread hier ganz wunderbar, es ist schon viel Gutes geschrieben worden.
Und Michaela: genauso so sehe ich es auch, ich hätte es nicht besser formulieren können! Danke dafür. |
06.10.2017, 16:02 | #18 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 17.04.2010
Beiträge: 78
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Hallo an die Interessierten,
nachdem ich nun mit mir abgeklärt habe, dass ich weiterhin hauptberuflich freiberufliche Berufsbetreuerin bleiben will ist mir klar, dass ich an den Dingen, die mir meine bisherige Arbeit in den letzten Jahren zunehmend schwer gemacht haben etwas tun muss. Erster Schritt: Betreutenzahl allmählich reduzieren, bis ich merke, dass ich stundenmäßig auch noch wieder mehr Zeit habe für Dinge, die mir Freude machen und ich mich insgesamt nicht so arbeitsüberlastet fühle und mich trotzdem noch ernähren kann. Das ist mir über den Zeitraum von fast 2 Jahren im Grunde schon gelungen und so langsam merke ich auch, dass ich wieder deutlich mehr "arbeitsverdünnte" Zeiten habe. Ich habe das Gefühl, dass ich mir jetzt erst erlauben kann mir einzugestehen, wie anstrengend das manchmal war... 2. habe ich meine Besuchsintervalle bei langjährigen Betreuten um eine Woche gestreckt. Das schafft mir nun zusätzlich mehr Luft für den gesamten Bürokram. Ich hatte es bisher immer so gehandhabt, dass meine Treffen mit meinen Betreuten in einem festen Abstand stattfanden und die Büroarbeit habe ich dann halt drum rum gemacht. Im Prinzip halte ich das immer noch so, nur halt um eine Woche gestreckt und merke, dass das so auch geht (warum bin ich denn da nur nicht etwas früher draufgekommen). Und dann habe ich aktuell bei einer sehr langjährigen Betreuung einen Betreuerwechsel angeregt. Diese Betreuung habe ich seit 17 Jahren und jetzt stand die Entscheidung über Aufhebung oder Verlängerung der Betreuung an. Mir war in diesem Zusammenhang endlich mal deutlich geworden, dass ich mich in dieser langjährigen Betreuung immer mehr schwer tat die Marotten dieser Betreuten (sie wird ja auch nicht jünger) einigermaßen neutral hinzunehmen. Ich habe endlich mal richtig gespürt, wie sehr mich manche Dinge in dieser Betreuung mittlerweile nerven und dass das wohl auch nicht mehr besser werden wird. Und habe nun die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, ohne Not oder besondere Vorkommnisse einen Betreuerwechsel vorzuschlagen und auch anzustreben. Nachdem meine Betreute erst überhaupt nicht begeistert war (sie sagte, sie habe sich mich nun in all den Jahren zurecht gebogen und nun müsse sie von vorne anfangen ) konnte ich sie doch mit den Vorteilen die das haben würde dazu ködern, den Betreuerwechsel im gegenseitigen Einvernehmen vorzunehmen. Damit das Ganze geordnet abläuft war sogar noch etwas Zeit für die Suche nach einer Nachfolgerin drin und jetzt ist per Beschluss der Betreuerwechsel zum 15. Oktober beschlossene Sache. Bin ich froh! Ich merke, wie sehr mir der Gedanke jetzt schon gut tut, dieses Gefühl des mich Zusammenreißens in dieser Betreuung in Kürze nicht mehr haben zu müssen. Ich weiß nicht, warum ich da nicht schon etwas früher drauf gekommen bin. Vielleicht weil ich geglaubt habe, dass ich bei langjährigen Geschichten mich eingearbeitet habe und von daher eine gewisse Bestandssicherheit sah. Und auch weil ich ja so fürchterlich verbindlich und verlässlich sein möchte... Also unterm Strich: es gibt immer noch Möglichkeiten, die Berufszufriedenheit zu beeinflussen und das ist doch schon mal eine tolle Sache. Nun wäre noch richtig klasse, wenn wir doch noch in absehbarer Zeit unsere angestrebte Erhöhung der Vergütung bekommen sollten... Was macht ihr anderen Kollegen zur Pflege eurer Zufriedenheit im Job? Vielleicht kann ich mir da ja noch was abkupfern. Schönen Start ins Wochenende Donna |
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