Dies ist ein Beitrag zum Thema Datenschutzauswirkung in Betreuungen im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Ich mache jetzt hier mal was Neues auf weil ich davon ausgehe dass es uns mehr oder weniger alle treffen ...
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30.05.2018, 19:08 | #1 |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Datenschutzauswirkung in Betreuungen
Ich mache jetzt hier mal was Neues auf weil ich davon ausgehe dass es uns mehr oder weniger alle treffen wird was die Zusammenarbeit mit anderen Stellen betrifft:
AA hat mir heute für hier( Darmstadt) mitgeteilt dass sie eine Fortbildung zum Thema hatten mit dem Ergebnis dass die Betreuerausweise den Post AK-dingens haben müssten. Wo der nicht vorhanden sei gäbe es ab sofort die Dienstanweisung die Post (wieder) nur ausschliesslich an die Betreuten zu schicken. Einmal umgesetzt ist es schon bei mir- leider. Meine Gegenstrategie: ich berufe mich auf den Verwaltungsakt und wenn das nichts nützen/ändern sollte dann mache ich erstes das AA haftbar für Schäden die mein Betreuter erleidet und wende mich zweitens mit der Bitte an`s Gericht um Klarstellung oder zumindest die rechtliche Sichtweise. Auf die Art, dass ich der Post hinterherrennnen muss, kann ich nicht weiterarbeiten bei knapp 50 Kunden. Ob das Gericht mit Erweiterungsanträgen um die Post überschwemmt werden will weiss ich nicht. Bei uns hier gehen Erweiterungen nur mit ärztlichem Attest und ob das ausgestellt werden wird aus reinen "Datenschutzgründen" bezweifle ich. Nächstes Problem: die Caritas hier darf nichts mehr mailen, es gehen nur noch Faxe. Na toll. Macht das Arbeiten auch wieder umständlicher.
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diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation. |
30.05.2018, 19:23 | #2 |
Routinier
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Oh man, was für ein Blödsinn
Bisher kam das AA hier noch nicht auf diese Idee Was mich gerade ziemlich nervt: ich werde überschwemmt mit Einwilligungserklärungen. Apotheken, Ärzte, Träger.... auch für die völlig fitten Leute soll ich unterschreiben, dass man die Daten von dem Betroffenen und in einem zweiten Formular von mir speichern darf. Heute waren es 42(!!) Briefe dieser Art. D.h. ich fülle 42 mal für mich aus und unterschreibe. Geschätzte ca 30 mal erkläre ich das Thema Einwilligungsfähigkeit und die restlichen 12 mal fülle ich für Betroffene aus und unterschreibe. Ich werde irre beim Anblick der Postberge. Auch wenn das keine Priorität hat, so versinkt mein Schreibtisch trotzdem ... und das stresst mich gerade enorm
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30.05.2018, 21:05 | #3 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,189
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Auch dies ist meines Erachtens ein typisch deutscher Auswuchs, der sich hoffentlich im Laufe der Zeit relativieren wird. Aber: klar, sowas ist ungemein lästig und macht uns wesentliche Teile unserer Arbeit fast unmöglich. Auch hier kann das Argument nur sein: rechtliche Betreuung wird primär von BGB und FamFG geregelt, nicht von der DSGVO.
Wir werden das allerdings durchfechten müssen und das wird mühsam. Michaelas Ansatz finde ich schon mal gut. In meinen Betreuerausweisen steht, dass ich gerichtlich und außergerichtlich vertrete. Darauf werde ich mich weiterhin berufen und wo's hakt, dem Gericht Mitteilung machen. |
31.05.2018, 10:50 | #4 |
Routinier
Registriert seit: 17.07.2015
Ort: RLP
Beiträge: 1,057
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Hier ist alles noch sehr ruhig und unaufgeregt. Einzig ein Optiker bat mich, ihn noch vor dem 25. Mai zurückzurufen, da man danach nichts mehr am Telefon vereinbaren dürfe.
Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden. Hat jemand schon eine Fortbildung zu dem Thema besucht und ist das lohnenswert? Unsere Betreuungsbehörde und ein Landesverband planen Fortbildungen für uns im Sommer. In einem Anflug von Panik nach der Lektüre von Handlungsempfehlungen habe ich alle meine schönen Ordnerrücken ersetzt. Jetzt stehen nur noch die Anfangsbuchstaben der Namen der Betreuten drauf Aber das ist ja zumindest ein gutes Gedächtnistraining |
31.05.2018, 11:17 | #5 |
Routinier
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Hm. Meine Ordner stehen im Schrank mit geschlossenen Türen. Die kann keiner lesen der mein Büro betritt. Die werde ich wohl nicht ersetzen (müssen). Glaube ich
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