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Seniorenheim kündigt Heimvertrag wg. Verhalten des dementen Betreuten?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Seniorenheim kündigt Heimvertrag wg. Verhalten des dementen Betreuten? im Unterforum Aufenthalt - Freiheitsentziehung , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Hallo zusammen, ich habe derzeit zum ersten mal den Fall, dass ein Seniorenheim einem dementen und nun aggressiv gewordendem Betreuten ...


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Alt 19.04.2021, 21:12   #1
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 05.11.2013
Beiträge: 38
Standard Seniorenheim kündigt Heimvertrag wg. Verhalten des dementen Betreuten?

Hallo zusammen,


ich habe derzeit zum ersten mal den Fall, dass ein Seniorenheim einem dementen und nun aggressiv gewordendem Betreuten den Heimvertrag kündigt.


Der Betreute zeigt- was ja nichts völlig Unbekanntes ist in Heimen und bei dementen Menschen- fremdaggressives Verhalten, d.h. der Herr wird handgreiflich, wenn weibliche Personal in pflegen will. Bei den männlichen Pflegern, wird er "nur" verbal aggressiv. Er pullert auch absichtlich auf den Boden und zerlegt seine Inko Hosen.


Zur Klärung der psychiatrischen Seite habe ich für eine Aufnahme in der hiesigen Psychiatrie gesorgt und die Leitung des Seniorenheimes erlaubt nun nicht, den Betreuten wieder zurück kommen zu lassen. "so jemanden wollen wir hier nicht haben".


Die machen es sich einfach, man spricht ja hier von "herausforderndem Verhalten" in der Pflege und es gibt sehrwohl Strategien und Umgangsformen für solche Bewohner.
In der Psychiatrie zeigt er sich übrigens kooperativ, wurde aber auch dort nur von männlichen Pflegern gewaschen etc.
Das Heim hat nachts aber keine männlichen Pfleger und will ihn nun loswerden.


Dürfen die Heim sowas? und wie soll ich den in einer anderen Einichtung unterbringen?


Wenn ich beim Aufnahmegespräch erkläre, dass der Herr wegen Fremdaggression aus dem Heim rausfliegt, wird das neue Heim sich bedanken. Selbst eine gereontopsychiatrische Einrichtung hätte ja das gleiche Problem mit dem aggressiven Verhalten.



Grüße,


Tom
tom b. ist offline  
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Alt 19.04.2021, 21:53   #2
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
ich habe derzeit zum ersten mal den Fall, dass ein Seniorenheim einem dementen und nun aggressiv gewordendem Betreuten den Heimvertrag kündigt.
Wenn Heime bestimmte Bedarfe wegen einer Verschlechterung der gesundheitlichen Situation nicht mehr abdecken können ist das die Regel.

Zitat:
Die machen es sich einfach, man spricht ja hier von "herausforderndem Verhalten" in der Pflege und es gibt sehrwohl Strategien und Umgangsformen für solche Bewohner.
Zeige diese Möglichkeiten dem Heim auf.

Zitat:
Dürfen die Heim sowas?
Grundsätzlich ja.

Zitat:
und wie soll ich den in einer anderen Einichtung unterbringen?
Erstmal störe ich mich an dem "den" , das gehört sich nicht unbedingt.
Indem du ein Heim suchst welches für sein Verhalten passt, er macht das ja nicht mit Absicht sondern krankeitsbedingt. Dabei lässt du dich von der alten Einrichtung unbedingt unterstützen.

Zitat:
Wenn ich beim Aufnahmegespräch erkläre, dass der Herr wegen Fremdaggression aus dem Heim rausfliegt, wird das neue Heim sich bedanken.
Vielleicht könnte man das geschickter formulieren? Ich rede nicht vom Lügen.

Schau dich nach einer Einrichtung um die den Umgang mit herausfordendem Verhalten in der Konzeption stehen hat. Dort sollte man auf solche Probleme eingerichtet sein.
Viele Heime haben ja inzwischen eine eigene Demenzabteilung.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 20.04.2021, 07:31   #3
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.07.2020
Ort: NRW
Beiträge: 243
Standard

Es gibt vom Bundesministerium eine PDF, die fand ich ganz interessant... hatte mit Demenz nämlich recht wenig am Hut und fand es ganz gut um einen kurzen Einblick zu bekommen, gerade wie sowas in der vollstationären pflege aussieht/aussehen kann.
Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhaltenbei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe



Die Fliedner Stiftung hat zB einige Heime bzw. Wohngruppen, die den Umgang mit herausforderndem Verhalten im Konzept stehen haben. Es kann ja durchaus sein, dass die aktuelle Wohngruppe, einfach nicht mehr passt, da find ich es auch ganz gut, wenn man nach einer Umgebung schaut, wo er sich wohlfühlt und nicht das Gefühl bekommt, dass er ständig den Rahmen sprengt. Wobei Umzüge bei Demenz natürlich auch immer schwierig sind.


Und es ist keinesfalls unmöglich, für ""den"" einen Platz zu finden! Ich habe gestern auch einen männlichen Betreuten ins Heim gebracht, das speziell für (ehemals) Suchtkranke ausgeschrieben ist und hab zu hören bekommen: "solange er nur ein bisschen kooperativ ist, freuen wir uns schon! Wir kennen unsere Pappenheimer doch!"




aprilapril ist offline  
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Alt 20.04.2021, 18:36   #4
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 12.10.2018
Ort: Bayern
Beiträge: 212
Standard

Hallo Tom,
ich hatte exakt den gleichen Fall, nur dass es eine Dame war, mit der niemand umgehen konnte.
Das Heim wiesen sie in KH ein, damit sie weg ist und der Vertrag war nach der Kzp sowieso befristet.


Dann habe ich gefühlt 100 Heime angerufen und auch den SD mit eingebunden-hat zwar nix gebracht,na gut.


Ich denke auch, dass die Kommunikation da sehr wichtig ist. Ich habe immer ehrlich gesagt, dass die Person "nicht ganz einfach ist" und dass ich mit offenen Karten spielen will. Das wurde honoriert. Nichts blöder wenn du nach 2 Wochen wieder ein neues Heim suchen musst. Dann habe ich "scheinheilig"gefragt, ob sie mit etwas schwierigeren Patienten Erfahrung haben, da sie ja auf der Homepage schreiben das......und sie die Profis sind....und sie da ja viel mehr Erfahrung haben als ich und ich bitte um Hilfe. Das wurde dann stolz bejaht.


Ein weiterer Schachzug von mir war, weil wir hier am Land sind, dass ich eine stadtnahe Einrichtung suchte, ca. 100 km von hier. Das hat den Vorteil, dass diese Heim eine höhere "Schmerzgrenze" haben, da sie ein breiteres Specktrum gewöhnt sind. Und das hat dann geklappt. Es kommen schon 14 tägig Anrufe, wie schlimm sie denn ist, das höre ich mir dann an und bin verständnisvoll. Ich bin so gut gefahren. Mit dem Heim das gekündigt hat, legte ich mich nicht an, weil ich da noch andere B. habe und sonst die Zusammenarbeit gut klappt. Lg
Pfingstrose ist offline  
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