Dies ist ein Beitrag zum Thema psych. Probleme durch Wohnungssanierung im Unterforum Aufenthalt - Freiheitsentziehung , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Hallo,
vielleicht habt Ihr ja einen machbaren Rat.
Eine meiner Klientinnen, Bj. 1955, wg. einer Hirnhautentzündung im Kindesalter psychisch und ...
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25.10.2022, 15:40 | #1 |
Forums-Azubi
Registriert seit: 10.07.2021
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 51
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psych. Probleme durch Wohnungssanierung
Hallo,
vielleicht habt Ihr ja einen machbaren Rat. Eine meiner Klientinnen, Bj. 1955, wg. einer Hirnhautentzündung im Kindesalter psychisch und geistig schwer angeschlagen, leidet unter massivem Verfolgungswahn, der so weit geht, dass sie ihre Wohnung nicht einmal verlässt um die Post aus dem Briefkasten zu holen, da sie davon überzeugt ist, dass dann sofort "die Schwarzen" kommen und sie ausrauben. Mit schwarz ist nicht zwingend die Hautfarbe gemeint, sondern es steht als Oberbegriff für alles Fremde das sie bedroht Sie ist im "Normalfall" zwar eigenwillig aber freundlich zugewandt, hat keinen Pflegegrad (der ist aber nun beantragt) und ist eigentlich ein problemloser Fall. Nun wird jedoch der Wohnblock in dem sie lebt kernsaniert, d.h. es ist seit Wochen sehr unruhig. Je näher die Sanierung (Dämmung etc.) ihrer Wohnung kommt, um so grösser ist natürlich die Lärmbelastung für sie. Der Pflegedienst, der ihr morgens die Medikamente bringt und auch sonst ein wenig auf sie achtet, hat mich heute angerufen dass Frau K. rumschreie und sehr aufgeregt sei und ich etwas tun solle. Mir stellt sich jetzt die Frage, welche Möglichkeiten ich überhaupt habe. Sie ist nicht fremdgefährdend und soweit ich das einschätzen kann auch von einer unmittelbaren Eigengefährdung weit entfernt. Da das Verlassen der Wohnung sie unter ungeheuren Stress setzt, würde sie auch niemals freiwillig gehen. Vermutlich würde ihr ein Aufenthalt in der Psychiatrie gut tun, wenn man sie dort einmal begutachten und medikamentös einstellen würde, aber ich kann sie ja schlecht zwingen. Problematisch ist die ganze Sache natürlich für die Nachbaren, die ihre "Schrei-Exzesse" aushalten müssen. Wie geht Ihr in so einem Fall vor? VG Gerald |
25.10.2022, 18:48 | #2 |
Stammgast
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 879
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Moin,
hast Du den AK Aufenthaltsbestimmung? Denn würde ich sonst anregen. Du hättest auch gleich ein Gutachten, was Dich evtl. weiterbingen würde. Kannst Du abschätzen, wie die Dame sich verhält, wenn die Handwerker näher in ihren Lebensbereich rücken? Ansonsten fällt mir der SPD ein. Grüße Der Leuchtturm |
25.10.2022, 22:49 | #3 | |
Forums-Azubi
Registriert seit: 10.07.2021
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 51
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Psych. Probleme durch Wohnungssanierung
Zitat:
danke für die Antwort. Die AK sind alle vorhanden. Wie wird sie reagieren? Ich fürchte es wird schlimmer werden. Eigentlich müsste sie vorübergehend da raus, was aber kaum möglich ist. Naja, Ihre Hausärztin und ich werden das erstmal weiter beobachten. Unterbringen halte ich derzeit für ausgeschlossen. Ich könnte das auch noch gar nicht schlüssig begründen. Wir werden sehen. VG Gerald |
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26.10.2022, 04:56 | #4 | |
Gesperrt
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Damit wäre sie aus dem Sanierungsgedöns erst mal raus. Dem Vermieter müsste mittels ärztlichem Attest klar gemacht werden müssen, dass in diesem Fall eine Ersatzwohnung für die Sanierungszeit benötigt wird. |
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27.10.2022, 01:17 | #5 | |
Forums-Azubi
Registriert seit: 10.07.2021
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 51
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Zitat:
Vielen Dank aber für den die Tipps |
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27.10.2022, 07:51 | #6 | |
Gesperrt
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Man sollte vielleicht nur die bisherige Argumentationsschiene wechseln. Was die Wohnungsproblematik betrifft, es gibt in (fast) jeder Stadt möblierte Zimmer für sog. monatliche Daueraufenthalte. Bei mir hat das geklappt, Attest, das der Umbau psychische Schäden anrichtet- und der Vermieter zahlte die o.g. Ersatzwohnung. |
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