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gesetzliche Betreuung

 

Entgiftungs-und Entwöhnungsbehandlung bei Alkohol

Dies ist ein Beitrag zum Thema Entgiftungs-und Entwöhnungsbehandlung bei Alkohol im Unterforum Aufenthalt - Freiheitsentziehung , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Zu Möglichkeit 2 ist noch zu sagen, das wäre ja eine „Aufbewahrung“ ohne Therapie (§ 1831 Abs. 1 Nr 1 ...


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Alt 29.11.2023, 16:18   #11
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 6,325
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Zu Möglichkeit 2 ist noch zu sagen, das wäre ja eine „Aufbewahrung“ ohne Therapie (§ 1831 Abs. 1 Nr 1 BGB). Sowas zahlt die Krankenkasse nicht, die Bezahlung müsste also ab dem 1. Tag über die Sozialhilfe laufen. Da sage ich mal, viel Spaß.
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Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

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Alt 29.11.2023, 16:44   #12
Held der Arbeit
 
Registriert seit: 03.07.2013
Ort: Bürostandort Oldenburg/Niedersachsen
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Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Da sage ich mal, viel Spaß.
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Alt 29.11.2023, 21:12   #13
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,902
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Moin moin


Viel Spaß! Warum nicht?
Wenn der Betreute sich immer vollaufen läßt und zur Entgiftung im Krankenhaus landet, dann kannst Du ihn - wenn er ordentlich nüchtern ist - immer noch fragen was er sich so vorstellt.


Will er eigentlich nur saufen, dann kann er sich damit doch gerne unter die Erde zwitschern. Dein Job ist ausschließlich seine Existenzsicherung und sonst: Prost ist seine Sache.


Will er eigentlich nüchtern bleiben, aber schafft es nicht, dann kannst Du nach mit einem langfristigen U-Beschluss nach einer Einrichtung suchen, die ihn nimmt. da gibt es auch welche.



Einen Betreuten der letzen sparte hatte ich mal. Nach der ca. 45ten Krankenhausaufnahme innerhalb eines Jahres habe ich ihn mit Beschluss langfristig untergebracht. Dort hat er nach ein paar Jahren eine psychisch kranke Mitbewohnerin (Residualsyndrom) kennen gelernt. Die beiden waren dann zusammen und konnten nach weiteren 1-2 Jahren in eine eigene Wohnung mit betreutem Wohnen entlassen werden. Die beiden haben sich gegenseitig gestützt und es ist gut gegangen. Paare mit dieser Diagnose-Kombination habe ich des öfteren getroffen. Da geht was. Jedenfalls ist das ein Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben.



MfG
Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
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Alt 30.11.2023, 08:12   #14
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 30.11.2022
Ort: NRW
Beiträge: 5
Standard Langfristige Unterbringung eines Alkoholikers gegen den Willen des Betroffenen

Liebe Kollegen,

ich betreue einen älteren Klienten (alkoholabhängig, Korsakow, Herzerkrankung, div. weitere körperliche Erkrankungen). Der Klient wohnt alleine in einer Mietwohnung und ist nicht mehr in der Lage den Haushalt zu führen. Ambulante Hilfen (ApP, Pflege, Haushaltshilfe, Medigabe) wurden durch Grapschen, Anschreien und Beledigen "verscheucht", es besteht keine Krankheitseinsicht. Natürlich darf er sich "totsaufen", gleichwohl habe ich erhebliche Zweifel daran, dass er im Zuge der demenziellen Erkrankung in der Lage ist, die Folgen seines Handelns zu erkennen.

In den letzten Jahren wurden wie o.a. alle ambulanzen Hilfen ausgeschlagen und ich ließ ihn mehrfach in der örtlich zuständigen Suchtklinik geschlossen unterbringen. In der Zwischenzeit ließ ich die Wohnung reinigen und installierte neue ambulante Hilfen. Jedesmal wurde er nach erfolgter Entgiftung und kurzer Stabilisierungsphase entlassen, da die Ärzte keine Behandlungsnotwendigkeit mehr sahen (oder das Bett brauchten), mit der Folge, dass er maximal 10 Tage später wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel.

Die Situation hat sich nun wieder zugespitzt, sodass ich ihn wieder unterbingen lassen möchte. Allerdings sehe ich keinen Sinn mehr einen riesigen Aufwand mit Begutachtung etc. zu betreiben, damit er nach 10 Tagen wieder aus der Klinik entlassen wird.
Es gibt allerdings ein "nasses" Pflegewohnheim, welches meines Erachtens eine geeignete Unterkunft für den Betreuten wäre. Ich bin mir auch sicher, dass er sich, einmal dort angekommen, auch wohlfühlen würde. In dem daueralkoholosierten Zustand ist eine Kommunikation mit ihm aber nicht möglich.

Der Plan ist also, ihn mit einem langfristigen Unterbringungsbeschluss zunächst nach § 1831 Abs. 1 Nr. 2 zur Entgiftung in der Suchtklinik und nach erfolgter Entgiftung nach § 1831 Abs. 1 Nr. 1 in dem offenen Pflegewohnheim für Suchterkrankte unterzubringen.

Gleichzeitig würde ich die Genehmigung zur Kündigung der Wohnung beantragen, da eine Rückkehr in die Wohnung und die Finanzierung dieser neben dem Pflegeheimplatz nicht möglich ist.

Habe ich etwas vergessen, oder übersehen? Meint ihr es gibt Alternativen?
Koleos ist offline  
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Alt 30.11.2023, 09:03   #15
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 6,325
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Hallo Koleos, ich habe dein Thema an einen praktisch identischen Parallelthread drangehängt. Bitte mal die bisherigen Antworten lesen.
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Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

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Geändert von HorstD (30.11.2023 um 10:59 Uhr)
HorstD ist offline  
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Alt 30.11.2023, 14:56   #16
Held der Arbeit
 
Registriert seit: 03.07.2013
Ort: Bürostandort Oldenburg/Niedersachsen
Beiträge: 429
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Zitat:
Zitat von Koleos Beitrag anzeigen
Der Plan ist also, ihn mit einem langfristigen Unterbringungsbeschluss zunächst nach § 1831 Abs. 1 Nr. 2 zur Entgiftung in der Suchtklinik und nach erfolgter Entgiftung nach § 1831 Abs. 1 Nr. 1 in dem offenen Pflegewohnheim für Suchterkrankte unterzubringen.

Gleichzeitig würde ich die Genehmigung zur Kündigung der Wohnung beantragen, da eine Rückkehr in die Wohnung und die Finanzierung dieser neben dem Pflegeheimplatz nicht möglich ist.

Eine ZWANGSWEISE Unterbringung in einer OFFENEN Einrichtung wird schwerlich gelingen. Die Einrichtung dürfte ihn nicht festhalten und damit ist ein Beschluss sinnlos. Genau deswegen lehnen offene Einrichtung Aufnahmen mit Beschluss i.d.R. ab.
Du wirst also auf die Zustimmung des Betroffenen angewiesen sein oder eine geschlossene Einrichtung brauchen.
Ohne gesicherte Anschlussversorgung kannst Du die Wohnung nicht aufgeben.

Eine sehr ähnliche Konstellation bereitet mir seit 1 Jahr massive Bauchschmerzen: Betroffener ist in ungeeigneter Einrichtung "geparkt", läuft ständig weg, schnorrt bei den Senioren im Heim...
Er will ausschließlich in seine gefühlte Heimat zurück, ich finde dort aber bisher keinen geeigneten Platz.
Das Gericht sieht keine Grundlage für eine dauerhafte Unterbringung (kurzer Dienstweg/ noch kein Gutachterverfahren).
Das Heim will ihn loswerden.
Alle sind maximal genervt und nerven in der Folge mich. Leider habe ich keine befriedigenden Antworten.
Ich hoffe auf ein Wunder in Form einer Doch-noch-Zusage einer der angefragten Häuser. Ansonsten kann ich nur noch auf eine Eskalation mit Einweisung warten und dann das Gutachterverfahren lostreten.
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K.Wagner ist offline  
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Alt 21.06.2024, 14:01   #17
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 30.12.2022
Ort: Berlin/Brandenburg
Beiträge: 37
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Noch mal vielen Dank für alle Antworten, die für mich als Anfänger einfach goldwert sind!

Ich wollte zu dem Fall eine kurze Update geben:
Der Betroffene hat Anfang Dezember 2023 ohne Info oder Rücksprache das Obdachlosenheim verlassen; am 06.12.2023 habe ich ihn als vermisst gemeldet; da er nicht mehr aufgetaucht ist/gefunden wurde, wurde die Betreuung Ende März 2024 aufgehoben.
Neue_22 ist offline  
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Alt 21.06.2024, 14:11   #18
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 30.12.2022
Ort: Berlin/Brandenburg
Beiträge: 37
Standard

Zitat:
Zitat von Mächschen Beitrag anzeigen
Du kannst ja nicht mehr tun, als möglich...

Was für eine Landsfrau bist Du denn?

aus Nachbarland Polen
Neue_22 ist offline  
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