Dies ist ein Beitrag zum Thema Nochmal wieder "Arztbesuche begleiten" im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo, jetzt hab ich mal eine Frage zu dem leidigen Thema:
Bis vor einiger Zeit habe ich die Arztbesuche zum ...
|
Registrieren | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Heutige Beiträge | Suchen |
06.12.2014, 22:16 | #1 |
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 515
|
Nochmal wieder "Arztbesuche begleiten"
Hallo, jetzt hab ich mal eine Frage zu dem leidigen Thema:
Bis vor einiger Zeit habe ich die Arztbesuche zum Psychiater mit meinem Sohn zusammen wahrgenommen. Dann meinte seine Bezugsbetreuerin in der AWG er solle auch zur ihr mal Vertrauen fassen und sie möchte diese Besuche von nun ab begleiten. Hat auch ein- oder zweimal geklappt. Das letzte Mal bekam ich in der Woche vorher eine Mail, sie wäre ab dann im Urlaub, ich habe den Termin mit Sohn wahrgenommen, neuen Termin gemacht, ihr mitgeteilt, Änderung der Medikation mitgeteilt usw. Ihr Mail gesandt wenn sie verhindert wäre beim nächsten Mal bitte mich fragen, sonst geht evtl. Praktikant mit, geht ja gar nicht! Zumal Sohn dieses Jahr wieder 2 Monate stationär psychiatrisch behandelt wurde, paranoide Psychose mit Wahnvorstellungen, Intelligenzminderung und mit 800 mg Seroquel Prolong(höchste Dosierung unter stationären Bedingungen) entlassen wurde. Die Medis wurden im September auf 600 mg reduziert, immer noch hoch. Jetzt erfahre ich durch Sohn, daß der nächste Termin wieder nicht von ihr wahrgenommen werden kann. Das Heim wird bezahlt nach Leistungstyp 10 beinhaltet umfassende Hilfen im medizinischen und psychotherapeutischen Bereich, laut Betreuungsverein bedeutet das Begleitung zu Arztbesuchen. Heimvertrag sagt aus: Begleitung von Lebenskrisen, präventive Maßnahmen zur allgemeinen Gesundherhaltung und zur psychischen Stabilität. Werde morgen zum Heim fahren, da hat sie Spätdienst und werde ihr sagen solche Dinge mit mir besprechen oder Mail senden wenns nicht geht. Bin echt stinksauer, zumal sie sich ja angeboten haben das zu machen. War die Leberwertfestellung von mir an die Arztpraxis vermerkt worden und sowas alle. Sohn meint er geht alleine, aber er hat die Hälfte wieder vergessen wenn ich ihn darauf anspreche, auch durch die hohe Medikation bedingt ist sehr verlangsamt und müde geworden. Der Termin liegt außerdem so das er von der Arbeit abgeholt werden müßte und direkt zum Arzt. Das möchte ich von keiner Praktikantin machen lassen, da haben sie im Moment 3 Stück von und die machen auch am Wochendende alleine Dienst. Die alte Heimleitung wird 2 Tage lang verabschiedet, daher geht es nicht mit der Begleitung zum Doc. Die neue ist noch nicht im Dienst. Ich werde den Termin wohl oder übel wahrnehmen mit meinem Sohn. Möchte mal eure Meinung dazu wissen. Mach das schon fast 30 Jahre, aber gibt immer wieder Situationen da könnte ich explodieren. Dies ist eine davon. Doro |
07.12.2014, 13:48 | #2 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 03.06.2011
Beiträge: 164
|
Liebe Doro,
ich kann Deine Sorge gut verstehen, trotzdem kann kein Heim es gewährleisten, dass immer die gleiche Person die Begleitung zum Arzt macht. Auch die Bezugserzieherin hat noch andere Menschen zu betreuen und verschiedene Aufgaben in der Einrichtung zu erfüllen. Und oft genug lassen sich wahrscheinlich die Arbeitszeiten mit den Arztterminen nicht vereinbaren. Es ist durchaus üblich, dass Praktikanten zu Arztterminen begleiten und die meisten erfüllen ihre Aufgaben gut. Wichtig ist doch, dass die Arzttermine wahrgenommen werden und es mit der Medikation klappt. Alles Gute Hanne |
07.12.2014, 20:44 | #3 |
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 515
|
Das seh ich aber anders, denke mal eine Praktikantin, die erst kurze Zeit da ist, ist nicht geeignet. Jetzt wollten sie den Sohn alleine schicken, war heute da, nicht deswegen, hatte es meinem Sohn versprochen.
Ich werde jetzt alle Termin so legen, daß es in meinen Terminplan paßt, hab ich dort auch kundgetan, wurde draufangesprochen. Ist ja kein normaler Termin sondern immer noch wird die Medikation ausgeschlichen, aber langsam, außerdem wüßte ich gern wann ich die Leberwerte erfragen kann. Mit dem Medikament was er bekommt gibt es noch keine Langzeiterfahrungen, komme beruflich aus dem Bereich. Hatte das für mich schon klar. Du magst es anders sehen, die Betreuung ist gerade wegen dieser erneuten akuten Dekompensation dieses Jahr wieder für 7 Jahre verlängert worden. Bist du eine Mutter oder eine Berufsbetreuerin? Es ist schon das 2. Mal in Folge d.J. das sie das gemachte Angebot nicht einhalten kann, wir stehen in Mailkontakt. Dann bitte erstmal Absprache mit mir. Die Betreuung ist mit Eiwi. Doro Geändert von Doro (07.12.2014 um 20:47 Uhr) |
08.12.2014, 11:09 | #4 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 03.06.2011
Beiträge: 164
|
Hallo Doro,
ich bin Berufsbetreuerin. Allerdings auch Mutter und wäre wahrscheinlich auch sehr vorsichtig, wenn es mein eigenes Kind betreffen würde. Wenn Du die Zeit hast, Deinen Sohn zu begleiten, warum nicht. Als Berufsbetreuerin wäre so etwas nicht möglich. Allerdings habe ich das Vertrauen, dass die Mitarbeiter in den Heimen sich schon richtig kümmern. Natürlich geht auch mal was schief, dann suche ich das Gespräch und meistens lässt sich die Angelegenheit klären. Mir ist nicht so klar, ob Du eine Frage stellen wolltest, oder Deinem Herzen Luft machen wolltest? Herzliche Grüße Hanne |
08.12.2014, 13:20 | #5 |
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 515
|
Hallo Hanne
nein die Frage hat sich mir gestellt wie andere sowas sehen. Zum Loswerden ruf ich eine selbst betroffene Mutter an und wir tauschen uns aus.
Ich hab an der Art wie du den Beitrag geschrieben hast gemerkt, daß du nicht eine Mutter warst. Hab mich heute morgen mit der Betreuungsstelle unterhalten. Sie ist der gleichen Meinung wie ich, es sollte eine Kontinuität reinkommen in das ganze und wenn die Person die sich angeboten hat das zu machen verhindert ist, bitte Mail an mich und nicht den Umweg über den Betroffenen. Außerdem nimmt mein Sohn dieses Seroquel Prolong schon seit einem Jahr und Langzeiterfahrungen hat der Hersteller bisher noch nicht. Versuch es mal ansatzweise dich in meine Lage zu versetzen. Bin auch für die Gesundheitsfürsorge zuständig und ich engagiere mich, damit es meinem Sohn endlich wieder besser geht. Dieses Medikament verursacht als Nebenwirkung Müdigkeit, Gewichtszunahme, Verlangsamung und vieles mehr das bisher nicht erforscht ist. Der letzte Termin war im September mit mir da wurde es auf 600 mg reduziert. Wie soll eine Praktikantin die erst einige Wochen dort ist das vergleichen können? Nogo, nicht mit mir! Ich liebe meinen Sohn, besonders die Krankheit hat uns sehr zusammengeschweißt, weil ich mich durch meinen Beruf mit der Materie etwas auskenne. Hab bis zur Rente in diesem Bereich gearbeitet. Vielleicht verdeutlicht das nochmal vieles. Ich weiß Angehörige als Betreuer und dann der Angehörige in einer Einrichtung, sind dort nicht gern gesehen. Aber weißt du was, ist mir wurscht. Aber solange ich im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte bin, werde ich es machen, das habe ich denen auch so mitgeteilt! Mütter von Menschen mit Handycap sind meistens Kämpfernaturen und das bin und bleibe ich. In diesem Sinne, Gruß Doro |
08.12.2014, 15:43 | #6 |
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 515
|
Nachtrag
Eben rief mich mein Sohn an, hat einen Arbeitskollegen in der Werkstatt für psyisch Kranke der nimmt die gleiche Medikation. Aufgrund der schlechten Leberwerte wurde es jetzt reduziert auf 400 mg.
|
30.12.2014, 15:38 | #7 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 08.06.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 227
|
Arztbesuche begleiten
Hallo Doro,
ja, Mütter und Familienmitglieder sind Kämpfernaturen. Das ist gut so. Während Berufsbetreuer es eher "sachlich" sehen, handeln sie auch weniger emotional und nach dem Motto: "nur so viel wie BB es für nötig hält" und das ist immer zu wenig, aus der Sicht der Familienmitglieder. Kämpfe weiter, so lange Du kannst. Steter Tropfen höhlt den Stein.... In diesem Sinne: Viel Glück ! Gruß Ruediger99 |
30.12.2014, 19:43 | #8 |
ehrenamtliche Betreuerin a.D.
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Münsterland
Beiträge: 515
|
Danke
wünsch dir einen guten Start ins Neue Jahr 2015.
Lieben Gruß Doro |
Lesezeichen |
|
|