Betreuungsverfahren Gutachten vom Psychiater

[michaela mohr]

Ich weiß nun mal auch, dass der entscheiden kann, ob ich in die Klapse gehöre oder nicht...

Das ist doch gar nicht seine Aufgabe das zu entscheiden oder darüber zu begutachten!
Gutachten werden zu ganz bestimmten Themen/Fragen in Auftrag gegeben. Das Thema bei lautet: braucht derjenige eine Betreuung und bekommt sie oder braucht er keine. Das ist alles.

Das Problem könnte evtl. darin liegen:

Ich weiß, dass ich Probleme habe und bin auch schon lange mehr als gewillt mich um eine Therapie zu bemühen.

Manchmal reicht es nicht aus gewillt zu sein sondern dieser Wille sollte irgendwo auch sichtbar werden. Das ist wie mit dem Raucher der davon redet aufhören zu wollen und sich im selben Moment das nächste Päckchen Kippen kauft.
Wenn du onkrete Schritte unternommen hast einen Therapieplatz zu finden solltest du diese unbedingt dem Gutachter zeigen.

Viel Erfolg, Gruss.
Michaela

[der blindfisch]

aber jetzt sehe ich gerade, Michaela hat meine Gedanken mal wieder in perfekte Worte gefasst,
Vielleicht nur noch:
Erwarte nicht, dass hier immer unmittelbar nachdem Du gepostet hast eine Antwort erscheint, auch die Foris haben noch andere Betätigungsfelder.
Hast Du vielleicht jemanden, der beim Gutachten bei Dir sein kann, damit Deine Ängste vielleicht ein Wenig gedämpft werden?
Halte die Ohren steif.
Herzlichst
blindfisch

[muckel24]

Danke für die Antworten.. Und tut mir leid, wenn ich etwas gedrängt habe, aber mich beschäftigt das Thema schon sehr und natürlich verlange ich keine Antworten auf Knopfdruck, jedoch wollte ich zum Ausdruck bringen, dass mir Antworten hier wichtig sind.

Also um meine Bemühungen zu verdeutlichen: ich war schon vor ca. einem halben Jahr bei einer Therapeutin, die mir aber sehr gleichgültig rüberkam und ich schnell gemerkt habe, dass das mit der nichts wird. Kurz vor Weihnachten war ich bei einer Person, die sich um solche Fälle kümmert, wenn man gerade schnelle Beratung hinsichtlich Therapie etc. benötigt. Da hatte ich 2 Termine und beim zweiten hat derjenige mir eine Adresse von einer Therapeutin gegeben, zu der ich mal hingehen solle, weil er denkt, das könnte gut klappen.
So... genau zu der Zeit wurde ich aber aus meinem Ausbildungsverhältnis gekündigt und ich hatte mehr bzw. zu viel mit dem Amt zu tun, als mich nebenbei noch bei einer Therapeutin vorzustellen! Ich habe auch gerade in Bezug meiner Eltern (die schon lange drängen, dass ich etwas mache) 10.000 mal wiederholt, dass ich zwar eine Adresse habe, mich aber erstmal um das finanzielle kümmern muss!! Das hat sich lange hingezogen, einfach auch weil ich eine GANZ, wirklich GANZ schlimme Sachbearbeiterin hatte, der immer irgendwas neues gefehlt hat.
Vor 1 Woche wurde ich quasi fristlos gekündigt aus meiner Wohnung, weil ich derweil schon die 3. Monatsmiete (!!) nicht bezahlen konnte. Und erst als ich mit dieser Kündigung in ihrem Büro stand, ging es plötzlich los. Auf einmal brauchte ich nichts mehr abgeben, sie würde sich drum kümmern.

Letztlich sind nun endlich die Mieten bezahlt, ich habe einen neuen (tollen) Job und mir geht es, wie gesagt, einfach viel viel besser. Wäre die Sache nicht mit dem Betreuungsverfahren, würde ich genau JETZT zu der Therapeutin hingehen und mich vorstellen, weil ich endlich mehr oder weniger weiß, wo ich stehe. Aber der Termin macht mich wahnsinnig, weil ich nicht weiß, was auf mich zukommt!

Wirklich ein großes Dankeschön für eure Antworten!!!


PS: Es gibt jemanden, den ich sehr gerne dabei hätte.. Diese Person hat aber auch nicht immer Zeit. Und der Termin, den ich dem Doktor vorgeschlagen habe, passte ihm nicht, bzw. da hat er gesagt, ich kann zu ihm in die Praxis kommen. Ich habe dem sehr schwerfällig zugesagt, weil ich das eigentlich nicht möchte! Aber er hat so gedrängt, weil ich schon 2 Termine aus ZEITLICHEN Gründen (neue Arbeit) absagen musste. Und ich hab das Gefühl, er hat jetzt schon ein katastrophales Bild von mir und eigtl. möchte ich nicht nochmal anrufen und darum bitten, dass er HIER herkommt. Aber ich werde es wohl machen, weil ich mich hier wohler fühle und nach dem Gespräch z.B. direkt mit meinem Hund rausgehen kann... *seufz*
Der wird sich ärgern... :-(

[der blindfisch]

wenn ich Deine Schilderungen so lese, habe ich schon den Eindruck, dass Dir ein Wenig Unterstützung ganz gut tun würde.
D.h. erst einmal den Kopf von den administrativen Dingen frei haben um eine Therapie günstig starten zu lassen....
Aus meiner Sicht kann der/die - richtige - Betreuer/in an dieser Stelle wirklich hilfreich sein...
Versuch´Dir zum Eindruck des Gutachters nicht allzuviele Gedanken zu machen, denn Du weist ja: "Ein Gutachten sagt meist mehr über den Gutachter aus, als über den Begutachteten..." ;-)
Bleib wacker und berichte weiter.
Herzlichst
blindfisch

[Ruediger99]

Hallo muckel 24

Erst mal: keine Bange ! Psychiater sind auch nur Menschen und meistens recht positiv für den Normalbürger eingestimmt.

Gerichte machen es in meinem Landkreis immer so. Gutachten vom Doc und danach wird entschieden. Also heißt es für Dich: Nett und ruhig zu sein beim Doc und ihm sagen, was Du möchtest - und was Du nicht willst.

Der Doc fragt dann z. B. für welche Bereiche eine Betreuung notwendig sein könnte: Vermögenssorge, Gesundheitssorge, Vertretung bei Behörden .....
Eigentlich als Hilfestellungen für Dich.

Wenn es zu einer Betreuung kommen soll, so kannst Du Dir ja immerhin den Betreuer/die Betreuerin selber aussuchen. Dies kann ein Berufsbetreuer sein oder ein ehrenamtlicher Betreuer, vielleicht jemand aus Deinem Bekannten- Verwandtenkreis ...

Wenn der Doc / Psychiater von Dir sich ein Bild gemacht hat, wird er sein Gutachten entsprechend schreiben.

So, jetzt liegt es an Dir, wie Du dem Psychiater entgegenkommst, wie Du Dich ihm präsentierst und ob Du Deine Lebenslage ihm gut schildern kannst und Deine Wünsche und ob/welchen Hilfebedarf Du hast.

Meine Erfahrung: Kühl und sachlich auftreten und am Thema bleiben und dieses Psychiatergespräch als positiven Beitrag für Dein Leben betrachten.

Viel Glück wünscht Dir
Ruediger 99

[muckel24]

Ich kann einfach nur hoffen, dass das Leben (bzw. der Staat) nicht gemein ist und ihr mit euren Vermutungen vor allem Recht habt.. Und ich eine Chance bekomme, das alles so zu regeln, wie ich es für mich auch schon lange geplant habe
Ich werde natürlich berichten, wie es war... Sollte ich es überleben...


Was mir noch einfällt... derweil weiß ich noch nicht mal wofür ein Betreuer. Behördengänge hab ich ja eigentlich keine mehr. Das einzige Problem bei mir ist, dass ich viele Schulden habe und ich nicht ganz so gut strukturiert bin. Aber wegen den Schulden wollte ich gerne die Caritas zur Hilfe nehmen, die hier ganz in der Nähe eine Beratungsstelle hat. Ansonsten ist aktuell alles in Ordnung eigentlich? Ach, das Thema ist mir echt leidig geworden.. Anstrengend, und das wo der ganze Rest gerade wunderbar läuft.

(Ich kann mir so schwer vorstellen, inwiefern mir ein Betreuer helfen könnte. Könnt ihr mir paar Beispiele nennen, was die so genau für mich tun würden bzw. könnten? Dass ich darin auch etwas sinnvolles sehen würde. Mir fehlen echt Anhaltspunkte.)

Danke nochmal für Antworten!!

[muckel24]

Komme gerade vom Termin... Und im Grunde genommen hattet ihr Recht! Er sieht, genau wie ich, keine Notwendigkeit für einen Betreuer und stimmt auch der Therapie zu. Ach, ich muss das erstmal verdauen...
Also zu einer Betreuung wird es - nehme ich mal ganz stark an - nicht kommen. Ich habe mir mal wieder viel Wirbel um nichts gemacht... aber wer soll mir das verübeln.

Ende gut, alles gut. War trotzdem eine harte Zeit für mich...

Danke euch für die hilfreichen Beiträge!!! Werde mich wohl bald abmelden aus dem Forum. Ihr ward mir eine große Hilfe.
Alles Gute!