Dies ist ein Beitrag zum Thema HILFE - was müssen wir jetzt tun ? im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Liebe Forumsmitglieder,
zuerst einmal: herzlichen Dank an alle, die dieses Forum errichtet haben und aufrecht erhalten.
Ich bin neu hier ...
|
Registrieren | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Heutige Beiträge | Suchen |
02.03.2008, 19:42 | #1 |
Gesperrt
Registriert seit: 02.03.2008
Beiträge: 3
|
HILFE - was müssen wir jetzt tun ?
Liebe Forumsmitglieder,
zuerst einmal: herzlichen Dank an alle, die dieses Forum errichtet haben und aufrecht erhalten. Ich bin neu hier im Forum und ziemlich ratlos, da bei uns zu Hause ganz plötzlich eine akute Betreuungssituation ansteht und wir nicht wissen, wie das korrekte Verfahren und die nächsten Tage aussehen werden. Also, meine Oma (fast 100 ! Jahre alt) lebt mit meiner Tante (fast 80) in einem Haushalt. Bisher gab es keine größeren Sorgen mit Oma, da sie für ihr Alter total fit war, halt etwas vergesslich. Vor zwei Tagen jedoch konnte sie nicht mehr alleine aufstehen und war auch recht verwirrt und störrisch. Wir riefen dann den Hausarzt, der sie - aufgrund geschwollener Beine - in die Klinik einwies. Nun ist sie wohl soweit körperlich wieder hergestellt, dass sie morgen entlassen werden soll. Bisher hatte sie keine Pflegestufe oder ähnliches und meine Tante und Mutter haben - trotz meiner wiederholten Bitte - nichts unternommen, um für diesen Fall vorzusorgen. Oma soll natürlich wieder nach Hause, ist aber jetzt ein Pflegefall. Alles stürmt auf uns ein, wir haben Papiere von der Klinik, die Oma unterschreiben soll - aber natürlich nicht kann ! -, damit dieses Pflegestufensache beantragt werden kann. Da sie sich nicht mehr alleine kümmern kann, soll eine Betreuung eingerichtet werden. Da ich von der Familie am besten geeignet scheine, soll ich das wohl machen. Ich bin aber irgendwie etwas überfordert, wie es jetzt akut morgen weitergehen soll. Welche Unterlagen brauche ich, in welcher Reihenfolge müssen wir vorgehen, da dieser Antrag für die Pflegestufe wohl erst von dem - noch nicht vorhandenen - Betreuer unterschrieben werden soll. Schließlich soll ja auch ein Pflegedienst zur Unterstützung kommen, der wiederum will ja auch bezahlt werden. Kurzum, ich bin total verzweifelt, wie es jetzt weitergehen soll. Für kompetente Ratschläge wäre ich Euch/Ihnen allen wirklich sehr dankbar. Herzliche Grüße Andromeda |
03.03.2008, 00:57 | #2 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,189
|
Hallo,
meines Wissens können Sie selbst, als diejenigen, die die Oma pflegen, eine Einstufung beantragen. Sie sollten sich ganz rasch mit der Krankenkasse Ihrer Oma diesbezüglich in Verbindung setzen. Ob eine gesetzliche Betreuung tatsächlich notwendig ist, wird sich erst noch herausstellen. Besser wäre es wohl, wenn Ihre Oma Ihnen entsprechende Vollmachten unterschreibt, sofern Sie dazu nochmal fit genug sein wird, was ich Ihr herzlich wünsche. Grüße, Flafluff. P.S.: den Krankenkassen und Ämtern immer mal auf's Dach steigen, wenn die Bearbeitung zu lange dauert :-) |
03.03.2008, 08:54 | #3 |
Gesperrt
Registriert seit: 02.03.2008
Beiträge: 3
|
Hallo Flafluff,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Unsere Oma kann leider nichts mehr selbst unterschreiben. Die Altersdemenz schreitet unaufhörlich fort. Die Bankgeschäfte hat sie schon vor Jahren per Vollmacht an meine Tante - die mit ihr im Haushalt lebt - übergeben. Die Damen haben sich leider nie von mir dazu bewegen lassen, Vorsorge für diesen Fall der Fälle zu tragen und zwingen konnte und wollte ich sie ja nicht. Da sie - wie gesagt - ja nicht mehr geschäftsfähig ist, kann sie den Antrag an die Krankenkasse ja nicht selbst tätigen. Kann ich das - oder meine Tante/Mutter - tun, obwohl ich - noch nicht - als offizieller Betreuer eingesetzt bin? LG Andromeda |
03.03.2008, 09:07 | #4 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,693
|
ohne
Hallo,
ich würde erstmal den Antrag stellen und selbst unterschreiben. Falls die Krankenkasse nicht einverstanden ist, wird sie sich melden. Aber die Mitarbeiter dort sind ja auch Kummer gewohnt, diese Situation ist leider nicht selten. Kann die Tante noch alles regeln ? Vielleicht ist dann eine Betreuung nicht notwendig. Wenn sie eine Vollmacht hat ist alles in Ordnung. Zum Thema "Einrichtung einer Vollmacht" ist in diesem Forum schon viel geschrieben worden, einfach mal suchen oder Google bemühen. Gruss Andreas |
03.03.2008, 14:33 | #5 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 25.02.2008
Beiträge: 78
|
Sucht euch einen ambulanten Pflegedienst. Gut wäre, wenn ihr auf Mundpropaganda von nachbarn oder so zurückgreifen könntet. Es gibt solche und solche Pflegedienste.
Wenn ihr dann einen gefunden habt, kann euch die Sozialarbeiterin des Dienstes (jeder hat eine) mit allem weiteren helfen. U.u. stellen die den Antrag auf Pflegestufe, dann läuft über die auch die Koordinierung. Da muss ja dann ein Termin mit dem MDK gemacht werden usw. Ausfüllen musst du den Antrag, aber rein rechtlich muss die Oma noch unterschreiben. Wenn sie das nicht kann, wird eine Betreuung eh unumgänglich. Für die betreuung reicht es erstmal ein formloses Anschreiben ans zuständige Amtsgericht zu schicken, indem du die Situation schilderst und eben dich als BetreuerIn vorschlägst. Wenn das ganze halbswegs plausible ist, wirst du zu einem Rechtspfleger des Gerichts geladen, der nimmt dann den Antrag mit dir richtig auf. Zudem kommt eine medizinische Gutachterin zur Oma und guckt ob sie eine Betreuung überhaupt nötig hat. Dann kommt auch noch jemand und erstellt einen Sozialbericht. Manchmal macht das jemand vom Pflegedienst. Die fragen die Omi ob sie das auch so alles will. Zudem holen die von dir Schufa-Auskunft und Vorstrafen-Auskunft ein. dann erst entscheidet das gericht über die Betreuung. (Oder die Richterin kommt selbst nochmal zur Oma.) Viel Erfolg. |
04.03.2008, 22:08 | #6 |
Gesperrt
Registriert seit: 02.03.2008
Beiträge: 3
|
DANKE
Danke,
herzlichen Dank an alle, die geantwortet haben. Also: ich hatte den Antrag des Sozialdienstes des Krankenhauses an die Krankenkasse im Auftrag unterschrieben. Dies konnte die Krankenkasse leider so nicht anerkennen. Dann wurde beim Sozialdienst darüber beratschlagt, ob man denn "der Oma nicht die Hand führen könne". Wir haben das natürlich abgelehnt und die Krankenkasse sagte dann auch gleich, dass ich morgen einfach zu unserem Amtsgericht gehen solle, um einen Antrag auf vorläufige Betreuung zu stellen. Dafür brauche ich auch kein ärztliches Attest. (Hoffentlich stimmt das) Der Pflegedienst war auch schon da. Wie es jetzt weitergeht, werden wir sehen. Ich bin gespannt. Vielen Dank nochmal LG Andromeda |
Lesezeichen |
Stichworte |
angehörige, beginn der betreuung, einrichtung der betreuung, krankenkasse |
|
|