Diskussionsforum zum Thema

EEP-Freund · 21.01.2019, 13:54

Ich habe folgende Frage. Ich bin Betreuer meines Sohnes. Ich mußte zum Gericht und der Vertreter des Gerichtes hat mich zum Betreuer ernannt. Er empfahl mir ein Betreuungsverein beizutreten weil er meinte die haben mehr Ahnung als das Internet.
Da ich mich aber bestens auskannte habe ich mich diesen Verein nicht gemeldet. Kurz Zeit später kam ein Brief von diesem Verein mit einem Termin womit ich mich beraten lassen sollte. Also hat er der Man vom Gericht einfach meine Daten weitergegeben,. Ich habe daraufhin denen geschrieben das ich nichts mit Ihnen zu tun haben will. Nach zirka 9 Monate also vor zwei Tage bekam ich erneut einen Brief ich sollte ein Formular ausfüllen ob ich noch Betreuer wäre, damit dieser Verein vom Land NRW unterstützt wird. Und ich soll diesen auf jeden Fall und das Fett geschrieben ausfüllen. Richtig androhend. Ich habe noch nie gehört das es Bedingung sei ein Betreuungsverein einzutreten.
Kann mir was passieren, wenn ich dieses Formular nicht ausfülle, das man mir die Betreuung wegnimmt?
Frank

Boomer · 21.01.2019, 15:05

Ich wüsste von keiner Verpflichtung dazu. So ein Verein kann eine große Stütze und Hilfestellung sein. Aber ein Muss ist das nicht. Ich bin seit fast 18 Jahren ehrenamtliche Betreuerin (und inzwischen aber auch Berufsbetreuerin). Ich war nie Mitglied. Allerdings in meinem Fall aus Unwissenheit über deren Existenz. 2000 war das mit dem Internet noch nicht so verbreitet wie heute und mich hat niemand auf diese Möglichkeit hingewiesen. Ich hätte das gerne genutzt, denn niemand ist Allwissend und auch ich habe noch heute Beratungsbedarf.

Es ist so, dass diese Vereine - genau wie wir Betufsbetreuer - von der Existenz bedroht sind, da die Vergütungen seit fast 14 Jahren nicht angepasst wurden. Deshalb müssen sie um jedes Mitglied kämpfen. Ob die Methode des Vereins jetzt die richtige ist, lasse ich mal außen vor. Trotzdem ist es eine sehr sinnvolle Einrichtung und irgendwie müssen auch due überleben.

Aber die Betreuung kann die deshalb keiner abnehmen. Das ginge erst, wenn "du zur Führung der Betreuung nicht geeignet wärst" oder der Betroffene dich nicht mehr will. Ein nicht geeignet sein wird aber sicherlich nicht an der Mitgliedschaft in einem Verein fest gemacht werden.

ufzeer · 21.01.2019, 16:19

Mit den Betreuungsvereinen ist das so, dass diese neben ihren eigenen Betreuungen (die Mitarbeiter des Vereins führen Betreuungen) auch Förderungsgelder für die Querschnittsarbeit bekommen.

Diese Querschnittsarbeit sieht so aus, dass sie ehrenamtliche Betreuer beratend zur Seite stehen (sollen), Schulungen zum Betreuungsrecht anbieten, usw.

Du solltest das Beratungsangebot ruhig annehmen, den es kostet Dich nichts und Du musst auch dem Verein nicht beitreten.

Vermutlich ist das etwas fordernde Schreiben dem Umstand geschuldet, dass die Betreuungsvereine Probleme bei der Finanzierung haben und auf jeden Groschen Fördergeld angewiesen sind.

EEP-Freund · 21.01.2019, 17:47

Danke für die Antworten . Beitreten werden ich nicht. Es gibt schon genug Datensammlung. Und ich möchte nicht das jeder meine Daten haben sollte.

mimi91 · 21.01.2019, 17:55

Eine Mitgliedschaft ist noch aus weiteren Gründen für ehrenamtliche Betreuer empfehlenswert:

der Verein berät, unterstützt z. B. auch bei Antragstellungen oder den jährlichen Berichten etc
der Betreuer hat über die Mitgliedschaft die für Betreuer wichtige Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
der Betreute kann i. d. R. günstig in eine Gruppenprivathaftpflichtversicherung eintreten

Da Sie sich aber bestens auskennen, wissen Sie das sicherlich bereits und haben sinnvollerweise privat entsprechende Versicherungen abgeschlossen

Imre Holocher · 21.01.2019, 18:12

Moin moin

Ob man Mitdglied eines Betreuungsvereins werden will, ist die Entscheidung jedes Einzelnen.

Etwas anderes ist das Beratungsangebot der BT-Vereine, das deren Aufgabe ist. Die Beratung durch einen BT-Verein kann man auch annehmen ohne gleich Mitglied werden zu müssen. Da kann man nicht dazu gezwungen werden.

Daher schlage ich vor zumindest das Angebot des BT-Vereins erst einmal zu sichten und ggf. auch anzunehmen, wenn es zusagt.
Und das völlig unabhängig davon, ob man als Mitglied eintreten will oder nicht.

Sofern das Gericht Deine Daten an den BT-Verein weitergegeben haben sollte, ohne Dich vorher dazu zu befragen, hat es wahrscheinlich gegen die DSGVO verstoßen.
Möglicherweise liegt da aber auch ein Automatismus (Gesetz, Verordnung, Dienstanweisung o.ä.) vor, dass alle ehrenamtlichen Betreuer dem BT-Verein zwecks Unterstützungsangeboten gemeldet werden. Dann ist es vielleicht gut gemeint, aber nicht sauber gemacht. Ein Weltuntergang ist es jedoch nicht.

MfG

Imre

FFB · 21.01.2019, 19:51

Zitat:

Zitat von mimi91

der Betreuer hat über die Mitgliedschaft die für Betreuer wichtige Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Ehrenamtliche Betreuer sind grundsätzlich auch schon über die Sammelhaftpflichtversicherung des jeweiligen Bundeslandes versichert. Ein Betreuungsverein könnte hier als Vorteil höchstens eine höhere Deckungssumme bieten.

Kleist · 21.01.2019, 20:34

Aus aktuellem Anlass hole ich das Thema nochmals nach oben.

Ich wurde Betreuerin auf ausdrücklichen Wunsch der Betreuten. Mein Weg ging über die Betreuungsbehörde zum Gericht und dann war alles erledigt.
Da ich gern weitere Betreuungen übernommen hätte, wurde ich an den Betreuungsverein verwiesen. Das Zusammentreffen mit dem Leiter war wenig erbaulich. Er war überzeugt, dass ich ja gar keine Ahnung hätte usw.
Kurz, er wollte mich überhäufen mit Massen von Papier und zweifelte erstmal an, dass ich durch das Gericht ausreichend geprüft wurde und ausreichend Beratungsadressen bekommen hätte.

Problematisch war dann doch, dass die zwei vorherigen Betreuerinnen bei meiner Betreuten eher Bärendienste geleistet hatten.
Da wurden Anfragen des Sozialamtes nicht beantwortet, das Girokonto war kräftig überzogen usw.
Beide waren dem Betreuungsverein angegliedert und hatten dort auch brav die entsprechenden Kurse besucht.
Meine Frage nach den Qualitäten des Vereins war natürlich ein Stich ins Wespennest.

Es gibt zwar keinen Zwang, sich solch einem Verein anzuschließen. Aber es scheint, dass z.B. in Berlin nichts mehr ohne solch einen Verein geht. Teilweise fordern die Betreuungsbehörden sogar, dass man sich beim Verein meldet, falls Interesse an der Übernahme einer Betreuung besteht.

Mir ist die ganze Sache äußerst suspekt, zumal ich mittlerweile mehrere Veranstaltungen verschiedener Vereine besucht habe. Die Qualität der Veranstaltungen schwankt doch beträchtlich und es wird auch ganz offen Werbung für bestimmte Leistungen der Vereine gemacht.

Qualitätskontrollen zur Arbeit der Vereine gibt es übrigens nicht.
Eine entsprechende Anfrage im Abgeordnetenhaus wurde leider nicht befriedigend beantwortet.

Allerdings habe auch ich erfahren, dass in Berlin Vereine mangels Nachfrage aufgelöst wurden.

Imre Holocher · 22.01.2019, 18:22

Moin moin

Deinen kurzen Bericht über die doch sehr dürftige Unterstützung durch den Betreuungsverein und das Verhalten des Leiters lese ich aber mit Schrecken. Das über die Qualität der Veranstaltungen ebenso. Wenn sich das Verhalten weiterverbreitet, sieht es sehr düster aus.

Wenn Du gerne noch die eine oder die andere Betreuung ehrenamtlich führen wolltest, könnte Dich der Mitarbeiter des Betreuungsvereins möglicherweise als Konkurrenz angesehen haben. Das wäre allerdings ein sehr schwaches Bild von ihm.
Ansonsten hat er nicht das Gericht ob einer mangelnden Prüfung Dir gegenüber zu kritisieren, oder das Dir von dort nicht genug Beratungsadressen mitgeteilt worden seien. Ebenso hat er nicht davon auszugehen, dass Du keine Ahnung hast.
Sein Job ist es, Dich zu beraten und zu unterstützen.
Also laß Dich nicht einschüchtern.

Aus Mangel an Nachfrage dürfte wohl kaum ein Betreuungsverein dicht gemacht haben. Sie lösen sich allerdings fast schon serienweise auf, weil sie Pleite sind. D.h. wenn die Querschnittsfinanzierung nicht funktioniert, können sie ihre Aufgaben nicht von den Vergütungen der Betreuer bezahlen - oder sie bezahlen die Betreuer noch dürftiger als die Vergütung sowieso schon ist. Zu Deutsch: sie gehen einfach pleite.
Deshalb ist ja der Bohai wg. der Vergütungserhöhung, bei der die Landesjustizminister quer in der Röhre hängen.

MfG

Imre

Kleist · 22.01.2019, 18:43

Danke für das Feedback,

so langsam verstehe ich die Zusammenhänge mit der Auflösung der Betreuungsvereine.

Auch dazu gab es in Berlin schon eine Anfrage, als ein Abgeordneter die Schließung von Betreuungsvereinen beklagte, weil sie zu wenig Geld bekommen!

Das erklärt mir jetzt auch auch, warum der oben aufgeführte Verein momentan immer mehr Fortbildungsveranstaltungen anbietet. Eine habe ich besucht - das hat dann auch gereicht.

In meiner grenzenlosen Naivität frage ich mich natürlich, wieso die Gesellschaft für Vereine Geld ausgeben soll, die nicht mal einer externen Qualitätskontrolle unterliegen.

Natürlich war der Vereinsleiter nicht beglückt über meine klaren Ansagen! Schließlich habe ich ja die Qualität seiner Ausbildung und Beratung, zumindest indirekt, angezweifelt.

Entmutigen will ich mich nicht lassen, allerdings hab ich jetzt auch in Sachen Betreuungsverein aufgegeben.

Die Vereine nehmen immer die Namen der Teilnehmer auf, um Nachweise für ihre Tätigkeit zu haben - wurde mir erst jetzt richtig klar.

Übrigens war ich auch schon mal die einzige Teilnehmerin bei solch einer Veranstaltung!

Meine Bitte um eine Teilnahmebestätigung wurde übrigens auch schon harsch abgewiesen! In meinem Werteverständnis ein absolutes No Go!

21.01.2019, 13:54	#1
EEP-Freund Neuer Gast Registriert seit: 19.01.2019 Beiträge: 2	Betreuungsverein Ich habe folgende Frage. Ich bin Betreuer meines Sohnes. Ich mußte zum Gericht und der Vertreter des Gerichtes hat mich zum Betreuer ernannt. Er empfahl mir ein Betreuungsverein beizutreten weil er meinte die haben mehr Ahnung als das Internet. Da ich mich aber bestens auskannte habe ich mich diesen Verein nicht gemeldet. Kurz Zeit später kam ein Brief von diesem Verein mit einem Termin womit ich mich beraten lassen sollte. Also hat er der Man vom Gericht einfach meine Daten weitergegeben,. Ich habe daraufhin denen geschrieben das ich nichts mit Ihnen zu tun haben will. Nach zirka 9 Monate also vor zwei Tage bekam ich erneut einen Brief ich sollte ein Formular ausfüllen ob ich noch Betreuer wäre, damit dieser Verein vom Land NRW unterstützt wird. Und ich soll diesen auf jeden Fall und das Fett geschrieben ausfüllen. Richtig androhend. Ich habe noch nie gehört das es Bedingung sei ein Betreuungsverein einzutreten. Kann mir was passieren, wenn ich dieses Formular nicht ausfülle, das man mir die Betreuung wegnimmt? Frank

21.01.2019, 15:05	#2
Boomer Routinier Registriert seit: 17.01.2015 Beiträge: 1,882	Ich wüsste von keiner Verpflichtung dazu. So ein Verein kann eine große Stütze und Hilfestellung sein. Aber ein Muss ist das nicht. Ich bin seit fast 18 Jahren ehrenamtliche Betreuerin (und inzwischen aber auch Berufsbetreuerin). Ich war nie Mitglied. Allerdings in meinem Fall aus Unwissenheit über deren Existenz. 2000 war das mit dem Internet noch nicht so verbreitet wie heute und mich hat niemand auf diese Möglichkeit hingewiesen. Ich hätte das gerne genutzt, denn niemand ist Allwissend und auch ich habe noch heute Beratungsbedarf. Es ist so, dass diese Vereine - genau wie wir Betufsbetreuer - von der Existenz bedroht sind, da die Vergütungen seit fast 14 Jahren nicht angepasst wurden. Deshalb müssen sie um jedes Mitglied kämpfen. Ob die Methode des Vereins jetzt die richtige ist, lasse ich mal außen vor. Trotzdem ist es eine sehr sinnvolle Einrichtung und irgendwie müssen auch due überleben. Aber die Betreuung kann die deshalb keiner abnehmen. Das ginge erst, wenn "du zur Führung der Betreuung nicht geeignet wärst" oder der Betroffene dich nicht mehr will. Ein nicht geeignet sein wird aber sicherlich nicht an der Mitgliedschaft in einem Verein fest gemacht werden. __________________ Die meisten Probleme lösen sich von selbst - man darf sie nur nicht dabei stören

21.01.2019, 17:55	#5
mimi91 Routinier Registriert seit: 17.07.2015 Ort: RLP Beiträge: 1,057	Eine Mitgliedschaft ist noch aus weiteren Gründen für ehrenamtliche Betreuer empfehlenswert: der Verein berät, unterstützt z. B. auch bei Antragstellungen oder den jährlichen Berichten etc der Betreuer hat über die Mitgliedschaft die für Betreuer wichtige Vermögensschadenhaftpflichtversicherung der Betreute kann i. d. R. günstig in eine Gruppenprivathaftpflichtversicherung eintreten Da Sie sich aber bestens auskennen, wissen Sie das sicherlich bereits und haben sinnvollerweise privat entsprechende Versicherungen abgeschlossen

21.01.2019, 18:12	#6
Imre Holocher Admin/Berufsbetreuer Registriert seit: 16.03.2004 Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke Beiträge: 8,592	Moin moin Ob man Mitdglied eines Betreuungsvereins werden will, ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Etwas anderes ist das Beratungsangebot der BT-Vereine, das deren Aufgabe ist. Die Beratung durch einen BT-Verein kann man auch annehmen ohne gleich Mitglied werden zu müssen. Da kann man nicht dazu gezwungen werden. Daher schlage ich vor zumindest das Angebot des BT-Vereins erst einmal zu sichten und ggf. auch anzunehmen, wenn es zusagt. Und das völlig unabhängig davon, ob man als Mitglied eintreten will oder nicht. Sofern das Gericht Deine Daten an den BT-Verein weitergegeben haben sollte, ohne Dich vorher dazu zu befragen, hat es wahrscheinlich gegen die DSGVO verstoßen. Möglicherweise liegt da aber auch ein Automatismus (Gesetz, Verordnung, Dienstanweisung o.ä.) vor, dass alle ehrenamtlichen Betreuer dem BT-Verein zwecks Unterstützungsangeboten gemeldet werden. Dann ist es vielleicht gut gemeint, aber nicht sauber gemacht. Ein Weltuntergang ist es jedoch nicht. MfG Imre __________________ Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.

21.01.2019, 20:34	#8
Kleist Forums-Azubi Registriert seit: 19.11.2018 Ort: Berlin Beiträge: 43	Betreuungsvereine - Zwang? Aus aktuellem Anlass hole ich das Thema nochmals nach oben. Ich wurde Betreuerin auf ausdrücklichen Wunsch der Betreuten. Mein Weg ging über die Betreuungsbehörde zum Gericht und dann war alles erledigt. Da ich gern weitere Betreuungen übernommen hätte, wurde ich an den Betreuungsverein verwiesen. Das Zusammentreffen mit dem Leiter war wenig erbaulich. Er war überzeugt, dass ich ja gar keine Ahnung hätte usw. Kurz, er wollte mich überhäufen mit Massen von Papier und zweifelte erstmal an, dass ich durch das Gericht ausreichend geprüft wurde und ausreichend Beratungsadressen bekommen hätte. Problematisch war dann doch, dass die zwei vorherigen Betreuerinnen bei meiner Betreuten eher Bärendienste geleistet hatten. Da wurden Anfragen des Sozialamtes nicht beantwortet, das Girokonto war kräftig überzogen usw. Beide waren dem Betreuungsverein angegliedert und hatten dort auch brav die entsprechenden Kurse besucht. Meine Frage nach den Qualitäten des Vereins war natürlich ein Stich ins Wespennest. Es gibt zwar keinen Zwang, sich solch einem Verein anzuschließen. Aber es scheint, dass z.B. in Berlin nichts mehr ohne solch einen Verein geht. Teilweise fordern die Betreuungsbehörden sogar, dass man sich beim Verein meldet, falls Interesse an der Übernahme einer Betreuung besteht. Mir ist die ganze Sache äußerst suspekt, zumal ich mittlerweile mehrere Veranstaltungen verschiedener Vereine besucht habe. Die Qualität der Veranstaltungen schwankt doch beträchtlich und es wird auch ganz offen Werbung für bestimmte Leistungen der Vereine gemacht. Qualitätskontrollen zur Arbeit der Vereine gibt es übrigens nicht. Eine entsprechende Anfrage im Abgeordnetenhaus wurde leider nicht befriedigend beantwortet. Allerdings habe auch ich erfahren, dass in Berlin Vereine mangels Nachfrage aufgelöst wurden.

21.01.2019, 16:19	#3
ufzeer Routinier Registriert seit: 25.01.2016 Ort: Niederrhein Beiträge: 1,080	Mit den Betreuungsvereinen ist das so, dass diese neben ihren eigenen Betreuungen (die Mitarbeiter des Vereins führen Betreuungen) auch Förderungsgelder für die Querschnittsarbeit bekommen. Diese Querschnittsarbeit sieht so aus, dass sie ehrenamtliche Betreuer beratend zur Seite stehen (sollen), Schulungen zum Betreuungsrecht anbieten, usw. Du solltest das Beratungsangebot ruhig annehmen, den es kostet Dich nichts und Du musst auch dem Verein nicht beitreten. Vermutlich ist das etwas fordernde Schreiben dem Umstand geschuldet, dass die Betreuungsvereine Probleme bei der Finanzierung haben und auf jeden Groschen Fördergeld angewiesen sind.

21.01.2019, 17:47	#4
EEP-Freund Neuer Gast Registriert seit: 19.01.2019 Beiträge: 2	Danke für die Antworten . Beitreten werden ich nicht. Es gibt schon genug Datensammlung. Und ich möchte nicht das jeder meine Daten haben sollte.

22.01.2019, 18:22	#9
Imre Holocher Admin/Berufsbetreuer Registriert seit: 16.03.2004 Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke Beiträge: 8,592	Moin moin Deinen kurzen Bericht über die doch sehr dürftige Unterstützung durch den Betreuungsverein und das Verhalten des Leiters lese ich aber mit Schrecken. Das über die Qualität der Veranstaltungen ebenso. Wenn sich das Verhalten weiterverbreitet, sieht es sehr düster aus. Wenn Du gerne noch die eine oder die andere Betreuung ehrenamtlich führen wolltest, könnte Dich der Mitarbeiter des Betreuungsvereins möglicherweise als Konkurrenz angesehen haben. Das wäre allerdings ein sehr schwaches Bild von ihm. Ansonsten hat er nicht das Gericht ob einer mangelnden Prüfung Dir gegenüber zu kritisieren, oder das Dir von dort nicht genug Beratungsadressen mitgeteilt worden seien. Ebenso hat er nicht davon auszugehen, dass Du keine Ahnung hast. Sein Job ist es, Dich zu beraten und zu unterstützen. Also laß Dich nicht einschüchtern. Aus Mangel an Nachfrage dürfte wohl kaum ein Betreuungsverein dicht gemacht haben. Sie lösen sich allerdings fast schon serienweise auf, weil sie Pleite sind. D.h. wenn die Querschnittsfinanzierung nicht funktioniert, können sie ihre Aufgaben nicht von den Vergütungen der Betreuer bezahlen - oder sie bezahlen die Betreuer noch dürftiger als die Vergütung sowieso schon ist. Zu Deutsch: sie gehen einfach pleite. Deshalb ist ja der Bohai wg. der Vergütungserhöhung, bei der die Landesjustizminister quer in der Röhre hängen. MfG Imre __________________ Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.

22.01.2019, 18:43	#10
Kleist Forums-Azubi Registriert seit: 19.11.2018 Ort: Berlin Beiträge: 43	Danke für das Feedback, so langsam verstehe ich die Zusammenhänge mit der Auflösung der Betreuungsvereine. Auch dazu gab es in Berlin schon eine Anfrage, als ein Abgeordneter die Schließung von Betreuungsvereinen beklagte, weil sie zu wenig Geld bekommen! Das erklärt mir jetzt auch auch, warum der oben aufgeführte Verein momentan immer mehr Fortbildungsveranstaltungen anbietet. Eine habe ich besucht - das hat dann auch gereicht. In meiner grenzenlosen Naivität frage ich mich natürlich, wieso die Gesellschaft für Vereine Geld ausgeben soll, die nicht mal einer externen Qualitätskontrolle unterliegen. Natürlich war der Vereinsleiter nicht beglückt über meine klaren Ansagen! Schließlich habe ich ja die Qualität seiner Ausbildung und Beratung, zumindest indirekt, angezweifelt. Entmutigen will ich mich nicht lassen, allerdings hab ich jetzt auch in Sachen Betreuungsverein aufgegeben. Die Vereine nehmen immer die Namen der Teilnehmer auf, um Nachweise für ihre Tätigkeit zu haben - wurde mir erst jetzt richtig klar. Übrigens war ich auch schon mal die einzige Teilnehmerin bei solch einer Veranstaltung! Meine Bitte um eine Teilnahmebestätigung wurde übrigens auch schon harsch abgewiesen! In meinem Werteverständnis ein absolutes No Go!