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petrab38 20.09.2019 08:35

Betreuerwechsel angeregt
 
Hallo Ihr Lieben !


Mein Sohn steht unter richterlicher Betreuung durch einen Berufsbetreuer. Vor ca. 2 Wochen hat er per formlosen Antrag einen Betreuerwechsel angeregt, da das Vertrauen mittlerweile zerrüttet ist.
Ich nenne jetzt mal einen Grund, bei dem ich allerdings ein bisschen ausholen muss.
Mit dem Berufsbetreuer hatte ich in den letzten ca. 10 Jahren des Öfteren telefonisch oder auch persönlich Kontakt, um ein paar Dinge anzusprechen, mit denen mein Sohn zu diesem Zeitpunkt überfordert wäre. Er ist polytoxisch mit paranoider Schizophrenie.


So hat mich der Betreuer 06/19 (das genaue Datum schreibe ich jetzt mal nicht rein) angerufen und gefragt, ob ich die Betreuung übernehmen könnte, da wir ja sozusagen jetzt Kollegen sind ( bin Vereinsbetreuerin). Ich hatte verneint und auf Nachfrage seinerseits, ob denn eine Kollegin aus meinem Büro die Betreuung übernehmen könnte, habe ich dieses genauso verneint. Ich muss auch dazu schreiben, dass der Betreuer schon seit X Jahren weiss, dass ich privat und Dienst immer auseinander halten möchte. Dazu gehört auch, dass er mich im Büro nicht anruft, wenn es um meinen Sohn geht. Daran hatte er sich bis Antrag auf Betreuerwechsel nicht gehalten.
So, jetzt zum eigentlichen Knackpunkt: Wenn mir dieser Betreuer in dem Telefonat sagt, dass er sich "verschlanken" muss und mein Sohn dazu gehört und dann auch noch nach Betreuungsübernahme fragt, dann ist doch diese Frage genauso zu deuten wie: offiziell einen Betreuerwechsel beantragen von seiner Seite aus ? Oder interpretiere ich das falsch ?


Ich hatte den Betreuer in diesem Telefonat gebeten, dass er doch das alles meinem Sohn sagen möchte, was er mir jetzt erzählt hat. Darauf seine Antwort: Ja, das mache ich sowieso.
Aber genau dieses Gespräch hat bis heute nicht stattgefunden. Sprich: er hat ihn über den Wechsel nicht informiert.


Nun rief mich dieser Betreuer nach Eingang des Antrages von meinem Sohn an und sagte: Zitat:" Diese hintervotzige und hinterlistige Art kann ich garnicht leiden. Wir hätte doch darüber sprechen können." Zitatende (schon mal Sorry wegen der Gossensprache, aber ich habe nur zitiert).


Worüber hätte ich mit dem Betreuer reden sollen ? Mit seinem Betreuten hätte er sprechen müssen, nicht mit mir. Oder sehe ich das falsch ? Er ist seit Monaten nicht mehr abgedriftet, sodass eine ganz normale Konversation stattfinden könnte.


Ach so, und der Betreuer meinte noch in diesem Telefonat: Zitat: "So wie ich Herrn.....(Richter) kenne wird er die Betreuung aufheben und dann müssen eben andere Mechanismen wirken." Zitatende.


Ich bin drauf und dran mich über den Betreuer zu beschweren. Wie kann man die Angehörigen und Betreuten mit diesen Aussagen nur so unter Druck setzen und vor allem in Angst versetzen, indem der Betreuer das Gefühl gibt, dass er die Macht und den längeren Hebel hat.


Was meint Ihr ? Soll ich mich beschweren bei der Betreuungsbehörde oder gleich bei dem zuständigen Richter, bei dem Gericht und und und …..? Ich bin zutiefst verärgert über solch unprofessionelles Verhalten dieses Betreuers.


Mittlerweile habe ich eine Betreuerin für meinen Sohn gefunden, und das gleich beim 1. Anlauf. Sie hat einen sehr guten Ruf und ich kenne sie auch persönlich. Also, daran soll es nicht liegen. Dieser Mann hat mich dermaßen verunsichert, dass ich jeden Tag an diese "Demütigung" denken muss.


Ich wäre dankbar über jeden Tipp und Rat. LG:heul:

Boomer 20.09.2019 13:41

Hallo Petra.

Ich hab leider ein Vestänfnisproblem was den Sachverhalt angeht. Wer hat denn nun den Wechsel beantragt? Der Betreuer? Welches "hinter.... Verhalten " meint er dann? Und wenn er "sich verschlanken" will - was zunächst mal nicht Verwerfliches ist, immerhin kann es dafür diverse gute Gründe geben - warum beantragt er dann einen Wechsel wegen zerrüttetem Vertrauen?

Oder hat der Sohn den Wechsel beantragt, wenn ja, warum?

Die Aussage, dass eine Aufhebung statt Wechsel droht, ist ohne Tomfall und Mimik schwierig zu beurteilen. Es könnte als Drohung aufgefasst werden und ggf auch so gemeint gewesen sein. Das wäre dann wirklich unverschämt.

Allerdings kann das auch ganz anders gemeint gewesen sein. Als Vorwarnung, weil es tatsächlich passieren kann und man den Betroffenen nicht ins offene Messer laufen lassen will.

mimi91 20.09.2019 16:20

Wenn ich es richtig lese, war der Betreuer schon seit 10 Jahren Betreuer des Sohnes. Und es hat funktioniert. Nun hat er offenbar kürzlich aus nicht bekannten Gründen angedacht oder beschlossen, die Betreuung abzugeben. Naheliegenderweise oder unglücklicherweise ist er dabei auf die Mutter gekommen, die jetzt selbst als Betreuerin tätig ist. Offensichtlich versuchte er, Ersatz zu finden, bevor er mit seinem Betreutem darüber spricht.

Dem ist nun die Mutter zuvor gekommen und hat ihrem Sohn gesagt, dass ihn sein Betreuer abgeben will, was den Sohn (oder die Mutter?) dazu bringt, das Verhältnis als zerrüttet anzusehen?


Mir sind bisher keine Fälle bekannt, in denen ein Angehöriger eines Betreuten selbst auch als Betreuer tätig ist. Das stelle ich mir besonders schwierig vor. Mir fällt dazu nur ein: entweder selbst die Betreuung übernehmen oder sich ganz raushalten.

Stefanie78 21.09.2019 22:34

Hallo,

ich kann den Zorn auf den Betreuer nicht nachvollziehen.

Aus Gründen, die meiner Meinung nach niemanden etwas angehen, möchte er ein paar Klienten abgeben. Und da wir hier eine Mutter haben, die offenbar eh immer "mitgemischt" hat und selbst Betreuerin ist, wollte er sich um Ersatz bemühen.
Nun wurde der Sohn "aufgehetzt", obwohl gar nichts passiert ist - möglicherweise hat der Betreuer andere Klienten abgegeben und behält den Sohn doch -, und hat daraufhin von sich aus, den Betreuerwechsel beantragt. Obwohl es 10 Jahre lang gut lief. Das hätte ich als Betreuer auch hinterlistig gefunden ohne vorheriges Gespräch.

Für mich ist nicht verständlich, warum die Mutter so aufgebracht ist.

LG

Michael77 22.09.2019 00:56

Zitat:

Zitat von Stefanie78 (Beitrag 121165)
Hallo,

ich kann den Zorn auf den Betreuer nicht nachvollziehen.

Aus Gründen, die meiner Meinung nach niemanden etwas angehen, möchte er ein paar Klienten abgeben. Und da wir hier eine Mutter haben, die offenbar eh immer "mitgemischt" hat und selbst Betreuerin ist, wollte er sich um Ersatz bemühen.
Nun wurde der Sohn "aufgehetzt", obwohl gar nichts passiert ist - möglicherweise hat der Betreuer andere Klienten abgegeben und behält den Sohn doch -, und hat daraufhin von sich aus, den Betreuerwechsel beantragt. Obwohl es 10 Jahre lang gut lief. Das hätte ich als Betreuer auch hinterlistig gefunden ohne vorheriges Gespräch.

Für mich ist nicht verständlich, warum die Mutter so aufgebracht ist.

LG


Genau wie Du es schreibst, scheint es gelaufen zu sein. Der Betreuer wollte sich verschlanken, hat die Mutter gefragt, ob sie übernehmen wolle und die Mutter hat nix besseres zu tun, als den Sohn einen Antrag auf Betreuerwechsel stellen zu lassen, obwohl sie selbst nicht übernehmen wollte.



Dass der Betreuer sich darüber aufregt, ist absolut nachvollziehbar.



Ich kann das Verhalten der Mutter nicht verstehen, insbesondere, sich dann hier grundlos zu beschweren.


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