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Situation Betreuer vermitteln

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Hi, ich habe mich schon vorgestellt. Nochmal kurz: Ich bin 18 1/2 Jahre alt und habe leider sehr schweren Autismus. ...


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Alt 20.02.2020, 23:02   #1
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Beiträge: 10
Standard Situation Betreuer vermitteln

Hi,

ich habe mich schon vorgestellt. Nochmal kurz:
Ich bin 18 1/2 Jahre alt und habe leider sehr schweren Autismus.
Meine Eltern haben mich, als ich noch minderjährig war, in ein entsetzliches Heim gesteckt. Seitdem will ich hier raus.
Ich habe mit 17 eine Betreuung für mich beantragt, meine Eltern auch, aber anders ausgestaltet. Das hat zu Monaten großem Hickhack vor Gericht geführt.

Seit kurzem habe ich jetzt einen Betreuer. Den habe ich auch schon einmal gesehen. Wie haben uns schon 2 Mails geschrieben aber ich glaube etwas aneinander vorbeigeredet.

Ich will ihm jetzt eine Mail schicken, um meine Situation klarzumachen. Ich würde ihn gerne auf meine Seite ziehen.

Ich bin leider sehr schlecht im kommunizieren. Ich würde gerne wissen, wie die Mail auf andere Betreuer wirken würde. Ob sie meine Situation klar macht. Ich habe auch Angst, dass sie zu konfrontativ ist, aber ich bin ziemlich angefressen und ich will auch herüberbringen, wie schlimm die Situation für mich gerade ist.

Die Mail ist sehr lang, aber ich kann anders nicht wirklich kommunizieren und will deshalb so viel wie möglich da rein packen.

---------------
Seine letzte Mail:

Sehr geehrter Herr derJustin,

ich habe letzte Woche mit Herrn XYZ vom Jugendamt gesprochen / telefoniert.

Herr XYZ hat mir eine schriftliche Stellungnahme zur derzeitigen Maßnahme auf dem [Horrorheim] zugesichert.

Zu dem von Ihnen geforderten Wunsch- und Wahlrecht (Antrag vom XXX 2019) wollte er sich auch äußern.

Die Ausgangssituation ist dadurch für mich besser zu verstehen. Ich werde Sie darüber informieren.

Die Erklärung über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurde an RA ABC gesendet.

Es wird nun geprüft, ob die Rechtsbeschwerde „nach Einschätzung des Gerichts nicht nur geringe Aussichten auf Erfolg“ hat.

Die Bewilligung der Prozess- und Verfahrenskostenhilfe hängt davon ab. Auch dazu werde ich Sie informieren.

Mit freundlichen Grüßen
NeuerBetreuer

---------------

Sehr geehrter Herr NeuerBetreuer,

vielen Dank für Ihre Mühe.

Ich bitte Sie jedoch, was immer vom Jugendamt an Stellungnahme kommen wird, sehr, sehr, sehr kritisch zu lesen.
Aufgrund der extrem autoritären Natur des [Horrorheim]s und der Tatsache, dass mein Aufenthalt hier vom ersten Tag bis heute vollkommen unverändert gegen meinen Willen geschehen ist, hat die Einrichtung noch selten ein ehrliches Wort von mir gehört. Ihre Einschätzung wird daher größtenteils an der Realität vorbeigehen.

Es ist richtig, dass ich hier einen dem Hauptschulabschluss äquivalenten Schulabschluss erreicht habe. Dies ist allerdings auch die wirklich einzige positive Veränderung, die mein Aufenthalt hier bewirkt hat. Es ist auch durchaus denkbar, dass in einer weniger sadistischen Einrichtung meine Chance auf einen Realschulabschluss schlechter wären, als im [Horrorheim]. Dies ist jedoch in der Praxis ohne jegliche Bedeutung.
Ich war noch nie weiter davon entfernt, ausbildungs- oder arbeitsfähig zu sein. Ein Papier mit einem Realschulabschluss wird diese Tatsache nicht ändern. Im Hinblick auf meine Fähigkeit, mich in der Außenwelt zurecht zu finden, waren die anderhalb Jahre im [Horrorheim] vollkommen verschenkte Zeit und haben meinen Zustand eher verschlechtert. Daher macht es für mich durchaus Sinn, zunächst Lebensqualität, die ich im [Horrorheim] nicht habe, über die schnellstmögliche mittlere Reife zu prioritisieren.

Als ich zuerst hier ankam, fror ich aufgrund der neuen Umgebung ein, was für Menschen mit so schwerem Autismus, wie ich es habe, in einer solchen Situation nicht ungewöhnlich ist. Der [Horrorheim] reagierte darauf mit einer mehrtätigen Zwangseinweisung in die KJP, soweit ich erkennen konnte ohne Gerichtsbeschluss. Ich habe mich deswegen viele Monate später zu einer Strafanzeige gegen die Einrichtung und die KJP durchgerungen, trotz der extremen Angst, die ich vor ihnen habe. Von diesem niedrigen Anfangspunkt aus ging meine Beziehung zum [Horrorheim] stetig abwärts.

Im Hinblick auf meine gesundheitliche Situation können hier auch schlicht keine positiven Veränderungen eintreten. Ich habe hier eine Gesprächstherapie, die mir nichts bringt, weil es sich eben um Gespräche handelt und ich mich folglich danach an das meiste nicht erinnern kann. Ich habe eine psychopharmakologische Behandlung. Auf dem Papier ist mein behandelnder Psychiater derselbe Dr. Monster, der für meine Zwangseinweisung verantwortlich war, mein Vertrauen zu ihm ist dementsprechend.
(Nebenbei, als Information an Sie, falls es sich erweisen sollte, dass wir mittel- und langfristig zusammen arbeiten können:
Ich bin nicht der Typ Betreuter, der rückblickend über Zwangseinweisungen froh ist, oder auch nur darüber hinweg kommt. An den paar Tagen zu Beginn meines Aufenthalts hier krebse ich psychisch bis heute. Sollten Sie im Lauf unserer Zusammenarbeit jemals versucht sein, eine solche einzuleiten, egal aus wie guten Gründen, muss ihnen klar sein, dass dies jedes mögliche Vertrauensverhältnis zwischen uns unwiederbringbar zerstören und unsere Zusammenarbeit beenden würde.)

Ich wollte die Medikation schon nach kurzer Zeit umgestellt haben, da sie mir nichts brachte, außer äußerst unangenehmen Nebenwirkungen. Dies wurde nicht akzeptiert, zuerst mit der Begründung, dass ich minderjährig sei und nichts mitzureden habe, nach meiner Volljährigkeit dann mit der Erklärung, ich habe nun einen "Vormund, der das allein entscheidet".
Von da an ging ich dazu über, die Medikamente heimlich auszuspucken und zu entsorgen, was vielleicht nicht das beste, aber zumindest das einzig praktisch war. Der [Horrorheim] wird jedoch zweifelsohne im Bericht wieder darlegen, wie toll die Medikation doch gewirkt habe, das taten sie vor Gericht schon.
Mittlerweile bin ich übrigens auch abgebrüht genug geworden, um Besuche bei diesem Psychiater von vorneherein zu verweigern. Angesichts meines niedrigen und verschlechternden Gesundheitszustands wäre es jedoch sehr gut, ich hätte einen anderen Psychiater, mit dem mich ein Mindesmaß an Vertrauen verbinden würde.

Zuletzt gibt es im [Horrorheim] noch den Stufenplan. Allabendliche Erniedrigungen und endlose Drohungen. Ich bin ohnehin schon von pathologischen Ängsten zerfressen und die ständigen Drohungen haben mir extrem zugesetzt. Ich wurde in den letzten anderhalb Jahren bestimmt hunderte Male wegen den letzten Kleinigkeiten mit einer Zwangseinweisung bedroht. Wegen dem Autismus habe ich auch starke Probleme, eine Lüge in dem Moment, in dem sie ausgesprochen wird, als solche zu erkennen, auch wenn ich später die Rechtslage dazu nachschauen kann.

Die Situation mit dem Handy, die Sie glaube ich bei Ihrem Besuch in Ansätzen miterlebt haben, ist das perfekte Beispiel dafür. Ich wurde vom [Horrorheim] zu einer Gruppenaktivität gedrängt, von der ich vorher wusste, dass sie mich überfordert. Dies wurde natürlich nicht akzeptiert, ich wurde in eine Situation mit viel zu vielen Menschen gedrängt und dies führte zum unvermeidlichen Meltdown. Tage danach sollte ein therapeutisches Problem durch Sanktionierung gelöst werden. Nachdem ich mich weigerte, mein Handy abzugeben und den diesbezüglichen Gerichtsbeschluss oder zumindest die Rechtsgrundlage forderte, wurde ich über Stunden von mehreren Leuten, vor allem meinem mir über alle Maßen verhassten "Bezugsbetreuer" mit Drohungen überzogen. Mir wurden im Stundentakt Deadlines gesetzt, an deren Ende "entsetzliche Konsequenzen" stehen sollten. Dies erwies sich als völlig leere Drohung. Mein Handy habe ich bis heute. Das Personal des [Horrorheim]s wusste, wie sehr mich so etwas bei meiner Krankheit mitnimmt. Ich vermute sehr stark, der Sinn der Übung bestand darin, mich in einen weiteren Meltdown zu drängen, um damit dann eine Zwangseinweisung wegen akuter Gefährdung zu rechfertigen. Ich bin etwas stolz auf mich, dass ihnen das nicht gelungen ist.
(Die ganze Angelegenheit ist übrigens durchaus nicht so banal, wie sie sich vielleicht anhört: Da ich aus mündlichen Konversationen kaum etwas ziehen kann, hieße, mir mein Handy zu entziehen, mich von jeglichen menschlichen Kontakten überwiegend abzuschneiden. Das Gegenstück bei einem gesunden Menschen wäre Einzelhaft.)
Seitdem befinde ich mich auf "Stufe 0" des widerwärtigen Stufenplans des [Horrorheim]s, was ich jedoch größtenteils ignoriere. Ich habe nicht vor, diese Stufe noch einmal zu verlassen, solange ich hier sein muss.

Kurz gesagt: Wann immer ich den [Horrorheim] endlich verlassen kann, werde ich absolut nichts mitnehmen, außer einer verbesserten Fähigkeit, zu lügen, zahlreichen traumatischen Erfahrungen und endlosen Mengen an Angst und Hass.
Ich habe mir selbst in der Zeit halbwegs programmieren beigebracht, wenn auch vermutlich noch nicht auf einem wirtschaftlich verwertbaren Niveau. Dies geschah jedoch trotz und gegen, nicht durch den [Horrorheim].
derJustin ist offline  
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Alt 20.02.2020, 23:03   #2
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Ich bin auch bei aller Selbstkritik keineswegs dumm, alle meine Absichten scheitern nur an meiner unglaublich eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit. An dieser Situation leide ich selbst am meisten, ich möchte eigentlich unbedingt versuchen, irgendwie daraufhin zu arbeiten, in einiger Zeit selbst einer Arbeit nachgehen zu können, vorzugsweise irgendwie im IT-Bereich. Ich weiß selbst nicht, wie das mit meinen Einschränkungen möglich sein sollte, aber ich bin mir sicher, dass daran nicht zu denken ist, solange alle meine Kräfte darauf gerichtet sind, mich dem [Horrorheim] zu widersetzen.

Wäre vielleicht ein Berufsbildungswerk eine Option? Das wurde mir vor geraumer Zeit bereits einmal angetragen, aber ich habe der Sache nicht getraut, da der Vorschlag vom [Horrorheim] kam. Seitdem habe ich mich mehr eingelesen und es hört sich nicht so schlecht an. Oder haben Sie sich mittlerweile bei Frau Sehrnett von der Betreuungsbehörde nach der Einrichtung erkundigt, von der sie mit mir gesprochen hat?

Auf jeden Fall wäre mir sehr wichtig, eine Perspektive für mich zu erarbeiten und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir dabei helfen könnten. Die gegenwärtige Situation nutzt niemanden
Ich kann nicht umhin, als zu bemerken, dass sie meine eigentliche Frage nicht beantwortet haben. Daher frage ich noch einmal und fände eine Antwort jetzt tatsächlich sehr fair:

Wären Sie *grundsätzlich* bereit, mir hier rauszuhelfen?

Als Antwort auf Ihren anderen Punkt:
Vielen Dank für das VKH-Formular. Über das Rechtsbeschwerdeverfahren müssen Sie mich nicht auf dem Laufen halten, das tut bereits Frau MeineAnwältin.
Ich hätte auch das Formular selbst ausfüllen können, diese Sorte Dinge kann ich problemlos selbst erledigen (kein zwischenmenschlicher Kontakt erforderlich). Das Problem war nur, dass ich nach wie vor keine Ahnung habe, ob ich irgendwelche Konten oder Vermögenswerte habe. Daher hätte ich von Ihnen immer noch gerne eine Übersicht und, falls ich ein Konto habe, die zugehörigen Unterlagen und Karten. Trotz aller absurden Bemühungen meiner Eltern haben mittlerweile zwei Gerichtsinstanzen einen Einwilligungsvorbehalt für mich abgelehnt, also sollte das rechtlich doch kein Problem sein.

Mit freundlichen Grüßen
derJustin
-----------------

Danke für Feedback
derJustin ist offline  
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Alt 20.02.2020, 23:54   #3
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Beiträge: 10
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Zur Erklärung noch:
Die Einrichtung ist offen. Die Aufgabenkreise sind Behördenangelegenheiten, Wohnungsangelegenheiten, Vermögen, Gesundheit, Aufenthaltsbestimmungsrecht und Postumleitung.

Ich hatte Behörden- und Wohnungsangelegenheiten beantragt und dass meine Eltern nicht Betreuer werden. Meine Eltern hatten alle Angelegenheiten mit einem Einwilligungsvorbehalt in allen Angelegenheiten beantragt und dass sie Betreuer werden.

Meine Eltern haben auch einen Anwalt genommen, nachdem ich eine Anwältin genommen habe. Deswegen sehr viel hin und her vor Gericht. Es gab kurz eine andere Betreuerin davor, aber die habe ich nie gesehen.

Ich versuche auch schon ein Jahr, mich selbst um einen Auszug zu kümmern. Ich habe die Caritas, Lebenshilfe, Autismuszentrum und einige andere Sachen deswegen angeschrieben. Die haben mich alle erstmal an die EUTB verwiesen. Ich war einmal dort, aber da war ich noch 17 und die haben mir gesagt, dass sie in dem Alter noch nicht viel mit mir machen dürfen (außerdem war es ein mündliches Gespräch, wenn ich mich echt arg anstrenge, kann ich vielleicht die Hälfte behalten).
Ich will seitdem ich 18 bin nochmal, aber das Heim sagt, sie dürfen mich ohne die Einverständniserklärung von meinem Vormund da nicht hinfahren.

Ich bin nicht mobil (kein Orientierungssinn, viel zu viele Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln), sonst hätte ich schon sehr lange nach einer Notschlafstelle gesucht.
derJustin ist offline  
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Alt 21.02.2020, 08:33   #4
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
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Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Hallo derJustin, du hast dir deutlich sichtbar/lesbar sehr viel Mühe gegeben deine Situation und deine Sichtweise dazu dem neuen Betreuer zu vermitteln.



Die Art deiner Erkrankung und die damit verbundenen Einschränkungen wurden dem Betreuer sicher auch vorher mitgeteilt so dass klar geworden ist, dass bei euch eine andere Art von Kommunikation nötig ist.
Lass aber bitte deinem Betreuer erst mal ein bißchen Zeit sich einzuarbeiten und alles zu verstehen.
Um dein Hauptanliegen zu verstehen, nämlich unbedingt das Heim zu verlassen, muss der Kollege sich erst mal einen Gesamtüberblick verschaffen können.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 21.02.2020, 08:59   #5
Forums-Gesellen-Anwärter
 
Registriert seit: 20.01.2013
Ort: Kreis Schleswig-Flensburg
Beiträge: 56
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Guten Morgen derJustin,
deine Mail an den neuen Betreuer finde ich sehr klar und gut formuliert, um deinen Leidendsdruck zu erklären und die Dringlichkeit deines Anliegens klar zu machen, die jetzige Einrichtung zu verlassen.
Möchtest du denn weiterhin in einer Einrichtung leben und möchtest, dass dein Betreuer im Rahmen deines Wunsch-und Wahlrechts beim Jugendamt einen Wechsel durchsetzt oder geht es um einen Wechsel der Wohnform in teilstationär oder ambulant?


Viele Grüße,
Phantasmagoria
phantasmagoria ist offline  
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Alt 21.02.2020, 16:08   #6
Gesperrt
 
Registriert seit: 12.02.2020
Beiträge: 10
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Danke

Hallo michaela mohr
mit Drängeln ist kein Problem. Das geht alles soundso schon viele Monate. Der Betreuer wurde auch schon im November ernannt, aber hat erst vor kurzem den Beschluss vom Gericht bekommen. Da konnte er wirklich nichts dafür, aber die Betreuungsbehörde konnte helfen, die hat für mich beim Gericht nachgehakt, nachdem ich sie gefragt habe.
Ich bin ja selber immer langsam, wegen Autismus. Zu schnell bin ich vermutlich für keinen

Ich glaube nicht, dass er das mit der Kommunikation schon ganz verstanden hat. Er wollte mir nämlich schon einen Gesprächstermin zum Vermitteln mit dem Heim organisieren und da habe ich ja nichts von. Er wusste auch gar nicht, dass ich aus dem Heim will, als er kam, dabei habe ich schon sehr viel damit rumgemacht. Daher wollte ich möglichst die ganze Situation erklären.

Ich wollte mehr wissen: Wird die Situation aus der Mail klar? Sind die Argumente schlüssig? Ist die Mail zu konfrontativ? Hören sich die Kritikpunkte zu dumm oder quengelig an?
Soll ich mit den Medikamenten lieber nicht ehrlich sagen (ich habe das schon vor Monaten dem Gericht so geschrieben, aber das hat scheinbar überhaupt niemand gelesen)?
Fändet ihr an seiner Stelle meine Argumente überzeugend?
Solche Dinge.

Guten Tag phantasmagoria
Ich habe am 18. Geburtstag einen Antrag auf Wunsch- und Wahlrecht an das Jugendamt geschickt nach §5 SGB VIII, aber die haben den nicht beschieden. Ich habe nachgefragt und die haben dann geschrieben, dass mit meiner Betreuerin (die erste, ganz kurze, die ich nie gesehen habe) abgesprochen ist, dass ich in dem Heim bleibe. Nach ein paar Mails mit ihr habe ich dann auch gegen die Beschwerde eingelegt (meine Eltern hatten das schon, weil sie ihnen keine Auskunft über mich gegeben hat). Dann wurde die abberufen und nach ein paar Monaten ist jetzt der neue da.

Am liebsten wäre mir natürlich gar nichts stationäres, aber für die vorhersehbare Zeit nehme ich so gut wie jede Alternative zu meinem jetzigen Heim, die ich bekommen kann.
Ich weiß auch überhaupt nicht, was da in der Behindertenhilfe möglich / sinnvoll / realistisch ist, dazu würde ich auch gerne noch was fragen. Aber dafür mache ich lieber ein neues Thema auf, hier habe ich schon viel geschrieben und sonst ist das so unübersichtlich.
derJustin ist offline  
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Alt 21.02.2020, 21:01   #7
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
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Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
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Moin moin

So, wie Du schreibst, wäre ein Abitur für Dich ein Klacks - vorausgesetzt die Rahmenbedingungen für das Lernen und die Prüfungen wären auf Deine Bedarfe zugeschnitten.
Hut ab vor Deiner Lagebeschreibung und dem Brief an den Betreuer.

So weit erst mal...
...und jetzt aber auch noch mal genau dazu
nur etwas anders:

Wenn ich Dein Betreuer wäre, dann wäre ich erst mal von Deinem Brief beeindruckt.
Wenn noch mehr davon und das auch noch in schneller Folge kommen würden, dann wäre ich genervt. Ganz einfach, weil es reichlich viel Text ist, durch den ich mich durchlesen und die Essentials herausfinden muss. Beantworten muss bzw. will ich die Briefe ja auch noch. Unabhängig von den anderen Betreueraktivitäten, die ich im Rahmen Deiner Betreuung zu erledigen hätte.
Interessant und spannend fände ich die Betreuung trotzdem.

Wenn Dein Betreuer flexibel genug ist, dann sollte er die Kontakte zu/mit Dir eben zum allergrößten Teil per E-Mail führen (können/wollen). Das würde es Dir erträglicher machen und der Btreuer hätte weniger zu rennen. Gegenseitiges Einvernehmen vorausgesetzt.

Genau das kannst Du Deinem Betreuer in einer kurz gefaßten mail schreiben und anbieten.
Auch Deine sonstigen mails solltest Du kurz und prägnant halten, d.h. max. 300 Worte also etwa 1 Seite. Das reicht.

Eine passende Kommunikation zwischen Dir und Deinem Betreuer ist absolut wichtig und vorrangig.
In Deinem Brief an den Betreuer hast Du ganz viel und ausführlich das Heim beschrieben und wie es dir da geht, auch eine Menge drum herum.
Dass Du aber eine Face to Face - Kommunikation nur sehr schwer aushalten kannst, aber die Kommunikation über mails etc. gut funktionieren kann und Dir deshalb sehr lieb wäre, steht in etwa nur 2 von 300 Zeilen und ist damit untergegangen.

...oder: warum bietet der Betreuer ein Vermittlungsgespräch mit dem Heim an - er hat die Wichtigkeit Deines Essentials vor lauter Text nicht erkennen können.

Und bevor ich Dich jetzt zutexte:
Ich habe Dir damit hoffentlich nicht auf die Füße getreten. Es ist vielmehr als ein Vorschlag für eine erfolgreichere Verständigung zwischen Dir und Deinem Betreuer gemeint.

MfG

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 22.02.2020, 07:59   #8
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
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Zitat:
...oder: warum bietet der Betreuer ein Vermittlungsgespräch mit dem Heim an - er hat die Wichtigkeit Deines Essentials vor lauter Text nicht erkennen können.

Das danke ich jetzt nicht an dieser Stelle.
Der Betreuer wird wahrscheinlich schon wissen was schwerer Autismus ist der Ausprägung und sich auf andere Kommuniukationsformen mit dem Betreuten einstellen- nämlich eher das Schreiben und nicht die direkte Kommunikation/Konfrontation eines persönlichen Gespräches.

Das kann sich deshalb aber nicht in der Form auch auf alle anderen Akteure dieser Betreuung beziehen. Als Betreuer ist er zumidest auch dafür verantwortlich alle Seiten gehört/gelesen, und/oder zu Wort kommen zu lassen. Denn nur auf diese Art kann er sich ein vollständiges Bild über die Situation machen.


Das gehört aber dazu wenn er sich über die zentralen Frage von derJustin
Zitat:
Wären Sie *grundsätzlich* bereit, mir hier rauszuhelfen?
ein Bild machen möchte. Die Frage lässt sich nämlich trotz der eindringlichen Darstellung von einem zunächst noch Aussenstehenden nicht so schnell und wahrscheinlich nicht so klar beantworten.


(Ganz nebenbei, gerade am Anfang von Betreuungen gibts ja immer viel alltägliches zu Tun was nicht unterbleiben darf).


Dieser Rat ist in dem Zusammenhang allerdings Gold wert:
Zitat:
Auch Deine sonstigen mails solltest Du kurz und prägnant halten, d.h. max. 300 Worte also etwa 1 Seite.
Das noch mit dem Zusatz: aber nicht jeden Tag 5 Mal.


Zitat:
Interessant und spannend fände ich die Betreuung trotzdem.
.... geht mir ganz genauso.
__________________
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michaela mohr ist offline  
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Alt 22.02.2020, 15:36   #9
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Danke für die vielen lieben Antworten

Ihr macht euch aber über das falsche Sorgen. Auf die Idee, öfter so lange Mails zu schicken, oder mehrere in einer Woche, wenn nicht dringendes passiert, käme ich gar nicht.
Scheint ja ein größeres Problem zu sein, der Betreuer hat das auch schon ein paarmal gesagt, bevor ich irgendwas geschrieben hatte.

Ich wusste, dass das eine besonders lange Mail ist, aber ich hatte mir überlegt, einmal könnte das sinnvoll sein, um das gesamte Paket, das an der Angelegenheit dran hängt, zu vermitteln.

Das mit den mündlichen Gesprächen habe ich schon vor etlichen Wochen in der ersten, kurzen, Mail gesagt.

Ich habe sie noch nicht geschickt. Wozu ich gerne Feedback wollte, war wirklich:

Argumente OK, oder am Thema vorbei? Zu fordernd? Zu weinerlich? Zu viel Paranoia? (kann gut sein, mein Hirn hat mit sowas Probleme, aber ich habe leider kein anderes)
Soll ich das mit der pharmakologischen Behandlung ehrlich so sagen, wie es ist?

>Die Frage lässt sich nämlich trotz der eindringlichen Darstellung von einem zunächst noch Aussenstehenden nicht so schnell und wahrscheinlich nicht so klar beantworten.

Die erste Betreuerin hat es aber und das fand ich wenigstens sehr fair. Wenn es für mich überhaupt nichts bringen kann, dann musste ich meine Lebenszeit nicht auf eine Sackgasse verschwenden und konnte da gleich einen Wechsel beantragen.
derJustin ist offline  
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Alt 24.02.2020, 00:38   #10
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 28.08.2018
Beiträge: 235
Standard

Hallo,

sei mir nicht böse, aber ich find die Mail viel zu lang, zu anstrengend und zu unpräzise.

Mir jedenfalls wird nicht klar, warum der Arzt ein Monster ist oder das Heim sadistisch.

Vielleicht gibst du mehr Beispiele und lässt Verallgemeinerungen weg?

LG
Stefanie78 ist offline  
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