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Mutter will nicht ins Heim

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Moin moin Zitat: Zitat von Michael67 P.P.S. : nach Einschätzung des Pflegedienstleiters ist meine Mutter bereits so dement, dass sie ...


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Alt 17.11.2020, 19:00   #11
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Moin moin



Zitat:
Zitat von Michael67 Beitrag anzeigen
P.P.S. : nach Einschätzung des Pflegedienstleiters ist meine Mutter bereits so dement, dass sie nicht mehr "geschäftstüchtig" sei. Er schlug mir aber vor, dass ich eine neurologische Untersuchung fordern könne, damit dies noch einmal extra attestiert würde. Das Heim alleine dürfe dies nicht anordnen...da muss ich heute aber noch einmal nachfragen , ob ich das richtig verstanden habe und wie ich das machen/einleiten kann.

Wie Du schreibst ist Deine Mutter nicht ganz mittellos. Du könntest bzgl. ihrer Geschäftsfähigkeit in Gutachten in Auftrag geben.

Frage doch mal bei dem Gericht in Deiner Nähe nach, wer denn dort als Gutachter*in für Betreuungsberfahren genommen wird. Wenn das Gericht aus Datenschutz- oder Nicht-werbe-dürf-Gründen nix sagen will, dann frage einen Betreuungsverein oder Berufsbetreuer in Deiner Nähe, wer denn da fit ist.

So ein Gutachten ist schon eine ordentliche Sache, für die die Gutachter*innen Zeit investieren müssen. Da kommen gerne ca. 400,00 € zusammen. Dann gibt es aber auch keinen Dreizeiler, sondern deutlich mehr und gut begründet.



So ein Gutachten hilft auch bei den Banken, wenn keine Betreuung (Vermögenssorge mit Einwilligungsvorbehalt) sondern nur eine Vollmacht besteht. Falls die Gefahr von unverantwortlichem Finanzgebahren besteht, sollte man die Bank umgehend über die Geschäftsunfähigkeit informieren.

Da ist es sonst schwierig ist, diese im Nachinein zu belegen.


Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
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Imre Holocher ist offline  
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Alt 24.11.2020, 11:52   #12
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Hallo, es gibt neue Entwicklungen:

Mutter hat jetzt selber den Willen geäussert, im Heim bleiben zu wollen. Leider nehmen die "wachen" Momente aber in dramatisch kurzer Zeit ab....und die Stimmungen schwanken extrem.
Leider ist sie letztens gestürzt und musste für 2 Tage ins Krankenhaus mit Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung. Nun ist sie wieder im Heim. Kurz danach hatte ich ein sehr schönes Telefonat mit ihr - sie schien vollkommen klar !

Aber diese Krankheit ist so heimtückisch ! Ich muss wirklich langsam lernen, damit klar zu kommen - nur 1,5h nach diesem schönen Telefonat rief der Pflegedienstleiter an und fragte, ob ich meiner Mutter einmal gut zureden könne :

Mutter war schon wieder in ihre eigene Welt eingetaucht und erzählte, sie müsse nach Hause, weil dort die kleinen Kinder alleine wären ( die es natürlich nicht gibt ! ). Ich habe sie dann beruhigt, dass es allen gut ginge usw.....

Diese extremen Schwankungen sind schon krass und man muss als Angehöriger erst mal lernen, damit klar zu kommen.

Der Pflegedienstleiter meinte auch, ich müsse mich darauf einstellen, dass es u.U. gar nicht mehr lange dauern wird, bis sie mich auch nicht mehr als ihren Sohn erkennt.....

Ein anderer Umstand macht mir auch Sorgen : Mutters Kurzzeitpflege endet am 02.12. - der MDK hat immer noch nicht geprüft ( Mutter hat z.Zt. immer noch Pflegegrad 1 ).

Dann werde ich wohl die Heimkosten in VOLLER Höhe so lange selber tragen müssen, bis der Pflegegrad endlich anerkannt ist ????
Also nicht nur den Eigenanteil, sondern wirklich die vollen Kosten ?
Der Eilantrag auf Pflegegrad 2 war schon vor 4 Wochen vom Sozialdienst gestellt worden, als Mutter noch im Krankenhaus war...

LG Michael
Michael67 ist offline  
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Alt 24.11.2020, 12:04   #13
agw
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Hallo Michael,


Zitat:
Ein anderer Umstand macht mir auch Sorgen : Mutters Kurzzeitpflege endet am 02.12. - der MDK hat immer noch nicht geprüft ( Mutter hat z.Zt. immer noch Pflegegrad 1 ).

der MDK prüft den Pflegegrad auch nicht während einer Kurzzeitpflege. Du solltest dich dringend mit der Krankenkasse in Verbindung setzen da du ja am 17.11. schon geschrieben hast es sei ein Eilantrag der Klinik wegen einer vorläufigen Einstufung in den PG 2 erfolgt.
Hier kenne ich es so das diese vorläufige Einstufung ausschließlich auf Grund der Aktenlage getroffen wird, und das innerhalb eines Tages oder maximal zwei. Irgend etwas ist da wohl schiefgelaufen.


Wenn der MDK später nach vollstationärer Aufnahme prüft wird der PG ja rückwirkend ab Antragseingang bewilligt. Dann erfolgt auch eine Neuberechnung der Heimkosten.


Wie in der Zwischenzeit finanziert wird hängt halt von den finanziellen Umständen deiner Mutter ab.
Wenn nicht genügend ( mehr als 5000€) Sparvermögen vorhanden ist solltest du dringend einen Sozialhilfeantrag stellen.
Ansonsten am besten nochmals mit dem Heim sprechen.
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agw ist offline  
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Alt 24.11.2020, 12:14   #14
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Von der Krankenkasse erhielt ich heute morgen zu diesem Sachverhalt eine eher lapidare Auskunft :

"Sehr geehrter Herr xxxx,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Übersendung der Generalvollmacht.

Wie das Pflegeheim mit der Abrechnung verfährt, müssten Sie bitte in der Einrichtung erfragen.
Bis zur Begutachtung werden jedoch keine Monate vergehen.

Für Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, xxxx "


Ich werde also heute nach der Arbeit nochmal direkt mit dem Pflegeheim sprechen. Bei der Krankenkasse scheint man es nicht eilig zu haben....
Michael67 ist offline  
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Alt 24.11.2020, 13:17   #15
agw
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Zitat:
Ich werde also heute nach der Arbeit nochmal direkt mit dem Pflegeheim sprechen. Bei der Krankenkasse scheint man es nicht eilig zu haben....

Du solltest vielleicht erst mal klären ob durch die Klinik überhaupt ein Eilantrag auf eine vorläufige Einstufung gestellt wurde oder lediglich eine normaler Höherstufungsantrag.
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agw ist offline  
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Alt 24.11.2020, 13:21   #16
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Hallo habe ich gerade abgeklärt. Die Dame vom Sozialdienst des Klinikums Bremen Nord hatte den Eilantrag auf vorläufige Einstufung in Pflegegrad 2 bereits am 17.11. gestellt.

Sie sagte mir gerade, es wäre eigentlich üblich, dass Krankenkassen das dann so auch anerkennen, bis eine offizielle MDK Vorstellung möglich ist. Ich solle also nochmal "Druck" bei der Krankenkasse machen, da Mutter eben nach Ende der Kurzzeitpflege dauerhaft stationär im Pflegeheim verbleiben muss.
Michael67 ist offline  
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Alt 26.11.2020, 15:30   #17
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so...jetzt ging plötzlich alles ganz schnell, nachdem ich der Sachbearbeiterin bei der Krankenkasse wohl zu sehr auf den Nerv gegangen bin...

Mutter wurde jetzt vom MDK geprüft und hat Pflegegrad 3 erhalten. Ab 02.12. geht sie dann von der Kurzzeitpflege in die dauerstationäre Pflege über.

Heute musste ich erstmals eine andere Erfahrung machen, wo ich zunächst etwas geschockt war obwohl ich ja weiss, dass Mutter nicht mehr bewusst ist, was sie sagt..)

ich telefoniere täglich mit meiner Mutter und heute wurde ich das erste Mal sehr aggressiv angegangen und beschimpft !

Mutter meinte, sie wisse doch was hier gespielt werde, ich würde mir das Geld unter den Nagel reissen und sie bräuchte Geld, weil sie doch im Heim arbeiten würde und die Familie zu versorgen hätte ! Heute abend hätte das Geld auf den Tisch zu liegen sonst würde sie die Polizei holen usw. usw.

Mutter ist in ihrer Gedankenwelt anscheinend viele Jahre zurückgegangen, als sie noch als 40 oder 50jährige arbeiten gegangen ist! So stelle ich mir das vor....sie lebt in der Vergangenheit...

Puh, da muss man erst mal mit umgehen lernen - fast jeden Tag muss man sich auf neue Situationen/Geschichten/"Visionen" einstellen...echt schwer !

Die Pfleger meinten im Gespräch, dass die Demenz bei meiner Mutter leider sehr sehr schnell zunimmt.

Jetzt gab es auch noch einen Covid fall dort im Heim und Besuche sind die nächsten 2 Wochen nicht möglich..

Ehrlich gesagt, habe ich da fast ein wenig Angst vor dem nächsten Besuch, wenn es jetzt schon in so eine aggressive Richtung geht..

LG Micha
Michael67 ist offline  
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Alt 26.11.2020, 21:09   #18
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Moin Micha


Laß den Besuch einfach auf Dich zukommen. Gerade jetzt in der Corona-Zeit sind Verwandtenbesuche in Heimen sehr schwer auszuhalten. Je nach Umsetzung der Vorschriften läuft das in den Heimen ganz unterschiedlich. Wenn Du Dich mit Deiner Mutter wenigstens noch unterhalten kannst - sie Dich also noch sehen, hören, erkennen und mit Dir noch sprechen kann, dann ist Z.B. eine Acryl-Scheibe zwischen Euch nicht so sehr das Problem. Ganz unabhängig davon ob es sinnvoll oder Quatsch ist, was Deine Mutter erzählt (sie wird Deine Worte umgekehrt auch so empfinden). Die Scheibe könnte sogar auch ganz angenehm als Schutz funktionieren, falls Deine Mutter aggressivwerden sollte. Andererseits ist und bleibt die Scheibe eine Trennwand, die Nähe oder gar Berührungen nicht zuläßt.
Viel schlimmer wäre es, wenn Deine Mutter schon so gebrechlich wäre, dass der Kontakt üblicherweise nicht mehr über Worte sondern über Berührungen (streicheln, füttern, in den Arm nehmen) laufen würde. Dann wäre die Acrylscheibe absolut gruselig und sonst gar nix.



Was die von Dir beschriebene Demenz Deiner Mutter angeht: Der geistige Verfall scheint ungewöhnlich schnell zu verlaufen. Das ist nicht immer so. Du wirst wahrscheinlich erleben, wie Deine Mutter geistig in immer frühere Jahre zurückkehren wird und auch die viel früher erlebten Sachen wieder erinnern wird, als wäre es heute. Irgendwann wird sie Dich nicht mehr (er-)kennen (vielleicht mit Deinem Vater verwechseln, wenn ihr Euch ähnlich seht). Später wird sie auch wieder in ihrem eigenen Jugendalter und später im Kindesalter und Babyalter angekommen sein.

Das wirst das nicht ändern können. Es ist einfach so.
Du kannst Dich aber darauf einstellen. Das Wissen, dass das auf Deine Mutter zukommen wird, kann nicht nur Dir helfen damit klarzukommen. Es kann Dir auch im Umgang mit Deiner Mutter helfen, indem Du sie einfach so nimmst, wie (alt) sie gerade ist.



Google mal nach "Validation" als Ansatz im Umgang mit dementen Menschen. Oder:
https://ratgeber.linara.de/validation-demenz
https://www.reliaslearning.de/blog/p...ation-empathie


Da gibt es einige Ideen, die gerade auch Angehörigen von dementen Menschen helfen


MfG


Imre
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Imre Holocher ist offline  
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Alt 28.11.2020, 02:09   #19
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Ich frag mich die ganze Zeit, warum die Mutter auf lange Sicht nicht wenigstens in ein Heim in Michaels Nähe kann.

Würd ich 300 km entfernt wohnen und meine Mutter müsste plötzlich ins Heim, hätte ich soforz angefangen zu suchen nach einem Platz in der Nähe. Ohne die geliebte Wohnung scheint die Mutter an ihrem Wohnort doch nichts zu halten?

Ich könnte meine Mutter auch nicht pflegen, ich bin selbst krank. Aber ich würde sie oft im Heim besuchen. Und bei 300 km Entfernung geht das ja gar nicht.
Stefanie78 ist offline  
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