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Bevollmächtigter 20.01.2021 10:58

Kurklinik entläßt nicht ins betreute Wohnen?
 
Oma hatte Wirbelsäulen-OP, konnte danach noch mit Rolator laufen. Dann mußte sie deswegen zur Kur. Im Verlaufe der Kur verschlechterte sich ihr Zustand jedoch leider, so dass sie zum Schluß auf den Rollstuhl angewiesen war. Davor lebte sie im betreuten Wohnen, wo sie sich wohl fühlt und gern wieder zurück möchte. Pflegegrad ist aktuell 2 und soll auf 3 erhöht werden. Im betreuten Wohnen sind auch viele Rentner mit Rollstuhl und Pflegegrad 3 wäre auch zulässig angeblich. Nun will aber die Kurklinik einen Strich durch die Rechnung machen und entläßt Oma nicht mehr ins betreute Wohnen, nur noch ins Pflegeheim - sio die Aussage des Arztes. Ist so etwas rechtens oder gibt es da noch Möglichkeiten? Oder wäre meine Frage im Forum "Recht" besser aufgehoben? Oma wäre nicht glücklich mit der Entscheidung.

HorstD 20.01.2021 13:52

Vielleicht sollte mal ein Mitarbeiter (Vorgesetzter) des ABW mit dem Arzt sprechen.

michaela mohr 20.01.2021 14:01

Zitat:

Nun will aber die Kurklinik einen Strich durch die Rechnung machen und entläßt Oma nicht mehr ins betreute Wohnen, nur noch ins Pflegeheim - sio die Aussage des Arztes.
Das ist sehr ungewöhnlich. Ärzte äusseren sich eigentlich nur zu solchen Fragen wenn Unklarheiten/Unsicherheiten wegen der weiteren häuslichen Versorgung bestehen.

Bist du Betreuer oder Bevollmächtigter deiner Oma?
Sobald keine schwerwiegenden und ernstzunehmenden Gefahren bei der Rückkehr in das häusliche Umfeld bestehen hätte der Wille der Betreuten nämlich Vorrang.

Stefanie78 20.01.2021 22:50

Wenn die Versorgung in der Wohnung gesichert ist... Kann man die Oma dann nicht einfach trotzdem abholen? Dann wird sie eben gegen ärztlichen Rat entlassen oder so.

Flafluff 20.01.2021 23:18

Du scheinst bevollmächtigt zu sein. Wenn diese Vollmacht auch die Aufenthaltsbestimmung umfasst, entscheidest Du (ggf. mit der Oma) über deren Aufenthalt, sobald die Vollmacht greift.


Der Arzt kann das in dieser Konstellation nicht überstimmen. Erwäge Deine Entscheidung aber gut und dokumentiere sie sorgfältig.

Bevollmächtigter 21.01.2021 17:38

Vielen Dank für die Info. Jetzt haben wir die Leiterin vom betreuten Wohnen und die Ärztin in der Kurklinik endlich erreicht. Oma ist schon ein paar Mal gestürzt und außer zu den Mahlzeiten ist niemand in der Wohnung, außer man ruft an. Und wenn Oma dann da liegt, kann sie nicht anrufen, bis sie gefunden wird. Deswegen würde betreutes Wohnen nicht in Frage kommen, auch wenn Rollstuhl dort prinzipiell möglich wäre und auch Pflegegrad 3. Andererseits kann sie doch nicht mehr stürzen, wenn sie jetzt im Rollstull sitzt?
Das Problem war, das die Ärztin 2 Tage nicht erreichbar war und auch nicht die Leiterin vom betreuten Wohnen.
Natürlich könnte man die Entlassung in die Wohnung erzwingen (Vorsorgevollmacht vorhanden), aber welche Konsequenzen das dann hat? Wenn man die Hintergründe kennt, versteht man vieles besser. Trotzdem ärgerlich, da sie nicht mal ein Jahr im betreuten Wohnen war und nun schon wieder umziehen muß.

michaela mohr 21.01.2021 17:44

Zitat:

Und wenn Oma dann da liegt, kann sie nicht anrufen, bis sie gefunden wird.
Dagegen könnte ein Hausnotrufsystem helfen.

Annegret 21.01.2021 19:52

Zitat:

Oma ist schon ein paar Mal gestürzt und außer zu den Mahlzeiten ist niemand in der Wohnung, außer man ruft an. Und wenn Oma dann da liegt, kann sie nicht anrufen, bis sie gefunden wird.

Ich bin mir nicht so sicher, ob es im Pflegeheim sehr viel anders ist. Wie oft kommen die Pflegekräfte ins Zimmer, um zu schauen, ob jemand gestürzt ist?

Imre Holocher 21.01.2021 19:56

Moin moin


Wie sieht es denn mit den geistigen Fähigkeiten der Oma aus?
Damit meine ich eher ob eine Demenz vorliegt oder ebtl. auch ein Durchgangssyndrom, das alte Menschen gerne mal entwickeln, wenn sie aus der gewohnten Umgebung raus müssen (z.B. in ein Krankenhaus).


Das Durchgangssyndrom erscheint fast wie eine Psychose gemischt mit einer Demenz und verschwindet normalerweise nach einiger Zeit wieder. Eine Demenz verschwindet nicht und wird nach und nach stärker.

Beides sorgt aber auch gerne mal für Stürze, weil man sich Dinge zutraut, die man einfach nicht oder nicht mehr kann. Z.B. Aufstehen, wenn man körperlich überhaupt nicht (mehr) dazu in der Lage ist.


Das kann auch bedeuten, dass Oma im Rollstuhl nicht mehr sicher ist, weil sie versucht aufzustehen - aber das mit dem Gleichgewicht nicht mehr hinbekommt.



Im Fall einer Demenz hilft auch ein Hausnotrufsystem nicht, weil man entweder vergißt, wozu es da ist und dann im Notfall nicht nutzt. Oder nicht mehr peilt, wofür es gut ist und dann dran herumspielt und falschen Alarm auslöst. Das ist dann auch keine Hilfe.



Frage doch mal nach, ob bei der Oma in der Richtun etwas vorliegt oder sich entwickelt hat.

Wenn ja, wundert mich die Haltung der Ärztin nicht mehr.


MfG


Imre

Stefanie78 22.01.2021 19:56

Zitat:

Zitat von Annegret (Beitrag 132054)
Ich bin mir nicht so sicher, ob es im Pflegeheim sehr viel anders ist. Wie oft kommen die Pflegekräfte ins Zimmer, um zu schauen, ob jemand gestürzt ist?

Ich habe 10 Jahre im Seniorenheim gearbeitet und es kam öfter vor, dass Bewohner nach einem Sturz erst viel später gefunden wurden.

Wenn zu den Mahlzeiten jmd. kommt und zur Grundpflege, ist es doch nicht viel anders als im Heim. 🤔


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