Dies ist ein Beitrag zum Thema Vater im Pflegeheim will zurück im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo,
ich bin in der Situation, dass mein Vater in einem Pflegeheim lebt, weil er körperlich nach einem Unfall sehr ...
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11.10.2021, 11:29 | #1 |
Einsteiger
Registriert seit: 09.10.2021
Beiträge: 10
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Vater im Pflegeheim will zurück
Hallo,
ich bin in der Situation, dass mein Vater in einem Pflegeheim lebt, weil er körperlich nach einem Unfall sehr eingeschränkt ist (halbseitig gelähmt). D.h. geistig ist er noch einigermaßen fit, aber er liegt schon seit etlichen Monaten im Bett und überschätzt sowohl sich als auch die Möglichkeiten, die eine Physiotherapie bietet. Er geht davon aus, dass wenn diese wieder regelmäßig stattfindet, er wieder wird laufen können oder zumindest alleine den Alltag bewerkstelligen kann, aber ich sehe das nicht so. Nun ist es so, dass er eine Eigentumswohnung hat, die zwar auf mich überschrieben wurde, das aber noch keine 10 Jahre her ist. Diese steht nun seit 2 Jahren leer (ist bei mir quasi nebenan), d.h. die Nebenkosten etc. laufen weiter, alle paar Tage sehe ich mal nach dem Rechten. Aber ich muss zeitnah mit ihm sprechen und ihm sagen, dass wir die Wohnung vermieten müssen. Ich weiss ja jetzt schon, dass die Pflegekosten am 01.01. wieder um 100-150 Euro pro Monat steigen werden, und nächstes Jahr auch wieder usw. D.h. die 2500 Euro können jetzt noch von der Rente bezahlt werden, aber leider wird das nicht ewig so gehen. Zwei Fragen dazu: - Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Eigenanteil mal begrenzt werden sollte. Falls nicht, würde ich ja irgendwann das doppelte zahlen. Hat jemand zu dem Eigenkostenanteil irgendwelche Hinweise? - Hatte jemand schon so eine Situation? Mit meinem Vater kann man darüber gar nicht reden, er wird immer aggressiv und will das natürlich nicht, weil ihm auch klar ist, dass wenn die Wohnung vermietet ist, es quasi kein Zurück mehr gibt Ohne sein JA werde ich das auch nicht machen, nur so weitergehen kann das auch nicht bis in alle Ewigkeit. Vielen Dank fürs Lesen und evtl. Tipps. |
11.10.2021, 13:16 | #2 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 14.07.2020
Ort: NRW
Beiträge: 243
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Zitat:
Was sagen die behandelnen Ärzte, die Fachkräfte im Pflegeheim? Wäre eine Versorgung in der eigenen Wohnung denn möglich mit den entsprechenden Hilfen? |
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11.10.2021, 15:18 | #3 |
Einsteiger
Registriert seit: 09.10.2021
Beiträge: 10
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Hallo,
zuerst einmal meine eigenen Erfahrungen: Er war 2 Monate alleine zuhause, ist mehrmals hingefallen, seinen Notfallknopf hat er natürlich auch nicht um ("Brauch ich nicht so ein Scheiss"). D.h. im Endeffekt muss ich mich auch selber schützen, denn jedes Mal wenn ich die Wohnung betrat hatte ich Panik, dass wieder wer weiss was passiert ist. Die Pflegekräfte im Heim sagen genau das gleiche ("Die kennen mich doch alle gar nicht, haben alle keine Ahnung") ebenso wie der Arzt (Aber natürlich hat auch der keine Ahnung). Dann musste er schon öfter ins Krankenhaus, weil sein Katheder nicht richtig angebracht war. Einmal lag er auch schon im künstlichen Koma, weil er eine Sepsis hatte. Wäre er zuhause gewesen, wäre er vermutlich schon tot. Vom Typ her lässt er sich auch nichts sagen, wenn ich ihm erzähle dass man gewisse Dinge planen müsse heißt es immer: "Müssen wir erstmal gucken". Ihm wurden immer alle Entscheidungen und Tätigkeiten abgenommen, entweder von meiner Mutter oder jetzt von mir, weil er eben nicht mehr so kann. Und ich bin der einzige, der sich um alles kümmern kann bzw. muss. Aus finanzieller Sicht wäre es mir auch lieber er wäre zuhause, aber im Grunde denke ich dass er im Pflegeheim am besten aufgehoben ist. Welche Hilfen für die Wohnung gibt es? Pflegedienst drei Mal am Tag wird nicht reichen, und eine Vollzeitkraft mit ihm allein in der Wohnung find ich schwierig. Würde das keinem zumuten wollen. Mit einem Rollstuhl wird er zudem gar nicht durch die Wohnung kommen, dafür sind die Türen etwas zu eng. |
12.10.2021, 19:53 | #4 |
Forums-Gesellen-Anwärter
Registriert seit: 15.08.2021
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 58
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Wie schnell musst du hier eine Entscheidung haben? Wenn dein Vater über ausreichend Vermögen verfügt, um sich Wohnung und Heim (plus Taschengeld) leisten zu können, würde ich erstmal gar nichts machen. Ansonsten eben ausrechnen, wie lange er im Schwebezustand bleiben kann.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dein Vater noch nicht lange im Pflegeheim. Ist es denn so abwegig, dass er wieder körperlich hergestellt wird nach dem Unfall? Denk dran, dass es nach dem Wollen des Betroffenem geht und nicht nach dem Wollen der Verwandten. Vielleicht könnte man auch rollstuhlgerechter umbauen, um ihm so die Rückkehr zu ermöglichen. |
12.10.2021, 20:54 | #5 |
Admin/Berufsbetreuer
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,590
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Moin moin
Wie lange wird das Geld denn ausreichen? Bei einem Betreuten, der auch ins Heim mußte und gerne wieder in sein Haus (mit schönem Garten...) zurück wollte, habe ich vereinbart, dass er auch wieder zurückkehren kann, wenn er sich entsprechend erholt und trainiert. Im Frühling (allerschönste Jahreszeit zu Hause) konnte er das Heim verlassen. Im Herbst gab es Probleme, weshalb er wieder in das Heim zurück mußte. Im nächsten Jahr haben wird das wieder so probiert, aber nach zwei Wochen abbrechen müssen, weil er es zu Hause nicht mehr geschafft hatte. Der Betreute war ebenso sehr eigensinnig, hat aber die Möglichkeit nach Hause zurückzukehren gerne angenommen und beim zweiten mal auchverstanden, dass es wirklich nicht mehr geht. Weil er die Chancen bekommen hatte war er sehr dankbar und dadurch umgänglich geworden. Ob das bei Deinem Vater auch klappen kann hängt natürlich vom Geld und den Versorgungsmöglichkeiten zu Hause ab. Wobei: Zuhause ist schon billiger und er kann Geld sparen, bis er vielleicht auch mit einer Vermietung der Wohnung einverstanden ist. MfG Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
13.10.2021, 00:23 | #6 | |||
Einsteiger
Registriert seit: 09.10.2021
Beiträge: 10
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Hi,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Aber die Idee mit dem Testen hatte ich auch schon, dabei sagte ich zu ihm, er sollte doch mal versuchen zumindest selbst in den Rollstuhl zu kommen, aber das wollte er nicht, weil er wusste, dass er es nicht schaffen würde. Er schiebt das jetzt alles auf die fehlende Therapie, die wegen Corona ausgefallen ist. Aber dabei geht es einfach nur darum, dass er sich ein bisschen bewegt, seine komplette Mobilität wird er nicht mehr erlangen. Kann evtl. noch jemand was zu den steigenden Pflegekosten sagen? Ist da eine Änderung in Sicht, oder kann man davon ausgehen, dass die Kosten auch in den nächsten Jahren noch komplett auf die Patienten bzw. deren Angehörige umgelegt werden? |
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13.10.2021, 10:23 | #7 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Die Corona Situation hat sich inzwischen leicht gebssert. Wenn ausreichend Geld vorhanden ist dann versuche es doch einmal mit einer privaten Physiotherapie, am besten drei Mal die Woche.
Vielleicht erkennt er dann, dass er zu Hause nicht zurecht kommen würde. Zitat:
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation. |
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13.10.2021, 15:49 | #8 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 04.12.2020
Beiträge: 60
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Hallo Carstenj,
vorab, ich bin "Heim" und nicht Betreuerin. Zu den Eigenanteilen im Heim. Nein, sie werden nicht begrenzt. Ein mal im Jahr sind Pflegesatzverhandlungen - und das ist auch richtig. Die Löhne steigen doch ebenfalls, Essen wird teurer, Mieten steigen auch. Und die Materialkosten im Baubereich (Instandhaltung) sind aufgrund Baustoffmangel exorbitant gestiegen. Was Du gelesen hast war, schätze ich, ziemlich alt. Als am 01.01.2017 das Pflegestärkungsgesetz umgesetzt wurde (keine 3 Pflegestufen / 5 Pflegegrade) gab es Zahlungen - den sogenannten Besitzsandschutz. Um sicher zu gehen, dass Bewohner die vor dem Stichtag vollstationär aufgenommen waren nicht mehr zahlen mussten als vor der Umsetzung der Änderung. (Diese Zahlungen gibt es noch, Erhöhungen wurden aber schon lange eingefroren.) Viele Grüße She |
13.10.2021, 16:19 | #9 | |
Einsteiger
Registriert seit: 09.10.2021
Beiträge: 10
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Hi,
Zitat:
Nur "mal eben so" 100-150 Euro mehr im Monat ist natürlich ne ordentliche Hausnummer, und das quasi unbegrenzt. Meiner Meinung nach müsste ein Maximalbetrag, den der Patient zu tragen hat, der ja durchaus jährlich angepasst werden kann, festgelegt werden. D.h. man kann eigentlich allen Eltern nur empfehlen, sofern ein gutes Verhältnis zu den Kindern besteht, die Wohnung bzw. das Haus und/oder Vermögen so schnell wie möglich umzuschreiben, damit da keiner mehr dran kann. Und dann gibts noch so Kleinigkeiten wie fehlendes Internet. Man möchte ältere Leute zwar nicht abhängen bzw. denen das Leben so angenehm wie möglich machen, aber für das Geld was da monatlich hinfließt müsste Internet Standard sein im Jahr 2021! Natürlich hat das keine Prio, aber gerade für körperlich eingeschränkte, geistig allerdings noch fitte Personen, ist das ziemlich traurig. |
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13.10.2021, 17:10 | #10 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 04.12.2020
Beiträge: 60
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Hallo Carstenj,
bei dem fehlenden W-Lan gebe ich dir 100% Recht. Da kämpfe ich auch immer. Das müsste eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Bzgl. der Preisbegrenzung. Wir sind uns ja einig, dass einige Preise, gerade in der letzten Zeit sehr stark gestiegen sind. (Baumaterial, Energie/Sprit, eigentlich sehr viel.) Vor allem die Löhne. Die Pflegekräfte verdienen für diese harte Arbeit viel zu wenig. Alle schreien, dass es Fachkräftemangel gibt und diese Arbeit zu niedrig bezahlt wird, aber wenn der Verdienst besser werden soll muss mehr Geld gezahlt werden. Also eigentlich ein Teufelskreis. Nun frage ich Dich: Warum werden dafür immer die Heime angeklagt? Die Preise steigen jährlich, stimmt. Die allgemeinen Kosten für den Lebensunterhalt, siehe oben, steigen auch. Dazu Inflation. Und Du fragst jetzt nur warum die Heime keine Deckelung bekommen? Schau mal, die Zuzahlungen der Pflegekassen sind seid dem 01.01.2017 gleich geblieben. Da werden steigende Kosten nicht berücksichtigt. Bei höherer Zuzahlung sinkt der Eigenanteil. Aber über die Kassen meckert niemals jemand. Sollten diese Zahlungen sich nicht auch an den allgemeinen Lebenserhaltungskosten orientieren um somit die Bewohner zu entlasten? Nein, das läuft alles auf dem Rücken der Heime.... Gleiches gilt für die 1.612,-- € für KZP/Verhinderungspflege. Der Satz steht schon seit Ewigkeiten. Es sollten nicht nur jährlich Verhandlungen über Pflegesätze geführt werden, sondern auch über die Zuzahlung zur Entlastung der Bewohner. Eventuell gebunden an ermittelte Prozentzahlen der Preissteigerung. Tja, und da kommt man dann an den Moment wo man gegen Windmühlen kämpft und alles "unrealistisch"wird. Viele Grüße She |
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