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Verhütung - Standard Dreimonatsspritze.

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Zitat: Zitat von Küken87 Hallo! Vielen Dank für die Antwort. Das Problem bei der Dreimonatsspritze ist, dass die Nebenwirkungen einfach ...


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Alt 01.03.2022, 21:19   #11
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 22.02.2022
Ort: Bayern
Beiträge: 108
Standard

Zitat:
Zitat von Küken87 Beitrag anzeigen
Hallo!
Vielen Dank für die Antwort.

Das Problem bei der Dreimonatsspritze ist, dass die Nebenwirkungen einfach deutlich stärker sind als bei anderen Verhütungsmitteln.

Ist es also richtig, dass in Behindertenheimen die Spritze sehr oft von den Betreuern erwünscht ist, weil es die Pflege und Betreuung einfacher macht?

Man hört ja auch von Fällen, in denen der Frauenarzt nur die Betreuer:in berät - nicht aber die geistig behinderte Frau.

Die Spritze wird ja auch oft verabreicht, obwohl die Frau nicht sexuell aktiv ist oder gar nicht schwanger werden kann.

Was meint ihr? Habt ihr solche Situationen erlebt?

Danke und LG!
Also meine Erfahrungen als Mitarbeiterin einer Einrichtung für Behinderte war, dass es für uns Mitarbeiter beruhigend war, wenn wir wussten, dass die Klienten verhüten. Bei schwerer geistig Behinderten Frauen, die das selbst nicht verstehen - wurde natürlich die Wahl der Verhütung mit dem Betreuer besprochen. Aber die Frauen die auch verstanden haben worum es geht, die wurden schon selbst vom Arzt aufgeklärt.
Meist ist es auch auf die Dreimontasspritze hinausgelaufen - aber durchaus nicht immer. Bei Nebenwirkungen oder Kontraindikationen wurde auch die Pille verordnet.
Ob Frauen mit Behinderung sexuell aktiv sind, lässt sich von Mitarbeitern oder Betreuern sicher nicht immer mit Sicherheit sagen. Auch vermeintlich unaktive Personen haben die Möglichkeiten dazu es nicht nach außen zu tragen. Und dann besteht auch immer die Gefahr des "sexuellen Mißbrauchs" von Menschen, die sich nicht wehren können oder nicht wissen was mit ihnen passiert. Das kann während des WfB Besuchs oder während des Förderstätten Besuchs sein.... Nachts.... wie auch immer.
Es gibt wahrscheinlich in dem Punkt auch kein Richtig oder Falsch - man muss halt im Einzelfall immer das Für und Wider abwägen.

Liebe Grüße

Sabine
Sabine76 ist offline  
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Alt 11.04.2022, 13:27   #12
Ehrenamtlicher Betreuer
 
Benutzerbild von lupuss
 
Registriert seit: 25.01.2022
Ort: Hannover
Beiträge: 104
Standard eine Schwangerschaft ist keineswegs harmlos

Zitat:
Zitat von Küken87 Beitrag anzeigen
Das Problem bei der Dreimonatsspritze ist, dass die Nebenwirkungen einfach deutlich stärker sind als bei anderen Verhütungsmitteln.
Ich möchte kurz den Blick auf einen anderen Aspekt richten:
Die Nebenwirkungen einer (ungewollten) Schwangerschaft.

Das gesundheitliche Risiko einer ausgetragenen Schwangerschaft ist höher als das gesundheitliche Risiko eines Schwangerschaftsabbruchs und dieses ist höher als die Nebenwirkungen von hormonalen Verhütungsmitteln.
Der Eingriff einer Schwangerschaft in die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung einer Frau mit geistiger Behinderung ist nicht zu unterschätzen.


Es ist wie so oft ein Abwägen verschiedener Sichtweisen, eine ideale Lösung gibt es nicht.
Aus meiner persönlichen Erfahrung ist die Dreimonatsspritze keine gute Lösung, aber sehr oft die einzig machbare.
lupuss ist offline  
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Alt 12.04.2022, 08:23   #13
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.03.2012
Beiträge: 253
Standard

Hallo!


Ich versuche, bei meinen schwer behinderten Betreuten die drei Monatspritze klar zu machen.



Meine Erfahrung: Scheinbar ist der Sexualtrieb so tief ins uns allen drin, dass selbst schwerst geistig behinderte Menschen das Bedürfnis haben. Die Zeit, wo Behinderte als asexuelle Menschen betrachtet werden, sind zum Glück fast vorbei. Wobei das Thema in den Heimen, auch in nichtkirchlichen Heimen, immer noch ein Problem ist. Ich hatte das Thema mal auf den Bereich Sexualtherapeuten für Schwerbehinderte Menschen gebracht. Und ich wurde abgefertigt so nach dem Motto: Schön das wir darüber geredet haben Passiert ist nix.



Um wieder zum Thema Verhütung zu kommmen. ich finde sie sehr wichtig, denn ich habe vor über 20 Jahren eine Betreute im Pflegeheim, die schwanger wurde. Wer der Papa ist, ist offiziell nicht herauszufinden, wobei ich eine Theorie habe, die ich hier aber nicht schreiben möchte. Fakt. Der Sohn ist noch schwerer behindert als die Mutter, inzwischen betreue ich Mutter und Sohn, beide leben in vollstationären Einrichtungen.



Und zum Thema Aufklärung: ich führe für jeden Eingriff beim Betreuten ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, selbst beim Zahnarzt. Warum soll ich dann bitte nicht auch mit dem Arzt über die Verhütungsmöglichkeiten für meine Betreuten sprechen? Ich spreche hier ausdrücklich von Personen, die aufgrund von Behinderung nicht einwilligungsfähig sind.



Gruß
Lotte


PS: es gab mal auf youtube einen Bericht aus der Serie 37 Grad zum Thema Sexualtherapeutin. Die Berührerin. Ich weis grad nicht ob er noch verfügbar ist. Ich finde ihn sehenswert.

Geändert von die_lotte (12.04.2022 um 08:59 Uhr)
die_lotte ist offline  
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Alt 12.04.2022, 08:29   #14
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Eine Bitte, schau vor dem Schreiben des nächsten Beitrags mal hier rein.
https://www.forum-betreuung.de/ankue...2-umlaute.html
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 12.04.2022, 08:57   #15
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.03.2012
Beiträge: 253
Standard

Ich habe den Beitrag nochmal überarbeitet.



Gruß
Lotte
die_lotte ist offline  
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Alt 14.04.2022, 11:54   #16
Stammgast
 
Benutzerbild von Leuchtturm-H
 
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 688
Standard

Zitat:
Zitat von Küken87 Beitrag anzeigen
Stimmt das? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Moin,

ich habe hier vor Ort eine sehr gute Fachärztin für Psychosmatik und Allgemeinmedizin, die vorwiegend Menschen mit körperlicher, seelischere oder geistiger Behinderung betreut.

Hier wird auch das Thema Verhütung besprochen und dann werden Lösungen gefunden.

Grüße
Der Leuchtturm
Leuchtturm-H ist offline  
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Stichworte
aufklärung, menschenrecht, selbstbestimmung, sex, verhütung


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