Ich denke zuhause nur an das Thema "Rechtliche Betreuung"

[Dominik Escape]

Hi,

seit dem Jahr 2014 stehe ich unter gesetzlicher Betreuung.
Langsam wird mir das alles zu viel. Ich bin ständig zuhause, weil ich mir nix leisten kann, da ich nur einen geringfügigen Wochenbeitrag bekomme, der komplett fürs Einkaufen drauf geht. So sitze ich den Rest der Woche dumm in der Wohnung rum, außerhalb meiner Beschäftigungszeit, auf der ich einen Witz verdiene, da meine Wohnung vom Amt bezahlt ist. Ich darf deswegen nicht mehr als 100 Euro dazu verdienen. Mir wächst das alles über den Kopf. Was soll ich machen, wenn bei mir Strom/Energie auch teurer wird? Muss ich dann aus der Wohnung raus? Wer sorgt dafür, dass alles bezahlt ist? In der Wohnung komme ich mir vor wie eingesperrt. Als sei ich nichts Wert.

Ich komme kaum zum Einkaufen, weil mein Kumpel immer dann kann, wenn ich arbeiten muss, und mein Vater kann auch nicht immer . Gut das ich in einem Supermarkt arbeite, der neben meiner Wohnung ist. Das ist das Glück in der Geschichte. Aber leben ist doch auch Erholung und Entspannung und nicht nur Betreuung, Betreuerbesuche und Arbeit. Ich kann kaum runter kommen, weil immer wieder die Betreuer spontan angekündigte Besuche machen. Ich habe einen gesetzlichen, und 3 freie Betreuer*innen. Das nervt allmählich. Ich traue mich nicht, privaten Besuch anzumelden, weil ich denke, ohne Geld will mit mir eh niemand was machen.

Ich schäme mich so zuhause oft genug, dass man so "willkürlich unfrei" agieren muss. Immer kommt freitags eine Putztanzte, vom oberen Herrn bestellt, der meint, es sei zu dreckig bei mir. Wohnt der hier oder ich? Dass es nicht "Messilike" aussehen soll , verstehe ich aber ich räume dauernd auf, damit er zufrieden ist.

Was soll ich denn noch machen, damit der Herr über mir nicht dauernd mit Betreuungsthemen andackelt? Ich kann mir nicht mal neue Klamotten leisten, von dem Geld, das am Ende übrig bleibt. Ich will endlich leben und soziale Kontakte finden. Aber ich komm von zuhause nicht raus, weil ich kein Auto leisten darf. Und arbeiten gehen solle/könne ich laut dem Oberen Herren auch nicht, weil ich so krank sei. Eine Frechheit, ständig nur krank zu reden.
Nur weil der Arzt das gesagt hat. Ich fühle mich fitter als der glaubt.
Und deswegen bin ich das auch!

Der psych. Ärztin werd ich auch noch einen Roman schreiben, die kann auch nicht weiter mein Leben kaputt machen. Ich feier jetzt Juhubiläum, über 10 Jahre Antipressiva Tabletten geschluckt . Ich will leben und nicht daran versterben, zuviel Tabletten geschluckt zu haben. Es nervt langsam.

So, jetzt herrscht wieder Frieden bei den Gedanken.

Danke für die Aufmerksamkeit,
Dominik

[michaela mohr]

Du hast bereits mehrere sehr ähnliche Beiträge hier zu deinem Thema eröffnet.
Wir werden dir hier bei deinen Problemen nicht helfen können. Die müssen vor Ort und den jeweils betroffenen Gesprächspartnern geklärt werden.

[Dominik Escape]

Tolles Forum, immer kann keiner helfen. Super Hilfe,Deutschland!

[Forenfuchs]

Hey Dominik,
was für eine Art Hilfe erwartest du denn hier vom Forum? Bestimmt hat man dir bei früheren Beiträgen gesagt, dass du die Aufhebung der Betreuung beim Gericht beantragen kannst.

Was ändert sich ohne Betreuung? Niemand organisiert mehr etwas für dich, dass musst du dann selber auf die Kette kriegen. Da redet dir erstmal keiner rein, aber es bedeutet wieder mehr Aufwand.

Hast du ohne Betreuung mehr Geld? Wahrscheinlich eher nicht, der Betreuer verwaltet ja nur, was dir zur Verfügung steht. Es ist daher etwas unfair, zu sagen, "ich darf mir kein Auto leisten und der Betreuer ist schuld". - Für die Energie-Kosten wird es übrigens Einmalzahlungen geben.

Vorschlag: sprich mit deinem Betreuer darüber, dass du keine spontanen oder kurzfristigen Besuche möchtest, weil dich das stresst, z B. nur alle X Wochen nach Vereinbarung. Oder ein anderer Treffpunkt, z. B. Büro des Betreuers.

Wenig Geld für Freizeitaktivitäten zu haben, beschämt viele Menschen, ob mit Betreuung oder ohne. Mit dem Problem stehst du also nicht alleine da. Du schreibst, du fühlst dies deswegen "wertlos" und lädst niemanden zu dir ein. Mal umgekehrt gefragt: möchtest du nur mit Menschen zu tun haben, die materiell denken?

Es gibt Angebote, die wenig oder kein Geld kosten - z. B. hat einer unserer SpDis (=Sozialpsychiatrischer Dienst) ein offenes Café wo der Kaffee 50 ct kostet, dazu Spieleabende oder eine Volleyballgruppe. Sportangebote gibts in vielen Städten kostenfrei im Stadtpark. Was interessiert dich denn? Vielleicht gibt es in deiner Stadt etwas vergleichbares?

Wenn schon jemand zum Putzen zu dir kommt, hast du eventuell ein "Persönliches Budget"? Dann könnte dich eventuell auch ein/e Sozialarbeiter/in unterstützten, deine Angelegenheiten perspektivisch wieder selbst zu übernehmen und eine Tagesstruktur zu finden, mit der du dich wohler fühlst.

[Koala]

Hallo Dominik,

Ich glaube in erster Linie wolltest du dich einfach mal auskotzen und das scheint ja auch funktioniert zu haben ("Frieden bei den Gedanken"). Ist ja auch etwas wert.

Der Forenfuchs hat bereits viel Konstruktives gesagt.

Es kann dich übrigens niemand zwingen Antidepressiva zu nehmen. Das tust du scheinbar seit 10 Jahren absolut freiwillig.

Vieles verstehe ich nicht so recht.

Zum Beispiel:

Ich komme kaum zum Einkaufen, weil mein Kumpel immer dann kann, wenn ich arbeiten muss, und mein Vater kann auch nicht immer

Wie hängt das zusammen?
Du schreibst, du arbeitest in einem Supermarkt der neben deiner Wohnung ist. Warum kannst du dann dort nicht alleine einkaufen gehen?

Etwas anderes als Ratschläge, wie Forenfuchs sie dir gegeben hat, kannst du von einem Forum sowieso nicht erwarten.
Wenn du passendere Vorschläge willst, dann musst du dich leider deutlich verständlicher machen.