Dies ist ein Beitrag zum Thema Demente Obdachlose Frankfurt - Betreuer tun nichts im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo, ich habe 7 Monate dafür gekämpft, dass eine demente obdachlose in Frankfurt endlich einen fachlich qualifizierten Betreuer erhält. Gutachter ...
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#1 |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 28.06.2022
Beiträge: 4
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Hallo, ich habe 7 Monate dafür gekämpft, dass eine demente obdachlose in Frankfurt endlich einen fachlich qualifizierten Betreuer erhält. Gutachter war in 2021 vor Ort. Betreuer wurde Nov. 2021 bestellt. Wir haben jetzt Juni 2023, die haben nichts gemacht. Antrag auf Betreuerwechsel wurde abschlägig beschieden, es ist ein Betreuungssverein, die arbeiten mit dem Betreuungsgericht zusammen. Es gibt keine Grundversorgung, keine ärztliche Betreuung, die arme wurde mit einer Noteinweisung im Dez. 2022, weil ein anderer Obdachloser erforen ist, in die Klinik gebracht. Dort ging es ihr gut, mental viel, viel besser, sie hatte ja jetzt Ruhe, nahm ihre Medikamente freiwillig ein, und essen. Die Betreuer haben Sie mit Hilfe des Chefarztes und der Betreuungsrichter Mitte März 2022 bei abruptem Pharmakastopp in unzulässiger Kleidung bei Schneeregen auf die Straße gestellt, wo die demente ! FRau orientierungslos 10 km zur Flößerbrücke laufen mußte. Dort bekam sie eine Bauplane und darunter verschimmelt sie bei lebendigem Leib. Ich bring ihr ab und zu essen, aber das geht doch so nicht. Hat jemand eine Idee? Betreuer wird man nicht los, Anzeigen gegen die wurden geschlossen. Wie bekomme ich die Frau ins betreute wohnen? Erschwerend kommt hinzu, sie hat keine Krankheitseinsicht, und will auch nicht mit zu mir. Im Aufgabenkreis steht gesundheitliches Wohl, Unterschreiben von Mietverträgen, Gespräche mit Klinikleitung, Geld, Post.
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#2 | ||||||
Forums-Geselle
Registriert seit: 14.07.2020
Ort: NRW
Beiträge: 250
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Wie stehst du zu der Dame? Verwandt? Befreundet? Wie alt?
Zitat:
![]() ![]() Wer hat den Antrag auf Betreuerwechsel gestellt? Die Betreute? Zitat:
Welche Diagnose hat sie? Denn da komme ich zu folgendem... Zitat:
Gespräche mit Klinikleitung - sehr ungewöhnlich. Es wäre wichtig zu wissen, was im Gutachten vermerkt ist, welche Diagnose, freier Wille möglich, Geschäftsfähigkeit.... Zitat:
Zitat:
Wenn keine Selbstgefährdung vorliegt, wird niemand (auch kein Betreuer, kein Gericht) deine Bekannte irgendwohin bekommen. Wenn sie in der Klinik war, wird man ihr dort sicher angeboten haben, nach einer Anschlussperspektive zu gucken. Man wird ihr sicherlich die Möglichkeit eines Wohnheims/Pflegeheims, einer Obdachlosenunterkunft etc angeboten haben. Eine Entlassung kann nur stattgefunden haben, wenn sie stabil war und keine Gefährdung vorlag. Zitat:
Da sind mir irgendwie zu viele Ungereimtheiten. |
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#3 |
Routinier
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,446
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Ich hab die üble Vermutung, dass man die Frau in das Klinikum Frankfurt Höchst gesteckt hat. Wer die Sendung "Team Wallraff" mitverfolgt hat, weiß, dass dort keinerlei psychiatrische Versorgung stattfindet und das ganze nur eine Verwahranstalt unter allerschlimmsten Bedingungen ist. Einen Sozialdienst gibt es dort auch nicht. 10 km von Höchst zur Flößerbrücke könnten Pi mal Daumen auch hinkommen.
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#4 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 29.11.2018
Ort: NRW
Beiträge: 285
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Die Frau könnte zur Schlafstätte für obdachlose Frauen von dir begleitet werden, das wäre ein Ansatz.
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#5 |
Forums-Azubi
Registriert seit: 11.03.2023
Ort: NRW
Beiträge: 32
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Das hört sich ja gruselig an. Wenn sie tatsächlich in einer Klinik ohne zuständigen Sozialdienst war, könnte das die Sutation erklären.
Wurde der Betreuungsverein überhaupt informiert über die Sachlage? Gibt es da irgendeine Kommunikation? Will sie überhaupt in ein Altenpflegeheim? Wenn Sie schon nicht mit zu dir will trotz der Umstände, drückt das alleinig ja schon was aus. |
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#6 |
Admin/Berufsbetreuer
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,974
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Hallo dorbue
Die von dir geschilderte Geschichte hört sich erst einmal hart an. Sie ist Deine Sicht der Lage und beschreibt in erster Linie Deine emotionale Befindlichkeit. Das ist auch OK so. Jeder Otto-Normal-Bürger würde das ebenso empfinden: Da ist jemand, dem es elend geht. Dieser Frau organisiere ich Hilfe, und auch das hat schon eine Weile gedauert. Und dann macht die Hilfe noch nicht einmal das, was ICH von ihr erwarte. Das ist doch der Hammer! Die anderen (Helfer) stecken unter einer Decke und das darf doch nicht wahr sein. So ziemlich jedes Otto-Normal-Helferlein wird so entrüstet reagieren. ...und dabei ganz viele Sachen ausser Acht lassen: - professionelle Helfer haben Spielregeln (Gesetze), in deren Rahmen sich die Hilfeleistungen abzuspielen haben. - professionelle Hilfeangebote sind in den meisten Fällen ganz andere Hilfen, als die, die Otto-Normal-Mensch anbietet. - in ebenso vielen Fällen können professionelle Helfer die Erwartungen der Otto-Normal-Menschen nicht erfüllen, weil sie die von diesen gewünschten Hilfen nicht im Angebot haben, oder weil die erwarteten Hilfen kontraproduktiv sind. - Die hilfebedürftige Frau will selber vielleicht eine ganz andere Hilfe. - Die Hilfebedürftige Frau kann die angebotene Hilfe vielleicht nicht lange aushalten und flieht deshalb (das ist sehr weit verbreitet in OfW-Kreisen). Auch in Deiner Schilderung wird an einigen Stellen deutlich, dass Deine Vorstellung von Hilfeleistung von der Frau überhaupt nicht gewünscht ist oder von ihr ausgehalten werden kann (wie kann die Frau nur so unvernünftig sein, wo Du doch nur Gutes für sie willst). Genau diesen Knackpunkt auszuhalten ist extrem schwierig für jeden Menschen, der einem anderen Helfen will und emotional an seine Grenzen (und an die der hilfeempfangenden Person) kommt. Es kann sein, dass Du Dich wegen der Rückfragen angegriffen fühlst (was wollen die von mir, ich will doch nur helfen). Die Fragen sind keine Angriffe, es sind nur Fragen. Und vielleicht Versuche Missverständnisse aufzudecken oder zu erläutern. Es kann genau so gut auch wein, dass die eingesetzten Betreuer des Vereines versucht haben, der Frau zu helfen, aber diese die Hilfe nicht annehmen konnte. Oder nur eine Zeit lang annehmen konnte, bis sie unaufgearbeitete Probleme eingeholt haben und sie aus der Situation fliehen mußte. Ohne eine genaue Kenntnis der gesamten Umstände ist es daher nicht angemessen irgendwem (weder dem Betreuungsverein, dem Gericht und auch nicht der Betreuten) die Schuld für etwas zu geben, was man selber nicht gut findet. Ich kenne eine Frau aus der Frankfurter OfW und Drogenszene. Falls sie noch leben würde könnte sie es sogar sein. Dann wären über 40 Jahre ganz viele Versuche der Hilfestellung immer wieder vergeblich gewesen - aber zwischendurch wären da auch Phasen, in denen das Leben für die Frau auch erträglich gewesen wäre. Da bleibt jedem Helferlein nur die Hoffnung auf gute/erträgliche Phasen und dass man diese Situation der eigenen Hilflosigkeit selber gut verkraftet. Mehr nicht. MfG Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
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#7 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 29.11.2018
Ort: NRW
Beiträge: 285
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Ich lese den Beitrag von Imre und finde es ganz toll, wie hierin die verschiedenen Aspekte und Grenzen des Helfernetzes und der leistungsberechtigten Person verständlich beschrieben werden.
Ja- und dass das alles als Helfer und Mensch auch aushalten zu können... das ist oft die Herausforderung. All das Leid, die unsichtbaren Grenzen... ich kenne das aus meiner eigenen Arbeit im Fallmanagement der Eingliederungshilfe. (Und der rechtlichen Betreuung, aber intensiver aus dem FM, da die Berichte und Gutachten komplexer sind) Ich lese dort alles, was man sich überhaupt nur vorstellen kann, was Menschen einander und anderen Lebewesen antun können, und manchmal will ich garnicht alles wissen- es übersteigt bei Weitem das Erträgliche- und dann zu erkennen, auch hier mühen sich engagierte und von ihrem Tun überzeugte Menschen mit Herz und Professionalität, die Situation für den Hilfebedürftigen (wir nennen diese Menschen Leistungsberechtigt- weil Hilfebedürftig zu eingrenzend ist) verbessern möchten... oft spreche ich mit diesem Helfernetzwerk und ziehe den Hut vor ihnen, sage es ihnen auch, ich finde, sie leisten Großartiges...von aussen sieht man das nicht immer, aber ich lese die Prozessverläufe, erlebe den leistungsberechtigten Menschen...und ich habe große große Achtung vor all denen, die sich für andere engagieren und einsetzen. Gestern sagte ich zu einer Psychiaterin: das Helfernetzwerk muss tragfähige professionelle Beziehungen mit oftmals schwer persönlichkeitsgestörten Menschen eingehen und aufrecht erhalten....das verändert die komplette Sicht auf die Welt, das verändert auch einen selbst...man muss sich selbst immer wieder erden. Es wird so häufig auch in diesem Forum über das Sozialamt, den Kostenträger usw. gewettert. Und dabei scheinbar nicht bedacht, dass auch wir als bearbeitende Fallmanager fühlende und engagierte Menschen sind, die mit viel Augenmaß und Kreativität versuchen, "aufgrund der Besonderheit des Einzelfalls" das Bestmögliche (und oft auch kostenintensive) für den Antragsteller zu ermöglichen. Diese Woche bin ich so ausgebrannt und kann die Fülle der Anträge, das Ausmaß des Leidens der Antragsteller kaum ertragen...nächste Woche nach dem Wochende gehts dann bei mir vielleicht wieder und ich kann mich der Aufgabe neu stellen. (Klar werden wir umfassend permanent geschult, letztes Jahr hatte ich 10 Fortbildungen, das Jahr davor 20, dass hilft in der täglichen Arbeit, aber macht nicht unberührbar!) Danke, für ressourcenorientierte und massvolle Beiträge, hier erfahre ich Verbundenheit und Bestätigung für mein eigenes Tun. ![]()
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#8 | |
Ich bin neu hier
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#9 |
Ich bin neu hier
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Beiträge: 4
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Hi, ich habe schon vieles probiert. Sie ist sehr psychisch krank, und geht nirgendwo hin. Ich erklär dass immer dement mit autistischem Syndrom. Die lebt nicht mehr in dieser Welt, bewegt sich nur auf den bekannten Wegen. Die würde auch in kein Auto steigen. Deshalb müssen ja ausgebildete Fachkräfte an den Fall und deswegen hatte ich ja die Betreuung beantragt.
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#10 | |
Ich bin neu hier
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Kommunikation mit mir gibt es keine, weil ich ja nicht der Betreuer bin, ich sehe nur das Endergebnis sozusagen. Die Frau auf der Straße die elendig verhungert. |
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betreuung, mißhandlung |
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