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Wann hat der Betreuer die Verfügung, einen in die Geschlossene zu schicken?

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Hallo! Ich war sechs Jahre im Heim. 2019 bin ich aus der Einrichtung raus gekommen. Ich denke immer, es besteht ...


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Alt 03.01.2024, 16:15   #1
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.12.2021
Beiträge: 64
Standard Wann hat der Betreuer die Verfügung, einen in die Geschlossene zu schicken?

Hallo!

Ich war sechs Jahre im Heim.
2019 bin ich aus der Einrichtung raus gekommen.
Ich denke immer, es besteht immer ein Vorbehalt gegen mich.
Ich kann mich selbst nicht wehren, gegen das was vor sich geht.
Die Zeit verstreicht, es passiert mir nichts positives mehr.
Das Leben wirkt wie egalisiert, enteignet , entmündigt.
Ich fühle mich wehrlos, ausgelaugt, müde vom Dagegen halten.
Ich wollte eigentlich leben anfangen, aber in Betreuungen wird immer nur gegen den Willen gearbeitet.
Der eigene Wille ist so begrenzt, das es fast lustig ist, wie die Betreuung sich gegen einen manifestiert.
Will man den Betreuten wegen seiner Krankheit einfach loswerden?
Wieso hat dann mein Betreuer mich aus dem Heim raus geholt?
Ich verstehe viel Hintergrund einfach nicht mehr.
Dürfen Betreute nur bedingt leben? Weil wenn man nichts machen soll, dann hätte mich mein Betreuer einfach im Heim stecken lassen sollen dann wäre ich dort gestorben irgendwann.
Seit 2019 lebe ich in einer Wohnung, aber habe keine Perspektive.
Weil der Arbeitsmarkt nicht erreichbar ist. Ich fühle mich eingeengt, unpersönlich geschaltet und fremd verwaltet. Ist das alles so normal, in diesem Staat?
Ich habe Angst, dass ich irgendwann doch in der geschlossenen Landen könnte.
Ich habe Angst, und will eigentlich frei sein.
Darf man nicht seinen eigenen Willen leben im Staat?
Werden betreute vom Staat immer so unterdrücksam behandelt?
Das ist traurig, wie die Justiz uns Kranke behandelt.
Was haben wir dem Staat getan, das wir so behandelt werden müssen von der Justiz?
Wir sind auch "Menschen", wie die Richter, Betreuer, und Anwälte.
Daher verstehe ich die Panik vor uns nicht.
Was hat der Staat für Probleme?

Mit freundlichen Grüßen
Dominik
Dominik Escape ist offline  
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Alt 03.01.2024, 16:32   #2
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 6,484
Standard

Hallo Dominik, bei der betreuungsrechtlichen Unterbringung (§ 1831 BGB), gilt auch bei Vollmachten, geht es entgegen deiner Annahme nicht um den Schutz dritter Personen oder der Allgemeinheit (auch als Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bezeichnet). Sondern ausschließlich um Gesundheitsgefahren für den Betreuten selbst.

Tatsächlich gibt es diese anderen Unterbringungsgründe auch, aber sie stehen in den Psychisch-Kranken-Gesetzen der Bundesländer und strafrechtlich in § 63 StGB. Die haben aber nichts mit der Betreuung zu tun.

Soweit ein Betreuer eine Freiheitsentziehung nach § 1831 BGB durchführen will, benötigt er einen vom Gericht festgelegten Aufgabenkreis (§ 1815 Abs. 2 BGB), eine Einzelfallgenehmigung vom Richter in einem festgelegten Verfahren (§§ 312 ff FamFG), mlt Anhörung, Verfahrenspflegerbestellung und medizinischem Gutachten.
__________________
Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

Weitere Infos:

https://www.lexikon-betreuungsrecht.de
HorstD ist gerade online  
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Alt 03.01.2024, 16:42   #3
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.12.2021
Beiträge: 64
Standard

Ich habe so Angst, das Gutachten gibt es scheinbar, ein Verfahrenspfleger war letztes Jahr da, die Geseetzliche Betreuung ist letztes Frühjahr bis 2026 verlängert worden.
Was geht hier vor sich?
Ich habe nie dem Staate was Böses gewollt.
Warum wird man für seine Ängste so unterdrückt?
Was kann der Mensch für seine Ängste?
Der Betreute kann doch nur bedingt was für seine Krankheit.
Dass die Diagnose gestellt ist, ist ja in der Regel nichts Bedrohliches.
Es geht scheinbar mehr um andere Absichten, als mich leben zu lassen.


Manchmal denke ich , mein Vater ist mein Vormund, der mir alles entziehen will. Und daher die Betreuung für mich befürwortet.
Ich fühle mich bei meinem Vater so unwohl. Manchmal denke ich, Mein Vater will das alles so. Ich wollte nie Betreuter sein. Ich habe mir das nicht freiwillig ausgesucht.
Die Welt wirkt immer dunkler, und ich fürchte mich echt vor den Konsequenzen.
Wann wird unter welchen Diagnosen einem die Freiheit entzogen?
ich schlafe immer schlechter, und meine Freude am Leben geht verloren. Wer beherrscht mein Leben so? Der Betreuer oder jemand anders?

Hat mein Vater die Betreuung beantragt 2014? Und kam das von ihm?
Irgendwer muss ja den Gedanken ins Spiel gebracht haben, und das alles einberaumt haben. Mein Betreuer habe ich ja nicht aus Heiterem Himmel bekommen.
Ich verstehe das Alles nicht. Ich drehe mich seit 2014 nur noch im Kreis umher. Mein Betreuer umfasst alle Aufgabenbereiche.
Was soll das ? Bin ich so schlimm, dass das alles zwangsunterwiesen ist?

Letztes Jahr wahr Anhörung der Verlängerung der Betreuung. Man hat weg gehört. Sich selbst für die Gute Arbeit auf die Schulter geklopft. Lieblos war der Auftritt des Richters bei mir. Wie als wenn das Gespielt war und gewollt ist.
Dominik Escape ist offline  
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Alt 03.01.2024, 19:26   #4
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.12.2021
Beiträge: 64
Standard

Warum hat mich mein Betreuer aus dem Heim raus gelassen, wenn ich so krank bin, dass ich dem Arbeitsmarkt kein Gewinn geben kann?
Warum hat der Richter so komische Ansichten über mich ?
Will jemand, dass ich jahrelang betreut werde?
Ich wollte das selbst nie. Ich wollte ausm Heim raus.
Daher hab ich mich in die Betreuung einverstanden erklärt.
Aber dass das so eng betreut wird, hätte ich nicht gedacht.
Ich dachte, man wäre jetzt ein normaler Mensch.
Ich frage mich, wenn ich WIRKLICH so krank sei, wie man über mich spricht, Bei Ämtern, dann hätte mein GV mich NIEMALS aus dem Heim rauslassen DÜRFEN. Ergo schlussfolgere ich , dass ich KEINE GEFAHR für die Allgemeinheit darstelle.
Dominik Escape ist offline  
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Alt 03.01.2024, 20:32   #5
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 21.04.2017
Ort: bei Heidelberg
Beiträge: 254
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Hi Dominik,

ich weiß, du liest nicht, was man dir schreibt oder bist nicht in der Lage angemessen zu antworten. Ich will es trotzdem versuchen. (Da die Frage weg ist von der ursprünglichen Frage und Herr Deinert bereits auf die ursprüngliche Frage geantwortet hatte*... antworte ich mal auf den Rest).

Als ich 2016 die Betreuung eingerichtet bekam, sah es dunkel um mich aus, eine verwahrloste Wohnung, eine Drehtürmitgliedschaft in der Psychiatrie, 30.000*€ Schulden. Ich bekam Hilfe, anders als ich sie wollte, aber ich bekam Hilfe. So wurde erzwungen, dass ich meine Medikamente regelmäßig nehm. Zwischendrin war die Androhung, entweder ich nehm’ sie oder ich komm’ zwangsweise in die Psychiatrie, damit die mir sie geben können.

Zwischendrin war eine längerfristige geschlossene Unterbringung im Gespräch, das hätte bedeutet, heim, aber keine offene Tür. Ich habe das damals abwenden können, indem ich freiwillig in ein Heim bin und einer Behandlung zugestimmt habe und eine Psychotherapie angefangen.

Ich habe den Abgrund gesehen, in den das alles führen kann und habe dann entschieden, dass ich diesen Weg nicht gehen will.

Ich habe angefangen mich selbst, um meine Dinge zu kümmern, ich habe mir eine Einrichtung gesucht, in der ich mich wohlfühle. Und gefunden. Ich habe den Wechsel quasi im Alleingang organisiert. Ich habe einen Betreuerwechsel "überlebt" Ich habe gekämpft darum, dass es mir besser geht, Therapie und viel Arbeit allein. Arbeit daran allein aufzuräumen, Arbeit daran besser mit Geld zurechtzukommen, Texte für die Therapie (He ich könnte ein Buch daraus machen!).

Und ich hatte letztlich Erfolg. Vor 2 Jahren haben wir mein Hauptmedikament von Spritze auf Oral umgestellt. Wir haben die Medikamente wieder in meine Hand gelegt, obwohl ich 2017 einen Suizidversuch durch das Nehmen von zu viel Medikation hatte. Wir haben angefangen Medikamente zu reduzieren, mein Antidepressivum ist jetzt komplett draußen (gut eines von zwei, aber he!).

Wir hatten zwischendrin, was die Konten angeht, einen Einwilligungsvorbehalt ähnlichen Modus gefahren. Mein Ziel für dieses Jahr ist es dies aufzulösen, ich glaube mir geht es gut genug. In Schritt eins werde ich das "große" Konto wieder im online Banking haben, in Schritt 2 es abermals selbst verwalten. Auf Dauer könnte sich die gesetzliche Betreuung erledigt haben.

Auch arbeitstechnisch hat sich bei mir einiges getan. Ich habe 2017 meinen Job als anständig bezahlte Informatikerin verloren, an eine Rente. Ich habe lange Zeit nichts wirklich Produktives schaffen können. Seit letztem Jahr arbeite ich in der Küche meiner Einrichtung. Das ist zwar immer noch 3. Arbeitsmarkt, aber Level weise über dem, was ich zwischendrin getan habe. Ich kann es nur 3 Stunden die Woche machen, aber es macht mich stolz, dass ich es überhaupt machen kann.

Ich habe Freunde innerhalb wie außerhalb der Einrichtung, auch das war Arbeit. Aber es war machbar. Ich habe mich in soziale Situationen begeben, ich habe Kontakt gesucht. Nicht einfach als Autistin. Vor allem da ich auch Teile des Tages komplett nicht sprachlich bin.
Ob ich gesetzlich betreut werde, ob ein Betreuer in meiner Wohnung ist, ob ich allein wohne oder nicht, hat diese Menschen nicht interessiert, sie haben mich als Mensch angenommen. Schau doch mal in deiner Umgebung, ob es nicht jemand gibt, mit dem du Kontakt aufnehmen kannst, geh in einen Sportverein, einen Theaterclub, organisier Demos, tu etwas, dass dich interessiert und du findest jemanden, der mit dir ist.

Liebe Grüße
Ela
Elara ist offline  
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Alt 03.01.2024, 20:54   #6
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 16.12.2021
Beiträge: 64
Standard

Hallo liebe Elara,

ich danke dir für deine Antwort.
Ich lebe seit 2019 in meiner ersten Wohnung.
Mich überfordert der Organisatorische Aufwand der Realität.
Da es meine Erste Wohnung ist, kann ich die Rahmen einer Betreuung nur schwer erkennen.
Ich kämpfe tagtäglich ums Überleben, räume dauernd meine Wohnung auf, weil ich Angst habe, gekündigt zu bekommen.

Daher bin ich ständig am Aufräumen für meine Betreuer.
Damit die halbwegs zufrieden sind. Ich kann schlecht putzen, weil ich damit im Heim gegängelt wurde. Daher hasse ich putzen und Hauswirtschaft. Ich lebe gerne alleine und für mich.
Ich verstehe nicht, was ich in der Gesellschaft machen soll ohne Eigene Macht in der Eigen-Verwaltung.

Ich fühle mich quasi personslos (gemacht) , weil ich abhängig bin von meinem "Amt", wo ich beschäftigt werde .
Ich frage mich, WIE soll ich den Geldmenschen gegenübertreten, die nehmen mich doch gar nicht Ernst.
Daher antworte ich hier auch nicht immer so detailgetreu.

Ich ziehe mir immer die brauchbaren antworten raus, wo ich glaube , das die mir weiterhelfen.
Ich will weder meckern, noch jammern, ich kämpfe täglich gegen meinen Hunger, den ich habe, weil ich ständig nur beschäftigt werde in meiner Beschäftigung. Ich wollte eigentlich ein Leben für mich aufbauen, Menschen treffen und Freunde finden. Aber irgendwie trete ich seit ich die Wohnung hab auf der Stelle.

Ich störe mich an meinem Dreifachen Betreuerstab, die mich mehr tot verwalten, als mich unterstützen. Ich darf denen Keine Mails mehr schreiben, ich mag nicht mein Leben den Betreuern vorpredigen.
Es geht weder die Betreuer an noch geht mich das Leben der Betreuer an.

Daher interessieren mich Betreuer eigentlich nicht, da ich selber leben will, aber wenn der Arbeitsmarkt mich nicht haben soll, dann bewerbe ich mich auch nicht.
Was soll ich mir Doppelten Aufwand betreiben, wenn man eh ausgeschlossen scheint?

Ich danke dir für deine Schilderung, dein Aufwand, den Beitrag zu schreiben und deine Einsichten. Ich weiß manchmal nicht mehr, wie man mir helfen soll, wenn mir nicht mal Betreuer wirklich helfen, bei dem, was ich persönlich WILL.

Dann brauche ich mich auch nicht auf den Weg machen, für mich zu kämpfen. Ich dachte immer, alles hat Ursache und Wirkung, aber wenn alles erlischt, wenn Betreuer kommen, dann ist mein Leben voll unwirksam. Rechtlich.
Dominik Escape ist offline  
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angst, betreuung, psychiartrie

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