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Probleme mit Betreuer

Dies ist ein Beitrag zum Thema Probleme mit Betreuer im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Zitat: Zitat von Cassiopaia Und Ronja, ich beziehe mich auf die Tatsache, dass der Betreuer dem Wohl des Betreuten entsprechend ...


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Alt 21.06.2009, 19:44   #21
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 12.05.2009
Ort: Mörfelden-Walldorf
Beiträge: 214
Beitrag

Zitat:
Zitat von Cassiopaia Beitrag anzeigen
Und Ronja, ich beziehe mich auf die Tatsache, dass der Betreuer dem Wohl des Betreuten entsprechend entscheiden sollte, also dessen wirklichen Bedürfnisse entsprechend!
ok, wie soll ein Betreuer am besten entscheiden, was für den Betreuten in einer Situation seinem Bedürfnis entspricht, wenn er schläft und nicht erreichbar ist, und den Betreuten kaum kennt?
Sorry Cassiopaia,

aber ganz augenscheinlich verwechselt du - Berufbetreuer mit Menschen, die andere beruflich betreuen! Ein Betreuer regelt bestenfalls mittler- und langfristig Dinge für den Betreuten, niemals aktuell - selbst KH-Aufnahmen oder sonstiges zählen zum Bereich kurzfristig!
Ferner verwechselt du noch Bedarf des Betreuten und Bedürfnis. Der Bedarf ist, worauf ein Mensch angewiesen ist, Bedürfnis das, was er gerne hätte. Unser Sozialrechtssystem basiert vorrangig auf einer Aufwandsorientierung, selbst fortschrittliche Konzepten auf Papier kommen selten auf die Ebene des Bedarfs - will heißen, keine sozialrechtliche Regelung würde sich jemals am Bedürfnis orientieren - zumal dies oft unrealistisch und unbezahlbar, sowie teilweise (insbesondere bei psychisch Kranken) kontraproduktiv ist...
Nachfragen beantworte ich gerne per PN.
@ Frau Mohr: Es kommt mir so vor, als würden sie jeden Beitrag von mir abwatschen, wieso? Haben sie kein Interesse daran, dass man mal darstellt, was und für was (auch finanziell, sie sind ja Berufsbetreuerin) Betreuer tun? Zumindest finde ich hinsichtlich professionstheoretischer Überlegungen nichts Schlimmes dabei, dem gehobenen Anspruchsdenken bezogen auf die Aufgaben, die ein Betreuer erledigen soll, auch mal Fakten entgegen zu stellen - zumal bezogen auf ein Berufsbild, welches ständigem "Gesellschaftsbashing" ausgesetzt ist. DA ist nicht allzu weit und ich bin gerne bereit, mal meinen Horizont bei einem netten Plausch zu erweitern - PN genügt..

Gruß
M.
__________________
I need a fistfull of medication just to keep it in my pants (Monstermagnet)
Towerowitch ist offline  
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Alt 22.06.2009, 07:28   #22
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Hallo zusammen,

Kohlenklau, darauf habe ich mich bezogen:

Hallo zusammen,
ich möchte die Diskussion gerne noch ein bisschen weiter auf die Spitze treiben:
ich kann auch aus Geldnot Banken überfallen, oder Busreisen für Senioren anbieten, um ihnen Heizdecken zu utopischen Preisen zu verkaufen....
als ich sagte, ich halte nichts davon das Gespräch ausarten zu lassen.

Für M. Günther,

ich habe Sie/Dich nicht abgewatscht, es tut mir leid wenn das so angekommen sein sollte. Ich versuchs mal anders :

Im Thread ging es um eine Betreuerin die mal wieder nicht genug gemacht hat, die mal wieder nicht ausreichend tätig war....
Wenn ich an dieser Stelle anfange zu rechnen und zu argumentieren, dass ja viel zu wenig Geld für diese Tätigkeit gezahlt wird bestätige bzw. rechtfertige ich in meinem Verständnis das Nichts -Tun bzw. diesen Vorwurf indirekt. Ich sage damit, ich hab zu wenig gemacht weil ja auch zu wenig gezahlt wird.

Das ist bei diesem Thema nicht mein Ansatz, ich sage ganz klar: die Betreuerin hatte die von den Verwandten geforderte Tätigkeit nicht zu leisten weil diese nicht zu unseren Aufgaben gehört.

Hoffentlich ist das Missverständnis damit jetzt ausgeräumt.
Ganz grundsätzlich finde ich es natürlich schön wenn jemand sich für unsere finanzielle Situation interessiert und da die Meinung vertritt das die Zahlungen nicht ausreichend/auskömmlich sind.

Grüsse
M. Mohr

Geändert von michaela mohr (22.06.2009 um 08:09 Uhr)
michaela mohr ist offline  
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Alt 22.06.2009, 08:11   #23
Berufsbetreuerin / Rechtsanwältin
 
Benutzerbild von ronja
 
Registriert seit: 01.04.2009
Beiträge: 580
Standard Betreuer

Ich möchte auch nochmals ausdrücklich klarstellen, dass mein Hinweis auf die Vergütung nichts mit einer Rechtfertigung von Nicht- oder Zuwenigtun zu tun hat. Dazu bestand im Ausgangsfall keinerlei Veranlassung. Es müsste aber jedem einleuchten, dass einem Gesetzgeber, der im Rahmen von Pauschalen ab dem 2. Betreuungsjahr zwischen 2 und 4,5 Stunden monatlich für angemessen hält, kein Betreuer vorschweben kann, der ständig erreichbar ist und die nächtlichen Versorgungslücken durch eigene Anwesenheit abfängt. Was hier von Berufsbetreuern an Übererfüllung verlangt wird, ist eine Forderung, die sich an jeden einzelnen Menschen, ganz gleich welchen Beruf er ausübt, richten müsste. Leider werden solche Forderungen allzu oft von Leuten erhoben, die selbst Gründe vorschieben, aufgrund derer sie nicht handlungsfähig sind und jemanden suchen, der sie von ihren Schuldgefühlen entlastet - oder dem man die Verantwortung für das Unglück in der Welt aufbürden kann.
ronja ist offline  
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Alt 22.06.2009, 08:29   #24
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Hallo ronja,

ich möchte nochmal insistieren.

Auch die Anzahl der Stunden hat in meinen Augen nichts mit den zu Unrecht geforderten Tätigkeiten zu tun.

Wenn der Gesetzgeber uns bei den vielleicht kommenden Änderungen im BtrG mehr Stunden zubilligen würde, dann wäre das richtig um die geforderten Arbeiten zeitadäquat bewältigen zu können, man denke nur an die vermehrte Antragsflut.

Pflegerische Versorgungslücken wären deswegen durch Betreuer immer noch nicht abzudecken- meine Meinung.

Grüsse
Michaela
michaela mohr ist offline  
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Alt 22.06.2009, 08:44   #25
Berufsbetreuerin / Rechtsanwältin
 
Benutzerbild von ronja
 
Registriert seit: 01.04.2009
Beiträge: 580
Standard

Genau das habe ich gesagt. Das ist nicht nur nicht unsere Aufgabe, und der Gesetzgeber kann das gar nicht für unsere Aufgabe halten, wie er uns schon durch durch die Pauschalen zeigt. Der Umkehrschluss, dass es durch Erhöhung der Stundenzahl unsere Aufgabe werden würde. oder jemand das annehmen könnte, ist m.E. absurd. Dadurch, dass eine Vergütung tatsächlichen Verhältnissen angenähert wid, ergibt sich m.E. in keinem Beruf automatisch die Ausweitung des Aufgabenbereiches.
ronja ist offline  
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Alt 22.06.2009, 09:52   #26
Ehrenamtlicher Betreuer
 
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,691
Standard

Hallo,

wie soll das denn jetzt bei den Berufsbetreuern funktionieren, sollte die Vergütung anders geregelt werden ?

Die Berufsbetreuer haben sich bis unters Dach mit Betreuungen eingedeckt, um auf ihre Kosten zu kommen. Dadurch sind sie auch zeitlich voll ausgelastet.

Nun ändert der Gesetzgeben die Vorschriften und sagt: statt 2 Stunden pauschal erhälst du, lieber Berufsbetreuer, vier Stunden pauschal bezahlt.

Aber es ist doch gar nicht die Zeit da, um pro Betreutem 2 Stunden mehr aufzuwenden. Der Betreuer hat sich (s. o.) auf die jetzige Situation eingerichtet. Der Tag hat nur 24 Stunden, mehr geht nicht. Also müsste rein rechnerisch jeder Betreuer einige Betreuungen abgeben, um auch für jeden Betreuten die vier Stunden pro Monat leisten zu können.

Oder, um er klarer darzustellen, eine Theorie.

Betreuer B arbeitet am Tag 8 Stunden. In dieser Zeit wird er für 16 Betreute tätig, dafür wird er bezahlt. Nun sagt der Gesetzgeber: du darfst für den einzelnen Betreuten doppelt so viel Zeit aufwenden. Dann kann der Betreuer aber nur für 8 Betreute tätig werden, dann hat er seine Zeit voll. Was bringt also die angedachte Änderung ? Für den Betreuer nichts, er verdient nicht mehr. Für der Betreuten schon, der Betreuer kann öfter mal hinfahren.

Also würden viel mehr Betreuer benötigt, aber für die Berufsbetreuer würde es nichts bringen.

Gruß

Andreas
AndreasLübeck ist offline  
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Alt 22.06.2009, 12:19   #27
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Hallo Andres Lübeck,

natürlich nicht mehr Stunden für das gleiche Geld.....

Du sagst ganz richtig, man könnte sich dann überlegen Betreuungen wieder "runterzufahren" oder man könnte es sich leisten die Delegation auszuweiten oder einzurichten was eine grossse Erleichterung wäre ohne dass den Betreuten dadurch Nachteile erwachsen. Es geht ja nicht nur um ein "mehr" an Geld um jeden Preis.

Ich als Berufsbetreuerin sähe viele Möglichkeiten in dieser Änderung und auch eine Verbesserung gegenüber der jetzigen Situation. Aber das ist ein anderes Thema.

Gruss
Michaela Mohr
michaela mohr ist offline  
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Alt 22.06.2009, 19:52   #28
Berufsbetreuerin / Rechtsanwältin
 
Benutzerbild von ronja
 
Registriert seit: 01.04.2009
Beiträge: 580
Standard widersprüchlich

Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass es für eine einzelne Person gar nicht möglich ist, eine ständige 24-Stunden-Bereitschaft für Notfälle vorzuhalten. Leisten könnte das ein größerer Personenzusammenschluss, bei dem sich die Bereitschaftsdienste abwechseln. Das hat dann aber faktisch zur Folge, dass es ein reiner Zufall ist, ob der eigene Betreuer zufällig gerade Bereitschaft hat. Im Klartext: im Zweifel müsste dann gewöhnlich auch ein Fremder entscheiden. Also was wäre gewonnen gegenüber den Möglichkeiten der vorübergehenden Unterbringung, die subsidiär eintreten müssen, soweit das familiäre und soziale Umfeld (also Freunde, Nachbarn, Verwandte) nicht handlungsbereit oder -fähig ist?
ronja ist offline  
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Alt 06.07.2009, 10:58   #29
Angehörige mit Vorsorgevollmacht
 
Registriert seit: 12.11.2008
Beiträge: 327
Standard

Hallo Birgitmaria,

ich war in Urlaub, darum antworte ich so spät. Liest Du überhaupt noch mit?

Dann möchte ich Dir sagen: ICH BIN EINE ANGEHÖRIGE!

Bei meinem Vater bin ich die Betreuerin per Vollmacht. Kann mich also sowohl in die Angehörigenseele einfühlen, wie auch in die der Betreuer.

Der Betreuer ersetzt keine Familie! Er übernimmt in bestimmten Lebenslagen Aufgaben für den Betreuten. Er ist kein Sozialarbeiter und kein Pflegedienst.

Logischerweise verwischen sich bei mir die Grenzen. Aber auch dies ist nicht immer leicht.

Liebe Grüße
Lisa ist offline  
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Alt 07.07.2009, 13:31   #30
Gesperrt
 
Registriert seit: 19.06.2009
Beiträge: 6
Standard Probleme mit Betreuer

Hallo Lisa,
ja, ich lese noch mit, sporadisch. Du hast vollkommen recht, der Name Betreuer ist falsch. Das sollte man korrigieren, dann kommts auch nicht zu Missverständnissen und falschen Erwartungen. Betreuung im eigentlichen Sinn des Wortes leisten die Angehörigen, zumindest in unserem Fall. Wenn das noch, wie bei Dir, zusammenpasst, ist es sicher optimal. Bei uns war ich leider im Ausland, als der Betreuungsfall eintrat, jetzt ist nichts mehr zu machen. Letzte Woche, 3 Monate später, war die Anhörung mit Richter und Amtsärztin, 5 Minuten lang, bis 2016 gültig. Der Richter meinte, der Fall sei zu kompliziert für Angehörige, das müsse eine Berufsbetreuerin übernehmen. Und selbstverständlich war ich auch im Irrtum, was die Erreichbarkeit der Betreuer betrifft. Anrufbeantworter genügt völlig.
Für alles andere sind die Angehörigen zuständig, aber wehe, wenn ich mal einen Arzt anrufe und wegen irgendeines Vorfalls um Hilfe bitte. Dann ist der Teufel los, ein Tobsuchtsanfall der Betreuerin in der Praxis und mit mir am Telefon war die Folge. Das Besprechen der medizinischen Behandlung ist allein ihre Sache, obwohl sie meine Tante erst seit 3 Monaten kennt und sie vielleicht 3 bis 4mal gesehen hat.
Das ganze ist schon deprimierend.
Ich kann nur jedem raten, sich rechtzeitig Gedanken über die Versorgung im Alter zu machen und alles vorher zu regeln. Inklusive Patientenverfügung.
Gruß
Birgit
birgitmaria ist offline  
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Stichworte
betreueraufgaben, betreuerpflichten, patientenverfügung, soziale betreuung


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