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Demenzkranke Mutter möchte wieder nach Haus

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Hallo, guten Morgen. Meine demenzkranke Mutter (86 J., Pflegestufe I) wird seit April 09 im Pflegeheim betreut, zunächst in der ...


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Alt 20.08.2009, 01:12   #1
Einsteiger
 
Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 23
Standard Demenzkranke Mutter möchte wieder nach Haus

Hallo, guten Morgen.
Meine demenzkranke Mutter (86 J., Pflegestufe I) wird seit April 09 im Pflegeheim betreut,
zunächst in der Kurzzeitpflege, danach dauerhaft. Für sie wurde eine Berufsbetreuerin bestellt
mit dem Aufgabengebiet Gesundheitsfürsorge, Vermögenssorge, Wohnungsangelegenheiten,
Vertretung gegenüber Behörden und Postverkehr. Eine Aufenthaltsbestimmung wurde nicht
übertragen. Meiner Mutter, die wieder in ihre alte Wohnung möchte, wird gesagt, sie könne
nun nicht mehr dorthin zurück, sondern müsse in ihrem neuen Zuhause bleiben, wo bestens
für sie gesorgt würde. Weil die Pflegekosten nicht ausreichen, soll nun ihre Wohnung verkauft
werden.
Ich bin vor 8 Wochen extra in ihre Nähe gezogen (900 km), um für sie sorgen zu können.
Laut Auskunft des Hausarztes soll nichts überstürzt werden. Meine Mutter habe eine Weglauftendenz
und müsse deshalb rund um die Uhr versorgt werden. Vor 3 Wochen gab es von seiner Seite aus
diese Einschränkung noch nicht und er war einverstanden mit einem Wechsel. Erst nachdem ich
mehrmals mit der Stationsleitung und der Betreuerin, die hier im Pflegeheim die Seniorennach-
mittage organisiert, wegen meiner Mutter Meinungsverschiedenheiten hatte, ergaben
sich die Bedenken.
Kann ich beim Vormundschaftsgericht die Aufenthaltsbestimmung für sie beantragen und würde
ich sie auch bekommen? Ich bin Rentnerin und kümmere mich täglich 3 Stunden um meine Mutter,
vom Gericht wurde mir mitgeteilt, ich würde meine Mutter durch den Verbleib in ihrer Wohnung
zu sehr verunsichern. Sie fühlt sich aber in ihrer alten Umgebung sehr wohl und drängt nur zu den
Essenszeiten zum Aufbruch in ihre Station. Die alte Wohnung befindet sich im selben Gebäude
als betreute Wohneinrichtung.
Ich verstehe nicht, was dagegen spricht, dass ich mich um meine Mutter kümmere, die offen-
sichtlich in ihrer Wohnung aufblüht. Wie kann ich das Gericht davon überzeugen, dass sie im
Pflegeheim dahindämmert, die meiste Zeit schläft und nur noch mutlos ist. Ihr Zustand hat sich
trotz des Gezerres um ihre Person verbessert.
Demenzbegleiterinnen gibt es im Pflegeheim nicht. Abends um 19.00 Uhr werden die Jalousien
heruntergelassen und die Leute sollen schlafen. Wenn sie dann früh um 3.00 oder 4.00 Uhr
ausgeschlafen sind, ist Ärger vorprogrammiert.
Danke fürs Lesen und mögliche Ratschläge.
Grüße von lonnykatze
lonnykatze ist offline  
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Alt 20.08.2009, 11:28   #2
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.04.2004
Ort: NRW
Beiträge: 2,294
Standard

Hallo,

Du könntest 24 Std. bei Deiner Mutter sein und die Verantwortung für sie übernehmen?

Zitat:
Meine Mutter habe eine Weglauftendenz
und müsse deshalb rund um die Uhr versorgt werden. Vor 3 Wochen gab es von seiner Seite aus
diese Einschränkung noch nicht und er war einverstanden mit einem Wechsel
Bei einer Demenz kann sich der Zustand sehr schnell und drastisch verschlechtern, ein wirksames Mittel dagegen gibt es nicht. Es geht darum für Sicherheit zu sorgen, eine betreute Wohneinrichtung wird da nicht ausreichen, denn es sollte ständig jemand da sein können.

Vielleicht solltest Du versuchen zu akzeptieren, dass Deine Mutter, mit diesem Krankheitsbild, nicht mehr in der Lage ist solche Entscheidungen zu treffen und ihr das Leben in der Einrichtung schön zu gestalten. Anstatt dagegen anzukämpfen.

Ich weiß wie schwer das für Angehörige ist, nicht nur aus Sicht einer Berufsbetreuerin. Meine Mutter leidet auch an einer Demenz. Noch lebt sie zu Hause, aber ich muss mich auch darauf vorbereiten, dass irgendwann der Punkt kommen kann, wo es einfach nicht mehr zu verantworten ist, es sei denn ich würde bei ihr einziehen...

Versuche doch mal das Gespräch mit der Einrichtung zu suchen, bzw. sogar mit der Heimleitung und teile einfach mit was Dich stört.

Natürlich kannst Du das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen, nur bekommen wirst Du es kaum. Deine Mutter hat eine Betreuerin, diesen Aufgabenbereich nun an Dich zu übertragen würde zu einem Chaos führen.
Tina L. ist offline  
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Alt 20.08.2009, 12:41   #3
Angehörige
 
Registriert seit: 24.02.2007
Beiträge: 112
Standard

Hallo lonnykatze,

möchtest du nicht die derzeitige Betreuerin vollständig ablösen?
Immerhin kümmerst du dich doch intensiv um deine Mutter und bist sogar extra vor Ort gezogen, was auch beim Vormundschaftsgericht für dein großes Engagement sprechen dürfte.

Dann könntest du auch noch etwas zuwarten mit einer Entscheidung bezüglich Auflösung der Wohnung - zumindest wenn der finanzielle Druck nicht gar so groß ist.

Wenn man selbst sehr engagiert ist für einen Angehörigen, ist
es auch nach meiner Erfahrung schwer zu ertragen, wenn
alle wichtigen Entscheidungen von einer anderen Person getroffen werden.

Wenn nichts Besonderes gegen dich als Betreuerin spricht - und ich meine, nur eine Meinungsverschiedenheit darüber, was dem Wohl der Mutter derzeit am besten entsprechen könnte, dürfte dafür nicht ausreichen - müsste man dir die Betreuung übertragen.

Viele Grüße
abend
abend ist offline  
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Alt 21.08.2009, 00:19   #4
Einsteiger
 
Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 23
Standard Demenzkranke Mutter möchte wieder nach Haus

Hallo Tina L.,
mit der Heimleitung und auch der Pflegedienstleitung hab ich bereits gesprochen. Sie halten meine Mutter für zu krank für einen Wechsel. Es wurde mir mitgeteilt, allein könne ich die Pflege nicht übernehmen. Es gibt aber einen Bekannten, der auch mal einspringen würde. Außerdem ließe sich doch eine Betreuung bestellen, die mich zeitweise vertreten könnte. Da sehe ich keine Probleme. Bei meinem letzten Besuch Ostern d. J., bevor sie durch meine Schwester ins Heim eingewiesen wurde, hab ich mich auch 24 Stunden lang um sie gekümmert, und es ging sehr gut. Leider musste ich wieder nach Haus, um meine Sachen zu regeln. Abgesprochen mit Schwester war, dass ich mich um Mutter kümmere, doch als ich endlich im Juni umziehen konnte, war es ihrer Meinung nach nicht mehr möglich, sie zu Haus zu betreuen, und so wurde eine Berufsbetreuerin vom Gericht bestellt, die auch ihren Standpunkt vertrat.
Schwester hatte mich bei Gericht angezeigt, ich habe mir die Bankvollmacht meiner Mutter vor 5 Jahren "erschlichen", sie selbst hatte Geld veruntreut, eine unerfreuliche Geschichte, deshalb die Berufsbetreuerin.
Ich verstehe nicht, wieso es zu einem Chaos führen würde, wenn ich die Aufenthaltsbestimmung für meine Mutter bekäme. Eventuell auch übrige Betreuungsvollmachten.
Hallo abend, danke für Ihr Mitgefühl. Ich hoffe, dass das Gericht im Sinne meiner Mutter entscheidet trotz der Differenzen mit meiner Schwester. Ein Tagebuch zu führen, wäre eine gute Idee. Ich gebe die Hoffnung, meine Mutter pflegen zu können, noch nicht auf. Besonders getroffen hat mich die Bemerkung der Richterin, die mein Schreiben vertretungsweise beantwortet hat, ich würde meine Mutter durch den Aufenthalt in ihrer Wohnung beunruhigen. Ich will aber einfach nicht einsehen, wieso ihr immer wieder eingeredet wird, sie habe jetzt ein neues Zuhause und könne nicht mehr zurück.
Ich wiederhole: bei Pflegestufe I.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende von lonnykatze
lonnykatze ist offline  
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Alt 21.08.2009, 00:25   #5
Einsteiger
 
Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 23
Standard Demenzkranke Mutter möchte wieder nach Haus

Hallo Tina L.,
mit der Heimleitung und auch der Pflegedienstleitung hab ich bereits gesprochen. Sie halten meine Mutter für zu krank für einen Wechsel. Es wurde mir mitgeteilt, allein könne ich die Pflege nicht übernehmen. Es gibt aber einen Bekannten, der auch mal einspringen würde. Außerdem ließe sich doch eine Betreuung bestellen, die mich zeitweise vertreten könnte. Da sehe ich keine Probleme. Bei meinem letzten Besuch Ostern d. J., bevor sie durch meine Schwester ins Heim eingewiesen wurde, hab ich mich auch 24 Stunden lang um sie gekümmert, und es ging sehr gut. Leider musste ich wieder nach Haus, um meine Sachen zu regeln. Abgesprochen mit Schwester war, dass ich mich um Mutter kümmere, doch als ich endlich im Juni umziehen konnte, war es ihrer Meinung nach nicht mehr möglich, sie zu Haus zu betreuen, und so wurde eine Berufsbetreuerin vom Gericht bestellt, die auch ihren Standpunkt vertrat.
Schwester hatte mich bei Gericht angezeigt, ich habe mir die Bankvollmacht meiner Mutter vor 5 Jahren "erschlichen", sie selbst hatte Geld veruntreut, eine unerfreuliche Geschichte, deshalb die Berufsbetreuerin.
Ich verstehe nicht, wieso es zu einem Chaos führen würde, wenn ich die Aufenthaltsbestimmung für meine Mutter bekäme. Eventuell auch übrige Betreuungsvollmachten.
Hallo abend, danke für Ihr Mitgefühl. Ich hoffe, dass das Gericht im Sinne meiner Mutter entscheidet trotz der Differenzen mit meiner Schwester. Ein Tagebuch zu führen, wäre eine gute Idee. Ich gebe die Hoffnung, meine Mutter pflegen zu können, noch nicht auf. Besonders getroffen hat mich die Bemerkung der Richterin in Bühl, die mein Schreiben vertretungsweise beantwortet hat, ich würde meine Mutter durch den Aufenthalt in ihrer Wohnung beunruhigen. Ich will aber einfach nicht einsehen, wieso ihr immer wieder eingeredet wird, sie habe jetzt ein neues Zuhause und könne nicht mehr zurück.
Ich wiederhole: bei Pflegestufe I.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende von lonnykatze
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Alt 21.08.2009, 01:42   #6
Gesperrt
 
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Ort: NRW
Beiträge: 2,294
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Hallo,

nicht falsch verstehen, ich wollte Dir nicht abspechen, dass Du Dich um Deine Mutter bemühst und kümmern willst, das ist wirklich toll.

Es ist etwa anderes sich eine Zeit lang 24 Std. um die demenzerkrankte Mutter zu kümmern oder eben immerzu. Selbst mit Hilfen ist das schwierig, es muss ja immer jemand da sein.
Das geht nur über eine Stundenbetreuung, mit der man regelrechte Termine ausmachen muss, nur um mal einkaufen zu gehen. Die Pflege ist wieder etwas anderes. Die reicht oftmals auch nicht aus, mit Pflegestufe 1 wird mehr als knapp. Bei einer Demenz ist die Einstufung in die Pflegestufe II nicht ganz einfach, da müsste schon sehr viel vorliegen und trotzdem widerspricht dies nicht einer Eigengefährdung in der eigenen Wohnung.

Das alles ist von hier aus schwer zu beurteilen, aber ich kann Dich auf jeden Fall verstehen. Nach all den Jahren meiner Tätigkeit kann man meine Heimunterbringungen an einer Hand abzählen. Es gab nur 2 Gründe für mich, entweder die Klienten wollten von alleine in ein Heim, oder aber sie mussten aufgrund einer Demenz umziehen. Ich habe schon völlig verzweifelte Angehörige erlebt, die nach einiger Zeit fix und fertig waren, trotzdem sie größtmöglichst entlastet wurden. Es tut immer weh, wenn jemand in ein Heim ziehen muss, der an seinem Zuhause hängt. Gerade heute habe ich diesen Fall gehabt, wegen einer Demenz. Ich habe wirklich alles probiert, aber es war nicht mehr zu verantworten meine Klientin in ihrer Wohnung zu lassen. Natürlich möchte sie aktuell auch wieder nach Hause, wo allerdings keine Angehörigen warten würden. Ich werde alles tun, damit sie sich einleben kann und sie ist in den allerbesten Händen. Erträumt hat sie sich das bestimmt nicht und trotzdem muss eine klare Entscheidung getroffen werden.

Vielleicht meinte die Richterin in ihrem Anschreiben, dass Deine Mutter keine Chance hat richtig dort anzukommen. Solange wie ihr von Deiner Seite sigalisiert wird, dass eine Rückkehr möglich ist, Du ihr Hoffnung machst, solange wird sie sich dort doch gar nicht einleben können. Sie hat doch so gar keine Chance sich einzulassen und ich kann mir vorstellen, dass sie öfter hin- und hergerissen ist.

Ich kann wirklich gut verstehen wie Du Dich fühlst, aber meinst Du so etwas tut ihr wirklich gut? Du kannst doch trotzdem immer für sie da sein, ohne diese negativen Gedanken (die sich automatisch auf Deine Mutter übertragen), dass man ihr übel mitspielen will.
Tina L. ist offline  
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Alt 21.08.2009, 12:02   #7
Angehörige
 
Registriert seit: 24.02.2007
Beiträge: 112
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Hallo lonnykatze,

ich verstehe die Sache noch nicht so ganz. In deinem zweiten Posting klingt es fast so, als wärst du bereit, mit deiner Mutter zusammenzuleben. Ginge das denn, zusammen mit ihr in ihrer betreuten Wohnung?

Dann wäre natürlich die Argumentation der Heimleitung und Pflegedienstleitung - die natürlich auch ihre Interessen haben hinsichtlich Zimmerbelegung - hinfällig. Es kann ja nicht behauptet werden, dass die Pflege eines Demenzerkrankten durch Angehörige zu Hause nicht möglich sei. Wenn du mit deiner Mutter zusammen leben würdest, und dann gibt es da schließlich auch noch den
Wunsch der Betreuten, der zu beachten ist, wüsste ich gar nicht, wieso man das dann verweigern sollte. Einfach ist die Rund-um-die-Uhr-Betreuung und -Pflege eines Menschen mit Demenz sicher nicht. Aber nach wie vor schaffen das viele Angehörige. Und die Heimeinweisung zu verzögern bis die Belastung definitiv zu groß wird für einen Angehörigen, ist ja nun auch ein häufig gegangener Weg.

Bemerkenswert ist ja, dass überhaupt nicht überlegt wird, ob diese Weglauftendenz vielleicht nur deshalb vorhanden ist, weil die Mutter nicht im Heim bleiben und zurück in ihre Wohnung will. Gleichzeitig muss diese Weglauftendenz dann als Grund herhalten, warum sie im Heim bleiben muss.

Wäre nicht eine Vereinbarung möglich, wonach du zunächst eine Zeitlang mit deiner Mutter in der betreuten Wohnung zusammen lebst und der Heimplatz erst bei fortschreitender Pflegebedürftigkeit in Anspruch genommen wird?

Pflegestufe 1 ist ja tatsächlich oft noch eine Situation, bei der sich ein Mensch, der an Demenz erkrankt ist, noch sehr rüstig fühlt und noch vieles eigenständig macht. Und verständlicherweise ist dann auch der Widerstand gerade groß, aus der vertrauten Umgebung gerissen zu werden.

Viel Glück!
abend
abend ist offline  
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Alt 21.08.2009, 19:22   #8
Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von heiner
 
Registriert seit: 11.05.2009
Beiträge: 647
Standard

Hallo,

mein Rat:

Wechsele das Heim. Und zwar in ein Heim mit Demenzstation und vorallem ausgebildete und qualifizierte Demenzpfleger/innen.

Siehe auch mal die Beiträge hier im Forum unter:

Forum für Angehörige und betreute Menschen - Tagespflege
Tagespflege

Dort sind interessante Meinungen und Beiträge zu diesem Thema.

Gruß
Heiner
heiner ist offline  
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Alt 21.08.2009, 21:04   #9
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 12.05.2009
Ort: Mörfelden-Walldorf
Beiträge: 214
Rotes Gesicht

Zitat:
Zitat von abend Beitrag anzeigen

Pflegestufe 1 ist ja tatsächlich oft noch eine Situation, bei der sich ein Mensch, der an Demenz erkrankt ist, noch sehr rüstig fühlt und noch vieles eigenständig macht. Und verständlicherweise ist dann auch der Widerstand gerade groß, aus der vertrauten Umgebung gerissen zu werden.

Viel Glück!
abend
Hall abend,

da habe ich aber ganz andere Erfahrungen mit dem MdK gemacht. Deren Eingruppierungspraxis läuft strikt nach dem Muster: kann / kann nicht - und viele Demenzkranke können halt, aber mit Schwierigkeiten (= viel Aufwand durch direkte Zuwendung!). Bsp.: Ein Demenzkranker ergreift von sich aus keinerlei Maßnahmen zur Köprerpflege - mit verbaler Anleitung und einem fest strukturierten Ablauf seit mehr als 5 Jahren, schafft er es dennoch sich zu 80% selbst zu waschen und abzutrocknen, Kleidung wird angereicht - Klient ist zufrieden, ich auch - Fazit MdK: der kann doch noch = Aufwand für den "Spaß" (böse, weil eigentlich ist ein menschenwürdiger Umgang), dass er selbst noch was machen darf in etwa gleich einer Komplettpflege im Bett bei jemandem mit Pflegestufe 3! Grund dafür, die Leistung zur Strukturierung der handlungen fliessen nicht in die Bewertung ein....

Gruß
M.
__________________
I need a fistfull of medication just to keep it in my pants (Monstermagnet)
Towerowitch ist offline  
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Alt 24.08.2009, 02:29   #10
Einsteiger
 
Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 23
Standard Demenzkranke Mutter möchte wieder nach Haus

Hallo, liebe Tina L., abend, heiner und Towerowitch,
danke für Eure Anregungen und Hinweise. Ihr habt mir viel Mut gemacht und Verdrossenheit genommen. Und meine Wut hat sich auch ein wenig gelegt, besonders darüber, dass nicht einmal der Versuch unternommen wird, dass ich mich um meine Mutter kümmern darf, sondern von vornherein ausgeschlossen bleibt. Zumal der Hausarzt den Auszug aus dem Heim für möglich hält.

Zur Eigengefährdung, Tina L., ist zu sagen, dass sie bereits zweimal in ihrem Zimmer auf der Station gestürzt ist und die Schwestern nicht zur Stelle gewesen sind, als sie Hilfe brauchte, weil sie sich danach nicht meldete. Sie hat so ständig blaue Flecken.
Und an eine negative Gedankenübertragung kann ich auch nicht glauben, weil ich versuche, die unerfreulichen Geschehnisse um sie herum von ihr fernzuhalten, weil sie sie doch nicht verstehen würde. Meine Gedanken sind zumeist positiv, und so müsste denn auch die Ausstrahlung sein. Wenn wir zusammen sind, singen wir oder hören Musik, gestern haben wir auf der Station zur Musik sogar getanzt, und es war herrlich.
abend, ich könnte in ihrer Wohnung mit ihr zusammen leben vom Platz her und auch vom Gefühl her. Im Augenblick wohne ich in der über ihrer Wohnung gelegenen, werde aber, wenn ich sie pflegen darf, zu ihr ziehen. Und es ist wirklich so, dass wenn sie wegläuft, sie entweder zu mir möchte oder hinaus ins Freie, was ja aber nicht geht, denn sie kann nicht mehr allein rausgehen.
heiner, einen Heimwechsel hab ich bisher noch nicht in Betracht gezogen, weiß auch nicht, ob man ihr noch einen erneuten Wechsel zumuten könnte. Immerhin hat sie seit 15 Jahren in der Gegend gelebt, wo sie auch viel Bekannte hat. Doch es ist ein Gedanke, der zu überlegen wäre. Danke.
Towerowitch, die Anregungen und Motivationsleistungen zu den erwünschten Handlungen werden bei Demenzkranken von der Pflegekasse wohl nicht honoriert, doch soll sich dies in den neuen Richtlinien der Pflegeversicherung nicht - bald - ändern? Ich finde, was man an Zeit - vor allem gedankliche Vorüberlegungen - aufwendet, kann sowieso nicht entgolten werden.
Was ich als Nächstes tun werde, ist Tagebuch zu führen über die teilweise frohen und manchmal auch traurigen Momente des zusammen Erlebten mit meiner demenzkranken Mutter.
Danke nochmal für Ihren Zuspruch! und ganz liebe Grüße von
lonnykatze

Tina L, mir fällt noch ein zu Ihrer Bemerkung, meine Mutter sei hin- und hergerissen wegen ihres Aufenthaltes, dass dies so gar nicht stimmt. Sie möchte einfach nur heraus aus der Pflegestation und wieder in ihre Wohnung. Sie weiß ganz genau, was sie will, und - wie ich finde - auch noch kann!

Geändert von lonnykatze (24.08.2009 um 02:37 Uhr)
lonnykatze ist offline  
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