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Scham und Wut sowie unzureichende Gründe

Dies ist ein Beitrag zum Thema Scham und Wut sowie unzureichende Gründe im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Im Frühjahr/Sommer diesen Jahres habe ich es mit diversen Drogen übertrieben. Daraufhin ging ich freiwillig in eine psychiatrische Klinik um ...


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Alt 19.11.2009, 21:17   #1
Einsteiger
 
Registriert seit: 19.11.2009
Beiträge: 18
Standard Scham und Wut sowie unzureichende Gründe

Im Frühjahr/Sommer diesen Jahres habe ich es mit diversen Drogen übertrieben. Daraufhin ging ich freiwillig in eine psychiatrische Klinik um von Benzodiazepinen (was ich persönlich als Hauptproblem empfand) zu entziehen. Ich versuche hier nicht allzusehr auf die komplette Drogenthematik einzugehen, weil mir da wohl kaum jemand folgen könnte - muß das Thema der Vollständigkeit halber aber wohl ein wenig anschneiden - auch damit man vieles evtl. besser versteht.

Gefragt wie lange, welche und in welchen Dosierungen ich schon Benzodiazepine nehme hat mich niemand. Es wurde ein absolut lächerlicher Absetzplan der den Namen nicht verdiente aufgestellt und dann als die Dosis am zweiten Tag auf das 5 fache (was aber gemessen an meinem Konsum noch immer ein Witz wenn nicht gar unverantwortlich war) erhöht. Leider wußte nachdem der Stationsarzt gegangen war dort niemand mehr welche Einzeldosen ich wann bekommen sollte und als ich das mit dem Stationsarzt abgesprochene einforderte, wurde mir das vom Pflegepersonal und auch vom Arzt vom Dienst, der gelinde gesagt kaum Ahnung von der Thematik hatte, (kann das als jmd. der sich extrem gut mit der Thematik - nicht nur als Betroffener - auskennt wirklich beurteilen) verweigert. Daraufhin - als sämtlichen guten Argumente und alles insistieren nichts brachte - habe ich mich selbst entlassen.

Das stellte sich auch als gute Entscheidung heraus, denn zu Hause habe ich es dann ohne weiteres - allerdings nach völlig anderem Plan - geschafft von den Benzos loszukommen - und das ganz ohne üblen Entzug wie im Krankenhaus - der ja nicht hätte sein müssen.

Meine Diagnose/Doppeldiagnose war F32.9 - unspezifische depressive Episode und F 19.2 - Abhängigkeit von multiplen / unbekannten Substanzen.

Diese Polytoxikomanie wurde mir bescheinigt, da ich wohl den Fehler machte dem Stationsarzt gleich - ich war immerhin auf Ethyl Cathinon (ähnlich wie Speed/Amphetamin) und ziemlich wahnwitzigen Benzo-Dosierungen als ich auf die Station kam und dementsprechend enthemmt, mit meinem pharmakologischen und Substanzwissen (auch im Bereich der sog. Research Chemicals - also bislang kaum erforschten psychotropen Substanzen) zu beeindrucken bzw. zu schockieren.

Ich begann das Gespräch mit der Frage: "Was denken sie wie viele Drogen es denn so gibt? Ich sag´s Ihnen - also mir sind etwa 4000 Substanzen bekannt - 137 davon habe ich genommen :-)"

War vielleicht kein so guter Einstieg - wie sollte der Mann z.B. wissen das ich keine Amphetamine nehme, aber das Screening darauf positiv war, da der Test nicht sehr genau ist den die in diesem Krankenhaus durchführten und Ethyl-Cathinon (kurz ethcat) zwar wie Amphetamine zur Gruppe der Phenethylamine gehört jedoch nicht wie Amphetamin aber auch Methyl-Cathinon und Cathinon ein illegales BTM ist - sondern (zumindest noch) nicht im BtmG aufgenommen und somit keine illegale Droge ist. Ich zudem gerade dabei war die Dosis zu senken - ich hatte diese Substanz nämlich hochdosiert leider noch bis zu einem Monat zuvor sogar i.V. konsumiert und war gerade dabei sie durch nasalen Konsum auszuschleichen was mir - ebenso wie das erwähnte Absetzen der Bezodiazepine - bis heute auch gelungen ist.

Die ganzen anderen Sachen zu erwähnen die ich noch konsumiert habe spare ich mir.

Wichtig ist nur - heute bin ich drogenfrei - was heußt ich lebe seit mehr als 2 Monaten vollkommen abstinent - trinke nicht mal mehr Alkohol - nur das Rauchen habe ich noch nicht aufgegeben.

Allerdings ist das für jmd. der polytoxikome Abhängigkeit als Diagnose bekam und im Frühjahr noch wie man es im Volksmund sagt - "an der Nadel hing" - auch wenn es kein Heroin war und nur eine psychische Abhängigkeit vorlag - die Benzos habe ich da - obwohl nur Tabletten als weitaus bedrohlicher empfunden, doch schon eine Leistung - und das habe ich alles in Eigenregie geschafft.

Das spricht doch (wenn es auch vielleicht nicht die ganz konventionelle Vorgehensweise war) für eine vorhandene Steuerungsfähigkeit meinerseits. Für die Fähigkeit, selbst bei sehr problematischem Rauschmittelgebrauch, diesen als Problem zu erkennen und dann danach zu handeln indem ich all das aufgebe und nun abstinent lebe.

Ich würde sehr vehement verneinen, daß ich jemals nur einen natürlichen aber keinen freien Willen hatte - ohne diesen freien Willen hätte ich meine Abhängigkeit wohl kaum alleine beenden können, wie ich es tat. Heute bestehe ich jedes Drogenscreening - davor muß ich mich nicht mehr fürchten.

Auch habe ich meine Research Chemical Sammlung, sämtliches Labor-Equipment (ja ich habe das recht professionell betrieben) und alle Möglichkeiten mir selber Rezepte zu schreiben um mir in der Apotheke zu holen was ich wollte - eben meist Benzodiazepine, komplett entsorgt - ein nicht unerheblicher Betrag der da auf den Müll geflogen ist - ich bin einfach ein zu guter Mensch als das ich das (und ich hatte einen großen Drogen-Bekanntenkreis) hätte verkaufen können (obwohl ich nun von Hartz IV leben muß und sehr wenig Geld habe) und zudem wollte ich mich - dann im klaren Kopf - ja auch nicht mehr strafbar machen.

Das Drogen Ding ist also beendet.

Problem war nur, das meine Eltern wohl auf Grund des Rates des Psychiaters ein gerichtliches Betreuungsverfahren in Gang gesetzt haben. Das der Psychiater ein Gutachten fertigt wonach entschieden wurde wußte ich nicht und so dachte ich - ohne das mich ein Gutachter oder Richter sieht wird man in unserem Staat wohl kaum so schnell in eine solch peinlich und unmögliche Situation gebracht - immerhin bin ich ein erwachsener Mann und solange ich niemanden gefährde, bleibt es mir ja wohl überlassen wie ich mein Leben gestalten möchte - auch wenn das dem ein oder anderen nicht gefallen mag.

Nachdem nun der Drogenabusus beendet ist, sehe ich erst recht keine Gründe mehr, die eine Betreuung rechtfertigen würden. Ich bin kein Analphabet und kann meine Behörden- und Bankangelegenheiten selber erledigen. Ich bin der deutschen Sprache und einer verständlichen Ausdrucksweise mächtig und brauche niemanden der für mich irgendwelche Briefe schreibt. Ich brauche auch diverse Anträge nicht wie ein kleines Kind von einer weiteren Person abzeichnen lassen.

Ich empfinde das als absolute tiefe Demütigung, die ich allen Beteiligten niemals verzeihen kann. Ich verstehe auch unseren Staat nicht, wie er einen derartig gravierenden Einschnitt in die Persönlichkeit aufgrund eines Gutachtens von jmd. der mich vielleicht in total 1 Std. gesehen hat und der Denunziation meiner Eltern so einfach billigt. Ich bin weder dement noch sonstwie unzurechnungsfähig. Wie einfach ist das bitteschön unrechtmäßig und beinahe faschistoid einfach einen Berufsbetreuer zugeordnet um nicht zu sagen angetan zu bekommen?

Ich habe das gestern erst erfahren und es zieht mich absolut runter - all der Elan des neuen abstinenten Lebens ist verflogen und anstelle dessen tritt eine Mischung aus Wut und Resigantion. Auch aus Scham - nun traue ich mich tatsächlich nicht mehr zu Behörden oder Bank - was kann ich denn da überhaupt noch selbst tun? Ich kann doch nichtmal mehr rechtsgültig unterschreiben.

Ich habe mich in entspr. Präzedenzfälle zum 1896 eingelsen und je nach Rechtssprechung hätte selbst die Abhängigkeit keinen Ausreichenden Grund geliefert. Eigentlich auch logisch, wenn man bedenkt wie viele Abhängige rumlaufen - wenn die allen nen Betreuer hätten...

Das lesen all der Befugnisse des Betreuers lt. 1896 u.a. hat mich noch mehr schockiert.

Ich kann angeblich ja nichtmal mehr meinen Aufenthaltsort mehr frei wählen - nichtmal ärztlichen Eingriffen so zustimmen - es tut mir leid aber außer Faschismus fällt mir dazu nicht viel ein.

Ich bin einfach durch die Hintertür über Nacht entrechtet worden, nur weil ich mich in einer schweren Lebensphase befand und einige Fehler gemacht habe.

Das ist für mich ein Leben wie ein Mensch zweiter Klasse und mit meine subjektiven Begriff von Würde nicht zu vereinbaren - ich schäme mich zu Tode und fühle mich ohnmächtig und total wehrlos was ein Gefühl mörderischer Wut aufkommen lässt.

Ich möchte natürlich alles tun um die Betreuung aufheben zu lassen.

Durch meine Recherchen habe ich aber schon gesehen, das eine Kontraposition zum Betreuer wohl nicht sehr konstruktiv ist und zum genauen Gegenteil der schnellen Beendigung der Betreuung führt. Das heißt also - gute Miene zum bösen Spiel und Faust in der Tasche.

Ich muß zugeben das fällt mir sehr schwer und wenn ich hier und überall im Internet lese, wie schwer es wohl ist eine Betreuung wieder loszuwerden - vor allem wenn sie gegen eigenen Willen erfolgt wird mir schlecht.

Ich empfinde das als Krieg des Staates gegen mich und wenn ich nun mit dem Stempel "Drogenabhängiger" (hatte deshalb nie Strafverfahren bis auf eine Führerscheingeschichte wg. Cannabis) auch noch beim Gericht Aktenkundig bin kann ich mir wohl auch noch schlaflose Nächte wegen der Polizei machen - hab ja mehr oder weniger schon einen Behördenvertreter im Haus.

Geändert von A. P. (19.11.2009 um 21:34 Uhr)
A. P. ist offline  
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Alt 19.11.2009, 21:17   #2
Einsteiger
 
Registriert seit: 19.11.2009
Beiträge: 18
Standard

Ende des Anfangsposts (war zu lang):

Konkrete Fragen meinerseits sind: Wie und wo genau stelle ich einen Antrag auf Aufhebung der Betreuung? Wieviel kostet das? Welche Ärzte dürfen Gutachten erstellen? Werden evtl. kosten von irgendeiner Stelle übernommen? Was ist die effektivste/realistischste Vorgehensweise um sich einer Betreeung zu entledigen? Wie kann ich schon vor Aufhebung der Betreuung die Befugnisse/den Aufgabenbereich des Betreuers weitestmöglich beschneiden/einschränken lassen? Wie verhindere ich das der Betreuer ein Strafverfahren gegen mich einleitet (bzw. mich anzeigt), falls ihm durch Zufall (z.B. Rechnungen in meinen Unterlagen / Kontoauszüge) Chemikalienbestellungen oder Best. von blanko-Rezepten aus der früheren Zeit (ist ja noch nicht verjährt aber nie aufgefallen) bei mir in die Hände fallen? Ich bekomme das alles nicht mehr bis zum Termin sortiert. Und auch wenn ich alles entsorgt habe kann ich nicht für jeden Papierschnipsel garantieren.

Habe wahrlich genug am Hals und brauche einen solchen unnötigen und zusätzlichen Behördenstreß wie nun mit der Betreuung wirklich am allerwenigsten noch obendrauf.

Das schlimmste aber ist, das ich mir hintergangen und stigmatisiert vorkomme.

Würde mich freuen wenn ich von beiden Seiten (Betroffene und Betreuer) eine Einschätzung meiner Lage hören könnte

Vielen Dank

Der Toni
A. P. ist offline  
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Alt 19.11.2009, 21:59   #3
Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von heiner
 
Registriert seit: 11.05.2009
Beiträge: 647
Standard

Zitat:
Zitat von A. P. Beitrag anzeigen

Habe wahrlich genug am Hals und brauche einen solchen unnötigen und zusätzlichen Behördenstreß wie nun mit der Betreuung wirklich am allerwenigsten noch obendrauf.


Der Toni
Hallo,

ich habe viele junge Drogenabhängige oder ehemalige Drogenabhängige unter Betreuung.
Ein guter Betreuer bewirkt ja genau das Gegenteil, wie oben aufgeführt. Er hält dich nämlich von Behördenstress fern.

Ich kenne keine Betreuer der dich wegen vergangener Delikte, an`s Messer liefern würde. Im Gegenteil. Ich halte meine zu Betreuten den Rücken frei, damit sie sich ganz auf ihr Problem, der Drogenbewältigung, konzentrieren können.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch nach Entzug, alle froh waren, eine Vertrauensperson zu haben, auf die sie sich verlassen konnten.

Der Betreuer wird zu deinem Wohle und zu deiner Hilfe bestellt. Er muss sich nach deinem Willen richten, sofern dieser Wille keine Straftaten beinhaltet. Er bestimmt oder kontrolliert nicht dein Leben, sonder hilft dir bei dessen Bewältigung.

Gehe doch positiv an die Sache ran. Sehe die Betreuung doch als Hilfe zur Selbsthilfe.

Viel Glück auf deinem weiteren hoffentlich drogenfreien Lebensweg wünscht dir
Heiner
heiner ist offline  
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Alt 19.11.2009, 22:09   #4
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 06.11.2009
Beiträge: 62
Daumen hoch

Hallo,

trifft sich gut habe grad heute denn Beschluss bei mir bekommen das die Betreuung aufgehoben wird. Bei mir ist nur die Sachlage anders. Ich habe es so gemacht: Ich habe Widerspruch gegen die Betreuung eingelegt. Das ganze muss keine bestimmte Form haben nur wichtig das Sie Gründe nennen bzw. Argumente aufzählen können. Gekostet hat mich das ganze gar nichts. Ich habe denn Widerspruch dann an das zuständige Amtsgericht geschickt worauf ich dann ein Anhörung beim Richter bekommen habe. Ich habe seit März diesen Jahres die Betreuung gegen meinen Willen bekommen und heute wurde sie aufgehoben. Das es schwer ist die Betreuung los zu werden stimmt in dem Fall nicht ganz.

Gegenfrage: In welchen Bereichen haben Sie die Betreuung?

Das Du Entmündigt bist stimmt auch nicht. Nur wenn in dem Gerichtsbeschluss in denn jeweiligen Bereichen Einwilligungsvorbehalt steht.

Ich habe auch lange gebraucht bis ich mich gegen die Betreuung gewehrt habe aber ich habe es geschafft.

Ich kann an der Stelle nur Mut machen nur braucht viel Geduld und Druchhaltevermögen.

Ich hoffe ich konnte erst mal helfen.

Jessy
Groofty ist offline  
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Alt 19.11.2009, 22:39   #5
Einsteiger
 
Registriert seit: 19.11.2009
Beiträge: 18
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Hmm - echt ne nette Antwort. Vielen Dank. Das hört sich besser an als ich es dachte. Bin natürlich im Moment auch noch recht affektiv und vielleicht dadurch in der objektiven Einschätzung der Lage etwas befangen (was ja auch logisch ist).

Ich habe halt auch schon viel darüber lesen und hören müssen wie es anders läuft und für wie viele Leute das eine Belastung ist.

Das es wohl nicht böse gemeint war, kann ich auch einsehen.

All das ändert aber nichts daran das es meinem Selbstbewußtsein (das ja ohnehin nicht das gesündeste ist) einen zusätzlichen enormen Knacks gibt.

Ich weiß wirklich nicht ob ich mich darauf einlassen kann. Ich habe ja grundsätzlich gar nichts gegen Betreuer - das sind ja, wie Du @ heiner - vielleicht auch ganz liebe und umgängliche Menschen.

Wenn einem aber die Abschottung und die Angst vor allem was mit Einblick staatlicher Stellen ins eigene Leben zu tun hat, so in Fleisch und Blut übergegangen ist - eben weil da selten was Gutes bei rauskommt - wie es in gewissen Kreisen nun mal der Fall ist, ist es sehr schwer da umzudenken.

Und ich denke vor allem ist es wirklich ein ganz starkes Ego-Problem.

@ Jessy - auch ein hilfreicher Kommentar. Du meinst also Widerspruch ist auch noch möglich wenn die Betreuung bereits angesetzt ist?

Ich dachte immer da kann man dann nur noch einen Antrag auf Aufhebung stellen.

Geändert von A. P. (19.11.2009 um 22:43 Uhr)
A. P. ist offline  
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Alt 19.11.2009, 23:04   #6
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A.P. so einfach ist es nicht, eine Betreuung loszuwerden. Bei Jessy waren es "nur noch Schulden", aber wenn einer als Psychotiker oder mit Persönlichkeitsstörungen eingestuft ist, ist das wesentlich schwieriger.

Und wenn der Gutachter in seinem Fragenkatalog diverse Dinge ankreuzt, wie z.B., dass dieser zukünftig Betreute der Fürsorge eines Betreuers benötigt um seine Angelegenheiten in den Griff zu bekommen, damit völlig überfordert wäre, dann siehts nicht so supi aus.

Dann muss man das alles sehr gut mit Beweisen widerlegen können.

Politox hat den großen Nachteil, dass durch Substanzen Psychosen ausgelöst werden können und Psychosen (meist mit Gefährdung von sich selbst und anderen) können schon für eine Betreuung ein Indiz sein. Viele der jüngeren Betreuten habe ne Substanzabhängigkeit mit dem ganzen Ratennschwanz von sozialen und gesundheitlichen Problemen.

Gruss

Geändert von mary (19.11.2009 um 23:11 Uhr)
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Alt 19.11.2009, 23:31   #7
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@ mary - also eine Psychose habe ich nie gehabt und so etwas ist auch nie diagnostiziert worden. Auch war ich niemals in einer Psychiatrie aufgrund von Zwangseinweisung nach PsychKG oder so.

Mich selbst habe ich ebenfalls noch nie gefährdet - weder durch Überdosis noch durch Suizidversuch oder ähnlichem. Auch Selbstverletzungen wie bei Borderlinern etc. sind mir fremd. Andere zu gefährden liegt mir noch ferner - bin kein aggressiver Typ und hatte in dem Punkt auch noch keine Probleme.
Eine Persönlichkeitsstörung ist im Gutachten auch nicht diagnostiziert.

Meine Doppeldiagnose habe ich im langen Start-Beitrag von mir ja genannt - sogar mit Diagnoseschlüssel nach ICD-10. Bin nur depressiv und polytoxikoman - das ist alles. Nix mit Persönlichkeitsstörung oder Psychose in Folge von Substanzengebrauch oder so. Daher konnte ich ja auch einfach meine Entlassung von der Station wo ich nach Schema F entziehen sollte veranlassen und was anderes als auf den Entlassungspapieren wird der Psychiater auch nicht in das Gutachten geschrieben haben. Bei allem was da schlecht bzw. chaotisch gelaufen ist in der Psychiatrie - ein Verdacht auf Psychose bestand nie.

Und glaub mir bei all den u.a. auch psychedelischen Sachen die ich mir schon gegeben habe wäre eine Psychose schon längst ausgebrochen wenn ich dazu auch nur die kleinste Disposition hätte.

Daher wurden mir ja auch keine Neuroleptika sondern Antidepressiva verordnet die ich auch bis heute nehme, da ich noch immer unter Schlafproblemen leide.

Geändert von A. P. (19.11.2009 um 23:35 Uhr)
A. P. ist offline  
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Alt 20.11.2009, 00:24   #8
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 06.11.2009
Beiträge: 62
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Mary

Hallo,

mal eine blöde Sache aber Borderline ist auch eine Persönlichkeitsstörung und war nicht grad unbedingt ein Hindernis die Betreuung aufheben zu lassen.

Jessy
Groofty ist offline  
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Alt 20.11.2009, 00:27   #9
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 06.11.2009
Beiträge: 62
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A.P.

Hallo,

ja ich meint ja Aufhebung der Betreuung.Stimmt auch das es bei mir nur noch dann um Schulden ging aber in der Begründung des Gerichts ging hervor, das mir das Gericht nicht nachweisen kann das meine Stabilisierung nicht ausreichen sollte zur Aufhebung der Betreuung da mir ja eine Verbesserung attestiert wurde.

Jessy
Groofty ist offline  
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Alt 20.11.2009, 00:56   #10
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
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Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Hallo A. P.

erst mal Herzlich Willkommen

Eine lange und nicht sehr schöne Geschichte, aber Hut ab vor allem was Du bisher geschafft hast.
Ich will mal ganz allgemein zuerst sagen, dass eine eingerichtete Betreuung nicht zwangsläufig Nerv und Stress nach sich ziehen muss.

Die Befürchtung selbst nichts mehr zu tun zu können oder zu dürfen sind unbegründet- ausser es bestünde evtl ein Einwilligungsvorbhalt. Du kannst weiter alles so machen wie Du gewohnt bist.
Ebenso überflüssig sind Gedanken, der Betreuer könne die Wohnung und Papiere durchsuchen ohne Deine Erlaubnis oder Dich gar anzeigen. kilometerweit gefehlt. Das wird er nicht tun, denn wie heiner richtig sagt: das ist nicht unser Job.

Zum Rest......, mir würde es auch nicht gefallen einen Betreuer zu haben weil Angehörige Fortschritte und Erfolge nicht sehen.

Es gibt jetzt wohl zwei Möglichkeiten, einen Kampf- manchmal gegen Windmühlen - zu beginnen oder überlegt zu handeln.

Lese Dich mal bei groofty z.B. ganz ruhig in die Sache ein. Wie oft mussten wir sagen: keine Panik, keine Hektik, keine stundenlangen Verdächtigungen und Vermutungen, alles ist gut was Du machst und so wird das dann im Ergebnis auch sein. Genau so kam es.

Keine Panik jetzt - dafür besteht absolut kein Grund- sondern einen kühlen Kopf. Statt wild dagegen zu rennen, renn doch einfach erst mal mit und befreie Dich dann ganz gemächlich vom Rest.
Schau Dir deinen Betreuer an, sprich erst mal mit ihm, erkläre ihm das, was Du hier auch schon gut rübergebracht hast.

Ich kann mich nur immer wiederholen, niemand von uns Betreuern klammert sich an einen Klienten wie an den letzten Strohhalm- haben wir auch- allen Gerüchten zum Trotz- gar nicht nötig.

Betreuer sind Menschen wie viele Forumsteilnehmer z.B. auch, man kann reden, Dinge klären und unangenehme Situationen gemeinsam regeln. Das ist der Sinn der Sache.

Allumfassende, scheinbar grundlegend gültige Ausagen wie: Betreuungen wird man schwer wieder los sind völliger Humbug.
An dem Loswerden einer Betreuung- so sie denn tatsächlich nicht nötig sein sollte- sind immer zwei beteiligt, das wird gerne vergessen.

Lies Dich ein hier, frage so viel Du willst aber lass Dich nicht zur kopflosen Panik verleiten.
Ich kenne auch immer einen der einen kennt wo alles ganz schrecklich war und immer schief ging :-)

Mein Rat, sieh Dir deinen Betreuer erst mal an, sprich mit ihm, entscheide selbst was Du ihm sofort oder evtl. erst später sagen wirst und dann sehen wir in Ruhe weiter.

Schönen abend allen, Grüsse
Michaela
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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aufhebung betreuung, drogen, einrichtung der betreuung

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