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Häusliche Pflege und Betreuung

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Meine Mutter, 81 Jahre,ist seit 2 Jahren schwerstbehindert, Pfl.-St. 3, Schlaganfall, halbseitige Lähmung, Aphasie (Artikulation nicht möglich). Die häusliche Pflege(Körperpflege) ...


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Alt 01.03.2010, 19:44   #1
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Registriert seit: 20.02.2010
Beiträge: 2
Standard Häusliche Pflege und Betreuung

Meine Mutter, 81 Jahre,ist seit 2 Jahren schwerstbehindert, Pfl.-St. 3,
Schlaganfall, halbseitige Lähmung, Aphasie (Artikulation nicht möglich).
Die häusliche Pflege(Körperpflege) erfolgt durch ambulanten Pflegedienst,
dieBetreuung durch ihren Ehemann (mein leibl.Vater) gem.Betreuungsver-
fügung und Generalvollmacht.
Passus in der Verfügung: "Wunsch auf häusl. Pflege und Betreuung, solange
diese zu Hause möglich ist. Wenn nicht mehr möglich,zusammen mit Ehemann oder allein, Heimunterbringung erwünscht."
Ehemann (Vater) 78 Jahre, selbst gesundheitlich schwer angeschlagen, ist
total überfordert, nimmt jedoch weder Ratschläge noch Hilfe an.
Er verabreicht Medikamente nach seiner Einschätzung in Art und Dosis,
entfernt Sonden und Katheder nach seinem Dafürhalten, verweigert Lesehilfen
und Trinkwasser ("meine Frau bekommt nichts Kaltes,sie bekommt warmen
Tee!"). Er verabreicht ständig ein Heizkissen und wärmte gar die Infusions-
lösung an.
Er zwingt meiner Mutter prizipiell seinen Willen auf, in voller Überzeugung,
immer das Richtige zu tun. Diesbezügliche Gespräche mit uns lehnt er ab. Er schottet meine Mutter permanent von der Außenwelt ab.
Meine Mutter ist ihm hilflos ausgesetzt und zur häuslichen Verblödung
verdammt. Sie schlägt nach ihm, weist ihn ab und schreit. Nur es nützt ihr
nichts.
Betreffende Einträge in der Pflegedoku des amb. Pflegedienstes hinsichtlich
Eigenmedikamentation, med. Eigenhandlungen sowie Abwehrreaktionen meiner Mutter gibt es zwar reichlich, nur liest sie niemand.

Kürzlich suchte mein Vater auf Anraten eines Bereitschaftsarztes ein
Krankenhaus auf,ohne meine Schwester oder mich zu verständigen. Selbst
der Pflegedienst wurde nicht informiert. Er ging einfach und ließ unsere
Mutter liegen, nicht wissend, wie lange seine Abwesenheit dauern würde.
Die nächste Pflegekraft hätte sie dann 15 Std. später vorgefunden. Eine
Nachbarin hat uns von der Situation unterrichtet.
So haben wir eine Kurzzeitpflege in einem Heim organisieren können. Wir
hatten bei unseren darauffolgenden Besuchen im Heim den Eindruck, daß
sich unsere Mutter dort sehr wohl fühlte, so nahm sie z.B. an Aktivitäten
(Rollstuhlgymnastik, gemeinsames Essen im Speiseraumu. dgl.) teil.
Zu erwähnen ist, daß ich ca. 550 km und meine Schwester ca. 40 km von
unseren Elternentfernt wohnen und auch in das Tagesgeschäft eingebunden
sind, so daß wir nicht auf Abruf vor Ort sein können.

Meine Schwester, welche in der Betreuungsverfügung als nachrangig 2.
Betreuungsbevollmächtigte genannt ist und ich haben uns wegen dieser
Zustände andas zuständige Amtsgerichtgewandt und die Betreuung für
meine Schwester beantragt, und zwar nur für die Punkte: Sorge für
Gesundheit, Aufenthaltsbestimmung, und Wohnungsangelegenheiten.
Meine Schwester ist selbst seit 25 Jahren in der Heim- und ambulanten
Pflege als Pflegedienstleitung tätig.
Vermögensangelegenheiten und andere Angelegenheiten wurden dem evtl.
aufkommenden Verdacht der Vorrteilssnahme entgegenwirkend nicht
beantragt!
Unser Vater hat das Krankenhaus nach 5 Tagen verlassen. Einen Besuch
bei Mutter mit uns im Heim lehrnte er kategorisch ab. Er wolle sie so schnell
wie möglich dort rausholen. Als er sie anderentags dort allein aufsuchte,
schlug sie nach ihm und schrie wieder.Vom Pflegepersonal darauf ange-
sprochen, wurde dieses Verhalten unserer Mutter als Traurigkeit darüber, daß
er sie nicht sofort mitnehmen würde, interpretiert.

Das Amtsgericht beauftragte die zuständige Betreuungsstelle. Vor hier
erhielten wir abschlägigen Bescheid, die Aktenvermerke des Pflegedienstes
wurden gar nicht geprüft, die Hospitalisierung und Vereinsamung unserer
Mutter weder beachtet noch bestätigt. Unsere Mutter sei in einem guten
Pflegezustand, sinngemäß "trocken, sauber, satt", das ist entscheidend.
Das Gutachten des Betreuungsamtes trägt sehr inkompetenten Charakter.
Auf bestimmte Verhaltensformen unserer Mutter hingewiesen (Wegschie-
ben und Schlagen nach dem Ehemann) folgt die Betreuungsbehörde der
Interpretation des Ehemannes, da er seine Frau schließlich besser und
länger kenne als wir, die Kinder. Hallo!!!- ich bin 58,meine Schwester 53
Jahre alt.
Teilnahme Behinderter am gesellschaftlichen Leben entspr. ihrer Möglich-
keiten spielt offensichtlich gerade in der häuslichen Pflege keine Rolle.
Vom Amtsgericht wurde ein Verfahrenspfleger bestellt, dabei handelt es sich
lediglich um eine verfahrensrechtliche Maßnahme;die Aufgabenkreise des
Betreuers werden hiervon nicht berührt.
Zu Deutsch: mein Vater kann mit meiner Mutter machen was er will. Das
Geschrei is erst dann groß, wenn etwas passiert ist.

Wir finden diese innterfamiliären Zustände schon ganz schlimm.
Ohnmächtig zuzsehen zu müssen,wie hier Gewalt in einer Betreuungs-
Situation betrieben wird. Das desinteressierte Verhalten der um Hilfe
gebetenen Stellen ist einfach nur erschreckend und enttäuschend.
Vielleicht kann mir hier im Forum einer weiter helfen und eine weitere
Vorgehensweise aufzeigen. Oder ist man hier tatsächlich am Ende der
Fahnenstange angelangt.
Herzlichen Dank im Voraus.
aegidius ist offline  
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Alt 01.03.2010, 21:15   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,600
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Moin Aegidius

Die Situation ist wirklich bescheuert, da kann ich dir nur zustimmen.
Genau die selben Probleme hatte ich auch bei meinen Eltern - und war auch 2ter Bevollmächtigter. Als Betreuer wäre ja klar was zu tun ist, aber so? Selbst mit dem Know How als Betreuer und Rücksprache mit Richtern kam keine brauchbare Lösung zustande. Auch eine Unterbringung ging (juristisch) nicht.

Das Problem konnte nur mit Geduld gelöst werden: Mein Vater klagte immer mehr, wie schlimm doch alles sei. Und dass es ihm immer schwerer fällt, die Mutter zu versorgen. Aber die Bereitschaft zum Wechsel vom Betreuten Wohnen in ein Heim ließ auf sich warten.
Ich habe ihm klar und deutlich gemacht , dass es sein Problem ist, wenn er über seine Situation klagt und er sie so lange aushalten muss bis er selber sagt, dass ich mich um alles weitere kümmern darf. Erst danach wurde er weich. Es hat gedauert, aber er war ihm wichtig, dass er die Entscheidung trifft, wann er die Befugnisse abgibt. Das drängen auf diese Entscheidung hat ihn nur unnötig trotzig sein lassen und verzögert.

Vielleicht ist Ihr Vater auch so ein Sturkopf, der lieber unter einer schwierigen Situation weiter leidet, als den drängenden Kindern recht zu geben (und selbst wenn sie tausend mal Recht hätten).

Viel Glück und vor allem Kraft und Geduld wünscht

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 07.03.2010, 00:32   #3
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 15.03.2008
Beiträge: 52
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Vielleicht wäre es einmal gut, hier den Hausarzt ins Boot zu holen. Der Pflegedienst muss doch auch seine Arbeit protokollieren ist hier kein Einstieg möglich.?

Es ist wirklich schrecklich, wenn man gerade bei den Eltern sowas mit bekommt. Der Vater scheint ein Sturkopp zu sein, aber hier könnte doch einmal evtl. ein Pfarrer mit schlichtend eingreifen.

Er muss doch einsehen, das es so nicht geht, er sich selbst überfordert und damit die Mutter, was sie anscheinend mit dem "schlagen" ausdrückt quält. Ob dies mit Absicht? - vermag ich nicht zu beurteilen.

Altersstarsinn ist genauso schlimm wie eine Krankheit, könnt ihr nicht einmal den Arzt des Vaters ins Vertrauen ziehen? Der wird doch evtl Veränderungen an ihm festgestellt haben, die ihr als Kinder nicht mit bekommt, da kein täglicher Kontakt besteht.

Wen der Hausarzt des Vaters der Meinung wäre, er könnte die Pflege nicht mehr tätigen, wäre ein neuer Beweggrund, das Gericht zu bitten, die Betreuung anders auszurichten.

Hoffe, das ihr mit den kleinen Anregungen etwas mehr überlegen könnt, wie ihr der Mutter helfen könnt.
Tanzmaus ist offline  
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Alt 20.04.2012, 10:15   #4
Gesperrt
 
Registriert seit: 15.04.2012
Beiträge: 3
Daumen hoch Häusliche Pflege

Hallo,

meiner Mutter ging es auch sehr schlecht und seit dem haben wir für die Häusliche Pflege eine Pflegerin aus Polen. Wir haben Sie durch die Vermittlungsagentur, xxxxxxxxxx. Wir sind super zufrieden. Die Pflegerin ist jetzt schon seit 3 Monaten bei uns und es klappt prächtig.

Echt weiterzuempflehlen.

Vielleicht kommt sowas auch für dich in Frage!

LG

Geändert wegen Werbung
Marianni ist offline  
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Stichworte
angehörige, gewalt, häusliche versorgung, pflege, pflegemängel


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