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Fluchtweg verperrt

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Hallo, Meine Mutter lebt in einem Pflegeheim. Seit ca. 2 Wochen hat das Heim einen "gesicherten Innenhof-Bereich" geschaffen. Es handelt ...


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Alt 30.04.2010, 08:29   #1
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Beiträge: 4
Standard Fluchtweg verperrt

Hallo,

Meine Mutter lebt in einem Pflegeheim. Seit ca. 2 Wochen hat das Heim einen "gesicherten Innenhof-Bereich" geschaffen. Es handelt sich dabei um einen Innenhof, in dem die Bewohner sich aufhalten, diesen aber nicht verlassen können. Soweit alles in Ordnung.
Im ersten Stockwerk leben ca. 8 Bewohner, die im Falle eines Feuers (nachts durch 1 Pflegerin) ins Erdgeschoss transportiert werden müssen (viele von Ihnen sind stark gehbehindert). An der Treppe (auf der ein Treppenlifter installiert ist) befinden sich am oberen und am unteren Ende jeweils eine Tür, die obere führt auf einen Balkon, von da aus geht eine Feuertreppe in den erwähnten Innenhof, die untere Tür führt direkt in diesen Hof, der aber dann verschlossen (!) ist. Mir wurde im Heim gesagt, dass beide Türen Fluchtwege darstellen. Weder ist es den Bewohnern möglich, diesen Innenhof zu verlassen, noch kann die Feuerwehr hier hinein, da ein ca. 2 m hoher Bretterzaun den Hof umschließt, eine Tür darin ist seit ca. 4 Woche fest verschlossen.
Ich denke aber an die Sicherheit der Bewohner, die m. E. nicht gegeben ist.
Und nun meine Frage: Ist das so zulässig?
Ich habe mich zunächst an die Heimaufsicht gewendet. Die fühlt sich nicht zuständig, hat es aber innerhalb der Kreisbehörden weiter geleitet. Die (ehemals wohl zuständige Gewerbeaufsicht – neu: Staatliche Arbeitsschutzbehörde) leitet ebenfalls weiter an die Kreisverwaltung Dithmarschen, Fachdienst Bau und Regionalentwicklung. Der Kreisfeuerwehrverband leitet ebenfalls an den Kreis weiter, aber nach 4 Wochen keine weiteren Rückmeldungen.
Ich halte das für sehr fahrlässig, den Fluchtweg weiterhin versperrt zu lassen. Ist es normal, dass man erst nach mehreren Wochen Antworten erhält oder habe ich mich an die falschen Stellen gewendet? Vorsicht Zynismus: „Oder ist der 'Wunsch nach Sicherheit' bei alten Menschen zweitrangig“?

Gruß
Dieter
Dieter1952 ist offline  
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Alt 30.04.2010, 10:19   #2
Einsteiger
 
Registriert seit: 08.04.2010
Beiträge: 21
Standard

Hallo Dieter 1952,

als ich das Amt für Bürgerservice und Sicherheit auf die mangelhafte Bausituation eines Golfplatzes (gegenüber dem Garten meiner Eltern, sodass schön die Golfbälle auf deren Rasen regneten) hinwies, hat es über ein Jahr gedauert, bis sich was getan hat, dieses Frühjahr soll endlich ein Zaun errichtet werden

Die 4 Wochen, die du wartest, sind also noch etwas kurz, ich hab immer alle paar Monate Zwischenbericht erhalten.

Hast dus schon mal beim Bauordnungsamt versucht, irgendwer muss ja den Bau des Gebäudes genehmigt haben.

Viel Glück
super-juli ist offline  
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Alt 30.04.2010, 10:36   #3
Dipl.-Gerontologin/ Berufsbetreuerin
 
Registriert seit: 28.04.2010
Ort: NRW
Beiträge: 94
Beitrag

Hallo Dieter,

ich kann mir die bauliche Situation in dem Pflegeheim zwar nicht im einzelnen vorstellen, bin mir aber sehr sicher, dass natürlich Fluchtwege vorhanden sein müssen und dass du dich in dieser Frage auch an die richtigen Stellen gewandt hast.
Die Fluchtwege müssen auch für jeden frei zugänglich sein, außer dieser Innenhof ist Teil einer geschlossenen Abteilung, in diesem Fall sind dann die Fluchtwege ggf. nicht für jeden direkt erkennbar. Dann müssten aber entsprechende Genehmigungen für die geschlossene Unterbringung vorliegen.
Es kann gut sein, dass das Vorgehen und die Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht regional etwas unterschiedlich ist, aber ich kenne das so, dass bauliche Maßnahmen (egal ob Neubau oder Umbau) mit der Heimaufsicht abgestimmt werden. Daher müsste die Heimaufsicht eigentlich auch plausibel erklären können, warum dieser Innenhof für sicher gehalten wird. Außerdem kenne ich es so, dass jährliche Brandschutzbegehungen (und oft gleichzeitig -schulungen) von der Feuerwehr durchgeführt werden. Dort werden dann eben gerade auch die Fluchtwege überprüft. Oft liegt es an Kleinigkeiten, dass keine ausreichende Sicherheit gegeben ist.
Ich würde an deiner Stelle jedenfalls nicht davon ausgehen, dass die Sicherheit der Bewohner nicht ernst genommen wird. Vielleicht suchst du noch einmal das Gespräch mit der Einrichtungsleitung oder auch zunächst mit dem Heimbeirat. Diese Sicherheitsfrage interessiert bestimmt viele Bewohner, vielleicht kann die Einrichtungsleitung einfach mal in größerer Runde die Fluchtwege erklären.

Viele Grüße, Kathrin
KathrinW ist offline  
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Alt 30.04.2010, 12:02   #4
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Beiträge: 4
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Hallo super-juli, hallo Kathrin,

vielen Dank für Eure Beiträge. Dann bin ich (etwas) beruhigter, dass da noch etwas passiert. Wahrscheinlich bin ich da auch etwas genervter durch das Pflegeheim, weil da "einiges" merkwürdig läuft (wollten beim Einzug meiner Mutter 1000 € Investitionskosten extra, wenn sie es "so" bezahlt hätte nur 700 €, dann aber auf massive Nachfrage sofort Rücknahme der Forderung, Bewohnerschränke werden durch die Heimleitung nach Zigaretten und Aschenbecher durchsucht, Heimbeirat wurde erst durch meinen Druck eingerichtet, dieser dann aber psychisch unter Druck gesetzt, Anbringen einer Verdunklung wollte die Leitung auf mich abwälzen, dann Druck auf meine Mutter und schleßlich wurde mir im Heim Redeverbot erteilt). Wenn meine Mutter sich dort nicht so wohl fühlen würde ... die Pfleger und Pflegerinnen sind sehr nett und selber durch die Heimleitung genervt und die Leitung ist meistens nicht anwesend ... dann hätte ich schon ein anderes Heim gesucht. Aus dem Grunde schaue ich aber "etwas" genauer hin, was dort passiert.
Danke nochmals!!!

Gruß
Dieter
Dieter1952 ist offline  
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Alt 30.04.2010, 23:06   #5
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 21.01.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 53
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Hallo
Meiner Meinung nach sollte in allen öffentlichen Gebäuden mit Publikumsverkehr Flucht-und Rettungspläne aushängen.
Zitat:
Durch den Gesetzgeber sind heute in öffentlichen Gebäuden und Verwaltungen oftmals Brandschutzpläne, wie Flucht- und Rettungswegpläne vorgeschrieben. Die Erstellung erfolgt nach BGV A 8 bzw. DIN 4844-3:2003-09 und für Feuerwehrpläne nach DIN 14095:2007-05. Nicht nur die sinnvolle Anbringung sondern insbesondere das dahinter stehende Konzept sind im Ernstfall entscheidend. Zitat Ende
Quelle: TOTAL :: Dienstleistungen :: Flucht und Rettungswegpläne
Diese sollte auch spätestens alle 2 Jahre von Fachpersonal geprüft werden.
Ist dies dort nicht der Fall würde ich vermutlich über alle möglichen Distanzen versuchen dort mal Klarheit zu schaffen.
__________________
Gruß vom Geldsucher
meine Geschichte ist für manche eventuell schlimm, eventuell hilft es auch es erst gar nicht soweit kommen zu lassen.
Geldsucher ist offline  
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Alt 01.05.2010, 10:39   #6
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Registriert seit: 29.04.2010
Beiträge: 4
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Hallo Geldsucher, danke für die hilfreiche Information. Da ist ja eine Menge zu finden. Gruß Dieter
Dieter1952 ist offline  
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Alt 01.05.2010, 20:08   #7
ehrenamtliche Betreuerin
 
Registriert seit: 06.04.2008
Beiträge: 98
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Zitat:
Zitat von Dieter1952 Beitrag anzeigen

Bewohnerschränke werden durch die Heimleitung nach Zigaretten und Aschenbecher durchsucht
Mit welcher Begründung? Heimleitung kann allerdings das Rauchen im Heim verbieten, evtl. werden Raucherzimmer zu Verfügung gestellt.

Zitat:
Zitat von Dieter1952 Beitrag anzeigen

Heimbeirat wurde erst durch meinen Druck eingerichtet, dieser dann aber psychisch unter Druck gesetzt
Wie soll man das verstehen? Der Heimbeirat muss von den Bewohnern gewählt werden! siehe auch: Heimbeirat


Zitat:
Zitat von Dieter1952 Beitrag anzeigen

Anbringen einer Verdunklung wollte die Leitung auf mich abwälzen, dann Druck auf meine Mutter und schleßlich wurde mir im Heim Redeverbot erteilt
Sie hätten die Leitung des Heimbeirats übernehmen können, der aus internen und externen Mitgliedern bestehen kann.

Redeverbot - Warum? Wenn alles in Ordnung wäre, könnte die Heimleitung mit Ihnen über alles reden.

Mein Vorschlag:

Habe im Internet über den Ort "Dithmarschen" recheriert. Und habe dies gefunden:

Dithmarschen Info - Das regionale Portal für Dithmarschen:*Senioren in Dithmarschen

Vielleicht ist dort jemand, der Ihnen weiterhelfen kann.


Wünschenswert wäre eine Einrichtung wie bei uns in Nürnberg der Stadtseniorenrat.

Stadtseniorenrat

Ich wünsche gute Nerven,bleiben Sie am Ball, bloß nicht entmutigen lassen.

Liebe Grüße

Draconis
Draconis ist offline  
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Alt 03.05.2010, 12:27   #8
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Beiträge: 4
Standard

Hallo Draconis,

vielen vielen Dank für Deinen Beitrag. Du hast in vielen Fällen Recht, aber "nicht mit diesem Heim gerechnet". So weit kann man eigentlich auch nicht denken.
Bewohnerschränke wurden durch die Heimleitung nach Zigaretten und Aschenbecher durchsucht, weil vermutet wurde, dass ein Bewohner im Zimmer geraucht hat. Hat er dann leider auch und ist so erwischt worden. Er hat sich natürlich über die Vorgehensweise sehr (!) aufgeregt, was ich verstehen kann.
Heimbeirat wurde erst durch meinen Druck eingerichtet, dieser dann aber psychisch unter Druck gesetzt. Erst als ich die Heimaufsicht informiert hatte, wurde eine Wahl für einen Heimbeirat im Heim organisiert. Vorher wurde gesagt, es hätte sich keiner zur Verfügung gestellt. Die Bewohner wussten gar nichts von dieser Institution.
Dann Wahl, eine Bewoherin des Vorstands hat das Essen bemängelt. Sie wurde von da an nur noch schriftlich kontaktiert, worunter sie sehr gelitten hat, nach ca. 4 Wochen ist sie zurückgetreten - Neuwahl. Ich wurde - da ich Kritik geübt habe - natürlich nicht gefragt.
Ich könnte noch stundenlang erzählen. Betrugsversuch gleich bei der Anmeldung. Kurz vorm Unterschreiben meiner Mutter wurde gesagt, sie müsse 1000 € Investitionskosten bezahlen, weil sie in ein "neues" Zimmer einzieht ... "wenn sie es mir bar geben, nur 700 €". Die Heimausicht und den MDK interessieren diese Vorgänge offenbar nicht. Ein Arzt: "Vorsicht, der Heimleiter wollte einer Patientin das Haus abschwatzen", Ein Beamter: "Vorsichtig, das sind Betrüger", ... + viele solcher Beispiele.

Danke nochmals!!! Auch für die weiteren Tipps.
Viele Grüße
Dieter
Dieter1952 ist offline  
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Stichworte
betrug, fluchtweg, heim, heimaufsicht, heimbeirat, heimgesetz, rettungsweg, stationäre einrichtung


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