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Betreuung zu beantragen, wenn der Betreute nicht einverstanden ist....

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Ich bin neu in diesem Forum und würde mich über eine Hilfe sehr freuen. Vielleicht hat jemand von Euch schon ...


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Alt 06.05.2010, 17:10   #1
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.05.2010
Beiträge: 10
Standard Betreuung zu beantragen, wenn der Betreute nicht einverstanden ist....

Ich bin neu in diesem Forum und würde mich über eine Hilfe sehr freuen. Vielleicht hat jemand von Euch schon mal dieses Problem gehabt.
Mein Vater ist 80 Jahre und seit ich denken kann, ist er nicht wie andere. Meine Mutter und ich wurden geschlagen, angeschrien, beleidigt und psychisch fertig gemacht. Seit 5 Jahren bin ich nun wg. meiner Kindheit in psychischer Behandlung was mir sehr gut tut. Finanziell hat mein Vater mir 100.000 Euro Schulden hingerichtet, die ich nun monatlich abstottere. Da ich weiß, dass er nicht "normal" ist, habe ich nun eine Betreuung angeordnet. Jeder (meine Psychologin, mein Neurologe, meine Familie, der Herr vom Betreuungsamt, meine Kollegen und meine Freunde) geben mir recht, da sich etwas ändern muss. Er würde nie für eine Betreuung zustimmen, da nur er "Recht" hat und wenn jemand etwas dagegen sagt, wird er angeschrien, beleidigt oder vor Gericht gezogen. Seit 1983 zieht er vor Gericht und hat bisher meistens verloren - was er aber nicht glauben mag - und deshalb seinen RA wechselt um wieder erneut vor Gericht zu ziehen. Seine Hausärztin ist die Einzige, die nicht 100 % davon überzeugt ist, dass er Hilfe braucht. Wenn sie nun den Antrag nicht überzeugend ausfüllt, wird sich für uns alle nicht viel ändern.
Weiß jemand was ich unternehmen kann um endlich nach fast 40 Jahren ein normales Leben zu führen?

Mit bestem Dank für Eure Hilfe.

Liebe Grüße
Sima ist offline  
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Alt 06.05.2010, 17:30   #2
"Nervensäge" vom Dienst
 
Benutzerbild von MurphysLaw
 
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 755
Standard

Hallo!

Gestatte mir aus reiner Neugier eine Frage :

Wie konnte dir dein Vater 100000 € Schulden aufbürden? Bist du schon in der Verbraucherinsolvenz?

Ansonsten würde ich jedweden Kontakt zum Vater abbrechen, um deinetwillen und ihn sprichwörtlich verrotten lassen!
Zieh notfalls in eine andere Stadt, aber sieh dann zu, dass er keinerlei Adresse, Telefonnummer oder sonstwas von dir erhält!

Gruss,
MurphysLaw
MurphysLaw ist offline  
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Alt 06.05.2010, 18:13   #3
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.05.2010
Beiträge: 10
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Hallo MurphysLaw,

erst mal vielen lieben Dank für Dein Schreiben.

Das Problem war folgendes: Meine Mutter, an der ich sehr hänge, hat ein Haus gebaut. Danach meinen Vater geheiratet und nach zwei Jahren -nach der Hochzeit vor 40 Jahren war sie seine Leibeigene und sie hat in den letzten 40 Jahren sich nicht mehr getraut, gegen ihn etwas zu sagen- musste sie das Haus auf ihn überschreiben. Er hat nun das Haus mit Krediten über 100.000 Euro belastet. Dieses Geld hat er für Gerichts-, Rechtsanwaltskosten und Geldbußen verwendet. Als die Bank das Haus versteigern wollte, habe ich es wg. meiner Mutter gekauft.
Ich wohne seit ich 17 Jahre alt bin in einer anderen Stadt, habe aber immer wieder wg. meiner Mutter geholfen. Sie darf z. B. nicht mit mir telefonieren, nur heimlich.....

Nun belastet es mich so stark, dass ich vor zwei Tagen einen Nervenzusammenbruch hatte.

Meine Hoffnung ist, dass er einen Betreuer bekommt und dieser ihn in ein Bezirkskrankenhaus bringt um seine psychische Krankheit, die er nicht zugibt, zu behandeln.

Leider ist dies nicht so einfach. Aber da ich nun krank geschrieben bin und irgendetwas unternehmen wollte, habe ich mich in diesem Forum angemeldet und hoffe, dass hier vielleicht jemand einen Tipp hat, wie ich das hin bekomme, so dass wir -meine Mutter, meine Familie, meine Nachbarn- endlich mal in Ruhe leben können.

Nochmals lieben Dank.
Sima ist offline  
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Alt 06.05.2010, 19:08   #4
"Nervensäge" vom Dienst
 
Benutzerbild von MurphysLaw
 
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 755
Standard

Ich bin mal ganz rabiat :

Wie wäre es, deine Mutter zunächst ins Frauenhaus zu verfrachten, dann die Scheidung, deinen Vater aus DEINEM Haus rauszuschmeissen und deine Ma dort in Frieden ihren Altersruhesitz geniessen zu lassen?

Soll der Alte doch sehen, wie er zurecht kommt....

MurphysLaw
MurphysLaw ist offline  
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Alt 06.05.2010, 19:24   #5
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.05.2010
Beiträge: 10
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Ehrlich gesagt, sind das schon immer meine Gedanken, wenn da meine Mutter nicht wäre.....

Ich habe ihr schon, als ich 12 Jahre alt war, gesagt, dass sie sich scheiden lassen soll. Sie ist ihm so hörig, dass sie noch nie etwas gegen seinen Willen gesagt oder gemacht hat. Deshalb ist es ja so schwierig. Ich weiß, dass dieses Problem nicht einfach zu verstehen ist, aber es ist ein Teufelskreis. Meine Mutter ist ebenso psychisch am Ende, lässt sich aber aus Angst alles gefallen. Er beleidigt sie täglich, schreit sie an, beschimpft sie, usw., aber trotzdem bleibt sie.

Ich denke, wenn ein psychologische Gutachten für meinen Vater bestellt werden könnte, würde jeder gute Arzt sofort erkennen, dass er ziemlich krank ist. Meine Mutter würde es dann auch anerkennen und alle könnten nach 40 Jahren normal ihr Leben leben.

Liebe Grüße
Sima ist offline  
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Alt 06.05.2010, 19:29   #6
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Benutzerbild von Rudi
 
Registriert seit: 16.03.2010
Beiträge: 1,404
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Hallo Sima

Schönen Dank erstmal, für die interessante Fragestellung.
Ich will dir versuchen meine Sichtweise hier darzustellen, obwohl das aus der Ferne nicht so einfach ist - aber du hast die Situation ja auch sehr plastisch dargestellt.

Zunächst mal ist es so, dass gg. den freien Willen eines Volljährigen keine Betreuung eingerichtet werden darf. Du kannst das hier im Abs. 1a nachlesen BGB - Einzelnorm

Die Frage ist, was ist ein FREIER Wille.
... und das zu beurteilen ist immer sone Sache, da streiten sich mitunter auch die Ärzte und Gerichte.

Ich will aber mal - mit aller Vorsicht - wagen, das was du hier schilderst für eine krankhafte Querulanz zu halten, die psychopathologisch zu den paranoiden Persönlichkeitsstörungen gehört, was auch wahnhafte Züge annehmen kann.
Ich stell dir mal einen Link hier rein, in dem du dazu nachlesen kannst und wo du auch einen Verweis auf "Querulantenwahn" findest.
Querulant ? Wikipedia

Angenommen, nur mal angenommen, es ist so wie hier vermutet würde ich dir folgendes empfehlen, wobei aus deiner Beschreibung schon einiges dazu zu entnehmen ist - leider nicht näher ausgeführt:
Du kannst selbst einen Anregung auf eine Betreuung für deinen Vater stellen. Solltest du das Problem noch nicht ausreichend dargestellt haben, dann solltest du dies tun und auch entsprechend dringlich machen ... auch mit Verweis auf ärztliche Einschätzungen, alle möglichen Verhaltensweisen deines Vater, die sich z. Bsp. in den verlorenen Prozessen niederschlagen usw.
Das Gericht wird über ein ärztliches Gutachten prüfen - und nochmal: darauf kommt es an - ob der freie Wille deines Vaters krankheitsbedingt eingeschränkt ist oder nicht, und dann entscheiden, eine Betreuung einzurichten.

Ich selbst habe aus meiner Arbeit als Betreuer mit krankhafter Querulanz noch nicht zu tun gehabt - ein Glück *grins - aber früher schon mal beobachten können, als ich noch in der Sozialpsychiatrie gearbeitet habe. Einfach ist das nicht und insofern kann ich dich auch verstehen, mit dem, was du schreibst.

Viel Glück
R.
__________________
"Wenn jeder akzeptiert, was ich tue, mache ich irgendwas falsch!"
Rudi ist offline  
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Alt 06.05.2010, 20:06   #7
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.05.2010
Beiträge: 10
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Lieber Rudi,

vielen Dank für Dein Schreiben.

Ich möchte mein Problem noch besser beschreiben:
Ich habe beim Betreuungsgericht einen Antrag auf Betreuung gestellt. Ebenso bin ich im Kontakt mit einem Herrn vom Betreuungsamt, der sehr zu mir hält und mein Vorgehen befürwortet. Leider hat das Betreuungsgericht nicht ein psychologisches Gutachten verlangt, sondern nur seine Hausärztin befragt. Diese meint, dass mein Vater normal wäre.

Ist es normal, wenn man sich nicht duscht, nur überlegt, wie man anderen Schaden zufügen kann, in langen Unterhosen mit dem Auto unterwegs ist - nur weil einem diese Hosen bequemer sind -, Anzeigen erstattet ohne dass jemand einen Sinn darin sieht, Zwangshandlung täglich tätigt, ....... Dies ist doch psychisch krank, oder?

Für Deinen Link bin ich Dir sehr dankbar. Darin erkenne ich meinen Vater wieder.

Liebe Grüße
Sima ist offline  
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Alt 06.05.2010, 20:15   #8
agw
Admin/ Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von agw
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Mitten in Hessen
Beiträge: 4,808
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Hallo Sima,
also bei deinen beschriebenen Problemen mit deinem Vater wird ein Betreuer auch nicht viel ändern können. Die Verhaltensänderung deines Vaters ist nicht seine Aufgabe. Die von dir beschriebenen Sachen sind zwar skurill aber sicher kein Grund für eine zwangsweise Unterbringung.
Auch falls er psychisch krank sein sollte ist gerichtliche Betreuung nicht dazu da seine Umwelt von seinen Macken zu entlasten.

Gruß,
Andreas
agw ist offline  
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Alt 06.05.2010, 20:17   #9
"Räuberbraut"
 
Registriert seit: 17.07.2009
Beiträge: 779
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hallo sima,
glaube, du setzt bisschen aufs falsche pferd. es geht doch um dich und dein mutter. ihr braucht doch die hilfe. so würd ich doch denken.

selbst wenn ihr eine betreuung durchkriegt, was ich aber für sehr schwierig halte, wenn nichtmal die hausärztin (die ihn jahrelang kennt!) das nicht für nötig hält....

ABER: ein betreuer kann und darf deinen vater nirgendwo einweisen lassen! es sei denn, er würde sich selbst existenziell gesundheitlich gefährden. so wie du beschreibst, tut er das aber nicht. prozessieren oder unterhosen-tragen gehört nicht zu den gründen, weswegen jemand irgendwo eingewiesen werden könnte oder dürfte. jeder hat ein recht auf seine krankheit. er muss die auch nicht einsehen und muss sich keiner behandlung unterziehen - auch nicht, wenn er betreut wird! - aber mal ehrlich, selbst wenn dein vater mal kruzfristig irgenwo weggeschlossen wird... der kommt doch wieder raus und dann fängt das theater doch von vorn an. glaubst du wirklich, dass jemand der 40 jahre seine familie tyranisiert hat, durch ein paar medis "geheilt" wird...? da is utopisch, auch wenn ich dir das sehr gönnen würde.

Zitat:
...würde jeder gute Arzt sofort erkennen, dass er ziemlich krank ist. Meine Mutter würde es dann auch anerkennen und alle könnten nach 40 Jahren normal ihr Leben leben.
du lebst bisschen in einer traumwelt - oder? wieso soll denn deine mutter jetzt plötzlich was anerkennen... und selbst wenn.... glaubst du, sie is dann urplötzlich nich mehr hörig? ich glaub da nix von.

wenn deine mutter da nicht rauskommt, wäre es zu überlegen, für sie eine betreuung anzuleiern. das könnte durchaus möglich sein und ihr könnt überlegen, ob das vielleicht eine hilfe sein kann. deine mutter könnte eine psychosomatische reha vielleicht machen und wäre dann mal paar wochen vom vater weg. da könnte sie in ruhe mal auf konstruktive gedanken kommen... is blos ne idee, vielleicht würd ihr das mal gut tun. vielleicht reicht es auch, wenn sie sich ne nette ärztin sucht, und die ne einweisung schreibt, so dass sie quasie einen ärzlichen befehl deinem vater vorlegen kann... viellicht hat sie da noch ne chance.

und ich schließ mich ansonsten murphyslaw an. es is dein haus, setzt ihn vor die tür. grund genug is, wenn er dich irgendwie bedroht. das is ein kündigungsgrund. da kannst du ihn rausklagen.

viel glück, das könnt ihr bestimmt gut brauchen!
zeiten
zeiten ist offline  
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Alt 06.05.2010, 20:24   #10
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Registriert seit: 06.05.2010
Beiträge: 10
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Hallo Andreas,

was kann ich Deiner Meinung nach machen? Es nochmals Jahre so hinnehmen und zusehen wie alle daran kaputt gehen? Ich meine, dass es doch irgendetwas geben muss, dass man ihn zwingen kann, dass ihm geholfen wird. Ich denke, dass wenn ein psychisches Gutachten gemacht würde, kann man ihn doch nicht weiter so unter die Menschheit lassen. Bitte nicht falsch verstehen, aber es muss doch Hilfe geben.

Auch dachte ich an einen Betreuer, so dass er nicht weiterhin sein Geld vor Gericht bringt, sondern erst mal seine Schulden begleicht.
Es gibt doch Betreuer für finanzielle Angelegenheiten, oder?

Ich kenne mich eben auf diesem Gebiet gar nicht aus. Leider
Sima ist offline  
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Stichworte
angehörige, betreueraufgaben, einrichtung der betreuung


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