Betreuer bekommen

[Hasenmann]

Hallo ich bin neu hier.Heute war ein Notar bei mir und hat mir einen gesetzlichen Betreuer verpaßt
Ich wollte eigentlich einen ehrenamtlichen Betreuer haben aber der Notar meinte ich bräuchte einen Berufsbetreuer (der ist doch viel teurer) Wie stehen meine Chancen, wenn ich mir selber einen ehrenamtlichen Betreuer suche und den dann dem Notar vorschlage ?
Ich muß dazu sagen das ich vorher in der Klinik war, weil ich schizoaffektiv bin.Und das Attest vom Arzt hat dann nicht sonderlich gut ausgesehen.Der Notar meinte, der Betreuer hätte dann auch das Recht mich in die Klinik einzuweisen, und da wäre dann ein ehrnamtlicher Betreuer mit überfordert.Zu den Kosten des Betreuers meinte er irgendwtwas von 30000 Euro.Ich habe ein Viertel Haus von meiner Mutter geerbt und lebe im Dachgeschoß.Ich bekomme eine EU-Rente von 970 Euro..aber ich habe sehr viele finanzielle Verpflichtungen und das Geld reicht gerade so eben.Hab allerdings schon Angst vor dem Gerichtsvollziehr wenn der Betreuer mich nun abzieht.

[carlos]

Hallo,

eines vorweg:

Ein Berufsbetreuer muss nicht schlechter als ein Ehrenamtler sein.

Was die Kosten angeht, so kann man Dir nicht so einfach einen "teuren" Berufsbetreuer verordnen, wenn es "kostengünstigere Lösungen" gibt. Grundsätzlich ist maßgebend, wen Du gerne als Betreuer hättest. Sofern diese Person zu der Betreuung imstande bzw. qualifiziert ist, dürfte dem nichts entgegenstehen.

Bei komplizierten Fällen sind manche Ehrenamtler jedoch überfordert und ein Profi meist unerlässlich.

Wenn Du neben Deiner Rente in Höhe von 970,- Euro keine weiteren Einkünfte (Zinsen, Nebenjob, Mieteinnahmen) hast und weniger Erspartes als 2.600,- Euro, würde ein Berufsbetreuer wohl von der Staatskasse vergütet werden.

mfg

[KathrinW]

Hallo Hasenmann,

Zitat von Hasenmann

Zu den Kosten des Betreuers meinte er irgendwtwas von 30000 Euro.

30000 Euro bekommt ein Berufsbetreuer (mit Hochschulabschluss) für ca. 682 Arbeitsstunden. Diese Arbeitsstunden werden nicht nach tatsächlichem Zeiteinsatz, sondern pauschal berechnet. Diese pauschal angesetzten Stunden kommen bei dir wahrscheinlich innerhalb der nächsten 12 Jahre zusammen.
Also, mach dir nicht zu viele Sorgen und warte erst einmal ab, so wahnsinnig viel verdienen Berufsbetreuer auch nicht...
Kann ja auch gut sein, dass du den Betreuer gar nicht selbst bezahlen musst oder dass du jemanden findest (vielleicht in deinem Familien- oder Bekanntenkreis?) der bereit und in der Lage ist, die Betreuung ehrenamtlich zu führen.

Ich wünsche dir viel Glück, das wird schon werden!

[Akinci]

Ein Berufsbetreuer muss nicht schlechter als ein Ehrenamtler sein
@Carlos

..sagt ja auch niemand...aber er ist deutlich teurer....dass ist so..und wir Angehörigen werden nie erfahren wie die Berufsbetreuer ihre Stunden einsetzen die sie bezahlt bekommen.

Also ich brauche für das ablegen von 2 Kto.-Auszügen im Monat keine 2,5 Std. und ich machs ehrenamtlich..ach ja...ich krieg ja nur meine Kosten erstattet...kein Wunder dass ich so schnell arbeiten kann.
Mir sagte der Berufsbetreuer "Ich bin nicht der soziale Dienst", sehen sie zu wie ihr Vater zu Kleidung und Körperpflege-Artikel kommt...ganz zu Schweigen zu den Kleinigkeiten wie Süßes etc. und dass ganze dann mal so auf knapp 300 km Entfernung, Geil oder!?

Gruß
Akinci

[Chesterfield]

Zitat von Akinci

..sagt ja auch niemand...aber er ist deutlich teurer....dass ist so..und wir Angehörigen werden nie erfahren wie die Berufsbetreuer ihre Stunden einsetzen die sie bezahlt bekommen.

Ach, das sind ja wieder lustige Argumente... ^^
Natürlich kostet der Berufsbetreuer - weil (so der Ansatz, auch wenn leider die Wirklichkeit oft anders aussieht) er ja ein Profi ist, der in Betreuungen mit komplexeren Fragestellungen tätig wird oder als Notnagel einspringt, wenn kein Angehöriger / Bekannter / etc. die Betreuung ehrenamtlich führen kann / will.

Angehörige erfahren in den meisten Fällen tatsächlich nicht, was der Betreuer exakt wann, wie und wie lange macht. Der Grund ist ganz einfach: Es geht sie schlichtweg nix an.
Der Betreuer hat die gesetzliche Vertretung in den vorgegebenen Aufgabenkreisen angemessen wahrzunehmen - wie er das macht, ist seit Mitte 2005 weitestgehend seine freie Entscheidung.

Für die Pauschale selbst sind auch nicht die Betreuer verantwortlich - das hat der Gesetzgeber versemmelt.
Beschwer Dich doch bei dem.

Pflegeheim und professionelle Pflegedienste kosten auch - für Leistungen, die in vielen Fällen durchaus auch ehrenamtliche Kräfte erledigen können... Aber da hört man spannenderweise selten großes Geschrei...

Also ich brauche für das ablegen von 2 Kto.-Auszügen im Monat keine 2,5 Std. und ich machs ehrenamtlich..ach ja...ich krieg ja nur meine Kosten erstattet...kein Wunder dass ich so schnell arbeiten kann.

Ich maße mir mal eine ganz verwegene Vermutung an: Du hast keine Ahnung, wie der Job des Berufsbetreuers aussieht.
Das ist noch nicht einmal böse gemeint - mehr als wertneutrale Feststellung.
Den Begriff "Mischkalkulation" schon mal gehört...?
"Auskömmlichkeit"...?
Schon mal überlegt, dass eine vollumfängliche Betreuung ein weeenig mehr Pflichten umfasst, als Kontoauszügeablegen...?
Vermutlich nicht - aber Hauptsache mal wieder gemeckert, gell.

Mir sagte der Berufsbetreuer "Ich bin nicht der soziale Dienst", sehen sie zu wie ihr Vater zu Kleidung und Körperpflege-Artikel kommt...ganz zu Schweigen zu den Kleinigkeiten wie Süßes etc. und dass ganze dann mal so auf knapp 300 km Entfernung, Geil oder!?

Wenn Du zum Hausarzt Deines Vaters gehst und von ihm verlangst, er solle Deinem Vater Kleidung beschaffen - was meinst Du wohl, sagt er Dir dann...?
Richtig: "Kümmer Dich doch selber drum - ist nicht meine Aufgabe." Und so isses halt auch beim rechtlichen Betreuer. Der ist in der Tat kein sozialer Dienst, genauso wenig wie der exemplarisch bemühte Hausarzt...
Spannend, dass das offenbar so schwer zu begreifen ist...

[Kohlenklau]

Hallo Akinci,

alte, vom Fragensteller nicht weiter verfolgte threads wieder nach oben zu holen, um den persönlichen Frust abzulassen, ist einfach nur nervig. Unterlass das bitte! Du kannst einen eigenen thread aufmachen.

Zu Deinen inhaltlichen Anmerkungen nur noch, neben chesterfields Beitrag, so viel:

a: Niemand verpflichtet Dich, eine Betreuung ehrenamtlich zu führen
b: Bewirb Dich selber als Berufsbetreuer. In Deutschland braucht man für die Ausübung der Tätigkeit keine Ausbildung oder Kenntnisse. Schlimm genug, aber nunmal Realität.