Dies ist ein Beitrag zum Thema Gesundheitsfürsorge + Aufenthaltsbestimmung beantragen bei psychischer Krankheit im Unterforum Forum für Angehörige und betreute Menschen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo ,
möchte nun hier meinen "Fall" etwas genauer erklären:
Aufgrund einer psychischen Erkrankung (keine! Psychose) kann ich schon seit ...
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09.04.2012, 07:16 | #1 |
Gesperrt
Registriert seit: 06.04.2012
Beiträge: 3
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Gesundheitsfürsorge + Aufenthaltsbestimmung beantragen bei psychischer Krankheit
Hallo ,
möchte nun hier meinen "Fall" etwas genauer erklären: Aufgrund einer psychischen Erkrankung (keine! Psychose) kann ich schon seit längerem nicht mehr das Haus verlassen. Ich wohne derzeit im Haushalt meiner Eltern. Selbständig in einer eigenen Wohnung könnte ich momentan nicht leben. Habe schon ambulante und stationäre Therapien in früheren Jahren gemacht. Da ich jetzt nicht mehr das Haus verlasse, kann ich auch nicht zu einer Therapie gehen. Mein Hausarzt macht regelmäßig Hausbesuche, zweimal war auch schon eine Psychiaterin da. Eigentlich möchte ich wieder eine stationäre Therapie machen. Es scheitert aber schon daran, dass ich es nichtmal zum Vorgespräch in die Klinik schaffe. Eine Zwangseinweisung wäre nur bei Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung machbar. Daher schlug mein Hausarzt mir vor, freiwillig die Betreuung im Bereich Gesundheitsfürsorge und Aufenthaltbestimmung zu beantragen. Somit könnte der Betreuer veranlassen, dass ich auch gegen meinen Willen in die Klinik "gebracht" werden könnte. Zuerst wurde an eine Person aus meiner Verwandschaft als Betreuer gedacht. Diese Person kann und will dies aber nicht übernehmen. Somit würde es wohl auf einen Berufsbetreuer hinauslaufen. Mein Arzt meinte, ich solle beim Amtsgericht anrufen und mir eine Liste von Betreuern geben lassen. Dann könnte ich mal welche vorab anrufen. Beim Amtsgericht sagte man mir aber, sie und ich hätten da keinen Einfluss darauf. Das Landratsamt würde jemanden zuteilen. Nun habe ich folgende Fragen: 1. Ist es überhaupt möglich/üblich wenn man selbst keine Person aus dem Bekanntenkreis/Verwandschaft vorschlagen kann, dass man eine Auswahl an Betreuern bekommt mit denen man vor Beantragung der Betreuung Kontakt aufnehmen und schauen kann, ob derjenige geeignet ist (z. Bsp. ob er sich mit meinem Krankheitsbild auskennt, da es ja "nur" um Gesundheitsfürsorge geht) oder Fragen stellen kann, wie die Betreuung ablaufen würde (z. Bsp. ob er mich zuhause besucht oder ob hauptsächlich telefonischer Kontakt besteht, usw.). Oder denkt ihr, dass ich in meinem Fall doch lieber eine Person meines Vertrauens aus dem Bekanntenkreis finden sollte? 2. Macht es irgendeinen Unterschied oder hat es Folgen, ob ich selbst die Betreuung beantrage oder ob mein Arzt das ohne meine Zustimmung macht? 3. Darf ich als Betreute das für den Antrag erforderliche ärztliche Gutachten lesen? Welcher Arzt schreibt das Gutachten (mein Hausarzt, mein Psychiater oder ein neutraler Arzt/Psychiater)? 4. Wird der Betreuuer dann einfach das, was mein Hausarzt für richtig empfindet (notfalls Zwangseinweisung mit Gewalt ohne Rücksicht auf meine Ängste und Bedenken) veranlassen oder kann ich darauf hoffen, dass er auch meine Wünsche berücksichtigt und man vielleicht eine Alternative zur Zwangseinweisung findet und er sich dafür einsetzt? Würde der Betreuer gegen meinen Willen einfach eine Zwangseinweisung veranlassen, wäre das wahrscheinlich kein guter Start unseres Betreuuer-Betreuten-Verhältnisses oder Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. 5. Allgemein die Frage: Haltet ihr die Einrichtung einer Betreuung in meinem Fall für sinnvoll oder gibt es andere Wege das Problem zu lösen? Vielen Dank dass es dieses Forum gibt !!! Gerne kann man mich auch per Privatnachricht weiter anschreiben. Allen vielen Dank, Grüßle Ymori Geändert von Ymori (09.04.2012 um 07:30 Uhr) |
09.04.2012, 12:07 | #2 | ||||||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Guten Tag Ymori,
erstmal herzlich willkommen bei uns und jetzt zu deinen Fragen die sich nicht leicht beantworten lassen. Zitat:
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Gruss Michaela
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diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation. |
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09.04.2012, 12:11 | #3 | |||
Club 300
Registriert seit: 01.12.2011
Beiträge: 313
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Ich habe zwar die eine oder andere Idee, wie man dein Problem angehen könnte, müsste dazu aber genauer wissen, was du hast, was dich zu Hause festhält etc. Wenn du magst, schick' mir dazu eine PN, denn das gehört sicher nicht ins öffentliche Forum. Liebe Grüße, Janina Geändert von Janina (09.04.2012 um 13:06 Uhr) |
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09.04.2012, 12:18 | #4 |
Volunteer
Registriert seit: 02.05.2009
Ort: Ruhrgebiet (NRW)
Beiträge: 255
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Hallo Ymori
Hallo Ymori,
wie schon gesagt wurde - das ist kein Fall für die Einrichtung einer Betreuung. So wie ich es herauslese, mußt Du dringend stationär. Der nächste Schritt wäre jetzt eine geeignete Klinik mit psychiatrischer Abteilung in Deiner Nähe zu finden. Vielleicht kann Dir hier Dein Hausarzt bei der Suche behilflich sein.
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LG Chrissi |
09.04.2012, 14:43 | #5 | |||||||||
Gast
Beiträge: n/a
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Moin Ymori,
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Da fällt es schwer, angemessenen Rat zu geben. Zitat:
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Gegen deinen erklärten Willen geht das nur, wenn ein Gutachter dich für "der freien Willensbildung" für unfähig hält. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wenn Du jetzt schon keinen freien Willen mehr hast... Zitat:
Vielleicht kann dort auch ein Kontakt zu einem Betreuungsverein vermittelt werden, auch eine gute Adresse zum Nachfragen. Nun habe ich folgende Fragen: Zitat:
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Da hängt dann allerdings alles am Gericht und am Gutachten, denn es kann sein, daß die Betreuung gar nicht eingerichtet wird, wenn Du es ablehnst oder auch, daß die Betreuung gegen deinen Willen eingerichtet wird, weil es zu deinem Wohl wäre und deine Willensbildung gutachterlich als unfrei eingeschätzt wird. Genausogut kann es sein, daß ein behutsamer Richter und ein professioneller Betreuer Dir echte Hilfe leisten. Zitat:
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Zitat:
Wir wissen ja nicht einmal, was genau das Problem ist. Mein Eindruck: Du leidest unter einer Persönlichkeitsstörung, die Dir eher bewußt ist und bist an der Grenze dazu, deine (selbstgemachten) Fesseln sprengen zu wollen. Nun fürchtest Du, evtl. einen Fehler zu machen, indem du mit etwas hantierst, das dir unbekannt ist. Verständlich. Wenn Du sinnvollen Rat möchtest, solltest Du allerdings das Problem genauer beschreiben. Betreuungsarbeit hat ganz viel mit Beziehung zu tun, für ein Arbeiten daran ist jedoch praktisch immer viel zuwenig Zeit. Insofern machst Du es genau richtig, indem Du versuchst, im Vorwege die Basis für ein Vertrauensverhältnis zu schaffen. |
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10.04.2012, 08:29 | #6 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 12.09.2010
Beiträge: 105
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Zitat:
Im Allgemeinen reagieren Menschen nicht wirklich positiv auf Dinge, die mit Zwang, Nötigung, Fremdbestimmung erreicht werden. Vielleicht glaubst du, so deine "Fesseln" und dein "Gefängnis" verlassen zu können, aber es wäre für dich sehr viel besser, wenn du dich aus eigenem Antrieb und Willen auf den Weg in ein lebenswerteres Leben machen würdest. Besprich doch mit dem Psychiater, der Hausbesuche macht mal eine Strategie, wie du ein Klinik-Vorstellungsgespräch meistern könntest. Eine Betreuung einrichten, weil du es momentan nicht schaffst, dein "Schutzgebiet" zu verlassen, halte ich für keine gute Idee. Das ist ja kein Zustand, den du mal einfach so wieder beenden kannst, wenn es dir besser geht oder die Betreuung doch nicht deinen Erwartungen entspricht. An einer Betreuung hängt auch immer ein ganzer Rattenschwanz an Einmischung in dein Leben. Ich möchte dich nicht beeinflussen, da meine Sicht natürlich subjektiv ist, würde dir aber empfehlen, dich einfach mal hier ein paar Seiten durchs Forum zu lesen. Dort erkennst du sehr gut die Einstellungen von Betreuern, ihre Vorgehensweisen und Herangehensweisen. Toll finde ich, dass du dir helfen lassen willst und deine Situation verändern möchtest. Ich habe meine "Vampirphasen" (ich verdunkelte sogar alle Fenster, weil ich die Außenwelt nicht mehr mochte) auch überwunden und kann mir heute schon gar nicht mehr vorstellen, mal so abgeschottet gehaust zu haben. Es ist kein leichter Weg, aber er lohnt sich. Ich bin heute gefestigter und selbstsicherer als ich es überhaupt jemals, auch vor der depressiven Zeit, war. Man wird durch eine Krankheit konsequenter. Und man traut sich mehr zu, weil man sieht, dass man sich auch aus dem größten Sumpf wieder rausziehen kann. |
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Lesezeichen |
Stichworte |
aufenthaltsbestimmung, gesundheitsfürsorge, psychische erkrankungen, zwangseinweisung, zwangsweise unterbringung |
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