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Die macht was ihr in den Sinn kommt

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Hallo Allerseits, Wie gut, daß es ein Forum für Fragen in Sachen Betreuung gibt. Ich bin Frührentnerin, 40 Jahre alt ...


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Alt 13.02.2007, 02:59   #1
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Registriert seit: 13.02.2007
Beiträge: 2
Standard Die macht was ihr in den Sinn kommt

Hallo Allerseits,

Wie gut, daß es ein Forum für Fragen in Sachen Betreuung gibt. Ich bin Frührentnerin, 40 Jahre alt und hoffe auf etwas Rat.

Seit gut einem Jahr hab ich übelst Probleme mit Behörden und einer Betreuung. Nachdem ich alleine dazu aufgefordert wurde, mir einen Pflegedienst zu suchen, der bestimmte Aufgaben übernehmen soll, dies an "Servicewüste Deutschland" und meinen Erkrankungen sowie schlichtweg der Resignation letztendlich scheiterte, setzte man mir nun eine gesetzliche Betreuerin vor die Nase.

Ich möchte gleich betonen, daß dies mir im Grunde Recht ist, ich zur Zusammenarbeit gerne bereit bin, da es letztendlich "nur" darum geht, zu beweisen, daß ich mit Frührente, Lebenshaltungskosten und Medikations- sowie Arztkosten (Praxisgebühren) nicht auskomme. Wobei ich seit Jahren nicht mal mehr im Kino war, davon zu schweigen, daß ich nicht mehr genug Geld hab, mir eine zumindest ansatzweise gesunde und ausreichende Ernährung zu leisten. Auch nicht gerade förderlich für meine angeschlagene Gesundheit, die zunehmends durch die seelische Belastung in Mitleidenschaft gezogen wird.

Diese Dame machte gleich im ersten Gespräch Aussagen und Versprechungen, die mich hoffen liessen, es würden sich hier jetzt einige Dinge zum Guten wenden... Aber weit gefehlt... :cry:

Erst sagte sie, daß die Angelegenheiten mit meinem Vermieter geklärt seien (Zitat: Die Sache ist vom Tisch - das ist erledigt"), ich mir keine Sorgen mehr machen müsste wegen einer Kündigung und die Anklageschrift des Gerichtes zu dem Fall steckte sie auch gleich ungefragt ein. Ich hab das aber erst bemerkt, als sie schon wieder weg war...

Nun verzichtete ich also auf meinen Widerspruch bei Gericht und bekam gut 2 Wochen später erneut Post vom AG... Ich hätte den Prozess verloren. Ein Anruf beim Vermieter klärte: Auch dort hatte meine neue Betreuerin sich telefonisch vorgestellt, aber es lag nichts schriftliches oder offizielles dort vor - und die Miete würde noch immer fehlen... Na prima, tolles Versprechen... :evil:

Aber was jetzt kommt, haut dem Faß echt den Boden aus:
Kaum hatte ich den Gerichtsbeschluß einigermaßen verdaut und mich über mein künftiges Verhalten dort bei Gericht informiert, entdeckte ich am selben Tag folgendes:

Ohne mich zu fragen geschweige denn zu informieren, hat sie meine Telefongesellschaft angeschrieben. Dort hab ich meine Flatrate und - natürlich ganz bewußt - auch auf die Möglichkeit gegriffen, ausschließlich meine Rechnungen online einzusehen. Das Versenden dieser kostet Bearbeitungsgebühr und Porto, welches ich sparen muß.
Ich bin aus gesundheitlichen Gründen sehr oft auf Internet angewiesen, meist die einzige Möglichkeit, um überhaupt etwas von mir zu geben.

Jetzt habe ich per Zufall entdeckt, daß sämtliche Vertragsdaten, die sich auf Anschrift und z.B. Telefonnummer beziehen, geändert wurden - ohne daß mich überhaupt irgendwer darüber informiert hätte.
Außerdem hat die Betreuerin über meinen Kopf hinweg entschieden, daß sie die Rechnung in ihr Büro gesendet haben will... Also per Deutscher Bundespost...
Bei weiterer Durchsicht meines Vertrages (Daten sind online) fiel mir zu meinem Entsetzen noch auf, daß dann auch noch sämtliche Einzelverbindungsnachweise an sie geschickt werden. :shock:
Meine Adressdaten: Gelöscht, Mein Name aus dem Vertrag: gelöscht
Beides ersetzt mit ihrem Namen/ Anschrift !!

Gestern nun hab ich mit ihr telefoniert und von "Einsicht" oder "Entschuldigung" von ihrer Seite war kein Ton zu hören. Im Gegenteil...
Sie berief sich auf ihre Aufgabe, die eben die finanziellen Angelegenheiten seien... Aber in meinen Augen darf sie doch nicht einfach anfangen, mein Geld auszugeben, indem sie z.B. zusätzliche Kosten verursacht... (Das Porto zahle schließlich ich und nicht sie !)

Was den Telefonanbieter angeht... Naja, da ist auch noch nicht das letzte Wörtchen gesprochen. Ich hab da mal was von Datenschutz gehört. ^^

Die können doch nicht einfach anfangen in meinen Vertragsdaten rumzupfuschen, noch dazu, ohne mir davon etwas zu sagen *find
(lt. Telefonistin aber üblich... haste Töne...)

Nochmal: Die Betreuerin bekommt von mir die Möglichkeit, die Rechnung zu sehen. Da habe ich ja gar nichts dagegen, aber sie "darf" dann gerne an meiner Tür klingeln und nett fragen... (oder sehe ich das falsch ?) Auch bestünde sogar die Möglichkeit, ihr die Rechnung zu faxen - ich bin dazu ja bereit.... Aber sie hat ja nicht mal gefragt.

Ich kann mir vorstellen, daß die "Vorgeschichte" Anlaß zu Spekulationen geben könnte. Ich möchte im Vorwege darum bitten, uns dies zu ersparen, da es unwichtig ist.

Fakt ist: Daß ich seit Jahren finanziell immer tiefer falle, mich mehr und mehr verschulde und mir niemand zuhört, mich mit dem Problem alleine läßt - und wie gesagt: Luxus oder Lotterleben liegen mir fern.
Die Wohnungssicherung war btw. diesjenige Institution die mich alleine nach Betreuung losgeschickt hat und die auf stur gestellt hat. Keine Betreuung, ergo keine Hilfe bei der Wohnung... So einfach haben die sich das gemacht - da halfen zahllose Telefonate, auch bei anderen Behörden gar nichts. Wie gesagt, irgendwann resigniert man dann auch mal, weil es auch an die körperliche Substanz geht. :?

Jetzt bin ich völlig am Ende, weil sie heute mittag zusammen mit dem Richter zu mir kommen will. Es soll eine Anhörung stattfinden und - wie ich auch "mal eben nebenbei" erfuhr, um meine Unzufriedenheit gehen.
Ich komme mir sehr bedrängt vor und hoffe, mir kann hier jemand Tipps geben, wie ich Beiden entgegentreten kann. Ich hab keine Möglichkeit jemanden zu bitten, der dann an meiner Seite sitzt...

Sie kann ja gerne wissen, was ich an Ausgaben hab, nur gefallen mir die Methoden so gar nicht. Das begreift sie nicht und jetzt hab ich Angst, daß ich hier bevormundet, bespitzelt und ständig übergangen werde. Was geht die das an, mit wem ich telefoniere... Ich hab nach langer Zurückgezogenheit jetzt langsam wieder angefangen Kontakte zu knüpfen, aber eine Rufnummer wird MIR anvertraut und nicht dem Betreuer repektive Staat. Wo kommen wir denn dahin ??! (oder seh ich das etwa auch falsch ??) Oder werden demnächst noch Gespräche und besuchte Internetseiten zurückverfolgt...? Sorry, aber da bekomm ich es dann mit der Angst...

Menno, ich dachte, die soll mir das Leben erleichtern... Hoffte, daß letztendlich zumindest eine finanzielle Unterstützung für Ärzte und lebensnotwendige Medikamente bei rauskommt...

Stattdessen muß ich mir jetzt Sorgen machen um meine Zukunft, da ja auch noch der Verlust der Wohnung richterlich beschlossen wurde. Ich denke und hoffe aber, daß ich das noch hinbekommen könnte, daher reg ich mich darüber gar nicht so sehr auf. Dumm nur, daß man auf eine solche Aussage/ Versprechen vertraut !! Wenn man seinem eigenen Betreuer nicht mehr glauben darf, wem dann ?

Was kann ich nur tun, damit sich endlich mal etwas in meinem Sinne bewegt ? Hat jemand Tipps ? Behörden und auch die Ärzte die ich um Rat bat, haben mich nur vertröstet oder an kostenpflichtige Institutionen verwiesen.
Sorry, bissl lang geworden, aber ich bin halt fix und alle

Liebe Grüße
Natascha
Natascha ist offline  
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Alt 18.02.2007, 20:48   #2
Roy
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 19.09.2006
Beiträge: 198
Standard Re: Die macht was ihr in den Sinn kommt

Zitat:
Zitat von Natascha
Erst sagte sie, daß die Angelegenheiten mit meinem Vermieter geklärt seien (Zitat: Die Sache ist vom Tisch - das ist erledigt"), ich mir keine Sorgen mehr machen müsste wegen einer Kündigung und die Anklageschrift des Gerichtes zu dem Fall steckte sie auch gleich ungefragt ein. (...)
Nun verzichtete ich also auf meinen Widerspruch bei Gericht und bekam gut 2 Wochen später erneut Post vom AG... Ich hätte den Prozess verloren.
Hallo,

die Betreuerin kann ggf. haftbar gemacht werden.

Zitat:
Zitat von Natascha
Ohne mich zu fragen geschweige denn zu informieren, hat sie meine Telefongesellschaft angeschrieben.
(...) Jetzt habe ich per Zufall entdeckt, daß sämtliche Vertragsdaten, die sich auf Anschrift und z.B. Telefonnummer beziehen, geändert wurden - ohne daß mich überhaupt irgendwer darüber informiert hätte.
Außerdem hat die Betreuerin über meinen Kopf hinweg entschieden, daß sie die Rechnung in ihr Büro gesendet haben will... (...) Sie berief sich auf ihre Aufgabe, die eben die finanziellen Angelegenheiten seien...
Um die Post zu sich umleiten zu lassen, muss die Betreuerin eigens einen Aufgabenkreis "Postangelegenheiten" haben. Meines Wissen betrifft das auch Rechnungen. In jedem Fall dürfte das aber auch Rechnungen mit Einzelverbindungsnachweis zutreffen.

Zitat:
Zitat von Natascha
Aber in meinen Augen darf sie doch nicht einfach anfangen, mein Geld auszugeben, indem sie z.B. zusätzliche Kosten verursacht... (Das Porto zahle schließlich ich und nicht sie !)
Online Rechnung macht ggf. haftungstechnische Schwierigkeiten. Wenn die Betreuerin die finanziellen Angelegenheiten hat, wird sie aber wahrscheinlich die Rechnungsadresse änderen können. Allerdings darf sie, solange du geschäftsfähig bist, nicht gegen deinen Willen handeln. Und auch sonst muss sie im Sinn deines freien Willens handeln. Der im Anhang zitierte Gerichtsbeschluss könnte vieleicht interessant für dich sein.

Grüsse – Roy


Zitat:
Querulant darf nicht unter Zwangsbetreuung gestellt werden

Ein so genannter Querulant darf nicht ohne eingehende Prüfung unter eine so genannte Totalbetreuung gestellt werden. Es könne unter Umständen reichen, einen Betreuer für die Aufgabenkreise «Gerichtliche Auseinandersetzungen» oder «Erledigung von Behördenangelegenheiten» zu bestellen, wenn sich diesbezüglich unkontrolliertes Handeln zeige.
Das Gericht hob mit seinem Beschluss eine Entscheidung des Landgerichts Zweibrücken auf und verwies die Sache an die Vorinstanz zurück. Das Gericht hatte für Kläger eine so genannte Totalbetreuung angeordnet, nachdem ihm ein Gutachter unter anderem bescheinigt hatte, er leide unter der «wahnartigen, unkorrigierbaren Überzeugung, in böswilliger Weise fortgesetzt Benachteiligungen durch Behörden und Gerichte zu erleiden». Der Betroffene setzte sich gegen diese Zwangsbetreuung zur Wehr und hatte - zumindest vorläufig - Erfolg.
Zur Begründung verwiesen die Richter auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Angesichts des gravierenden Rechtseingriffs, den eine Zwangsbetreuung darstelle, sei diese nur als letzter Schritt und nur in dem Umfang zulässig, der zwingend nötig sei. Da der Betroffene seine übrigen Angelegenheiten noch eigenverantwortlich erledigen könne, sei eine Totalbetreuung für ihn zumindest fragwürdig.

OLG Zweibrücken (Az.: 3 W 187/04)
Weitere Informationen findest du auch hier
Roy ist offline  
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Alt 18.02.2007, 20:48   #3
"Betreuerschreck"
 
Benutzerbild von Momo
 
Registriert seit: 24.09.2004
Beiträge: 3,058
Standard

Hi Natascha

Ich werde auch betreut daher kenn ich mich auch was aus. Also was du da schreibst hört sich echt unglaublich an.Vor allem das sie diese Sachen einfach ohne vorherige Absprache gemacht hat. Sowas geht nicht alles soll mit dem Betreuten abgesprochen werden.

Sicher kann sie in deinem Namen handeln also auch Veträge abschliessen, aber was ich schlimm finde, ist das dies alles anscheinend hinter deinem Rücken stattfindet.

Und das mit deiner Wohnung wirst du jetzt gekündigt? Das wäre aber die Aufgabe deiner Betreuerin gewesen dies zu verhindern.

Hört sich für mich alles sehr sehr schlimm an. Und mit der kann mann überhaupt nicht reden?

lg MOMO
__________________
Momo ist offline  
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Alt 19.02.2007, 17:24   #4
Forumsikone
 
Registriert seit: 30.06.2005
Ort: Hilden (bei Düsseldorf, NRW)
Beiträge: 3,281
Standard

Hallo Natascha,

womöglich wäre es ganz gut,
wenn Du das Ganze auch mit einem Anwalt besprechen würdest.
Für solch eine Anwaltsberatung kannst Du Dir beim Amtsgericht (?)
einen Beratungsschein besorgen.
Dann kostet es Dich nichts.
(An die Fachleute hier:
Habe ich das jetzt richtig erklärt ?
Bin mir unsicher.)

Du mußt Dir solch ein Betreuerverhalten jedenfalls nicht bieten lassen,
Natascha !!

LG
Jörg
__________________
Jörg ist offline  
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Alt 27.02.2007, 12:14   #5
Heinz
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Natascha,

schau doch mal nach, ob deine Betreuerin überhaupt den Aufgabenkreis von Postangelegenheiten hat. Sollte das nicht der Fall sein, solltest du dich umgehend beim Vormundschaftsgericht beschweren, da die Betreuung gesetzeswidrig geführt wird. Denn Betreuungen sollen zusammen mit dem Betreuten und mit Rücksicht auf seinen Willen und seine Wünsche geführt werden.

Das kann mitunter auch zu erheblichen Schwierigkeiten für den Betreuten führen, weil, solange geschäftsfähig, vorrangig sein Wille zählt. Heißt, ohne Einwilligungsvorbehalt in der Betreuung kannst du alle Regelungen der Betreuerin rechtswirksam wieder rückgängig machen. Letztlich zählt dein Wille und nicht der ihre. Die Zeiten der Bevormundung sollten doch so langsam überwunden sein.

Viel Erfolg
Heinz
 
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betreueraufgaben, fernmeldeangelegenheiten, haftung, postangelegenheiten, telefon, telekommunikation

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