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Bessere Omabetreuung

Dies ist ein Beitrag zum Thema Bessere Omabetreuung im Unterforum Fragen zur Vorsorgevollmacht , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo zusammen, ich bin neu in diesem Forum und habe eine Frage betreffend der Betreuung meiner (Stief-)Oma. Tut mir leid, ...


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Alt 04.03.2016, 21:57   #1
Neuer Gast
 
Registriert seit: 03.03.2016
Beiträge: 1
Standard Bessere Omabetreuung

Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und habe eine Frage betreffend der Betreuung meiner (Stief-)Oma.
Tut mir leid, dass der Text so lang ist, aber ich denke erst so wird meine Frage verständlich. Ich würde mich sehr über Tipps freuen.

Meine Oma hat sich vor ca. 4 Jahren eine Person gesucht für die persönliche Betreuung. Sie ist in die Wohnung über Ihr (Eigentum) eingezogen und hat für sie gegen Kost und Logis gekocht und saubergemacht. Anfangs war auch ein wenig persönlicher Kontakt, dass man mal zusammen fernsah, aber dies ließ schnell nach. Wobei ich denke, dass das gerade etwas war, was meine Oma nach dem Tod meines Opas suchte.
Es setzte eine Demenz ein. Ich hatte am Anfang noch einen guten Kontakt zu meiner Oma und auch mit der Betreuerin verstand ich mich.
Ich muss dazu sagen, dass ich 160 km entfernt wohne und daher nur alle 2-3 Monate persönlich zu Besuch war, ansonsten habe ich telefonisch Kontakt gehalten, allerdings war das Verhältnis zu meiner Oma nicht ganz einfach. Meine Mutter hatte den Kontakt abgebrochen.
Im Laufe der Zeit kam es zu merkwürdigen Vorfällen und die Betreuerin, die anfangs offen mir gegenüber war, veränderte sich immer mehr. Anfangs haben wir zusammen noch bei Kaffee und Kuchen zusammengesessen, aber der Ton der Betreuerin änderte sich wirklich in einen Befehlston und zum Schluss war es gar nicht mehr möglich mit meiner Oma Kontakt aufzunehmen.
Immer wenn ich anrief, nannte die Betreuerin Gründe warum es jetzt gerade nicht möglich wäre mit meiner Oma zu telefonieren.
Ich muss sagen, dass ich in der Folge den Fehler begangen habe, meine Anrufe einzustellen. Aber aufgrund des schwierigen Verhältnisses zu meiner Oma, dachte ich, sie wollte keinen Kontakt mehr.
Nach ein paar Monaten rief eine Dame an, die von der Betreuerin ebenfalls engagiert worden war, um sich persönlich mit meiner Oma zu beschäftigen. Also Betreuerin 1 für Haushalt und kochen und Betreuerin 2 für Gespräche und Fotoalben anschauen. Es kam bei den beiden zu einem Zerwüfnis. Da die zweite Betreuerin erfuhr, dass es sehr wohl Verwandschaft gab, wendete sie sich an mich und meine Mutter. Sie erzählte, dass meine Oma von Betreuerin 1 angeschrien wurde und sie ihr immer sagte, alle anderen wären nur auf ihr Geld aus. In wachen Momenten sagte meine Oma dann zu ihr "Was soll ich nur machen?".
Daraufhin erkundigte ich mich und erfuhr, dass man eine Betreuung anregen könnte. Diesen Antrag stellte ich beim Amtsgericht. Erstmal hörte man nichts. Dann rief ich beim Amtsgericht an, um nachzufragen. Dort wurde mir gesagt, ich sollte beantragen als Verfahren beteiligte Person eingetragen zu werden. Dies habe ich getan. Dann hörte man wieder lange nichts. Schließlich rief eine Dame vom Kreishaus an, die mit der Prüfung des Falles beauftragt war. Sie sagte, die umfassende Vollmacht der Betreuung meiner Oma wäre rechtskräftig und ohne jeden Formfehler durch einen Notar bestätigt, so dass man höchstens, bei Zweifeln an der Betreuerin, einen Überwachungsbetreuer einsetzen könnte. Für die weitere Prüfung nannte ich ihr den Namen der Dame, die sich bei mir gemeldet hatte. Nach einiger Zeit rief sie mich nochmals an, da ich aber nicht da war, hinterließ sie auf Band die Nachricht, dass sie nach Prüfung der Amtsrichterin empfehlen würde einen gesetzlichen Betreuer einzusetzen.
Vom Amtsgericht selbst erhielt ich keine Nachricht. Nach weiteren Monaten schrieb ich nochmals einen Brief an das Amt, diesmal per Einschreiben Rückschein und bat darum zu erfahren, wie das Verfahren ausgegangen wäre. Daraufhin erhielt ich ein Schreiben, dass ich keine am Verfahren beteiligte Person wäre, aber das sie mir mit diesem Schreiben den Namen des Betreuers mitteilen würden.
Diesem habe ich daraufhin wieder einen Brief geschrieben, die Situtation erklärt und darum gebeten, ob man nicht einen Konakt zueinander aufbauen könnte. Vom Betreuer habe ich nie eine Antwort erhalten.
Kurz nachdem die von meiner Oma eingesetzte Betreuerin die umfassende Vollmacht erhalten hatte, sich um alle Belange kümmern zu können, kam meine Oma in ein Seniorenheim (dies erfuhr ich erst später) und sie verkaufte die Anwesen (das Haus in dem meine Oma bis dato gelebt hatte und ein Mehrfamilienhaus).
Mittlerweile ist meine Oma von dem Seniorenheim der Diakonie ins städtische Altersheim umgezogen. Warum, weiß ich nicht.
Ich habe sie jetzt wieder mehrfach dort besucht. Sie hat ein eigenes Zimmer, aber komplett ohne irgendein Erinnerungsstück. Nicht ein eigener Sessel, keine Fotoalben. Wirklich überhaupt nichts persönliches ist ihr geblieben. Sie ist mittlweile so dement, dass sie mich nicht mehr erkennt. Körperlich ist sie noch ganz gut aufgestellt, als einzige weitere Fähigkeit ist ihr geblieben, dass sie noch sehr gut lesen kann (auch wenn sie die Inhalte nicht mehr versteht).
Bei einem der Besuche kam ich mit der Heimleiterin ins Gespräch und sie gab mir Auskunft, wer für die Betreuung zuständig ist. Hier wird immer noch die Betreuerin genannt und nicht der vom Amtsgericht genannte Betreuer. Vielleicht weil er als "Überwachungsbetreuer" eingesetzt ist? Ich kenne mich dazu nicht genügend aus.
Ich verstehe nicht, bei dem Geld, was im Hintergrund vorhanden sein muss (durch den Verkauf der Häuser und meine Großeltern führten früher erfolgreich ein Geschäft), dass sie im städtischen Altersheim untergebracht wurde. Finanziell müsste es möglich sein ihr die beste Versorgung für Demente zu ermöglichen und somit auch für eine Förderung zu sorgen. Ich verstehe auch nicht, warum ihr nicht irgendeinen persönlicher Gegenstand gelassen wurde. Gerade Fotoalben und vertraute Gegenstände wären doch wichtig, um ihre Erinnerungen wachzuhalten.
Ich würde ihr eine bessere Betreuung wünschen. Das Heim ist gut, das Personal sehr freundlich, aber sie haben natürlich keine Zeit für eine persönliche Betreuung. Nachmittags wird sie mit einer anderen dementen Dame mit Kaffee und Kuchen in einen Eckaufenthaltsraum gesetzt und beide stieren vor sich hin.
Kann man hier überhaupt noch einschreiten und sich dafür einsetzen, dass sie eine bessere Betreuung erhält?

Vielen Dank im Voraus an alle, die einen Rat wissen.
Herzliche Grüße
Omabetreuung ist offline  
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Alt 05.03.2016, 09:47   #2
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Guten Tag,

das ist wirklich keine schöne Geschichte und vielleicht auch eine Warnung vor (übereilter) Vollmachtserteilung.

Letztendlich geht dieses Thema aber an dem Thema unseres Forum- wir sind oder begreifen uns zuständig für rechtliche Betreuungen- vorbei.

Ich verschiebe deshalb den Thread in das Unterforum für Vollmachtsfragen und rate, angesichts der Masse an nicht vorhandenen und/oder gesicherten Informationen aber auch gleichzeitig hier einen Anwalt einzuschalten.

Gruss Michaela
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 05.03.2016, 19:03   #3
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,576
Standard

Moin moin

Der Meinung von Michaela kann ich mich da nur anschließen.
Man sollte schon sehr genau hinschauen, wen man bevollmächtigt und erst recht eine Kontrollinstanz in die Vollmacht mit einbauen.
Auch wenn man deshalb vom Notar komisch angesehen wird!
Bloß weil eine Vollmacht vom Notar aufgesetzt ist, besteht keine Garantie dafür, dass alles gut wird...

Es ist wirklich am Besten, wenn Du Dir einen guten Anwalt suchst, der sich mit solchen Sachen auskennt und Schritt für Schritt hilft, Klarheit in die Sache zu bringen.

Viel Glück wünscht

Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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