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Begleitung zu Arztbesuchen

Dies ist ein Beitrag zum Thema Begleitung zu Arztbesuchen im Unterforum Gesundheitssorge - Arzteinwilligungen - Krankenkasse , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Hallo zusammen, ich bin seit 14 Jahren gesetzliche Betreuerin und es war immer klar, wenn ich für jemanden Gesundheitssorge habe, ...


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Alt 05.09.2015, 08:58   #1
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 17.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 31
Standard Begleitung zu Arztbesuchen

Hallo zusammen,

ich bin seit 14 Jahren gesetzliche Betreuerin und es war immer klar, wenn ich für jemanden Gesundheitssorge habe, dann muss ich gucken, dass der Betreute für seine Gesundheit sorgt, organisieren, dass jemand mit ihm zum Arzt geht oder er selbst, teilweise begleite ich auch Arztbesuche, wenn grundlegende Dinge zu besprechen und Unterschriften zu leisten sind.

Nun bin ich neuerdings mit einer Einrichtung konfrontiert, Pflegeheim, die grundsätzlich sagt, wir begleiten nicht zum Arzt Mein Betreuter kann nicht sprechen bzw. nur sehr schwer verständlich, so dass jeder Arzt nach einer Begleitung schreien würde. Zu einem wichtigen Termin habe ich ihn nun 3 Stunden begleitet. Aber am selben Tag kam der Anruf vom Heim, wann ich denn mal mit ihm zum Zahnarzt gehe.

Wie würdet Ihr an meiner Stelle dieses Problem lösen? Wenn ich jetzt anfange, jeden Arztbesuch zu begleiten, kann ich meine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen.

Durch das Heim wurde ich heftig angegriffen: das Amtsgericht sage, es gehöre zu den Aufgaben eines Betreuers Arztbesuche zu begleiten!

Mit sowas wird man ja immer mal konfrontiert, aber in der Vehemenz habe ich das noch nicht erlebt, ich bin traumatisiert von dem Angriff .

Spaß beiseite, meine Aufgabe ist ja nun schon, zu organisieren, wer ihn begleitet. Wie bitte soll ich das machen???

Wie ist es denn, wenn einer im Heim zusätzliche Betreuungsleistungen erhält. Im ambulanten Berreich heißt das ja, dass auch Arztbesuche darüber begleitet werden können, aber im stat. Bereich hatte ich das noch nie.

Viele liebe Grüße

Marylin
marylin ist offline  
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Alt 05.09.2015, 10:48   #2
Schwaadlappe
 
Benutzerbild von Kölsche Jung
 
Registriert seit: 15.04.2014
Ort: Köln
Beiträge: 316
Standard

Ich habe dieser Tage irgendwo(hier im Forum?) gelesen das Heime verpflichtet wären ihre Bewohner zum Arzt zu begleiten, oder einen Krnkentransport zu orgenisieren. Ich bin nur dann bei Arztbesuchen zugegen wenn es etwas zu entscheiden gibt...
Kölsche Jung ist offline  
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Alt 05.09.2015, 10:52   #3
Schwaadlappe
 
Benutzerbild von Kölsche Jung
 
Registriert seit: 15.04.2014
Ort: Köln
Beiträge: 316
Standard Hier hatte ichs gesehen...

VG Stuttgart, Beschluss vom 13.01.2011, 4 K 3702/10, PflR 2011, 155, zur Begleitung von Heimbewohnern zu notwendigen Arztbesuchen:
Das Pflegeheim muss die Begleitung von Heimbewohnern zu notwendigen Arztbesuchen, für die eine Begleitung durch Dritte nicht sichergestellt ist, als Regelleistung leisten. Finanzielle Aufwendungen hierfür kann das Heim somit nicht als als Zusatzleistung oder sonstige Leistung abrechnen. Hinweis: Die vom Verwaltungsgericht Stuttgart festgestellte Verpflichtung des Heimträgers zur Sicherstellung einer notwendigen Begleitung zum Arzt entbindet den rechtlichen Betreuer mit dem Aufgabenkreis Gesundheitsfürsorge bzw. Einwilligung in ärztliche Behandlungsmaßnahmen nicht von seiner Aufgabe, bei einwilligungsunfähigen Betreuten in ärztliche Behandlungsmaßnahmen einzuwilligen. Dies kann in Einzelfällen aber auch über telefonische Kontaktaufnahme mit der Arztpraxis erfolgen.
Kölsche Jung ist offline  
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Alt 05.09.2015, 10:58   #4
Berufsbetreuer
 
Registriert seit: 31.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,642
Standard

Hallo,

Begleitung zu Arztbesuchen ist m.E. grundsätzlich keine Aufgabe von Betreuern: siehe hierzu auch:

Brennecke & Partner Rechtsanwälte.

Und:
Die Begleitung von Heimbewohnern zu Arztterminen ist eine Regelleistung | Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht

aber, anscheinend wurde die o.g. Entscheidung wieder kassiert:

Recht: Fahrten zum Arzt ? endlich geklärt | Seniorenheim-Magazin

Hm...irgendwie scheint mir das Ganze immer noch nicht richtig geklärt, oder?

mfg

Geändert von carlos (05.09.2015 um 11:03 Uhr)
carlos ist offline  
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Alt 05.09.2015, 11:31   #5
agw
Admin/ Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von agw
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Mitten in Hessen
Beiträge: 4,805
Standard

Hallo,

Vielleicht einfach mal die Suchfunktion nutzen: http://www.forum-betreuung.de/web-ti...ufenthalt.html
__________________
----------------
agw ist offline  
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Alt 05.09.2015, 11:51   #6
Berufsbetreuer
 
Registriert seit: 31.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,642
Standard

Und noch was dazu:

Sozialhilfeträger zahlt Fahrtkosten zu Arzt | Biva e.V.

mfg
carlos ist offline  
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Alt 05.09.2015, 21:51   #7
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 17.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 31
Standard

Hallo,

vielen Dank erstmal für die Antworten. Also carlos, Du hast Recht, es ist irgendwie nicht eindeutig geklärt durch den zweiten link irgendwie wieder zurück genommen.

Es ärgert mich, dass Heime sich da so deutlich abgrenzen und dann meinen in der Position zu sein,, den gesetzlichen Betreuern zu sagen, was ihre Aufgabe ist.

Ich fürchte, ich muss da mal bestimmter sein. Jedenfalls sind die Fahrtkosten geklärt über ein H im Ausweis. Es geht um die Begleitung. Da sagt das Personal, er kann nicht alleine gehen und Sie müssen.....

Vielen Dank jedenfalls vielmals für die Antworten

Liebe Grüße

marylin
marylin ist offline  
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Alt 06.09.2015, 09:29   #8
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 31.05.2015
Beiträge: 107
Standard

Hallo Marylin,
Ich selber arbeite "noch" weiter in einem Heim. Du solltest mal einen Blick in den Heimvertrag werfen. Bei uns im Heim ist das ganz klar geregelt, dass wir, die Mitarbeiter des Heimes die Gesundheitssorge stellvertretend für den Betreuer übernehmen und selbstverständlich auch die Termine beim Arzt vereinbaren, den Transport organisieren und auch begleiten. Bei sehr wichtigen Arztgesprächen, bei dem auch Entscheidungen getroffen werden müssen, bitten wir den Betreuer uns zu begleiten.

Lg Niler
???die Neue??? ist offline  
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Alt 06.09.2015, 10:10   #9
Forums-Geselle
 
Benutzerbild von Carla55
 
Registriert seit: 26.06.2014
Beiträge: 124
Standard

Guten Morgen,

ich hatte neulich eine Diskussion mit einer Hausärztin, die mir erklärte ich hätte meinem Betreuten - der in einem Pflegeheim lebt - bei der stationären Aufnahme in die Klinik zu begleiten...

Sie war davon nicht abzubringen und meinte, ich könne da ruhig mal 3 Stunden investieren.

Nun, ich habe ihr dann sagen müssen, dass sie anscheinend über das Betreuungsrecht nicht umfassend informiert sei.

Liebe Grüße

Carla
__________________
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Guy de Maupassant
(1850 - 1893), französischer Erzähler und Novellist
Carla55 ist offline  
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Alt 06.09.2015, 10:33   #10
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 31.05.2015
Beiträge: 107
Standard

Wir hatten sogar öfters mal den Fall, dass der Betreuer zum Narkosegespräch, bei der es Pflicht ist auch zu erscheinen, telefonisch sich eingeklinkt haben und den Bogen per fax zugesendet bekommen, unterschrieben und zurückgesendet haben.

Kein optimalfall, aber dennoch möglich.

Das Leben ist schon schwer genug, man muss es nicht unnötig noch schwerer machen.

Wir haben immer guten Kontakt zu den Betreuern gehabt. Es reicht uns, wenn sie uns ernst nehmen, und uns informieren, wenn mal was nicht klappt.

Aber es gibt sicher auch stellen, wo es nicht harmonisch läuft. Das ist bestimmt vom Team zu Team unterschiedlich.

Gruß
???die Neue??? ist offline  
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