Dies ist ein Beitrag zum Thema Was sollte ich suchen? im Unterforum Heime suchen und finden , Teil der Situation der Betreuer/innen
Hallo Ihr,
ich bin ehrenamtlicher Betreuer für meinen Vater (84, Pflegegrad 4, Niedersachsen) und weiß mir keinen Rat mehr, vielleicht ...
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#1 |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 19.03.2023
Ort: Lehrte bei Hannover, Nds
Beiträge: 3
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Hallo Ihr,
ich bin ehrenamtlicher Betreuer für meinen Vater (84, Pflegegrad 4, Niedersachsen) und weiß mir keinen Rat mehr, vielleicht habt ihr ja was. Mein Vater lehnt die Unterbringung in einer vollstationären Pflege ab. Ich kann ihn nicht überreden, ein Heim in Betracht zu ziehen. Mein Vater ist weder verwahrlost noch unterernährt. Warum: Weil seine Frau (meine Mutter) sich um ihn kümmert. Diese Pflege erkennt er allerdings nicht an, in seiner Wahrnehmung ist er vollständig handlungsfähig. In der seines Umfelds hat er Pflegegrad 4 und einen Betreuer (mich) wegen vaskulärer Demenz. Allein ein Heim zu finden mit einem freien Platz ist in der Region schwer. Nun konnte ich einen Platz in einem Heim in meiner Region (Hannover) zu ergattern. In einem "gerontopsychiatrischen, geschützten Bereich". Wie erwartet war es sehr schwierig, meinen Vater in ein Auto zu setzen und hier her zu bekommen, gelang aber. Offenbar mit einer Notlüge "wir wollen uns ein Heim ansehen". Kurzum: Mein Vater hat nicht kooperiert und hat den "geschützten Bereich" einfach verlassen können. Der Garten, der mir als "abgeschlossen" verkauft wurde, ließ sich einfach zum Parkplatz hin öffnen. Da ich nun weiß, das die sog. "geschützten Bereiche" dem noch vorhandenen Intellekt meines Vaters nicht gewachsen sind (weil sie nicht abgeschlossen sein dürfen): Was mache ich da? Geschätzt hat meine Mutter nur noch Tage bis zum Zusammenbruch. Was kommt da auf mich zu? Mein Vater ist nicht willens, irgendwen in seinem Haus zu tolerieren. Solange meine Mutter ihn umsorgt und bekocht etc. darf sie bleiben (wir haben ihr eine Wohnung angemietet in die sie flüchten kann). Pflegedienste werden nicht eingelassen. Er ist teilweise aggressiv, hat schizophrene Züge. Also: Häusliche Pflege steht vor dem Kollaps. Pflegedienst funktioniert nicht. Tagespflege funktioniert nicht. Vollstationäre Pflege (auch in einem geschütztem Bereich) ist entweder nicht zu bekommen, oder wird nur sehr kurz möglich sein, bis er versucht nach Hause zu kommen. Das wird dazu führen, das der Pflegevertrag heimseitig gekündigt wird. Hat irgendeiner eine Idee? Kann ich eine Einweisung in eine geschlossene Einrichtung erwirken? Was muss dafür gelten, wann hat das Aussicht auf Erfolg? Was passiert dann? Mit wem muss ich dafür reden? Vielen Dank Det |
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#2 |
Routinier
Registriert seit: 17.07.2015
Ort: RLP
Beiträge: 1,055
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Du hast auf jeden Fall Anspruch auf Beratung seitens eines Betreuungsvereins (hast du einen in der Nähe, bist du einem angeschlossen?), z. B. hinsichtlich evtl. erforderlich werdender Anträge. Ebenso eine Beratung des Pflegesützpunktes.
Möglich wäre vielleicht, die Mutter "in Kur" zu schicken, so dass der Vater evtl. akzeptieren würde, für diese Zeit in eine Kurzzeitpflege zu gehen. Wenn er es nicht akzeptiert: warum bleibt die Mutter überhaupt? Kann man nicht bei ihr ansetzen? Und: so schnell kündigt ein Heim nicht. Wenn er auffällig wird, wird auch von dort aus entsprechend reagiert. Ist er denn ärztlich angebunden, auch psychiatrisch? |
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#3 |
Stammgast
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Südwestfalen
Beiträge: 693
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Puh, es ist zwar immer sehr belastend in solchen Situationen tragbare Wege zu finden, aber bei den eigenen Eltern ist es doch noch eine Spur härter.
Deiner Mutter wünsche ich die Kraft die von Euch genutzte Wohnung in Anspruch zu nehmen und den Vater zurück zu lassen. Du kannst ihm einen Pflegedienst organisieren, der ihn nicht nur versorgt und pflegt, sondern Dir fachliche Unterstützung geben kann. Falls er selbst- oder fremdgefährdet, dann solltest Du beim Betreuungsgericht einen Unterbringungsbeschluss beantragen und bei Bewilligung Betreungsbehörde, Polizei, RTW zur Unterstützung anfordern. Falls das alles für Dich zu hart ist, dann könntest Du in Erwägung ziehen die Gesundheitssorge einem Berufsbetreuer übertragen zu lassen. |
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#4 |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 19.03.2023
Ort: Lehrte bei Hannover, Nds
Beiträge: 3
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Danke für Tipps und Mitgefühl. Das tut tatsächlich schon mal gut!
Noch reicht die Kraft, um mich als Betreuer einzubringen. Tatsächlich reift bei mir auch immer mehr der Beschluss, das Pferd andersherum aufzuzäumen und bei der Überzeugungsarbeit bei der Mutter anzufangen. Sie ist der Dreh und Angelpunkt, ist sie "aus dem Weg" ist diese Sorge weniger. Sollte mir das Gelingen, ist mein aktueller Plan über eine Kombination aus "Essen auf Rädern" / Pflegedienst (was immer geht, notfalls nur Lebendkontrolle vielleicht geht mit der Zeit auch mehr wenn ein Gewöhnungseffekt eintritt, interessanter Tipp, dass ich auch von dort beraten werden kann). Gelegentlicher Vandalismus im Haus ist dann eben so. Über den Punkt mir Gedanken über das Mobiliar zu machen bin ich weg. Sorgen mache ich mir höchstens über Feuer / Gas (E-herd, Heizung). Auf das Thema Unterbringungsbeschluss werde ich wohl noch mal zurückkommen müssen, sobald es (noch) schlimmer wird. Da mache ich dann besser einen neuen Thread auf. Was ist denn ein "Pflegestützpunkt"? Das werde ich gleich mal googeln. |
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#5 |
Routinier
Registriert seit: 17.07.2015
Ort: RLP
Beiträge: 1,055
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Pflegestützpunkt hast du sicherlich schon gegoogelt.
In Frage käme auch noch den sozialpsychiatrischen Dienst ins Boot zu holen. Sollte es zu einer Eskalation kommen und z. B. auch Polizei/Ordnungsamt informiert werden, wäre es gut, wenn der Dienst schon im Bilde über die Situation und den Vorlauf wäre. Ich weiss jetzt nicht, wo die Eltern wohnen und wo der sozialspsychiatrische Dienst dort angesiedelt ist. Hier gehärt er zum Gesundheitsamt. Wegen Herd/Heizung: da würde ich einen Haustechnikbetrieb holen und prüfen lassen, welche Sicherungen/Abschaltautomatiken o. Ä. eingebaut werden können. |
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