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Jetzt Team Walraff

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Habe gerade zufällig in Team Walraff auf RTL geschaltet. Undercover in Psychiatrien und psychiatrischen Wohnheimen. Bin noch etwas sprachlos . ...


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Alt 18.03.2019, 20:46   #1
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard Jetzt Team Walraff

Habe gerade zufällig in Team Walraff auf RTL geschaltet. Undercover in Psychiatrien und psychiatrischen Wohnheimen.

Bin noch etwas sprachlos . Mal sehen wo die Sendung noch hinführt ....
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Alt 19.03.2019, 10:49   #2
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Ok … es ist RTL. Aber die Aufnahmen sind ja nicht gestellt. Die sind echt. Sicherlich auch RTL-like aufgebauscht. Aber was man da sieht, braucht man nicht mehr großartig aufzubauschen. Die Bilder und Aussagen sprechen für sich. Einige Szenen sind zu hinterfragen, Momentaufnahmen, ohne Vorgeschichte zu einseitig betrachtet und geschildert. Andere Szenen wiederum bedürfen keinerlei Vorgeschichte um zu wissen, dass DAS nicht geht, dass sowas nicht vorkommen darf. Ich für meinen Teil habe seit gestern Abend kein gutes Gefühl und werde nochmal manches grundlegend überdenken (müssen).

Hier mal der Link zur Sendung, falls sich das noch jemand ansehen mag.


https://www.tvnow.de/shows/team-wall...ndercover-2384
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Alt 19.03.2019, 13:32   #3
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Ich habe jetzt nur mal den ersten Teil angesehen und war nicht übermässig erstaunt. Diese Bilder kenne ich genauso wie gezeigt.
Es wird mir zu wenig differenziert betrachtet.


Menschen auf der Akut ohne Kleider leben damit teilweise ihre Krankheit aus, sind nicht einzufangen. Im Film wird das als Vernachläsigung und mangelnde Fürsorge verkauft. Genau das Gegenteil ist der Fall.


Nimm auch das angebliche "verschanzen" im Stationszimmer- das ist kein verschanzen sondern dem ständigen Dokuzwang geschuldet, ganz sicher zum grossen Teil. Gut, der hier gezeigte Dauer-ruppige Ton der Pflege ist zu kritisieren aber so kenne ich das nicht dauerhaft sondern das sind meiner Meinung nach Ab und An "Ausreisser" bei erhöhtem Dauerstress.

Auch mir rutscht z.B. je nach Aufenthaltsdauer auf der Akut wenn ich ständig von ein und demselben angesprochen werde schon mal ein Puh raus. An mir selbst merke ich- ich hab schon auch mal 3 oder 4 Kunden gemeinsam auf der geschlossenen und bin dann bis zu 3 Stunden dort- wie sehr dass allgemeine Tohuwabohu an meinen Nerven zerrt, mich unkonzentriert und manchmal auch gereizt werden lässt. Ich will das nicht, bin aber mit einem bestimmten Auftrag unterwegs und kann meinen Kopf nicht ständig abschotten gegen die Umgebung.
Allgemein bescheinige ich unserer Pflege hier auf der Akut- seit vielen Jahren dieselben Mitarbeiter- einen grundsätzlich superfreundlichen Umgang, deeskalierendes Verhalten und viel Verständnis für die Patienten!
Ich könnte das wirklich nicht Tag für Tag aushalten. Hut ab vor denen die das seit Jahr und Tag können und dabei im allgemeinen tiefe Empathie nicht verlieren.

Letztendlich ist doch aber die Kehrseite der Medaille viel zu kurz gekommen nämlich die Rahmenbedingungen und Arbeitsbedingungen der Pflege, die ständige Überbelegungssituation der Psychiatrien usw. nicht zu vergessen die KV Bedingungen. Auch unsere Klinik hier könnte locker die doppelte Grösse haben z.B.

Die Psychiatrie arbeitet wie sie arbeitet weil die alten Bedingungen z.B. ein 8wöchiger Stationsaufenthalt bei Entgiftung schon seit Jahren nicht mehr von der KV gezahlt wird. Heute sind das höchstens noch 4 bis 8 Tage. Was kann man da wirklich an positiven Ergebnissen in allen angesprochenen Bereichen erwarten?

Beides müsste in einen Kontext gesetzt werden meiner Meinung, das fehlt mir am bisher Gesehenen.

Und mit Sicherheit gilt im Zusammenhang mit der Psychiatrie was für das ganze Leben Gültigkeit hat: es gibt überall und immer kleinere und grössere Fehltritte/Ärgernisse. In Betreuungen, am Gericht, m Supermarkt und ihn der Strassenbahn auch. Wer darüber im Ernst erstaunt ist lebt auf einem anderen Planeten.
Daraus eine "Regel" (oder einen Skandal?) zu machen halte ich für leicht weltfremd.
Im Gegensatz zur Psychiatrie vor 30 Jahren hat sich in diesem Bereich vieles sehr positiv geändert und so geht das hoffentlich weiter.
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Alt 19.03.2019, 21:49   #4
Routinier
 
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,247
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Jetzt abseits von den gezeigten Bildern gibt es aber aus persönlicher Erfahrung Dinge die gar nicht gehen.


So etwa die Essensversorgung in einer Klinik, die mich ernsthaft an die DDR erinnerte. Es gab keine Essenstabletts für jeden Patienten, sondern nur eine Art "Buffet" und die Patienten sollten sich selbst bedienen nach dem Motto "wer zuerst kommt mahlt zuerst". Die letzten gingen da durchaus schon mal leer aus weil alles bereits weggegessen war, an manchen Tagen waren nicht genug Portionen für jeden eingeplant sodass es einen regelrechten "Kampf" ums Essen gab. Wo leben wir denn dass am Essen gespart werden muss?

Das Buffet war nur eine bestimmte Zeit eröffnet und man wurde grundsätzlich nie zum Essen gerufen, wer zu spät kam musste hungrig bleiben. Das konnte durchaus auch dadurch passieren dass das Buffet genau in die Zeit fällt als die Station abgesperrt wird (also alle in ihr Zimmer müssen) denn man wird auch nicht darüber informiert wann man sein Zimmer wieder verlassen kann, so konnte man auf dem Weg auch das Essen verpassen.



Ein anderes Beispiel war ein Patient, der dafür bestraft wurde dass er nichts zum Anziehen hatte, weil er im Akutzustand eingeliefert wurde und so natürlich keine Möglichkeit hatte etwas zu packen und die Klamotten die er am Leib trug wohl auch gar nicht mehr passten, viel zu eng waren. Die Pfleger drängten ihn dazu gefälligst seine Angehörigen anzurufen damit die ihm Klamotten bringen und solange die Angehörigen nicht mit Säcken voller Klamotten herkommen bekommt er halt Zimmerarrest, ggfs. auch dauerhaft. Ich als Angehörige würde diese Art von "Sippenhaft" überhaupt nicht einsehen und erst recht nicht dass ich auf Kommando der Klinik sofort alles stehen und liegen lassen soll nur um Klamotten mitzubringen.


Ach so, Ärzte die auch nach dreiwöchigem Aufenthalt auf der Station eine Begutachtung nach Aktenlage als Entlassbericht präsentieren. Das ist auch in der Urlaubszeit unterste Schublade.
Pichilemu ist offline  
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Alt 20.03.2019, 08:44   #5
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Na das war ja zu erwarten
Damit keine Missverständnisse entstehen, ich verteidige nicht die Fehler die auch in einer Psychiatrie immer wieder vorkommen (werden).
Ich sehe nur dass zu derartiger "Undercover- Tätigkeit" eigentlich zuerst ein Grundwissen- eher mehr- zur Materie bestehen sollte.
In dem Fall spreche ich das Herrn W. einfach ab.


Es ist ein erheblicher inhaltlicher Unterschied ob ich mich mit den Machenschaften der BLÖD Zeitung auseinandersetze oder mit den Arbeitsmethoden bei Zeitarbeitsfirmen. Das sind relativ einfache Sachzusammenhänge die sich sicher nicht mit der Situation von Personen "im vollen Schub" auf der Akut gleichsetzen lassen.
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